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WMM für WiNM «nd Nm-e-e«- Amtsblatt Dienstag, Seu 15. Februar 1»1» No. 2» der polnische Propaganda bezeichnende Vorführung von frei' erfundenen Szenen auS dem Wrescheoer Schulstreik. Man soll den Einfluß derartiger Hetzereien aus die politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Beziehungen der Völker nicht unterschätzen. Die deutschen amtlichen Vertretungen und die deutschen Kolonien im Ausland haben allen Anlaß, diese Dinge zu kontrollieren und durch geeignete Schrille ihnen entgegenzu irdeiteu. Der Firma Pathä sollte vor allrm gründlich klar gemacht weiden, daß man nicht gleichzeitig in Berlin sein Geschäft betreiben, seine Jusertiour preis 15 Pfg. pro Vieri Außerhalb d«S AmtSgerichtSbeUrtS Zeitraubender und tabellarisch« Satz r KS. Jahrg. Inserat« werden Montags, Mittwochs med Freitags bis spätestens 13 Uhr angenommen- Nachstehende Bekanntmachung wird hiermit zur genauen Beachtung mit dem Be merken in Erinnerung gebracht, daß an Stelle der unter Ziffer 3 angeführten Desu'» fekttonsanwetsung die „Anweisung zum Desinfektiousverfahren bei Erkrankungs- und Tode Ställen durch Infektionskrankheiten' getreten ist. Meißen, den 2. Februar 1910. Nr. 170 a v Die Königliche Awtshauptmannschast. Bekanntmachung, bis Vekämpfung der Tuberkulose der Menschen betr. Um dem Ueberhandnehmen der Tuberkulose unter der Bevölkerung tunlichst zu steuern, wird hiermit folgendes bekannt gegeben: 1. Jeder in Privatkrankenanstalten, in Waisen-, Armen- und Siechen. Häusern, sowie in Gast- und Logishäusern, H-rbergen, Sckla'stellen, Internaten und Penstonaten vorkommenve ErtrankungSfall an Lungen» oder Kehlkopsschwindsucht ist von oem behaaoelnvea Arzte, wenn aber ein Arzt nicht zugezogen ist, vom Hanshaltungs- bez. Anftaltsvorstande binnen 3 Tagen nach erlangter Kennrnis swriflltÄ der Ortapolizelbehörde anzuzeige«. Nichtbeachtung dieser Vorschrift hat Gelostrase bis zu 100 Mark oder Haft bis zu 6 Wochen zur Folge. 2. Di« Leichenfrauen werden wiederholt darauf hingewiesen, daß sie ebenfalls über jede« infolge von Lnngen» oder Kehlkopf- schwindsucht eintretenden Todesfall der Ortspolizeibehörde mit ocn vorg-schrievenen Formularen schriftlich Meldung zu mache» haben. Im Falle der Nichtbeachtung dieser Vorschrift, wird gegen sie diS- ziplinell eingeschrttten werden. 3. Die Ortspolizeibehörden haben die Desinfektion derjenigen Wohnungen, lN Denen Personen an Lungen- ober Kehlkopischwind» sucht verstoroen sind, oder die von Personen, die an solchen Krankheiten Iriden, verlassen worden sind, samt ihrem Inhalte zu veranlassen. Sie haben sich hierbei nach der „Anweisung zum DeSinfektionsverfahren bei Erkrankung?, und Todesfällen durch Tuberkulose (Schwindsucht)" zu richten. Den anderwetten Weisungen des Bezirsarztes und der behan» delndm Arrzte ist unweigerlich Folge za leisten. Die von den Leichenfrauen abgelieferten Meldekarten find von den Ortspolizetbchörven mit einem Vermerke über die Aus führung und Art der Desinfektion zu versehe» uno alsbald an den Beztrtsarzt abzugebe«. 4 Es wird gebeten, ln allen Lokalen, die dem Publikum zugänglich find, sowie insbesondere tn den Gast- und Schankstuben, in Wartezimmern, in Amtsstuben der Behörden, in öffentlichen Anstalten jeder Art, in Schulen, in Fabriken, tn größeren Werkftellen, auf den Treppen und Fluren größerer Privatwohnungea mit desinfiziertem Wasser gefüllte Spucknüpfe aufmstcllen und durch kurze, deutlich erkennbare Auf» schilflen das Spucken auf de« Fußboden zu verbieten. Ebenso ist alles Ausspacken aus den Fußwegen zu unterlassen. 