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«M» H, »wW Saufbach, Keffrlsdorf, Kletnschövberg, Kttpphausw, LaMpersdor' Arthur Zschunke, Wilsdruff. Für die Redaktion verantwortlich: Arthur Zschunke, Wilsdruff. Druck und Verlag von «9. Jahr» Sonnabend, de« 22. Januar 1919 No. 1» MU, und 114 rm B. Neste; KaylnülaaL- und Einzelyoue r« Lbaranvt. D-nn-rstag, den 27. Januar IY10, 29, 32 bis 35, 37, 50, 51, 54, 55 57, 6t und 63 in iLOaranvr, v, » sio^ n, L»«»i»»«si,ievt»ai:n»altnna n. Aal IlU Rgl. Fsvstrevierverwaltung u. Agl. ^srstrentamt Tharandt. 1896 1897 1900 1907 1908 1909 23108 29015 34998 19600 Schiff- Der Rauminhalt der Schiffe ist ständig gestiegen. Der gegenwärtige Stand der Arbeiten am Kaiser Wilhelm- Kanal ist folgender: Von der erforderlichen Grundfläche von 2785 Hektar stad 2388 Hektar erworben. Die Erd. arb.iten sind vergeben und auf der ganzen Strecke begonnen. Eide 1914 sollen fie kontraktmäßig beendet sein. Wie eine jetzt vorgeaommeue Nachprüfung ergeben hat, sind die in Voranschlag genommenen 22 Millionen Mark vollkommen ausreichend, da die Mehrkosten an Grund- Ericheist wöchentlich -r«tmal und zwar »1««°»*, Donnerstags und Sonnabends. ^«zussdreis »imeljShrllck 1,35 MI., in Wilsdruff 1,30 Mi-, durch bl« Pol bezogen 1,5s Ml. Derb- und 7420 w. Reisstangen, 22 rm w. N-'tzfchcite, 2.5 rm h. und 5 rin w. Brenn« scheite, 285 rm h und 108,5 rm w. Breunknüppel, 6,5 rm h. Zacken, 21,5 rm h. und 114 rin w. Neste; Kahinülaas- und Einzelhölzer in Abt. 3, 9, 10, 19, 20, 27, 28, in Agram mit vier Kronen gegen Tod, Unfall und Gepäcktmlust zu versichern ist. Da die DampfschiffahrtS. gksellfchaften es nicht zu übernehmen vermochten, den Auswanderern für eine Versicherung vier Kronen abzanehmen, die jede gute Versicherungsanstalt für siebzig H-ller besorgt, und die bisherigen Boist.llungen nichts nützen, so wiesen die Hamburg-Amerika-Linie, der Norddeutsche Lloyd, die Reo-Star-Ltnie, die Holland. Amerika Linie, die Company Geoeral-Transatlantic und die Austro-Americana ihre Agramcr Repräsentanten an, bis zur Klärung der Angelegenheit durch weitere Ver handlungen keine Paffagiere anzunchmen. Der Vanus droht jetzt mit Konzessionsentziehung. Di- kirchlich- Eh- König Leopolds H und der Baronin Baugha«. Es steht nunmehr fest, daß König Leopold H. in den letzten Tagen seines LeoenS, bereits auf dem Sterbebette also, unter Wahrung aller Formen des katholischen Kirchen« rechts mit der Baronin Vaughan getraut worden ist. Ueber die zivilrechtlichen Folgen dieser Eheschließung ist viel Unrichtiges gesagt woroen. Ein genauer Kenner deS belgischen Rechtes schreibt darüber in der „N G. C": Nach wie vor besteht in Belgien in voller Strenge die obligatorische Zivilehe. Art. 267 d-S belgischen Straf, gesetzbuches bedroht jeden Geistlichen, der eine kirchliche Eheschließung vornimmt, ohne daß ihm vorher der Nach» weis der vollzogenen bürgerlichen Eheschließung vorgelegt wird, mit