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Formen und Weisen, aber in großer Einmütigkeit des Geistes betriebene Missionsarbeit der evangelischen Christenheit. An der Spitze des Komitees steht Lord Balfour von Burleigh, der auch die öffentlichen Versammlungen leiten wird. Die Zahl der einpeladenen Missionsarbeiter und Freunde beläuft sich auf 1100. Ausgeschloffen von der Verhandlung find alle Fragen der Lehre und der Kirchen- Politik. In acht Kommissionen wird daS unermeßliche Material, das die Missionen aus aller Welt eingesandt haben und das in vorbereitenden Beratungen bereits ge sichtet und zugerüstet wird, die Konferenz beschäftigen. In die Vorstände der einzelnen Kommissionen sind möglichst Vertreter verschiedener Gesellschaften und Völker gewählt worden. Die Themata, mit denen sich die acht Kommissionen zu beschäftigen haben werden, sind in kurzer Zusammen fassung folgende: 1. Die Verkündigung des Evangeliums in der ganzen Welt. 2. Die Kirchen der Eingeborenen und ihre Arbeiter. 3. Die Erziehung in ihrem Verhältnis zur Christianisierung des nationalen Lebens. 4. Die Misstonsbotschaft in ihrem Verhältnis zu den nichtchrist- lichen Religionen 5. Die Vorbereitung der Missionare. 6. Die heimische Basts der Missionen. 7. Missionen und Regierungen 8. Zusammenarbeit und Förderung der Einigkeit. ES erhellt, wie alle wichtigen Fragen der Misstonsaufgabe in diesen Beratungsgruppen zur Ver handlung kommen werden, ohne daß zu kirchlichen Diffe renzen und trennende» Erörterungen der Anlaß gegeben wäre. Die Revisionen in den russischen Militär-Intendanturen, die nun schon seit langem im Gange sind, werden an scheinend mit großer Energie durchgeführl und nehmen immer weiteren Umfang an. Auf Befehl des Senators Neuhardt, der seit mehreren Wochen die Revision in den StaatS- und Stadtämtern in Warschau durchführt, wurden die ganze Nacht und den Tag über in allen Hauptstädten des ganzen Warschauer Militärbezirks, hauptsächlich in Warschau, Lodz und Btalystok, «kolossale Haussuchungen vorgenommen. 700 Gerichts-, Polizei- und Gendarmerie- beamte hielten plötzliche Durchsuchungen in sämtlichen Fabriken und Prtvatwohnungen von Kaufleuten, Liefe ranten und Lieferungsbureaus ab, die in irgend einer Verbindung mit der Milltärinteudantur stehen. Eine Menge von Büchern, Dokumenten und Korrespondenzen wurde beschlagnahmt. Wie verlautet, wurde dabei viel Kompromittierendes gefunden. Die Abschaffung der Todesstrafe i« Spanien. König Alfons hat am Karfreitag nicht weniger als dreiundzwavzig zum Tode Verurteilte begnadigt. Noch niemals ist in Spanien eine auch nur annähernd so hohe Zahl von Begnadigungen an einem Tage unterzeichnet worden. UeberdieS waren die jetzt aufgehobenen TodeS- urteile zur größeren Hälfte für außerordentlich schwere Verbrechen, zwei- und dreifache Mordtaten, Lust- und Elternmorde, gefällt worden. Man hat den Eindruck, daß gerade diese scheinbar rettungslos Verlorenen zunächst einmal dem Henker entrissen werden sollten, da die weniger schweren Verbrecher dann später um so sicherer und mit um so größerem Recht begnaoigt werden können. Dieser Gnadenakt, zu dem der König durch den demokratischen Ministerpräsidenten Canalejas bestimmt worden ist, wird in Spanien viel besprochen. Die kon servative Presse hat die Milde Alfons xill. scharf gerügt und dem Ministerium vorgeworfen, daß die Begnadigung der 23 Verurteilten nicht mehr und nicht weniger bedeute