5. Einzelne Exemplare des vom Kaiserliche» Gesuadheitsamte hrrauSge» gebenen Tuberknlofemertblattes, das dazu bestimmt ist, die Kennt nis von oen Swutzmatzregiln gegen die gefährlichste aller Volkskrank» heilen den weitesten Kreisen zugänglich zu machen, sowie der obener» wähnten Desinsektiansanweisnng werden auf der Königlichen Amtshauptmannswart unentgeltlich verabreicht. Meißen, am 7. März 1905. mr Königliche AmtShauptmannschaft. Erscheint wSchattltch dreimal and zwar DieaStags- DoaaerStags and Sonnabends. «ezagsprei» vierteljährlich 1,35 Mi„ in Wllsdruff 1,30 M., durch die Post bezogen 1,54 Ml. Fernsprecher Nr. S. — Telrgramm-Adreffc: Amtsblatt MlSdruff. Ausland. Studentenkrawave in Innsbruck. In letzter Zeit fanden in Innsbruck wiederholt kleinere Zusammenstöße zwischen klerikalen und deutsch« freiheitlichen Studenten statt. Freitag nacht kam es nun zu einer blutigen Schlägerei- au der sich über hundert Studenten beider Parteien beteiligten. Eine große Anzahl von Polizisten schritt ein und zögerte nicht, vom Leder zu ziehen. Drei Studenten wurden durch Säbelhiebe bedeutend verletzt. Frauzöfifcher Chauvinismus. Daß der Kaiser als einer der ersten zur Linderung der Not in Paris eine größere Summe zur Verfügung gestellt hat, ist von der französischen Presse besonders hervorgehoben und von einzelnen Blättern zum Gegenstand von Artikeln gemacht worden, die diese Handlung deS Kaisers als ein neues erfreuliches Symptom für die Besserung der desttsch-franzöfischen Beziehungen bezeichnen. Die chauvinistische Presse kann e8 sich freilich nicht ver» sagen, auch diesen Akt der Menschenliebe für ihre Hetzereien zu benützen und ins Lächerliche zu ziehen. So schreibt „La Pnffe", ein Abendblatt, das tn Paris eine sehr große Verbreitung hat: „WaS stellen diese 25000 Fres., die der Kaiser uns da schickt, da im Verhältnis zu unserem Guthaben von 5 Milliarden, die sein Vater vor 25 Jahren von uns borgte? Wenn er sich beeilt, unS die restlichen 4999975000 Frcs- zu senden und uns die zwei Provinzen zurückgibt, könnte man ihm vielleicht die Zinsen schenken!" Blutige Streikuttruhe« i« Südsrantreich. In Glaulhet, unweit von Toulouse, kam es zu ernsten Zusammenstößen zwischen der Gendarmerie und den seit langen Wochen ausständigen Wollkremplern. Die Sache fing damit an, daß die Arbeiter die elektrischen Leitungs« drähte einer Fabrik durchschnitten und die Isolatoren demolierten. Dann wurde ein großer Demonstration?« umzug in den Straßen veranstaltet, den die Gendarmerie geleitete. ES kam dabei zu keinen ernsteren Zwischen» Die Buvgetkommiffio« des Reichstags genehmigte den Posten für die Beteiligung Deutschlands an der internationalen Kunstausstellung in Rom 1911, nachdem Staatssekretär Delbrück die Bedenken wegen Be vorzugung einzelner Kunstrichtung n zerstreut hatte. Die Forderung von 10000 Mark zur Förderung des ärztlichen Fortbildungswesens wurde abgelehnt. Gold i« Deutsch Neuguinea? Dem Londoner „Daily Chronicle" zufolge hat der Lieutnant-Governor von Papua die Regierung von Commonwealth benachrichtigt, daß Schürfbeamtc der Re» gierung beim Tiveri-Fluß im östlichen Teile des Gold- distriktS nahe der deutschen Grenze verheißungsvolle allu» Male Goldfelder entdeckt und auf etwa fünf Meilen ab- gesteckt haben. Der Kinematograph als Mittel z«r Deutschenhetze. DaS Kinematogrophenthealer hat sich in kurzer Zeit die Welt erobert. Bei der Vorliebe breiter Volksmassea und zumal der Jugend süe seine Vorführungen, kann es einen ungeheuren Einfluß im guten wie schlimmen aus- üben. Auch in Deutschland schießen die „KinemaS" wie Pilze aus dem Boden. Ein Blick auf ihre Ankündigungen und Auslagen zeigt, daß unter den vorgesührten Films das französische Fabrikat vorherrscht, und zwar ist eS die französische Firma PatHS, die auch in Berlin eine Nieder- laffung besitzt, und die, wie eS scheint, ein Weltmonopol auf diesem Gebiete anstrebt. Die deutsche Oeffentlichkeit muß darauf htngewtesen werden, daß diese Firma aut der ganzen Welt durch ihre Films eine systematische Deutschenhetze betreibt. Wie die „Mitteilungen des Vereins für baS Deutschtum im Ausland" verbreiten, ist tn der Berliner „Internationalen Film- und Kinematographen- industrie", einem angesehen