Geldstrafe, im Wiederholungsfall mit Gefängnis. Die vielbesprochene „l.ex Woeste" vom 3. August 1909 ist lediglich eine Novelle zu der vorstehenden Straf« bestimmung. Sie besagt nur, daß diese Strafbestimmung nicht gelte, wenn eine der beiden kirchlich getrauten Personen sich bei der kirchlichen Trauung in Lebensgefahr befand und von einem Aufschub zu befürchten war, daß diese überhaupt unmöglich werden würde. Zweck dieser Novelle ist ausschließlich der, zu verhüten, daß ein 32576 rd. 35000 mit 1848458 Netto-Reg.-Tonnen „ 2468795 „ 4292194 „ 6423441 „ 5853114 „ 6250000 erwerb durch Ersparnisse an den Holtenauer und Bruns, bütteler SÄleusenarbmen gedickt stob. Die Kieler Werftverwaltung hat die Zivilklage auf Entschädigung, die sie gegen die Angeklagten im W-rfiprozeß anhängig gemacht hatte, nunmehr zurückgezogen. Der Wert des auswärtige« Handels Deutschlands belief sich im Jahre 1909 im Spezialbandel ohne Edel' metalle in der Einfuhr auf 8.2 gegen 7,7 Milliarden Mark im Vorjahre, in der Ausfuhr auf 67 gegen 6,4 Millarden Mark im Jahre 1908. Der Evelmetallverkehr erreichte in der Einfuhr 0,3 gegen 0.4, in der Ausfuhr 0,3 gegen 0,1 Milliarde Mark. Trotz dieser Zunahme geien das Vorjahr blieben Ein« und Ausfuhr gegen 1907 erheblich zurück, jene mehr als diese. Ausland. Di- Stadtg-m-i«d- Prag beschloß, ta Zukunft die von ihr herauszugebenden „Politische Schriften" nur noch in tschechischer und französischer Sprache erscheinen zu lassen. Bisher erschienen sie nämlich auch in deutscher Sprache. Die kroatisch- Landesregierung hat eine Verordnung erlassen, nach der jeder Auswanderer bei der kroatischen Bank für Handel, Gewerbe und Industrie Politische Rttn-scha-. Wilsdruff, den 21. Januar. Deutsches Keich. Der Unterstaatsfelretär im Reichsschatzamt Tewle ist sus Grsundheitsrückfichten von seinem Amte zurück, getreten und zu seinem Nachfolger der Direktor im Reichs- Schatzamt Kühn ernannt Im preutzischen Abgeordnetenhause beantwortete vorgestern Reichelmzler von Bethmann-Holl weg die Interpellation des Zentrums und der Polen über die Vorgänge in Kattow'tz. Er betonte, daß die Preußische Revieiung an der Ostmarke^politik des Fürsten Bismarck und des Fürsten B.ilow festhalten werde. Nachd-m di- Ausrüstung d-r d-utsch-n Kavall-ri- mit dem neuen Karabiner nahezu beendet ist, soll nach der „Neuen politischen Korrespondenz" in nächster Zeil Mit der Ausgabe des neueiugeführten kurzeu Seitengewehrs an die Kavallerieregimenter begonnen werden. Statistik d-S V-rk-hrs im Kaiser Wilhelm «anal. Der Verkehr im Kaffer Wilhelm-Kanal ist. wie die .N. G. C " meldet, in den letzten Jahren infolge der allgemeinen Wirtschaftslage sehr schwankend gewesen Sett seiner Eröffnung haben sich folgende VeikehrSzahlen ergeben: MMchlgtiMg, Wracker MMMckr Inserat« werd« Montag*, Mittwoch» mrd Freitag« bi« Misten« 12 Uhr angenommen. Insertion« preis 15 Psg. pro vieraespaii«»« Korpnizeil,. 