als einen entscheidenden Schritt auf dem Wege zur völligen Aushebung der Todesstrafe. Diese Auffassung wird in Spanien, wie es scheint, allgemein geteilt. Die republi kanische und demokratische Presse erinnert allerdings daran, daß Maura am Karfreitag 1908 die Verüber der scheuß lichen Mordtat von Cetina begnadigen und dann doch Ferrer erschießen ließ Aber auch sie stellt mit freudiger Genugtuung fest, daß nach dem Gnadenakt vom dies jährigen Karfreitag eine Hinrichtung in Spanien kaum mehr denkbar ist, und fordert möglichst baldige Aufhebung der Todesstrafe durch ein besonderes Gesetz. Vom Balkan. Als am Sonnabend der Mutessarif Ismail Hakki Bey von Ipek in Begleitung deS Majors Ruschdi Bey rin einem albanestfchen Bey von Ipek gehörendes Haus verließe», wo sie eine gerichtliche Untersuchung vor. genommen hatten, wurden von einem Unbekannten Schöffe auf sie abgegeben. Major Ruschdi Bey brach tot zusammen, der Mutessarif wurde verwundet, aber in Sicherheit gebracht. Durch den Mordanschlag in Ipek, der reaktionären Machenschaften zugeschrieben wird, ist die dortige Be völkerung in. großen Schrecken versetzt worden. Die Basare find geschloffen und die Einwohnerschaft hat sich bewaffnet. Das türkische Kriegsmintsterinm hat die Entsendung von Truppen nach Ipek angeordnet, wo, wie die Blätter melden, der Belagerungszustand verhängt ist. Nach wetteren Meldungen der Blätter hat ein neuer Zwischen- fall an der türkisch-bulgarischen Grenze stattgefunden. Bulgarische Soldaten schossen nachts auf den türkische» Posten in Koulovo, Sandschak Kirk-Ktltffe, und ver wundete» einen Soldaten. Die türkischen Truppen erwiderten heftig das Feuer, worauf die Bulgaren flüchteten. Eigentümliche parlamentarische Sitte» herrschen im türkische» Parlament. Zwei Redner gerieten so heftig aneinander, daß sie sich in« Gesicht spuckten. Auch so lassen sich Meinungsverschiedenheiten austragen! DaS Duell ist bekanntlich vom Koran verboten. Blutiges aus Somaliland. Die Leute des Mullahs von Somali töteten acht hundert Angehörige der englandfreundlichen Stämme usd raubte» ihr Vieh. Die Stämme flohen nach der Küste. Sächsischer Landtag. Erste Kammer. 25. öffentliche Sitzung vom 5. April. Präsident Graf Vitzthum von Eckstädt widmete zunächst dem verstorbenen Kammermitgliede Dr. Pfeiffer, der 15 Jahre der Elsten Kammer und 45 Jahre dem säch sischen Parlamente überhaupt angchörte, ehrende Worte des Gedenkens. Auf der Tagesordnung standen eine Anzahl Eisen- bahnangelegenheiteu. Zunächst bewilligte die Kammer eine Million Mark zum Viergleistgen Ausbau der Linie Dres den-Werdau zwischen Dresden.Altstadt und Porschappel und daun 205000 Mk. zur Erbauung einer Eisenbahn von Markneukirchen (Stadt) bis Erlbach. Dann erledigte man verschiedene Petitionen. Zu einer längeren Debatte kam es bei der Beratung der Petition der Stadt Zittau um Bewilligung einer Staatsbeihilfe zu den Kosten, die der Stadt Zittau durch Bekämpfung der Nonne erwachsen find. Für die Petition traten Oberbürgermeister Dr. Käubler, Rittergutsbesitzer von Sandersleben, Geh. Oekonomierat Steiger und Geh Das heimatliche Lokalblatt ist ein treuer Freund und Gesellschafter für Jeden, der in der Fremde weilen muß. Wir haben das schon wiederholt betont, und von allen auswärtigen Lesern, die hier bei uns zu Hause sind, wird die Wahrheit des Ge sagten gern und dankbar bestätigt. Deshalb sollten die jenigen Eltern, deren Söhne nach der Konfirmation