Frchblatt, ein geradezu er- drückendes Beweismaterial nach dieser Sette hin gegen Paths zusammengetragen. Danach liefert diese Firma in alle außerdeutschen Länder FilmS, welche durch Dar stellung freterfundener Brutalitäten, ja Bestialitäten deutscher Soldaten aus dem Kriege von 1870/71, die Zusaauer gegen Deutschland verhetzen. Solche Vor führungen wurden gemeldet aus Antwerpen, wo die deutsche Wochenzeitung für die Niederlande und Belgien bitteren Protest erhob und, aber wohl vergeblich, das Eingreifen der Behörden forderte, aus Neapel, aus Smyrna, aus Odessa, aus Kairo, aus Rom, St. Peters, bürg und Konstantinopel, wo die Darbietungen einen so ekelhaft gehässigen Charakter trugen, daß sich die dortige französische Kolonie selbst die weitere Vor- ührung verbat! Wie systemat'sch die Verhetzung be» trieben wird, zeigt u. a. die auch für die internationale Hauptemnahmen auS Deutschland ziehen und außerhalb deutschen Grenzpsähle Deutschenhetze betreiben darf. Mr dir Sgl. »mwh-mptmannschast «ritzen, Mr d-s Sgl. Amtsgericht und den Stadttor m sowie Mr da» Lgl. ForSrentaml ru Ttzaeantt- Lakaldlatt für Wilsdruss, «lttannrberg, Birkeuhai», Blankeustem, Braunsdorf, Burkbardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Gruud bei Motzom, UbiM-rs, Kz^^ Kanfbach, KeffelSdorf, Kleiuschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotze«, Mohorn, MMtz-Rottzschr», Muuzig NeÄtAA AutaM-b^gElArwa^ Pohrsdorf. Röhrst bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönbers mit Perne, SLmirdrwÄre, Gorn Dt-inSach Sri KeffelSdorf, Steinbach bei Mohns, ' Seeligstadt, Spechtshaufen, Taubsuhetm, U-kersdorf, WeiSmopp, Wildbera Mit der wöchentlichen Seil-ge „Welt im Bild" und der momUiche« Deilage „Unsere Heimat". Druck und Verlag von Arthur Zschunke, Wilsdruff. Für die Redaktion verantwortlich: Arthur Zschunke, Wilsdruff. ....... :gespaii«t KorpuSM«. WilSdmsf M Mg. mit 50 «/, Aufschlag Neues ans aller Welt. Die Bahnhofswirtschaft auf dem Hauptbahnhofe zu Dresden ist an den Hoftratteur Stange vom Neustädter Bahnhof gegen 80000 Mark Jahreszins verpachtet worden. Das preußlscye Abgeordnetenhaus führte die erste Lesung der Wahlrechtsvorlage zu Ende und überwies die Vorlage an eine 28er Kommission. In Berlin und anderen Städten Preußens fanden gestern sozialdemokratische Wahlrechts Demonstrationen statt; es ereigneten sich mehrere Zusammenstöße mit der Polizei. DaS Garde-Pionierbataillon beging in Bertin in Anwesenheit des Kaisers die Jahrhundertfeier seines Be- fiehevs. AuS Westdeutschland treffen ununterbrochen Hoch- waffermeldungen ein. DaS bekannte Heilbad Levico-Vetriolo in Südtirol Ist gänzlich abgebrannt. , - französische Kammer hat beschlossen, den über lebenden Kämpfer« von 1870 eine Medaille zu stiften. Der französische Seedampfer „General Chaney" ist an der Nordküste von Mallorca untergegangen. Nur ein Passagier wurde gerettet. 153 Personen find umgrkommen. Der Pacificsampfer „Lucia" ist tn der Magelhaens- straße gescheitert. 50 Passagiere ertranken. """de der bolivische Konsul Dachot von «inem Unbekannten erschossen. durch Gift getötet worden sein. Die Rebellen in N caragua haben Matagala ein- genommen. „e^^utttei unter den chinesischen Truppen in ausgebrochen ist, so ist das deutsche Flußkanonen» boot „Tsingtau von Hongkong dorthin abgegange». politische Nrrndschatt. Wilsdruff, den 14. Februar. Deutsches Reich. Mittelmeerreise des Kaisers. . Am W. März d. I. findet, wie aus Korfu berichtet Achilläon in Gegenwart deS Kaisers die Aufstellung und Einweihung des neuen Achilles- Denkmals statt. Deutsche Matrosen einiger Kriegsfahr» zeuge, die Zeit vor Korfu ankern werden, werden die Ehrenwache stellen. ' """" Pri«z Heinrich trat seine England-Reise bereits heute an. Der auf etwa 14 Tage berechnete Besuch ist ganz privater Natur und erfolgte auf direkte Einladung des Königs Eduard an den Prinzen und die Prinzessin Heinrich.