an fremde Orte gehen müssen, um dort eine Stelle an- zunehmen oder sich für ihren künftigen Beruf vorzubereiten, die wenigen Groschen nicht scheuen, die nötig find, um ihren Söhnen oder Töchtern das Msthalten unseres Blattes zu ermöglichen. Es wird den letzteren hierdurch noch einmal so leicht, resp. gar nicht schwer werden, sich in die fremden Verhältnisse zu schicken, wenn sie das Be- wußtsein haben, zur Feierstunde ihr Heimatsblatt zur Hand nehmen und durch das Lesen desselben mit ihrem Geburtsort und deren Bewohnern in steter Füblung bleiben zu können. Man bringe also das kleine Opfer und gebe oder schicke seinem Kinde den kleinen Betrog von 1,54 Mk., damit es sich bet der Postanstalt seines jetzigen Aufenthaltsortes das „Wochenblatt für Wilsdruff" bestellen kann. Kommerzienrat Waentig ein, während Finanzmtnister Dr. von Rüger eine solche StaatSbeihilfe mit dem Hin weis auf die ständig steigenden Anforderungen an den Staat, dessen Mittel damit nicht gleichen Schritt hielten, ablehnte und Oberlandforstmeister Winter sich über die Nonnenbekäwpfung in Sachsen verbreitete. Nachdem »och Staatsmivister a. D. von Metzsch fick gegen die Petition ausgesprochen hatte, ließ man diese auf sich beruhen und erledigte schließlich noch zwei weitere unwesentliche Petitionen. Am Donnerstag steht das Berggesetz auf der Tages- ordnung. Zweite Kammer. 56. öffentliche Sitzung vom 5. April. Präsident Dr. Vogel erklärte zunächst, daß auf einen Antrag der sozialdemokratischen Fraktion eine Untersuchung darüber avgestellt worden sei, ob die Behauptungen der „Leipziger Neuesten Nachrichten", einige sozialdemokratische Abgeordnete hätten den Versuch gemacht, das amtliche Stenogramm zu korrigieren, zuträfen. In die Tagesordnung eintreteud, bewilligte die Kammer zunächst nach kurzer Debatte einige Anforderungen des außerordentlichen Etats und zwar 1^ Millionen Mk zur Beseitigung mehrerer Straßenübergänge. Ferner 2040000 Mk. zur Vermehrung der Lokomotiven und Güterwagen, 14280000 Mk. zur Vermehrung der Per sonen- und Güterwagen. Hierbei gab Finanzmtoister Dr. von Rüger einige recht interessante Mitteilungen über den gegenwärtigen Stand der sächsischen Eisenbahnen, die allgemeine wirtschaftliche Lage, daS Verhältnis zum Staatsbahnwagenverband und meinte, daß dessen Forde- ruvgen für die Zukunft nickt in demselben Maße austreten dürften, denn obwohl Sachsen mit seinem Wagenpark ver- hältniSmäßig viel bester gerüstet wäre als andere Bundes staaten, seien jene Forderungen uns zum mindesten unbequem. Dann bewilligte die Kammer 250000 Mk. zur Er bauung und Erweiterung von Heizhausständeu für Loko motiven und 996000 Mk. zur Erweiterung der Werkstätten in Dresden-Friedrichstadt und Leipzig-Engelsdorf, worüber Abg. Dürr berichtete. Die Forderung von 75000 Mk. als dritte und letzte Rate zum Viergleistgen Ausbau der Linie Dresden—Werdau zwischen Hainsberg und Tharandt wurde bewilligt, dagegen der zum Ausbau des Haltepunktes CoßmannSdorf geforderte Betrag von 51000 Mk. auf Antrag der Deputation abgelehnt. Schließlich bewilligte daS HauS, in dem zeitweise kaum noch zwei Dutzend Ab geordnete anwesend waren, 1300000 Mk. als zweite Rate zum zweigleisige» Ausbau der Linie Dresden—Elsterwerda und 1132000 Mk. zum Umbau der Strecke Cbemnitz- Kappel und teilweise» Umbau des Bahnhofes Chemnitz. Am Donnerstag komme« u. a. die Etatkapitel der „Leipziger Zeitung" und des „Dresdner Journals" sowie andere Etatkapitel zur Beratung. Ans Stadt and Land. Mitteiloug« auS dem Leserkreise für diese Rubrik nehme» Uck jederzeit dankbar eutgege». Wilsdruff, den 6. April. Wewegung. Schneeglöckchen läuten, sollen den Frühling bedeuten! Und auch sonst regt sich's im Erdreich, und die Säste in Baum und Busch rumoren und drängen. Die große Lenzflutwclle strömt durch die Natur, und die Menschen suhlen sich gepackt und eigenartig gestimmt. Das Herz ist in Bewegung, und der Körper möchte auch nicht rosten. Es treibt einen hinaus, das allgemeine Erwachen zu belauschen. Wandern, gerade im Lenzessonnen schein, das gibt so eine wundersame, innere Freude. Vielleicht wird man anfangs ein bißchen müde. Die Knochen können die Winter schwere doch nicht auf einmal ganz los werden, und die liebe Früh lingssohne hat manchmal so etwas Einwiegendes, Einschläsemdes. Aber wenn das allmählich überwunden ist, dann wird das Spazieren und Ausfchreiten eine wahre Lust. Den Alten und Jungen dient es zur Erhöhung des Lebensgefühls. Sich Bewegung machen! Es ist manchmal höchste Zeit, daß man sich diesen kategorischen Imperativ zu Gemüte führt. Die ewige Stubenhockerei bringt die Gefahr des Verstaubens und Vertrockens, der Grillenfängerei und der Pedanterie. Hinaus ins Freie! Natürlich gilts vor allen auch den Kindern. Bewegungsspiele unter freiem Himmel, — da röten sich die Backen, und der Appetit nimmt zu. Das Lausen, Haschen, Jagen, Fangen, bald mehr als Neck- und Scherzspiel, bald mehr als harmloses Kampf spiel ausgestaltet, wie bringt das doch Leben ins junge Blut, unb jugendliche Lebenslust ist eine schöne, große Sache. Bewegung! Mau muß es allen Organisationen wünschen, die irgend etwas Nützliches für sich und andere schassen wollen. Stillstand ist ja Rückgang. Nur im zielbewußten Fortschreiten liegen die Keime der guten Erfolge. In allem Geschäfts- und Berufsleben muß ein Trieb nach vorwärts sein, wenn man auf der Höhe bleiben will; und die Konkurrenz überall zwingt denn auch zur Entfaltung und Anspannung aller Kräfte. Wir haben hier bereits die Gefahr des Ueberhetzten und Ueberhasteten, also einer ungesunden Bewegung. Das alte Sprichwort hat aber immer noch recht: Eile mit Weile! Eine Lehre, die man anch vielleicht dem Gange der Geschichte entnehmen kann. Die Be- wegung, die da festzustellen ist, bedeutet keineswegs ein fortwährendes Sturmsausen. Die Fortschritte im Leben der Völker sind verhältnis mäßig langsam vor sich gegangen, manchmal sogar durchkreuzt von gewissen Rückschritten und erschwerenden Nebenbildungen. An Reibung und Hemmung sehlt es ja niemals im Leben; aber das erhöht doch gerade die Freude am Erreichten und vielleicht bitter persönlich Er kämpften. Wir freuen uns des Wechsels; des Rhythmus im Leben, und schon uralte Weisheit nannte den Kampf den Vater aller Dinge. Bewegung, richtige Bewegung, das belebt und erhöht, und das kann, zuweilen ganz wundervolle Glücksstimmung schaffen. — König Friedrich August auf Reife«. Nach einer Mitteilung der „L. N. N " wird König Friedrich August die Zeit der diesjährigen großen Ferien mit seinen Kindern in der Nähe von Landeck in Tirol verleben. Ferner gedenkt der König stch im Laufe dieses JahreS nach Essen zu begeben, um die Kruppschen Werke zu be sichtigen. Nickt unmöglich ist es, daß der König auch Reisen nach England und Rußland in diesem Jahre unternimmt. Ueber den Zeitpunkt, wann sie stattfinden werden, liegen gegenwärtig allerdings noch keine näheren Bestimmungen vor. — Fra« Tosellis Ehe. Die Gerüchte, welche bereits fett längerer Zeit wissen wollten, Frau Toselli, die ehemalige Prinzesstn Luise von Toskana, habe in ihrer Ehe das ersehnte Glück nicht gefunden, bestätigen sich- Die „Tribuna" erfährt aus Florenz, die frühere Prinzessin Luise von Toskana habe bet Nackt und Nebel mit ihrem Kinde und zwei Dienstboten Florenz verlassen und scheine nach der Schweiz geflohen zu sein, um sich vor ihrem Manne Toselli in Sicherheit zu bringen und die Ehe scheidung zu verlangen. Frau Toselli lebt schon seit längerer Zeit, auch auS finanziellen Gründen, mit ihrem Mann im Unfrieden. Sie sagte ihm den „Lok -Anz." zu folge vor der Abreise, sie wolle nach Rapallo zur Er holung fahren. Dann fuhr sie mit ihrem Sohn und den beiden Gouvernanten, nachdem ste sick mit ihrer Freundin Helen Zimmern beraten hatte, nach Montreux ins Palace» Hotel, von wo ste die Scheidungsklage einbringen will. Sie hat den schweizerischen Gesandten Pioda in Rom ersucht, ihr den Schutz der schweizerischen Behörden gegen etwaige Verfolgungen ihres Manues zu sichern. — Der langjährige juristische Vertrauensmann von Frau Toselli,, der Berliner Justizrat Dr. Franz Ivers, begab sich nach dem augenblicklichen Aufenthaltsorte Frau Tosellis, um mit ihr die neugeschaffene Situation zu besprechen Frau Toselli beabsichtigt, in Genf mit ihrem Anwalt La Chapolla die Scheidungsangelegenheit zu betreiben. Wahrscheinlich werden die einleitenden Schritte von Zürich auS geschehen, da Frau Toselli das schweizerische Bürgerrecht erwerben müßte, um des Schutzes der schweizerischen Gerichte in hrer Sache teilhaftig zu werden. — Schiffsjungenlanfbah« i« der Kaiser» 1iche« Marine. Wie in früheren Jahren wird es auch anläßlich der gegenwärtigen Schulentlassungen erwünscht sein, auf die Laufbahnen der Schiffsjungen in der Kaiser lichen Marine aufmerksam zu machen. Junge Leute, die zu dem jährlichen Einstellungstermin — Anfang Oktober — nicht jünger sind als 15, noch älter als 18 Jahre, können, sofern sie vollkommen gesund und kräftig sind, gute Schulbildung (Volksschule) und einen in jeder Beziehung einwandfreien Leumund besitzen, in die Scheffs» jllngendivifion an Bord S. M. S. „König Wilhelm" in Mürwik bei FlenSbucg eingestellt werden. Die Ver pflegung, Bekleidung und Erziehung der Schiffsjungen ist kostenlos für die Angehörigen. Ein Schiffsjunge wird zwei Jahre nach dem Eintritt Leichtmatrose, nach zirka 3V, Jahren Obermatrose, 5—6 Jahren Maat, 8—9 Jahren Obermaat. Wer weiter dient, wird Deckosfizier. Wer nach 12jähriger, aktiver Dienstzeit aus der Marine auS« scheidet, erhält den Zivilversorgungsschein. Wer in die Schiffsjungeudiviston eingestellt werden will, meldet sich persönlich beim nächsten Bezirkskommando. Meldeschluß ist der 25. Juli. Nähere Nachrichten erteilt daS Bezirks» kommando und S. M. S. „König Wilhelm". Auf Pok- kartenuackricht hi» werden Jntereffenteu durch S. M. S- „König Wilhelm" (Adr.: Mürwik bet Flensburg) aus führliche Nachrichten zugestellt. — Billige Briefposte« «ach Nordamerika. Im Monat April nehmen folgende Dampier des Nord deutschen Lloyd in Bremen Briese zum Satze von 10 Pfg- für je 20 Gramm Gewicht «ach den Vereinigten Staaten mit. Die Briefe müssen de» Vermerk „via Bremerhaven tragen. 12. April „Kronprinzessin Cecilie", 16. April „George Washington", 19. April „Kronprinz Wilhelm und 26. April „Kaiser Wilhelm H."