4 . n Außerhalb de« AmtSg-richtsbeztrkS MlSdmff 20 Psg. Zeitraubender nnd tabellarischer Satz mit 50 "/, Aufschlag. Lokalvlatt für Wilsdruff, KtroiKsckr Grumbach. Grund bei Motzor». HeldiM?^ H«xzsßssa-br wo Alttannederg, Birkeuhai», Warckeustet^ BraunsdA, ^rktzsrd^ MMtz.Roitzsch^, Rnnzig Neukirch», Ne«ta«Leberq, Mederwartha^ÜberherMsi M. der w°ch°nttich°u «L7.« md d°r m-mtllche- öttlage „Uns.-, q.imut". ^Pttt okt- IV0I4> «V .... Artbnr 813>unl«. Wllsdrufs. tin ^eibsngiM. Oriairiasroman von Hans Wachenhusen. 55 Ablchcu! Es ist ja das Einzige, was ich für ibn zu empfinden verman, seit er sich nicht mehr scheute, sich mir in seiner wahren Natur zu »einen l — Nur Bedauern und vielleicht auch wirkliches Mitleid finde ich noch bei Denen, die mir einst so lieb waren! Er hat es verstan den, mich auch von ihnen zu trennen, wich vollends vereinsamt zu machen, denn die, welche er bei sich zu sehen letzt so bereit ist, verscheuchen mich durch ihreRoh- -ich vermag's nicht mehr, unter diesem Dache vbzuwarten, bis seine Brutalität, zu der ihn „Ich wollte sie drüben, diese ebenso Bedauernswer ten, bitten, em kurzes Obdach zu gewähren, bis sie preßte Sie Hande gegen die Schläfe und e.E s'.ch — »ja, bis ich getan, was ich ja selbst noch nicht mir klar machen kann; aber er treibt ja auch ste hinaus aus ihrem väterlichen Heim, er aönnt ihnen kn'^Ick u'cht; was also hätte ich von ihm zu erwar- ! nichU Kundin; er stört mich heute k.« vnll Nichts von ihm, nur was mein war «och ein Ldieu sagen und heut Abend . Auck er wird rmch Danach nicht finden! Ich will ja es ill beickla^ Sie seuszke tief auf und ging in ihr Garderobeiimmer Wohl eme Stunde darauf kv»t sie, zum Aussehen anae- kleidet, wieder heraus, bleich und zerfahren als bade sie MI-- L,ch b-r«h!g-„d, ich-«-n"ch d,m Mm« und gab ihm die Ordre, den Koffer zu ihrer Freundin besorgen zu lassen, sie verreiste mit dieser auf einige Tage „Sie werden mich nicht mehr finden, gnädige Ara/l" meldete Iean lack end. „Herr Brmkmrmn hak mich eben entlasten, da das Gejck ösi verkauft ist. Er ging soeben mit zwei fremden Herren fortt — Verliere nicht mehr viel an dem Hauie hier. Aber Sie. gnädige Frau, werden mich hoffentlich nicht vergeben." Sie hörte ihn nicht und verließ das Zimmer, nach dem sie ihm ein Goldstück in die Hand gedrückt. „Totengeruch hier im Hause, habe auch über sie so meine Gedanken. — Aber der Wahr kann gehen." lachte er boshaft und drehte sich auf dem Absatz herum. 21. Wie geheim die Offiziere auch zu hatten sich bemüh ten, was an jenem Abend vorgefallen, das plötzliche Verschwinden des als Original bekannten Barons hatte Aufsehen erregt. Der Wirk des von ihm bewohnten Holels machte am dritten Tage Anzeige bei der Polizei behörde und die nahm die Sache in ihre Hände, als der Vermißte nicht wieder erschien. Baron Rennerts Wohnung wurde zunächst peinlichst durchsucht, um Anhaltspunkte zu finden, aber man fand nichts der Art; in seinem Schreibtisch nur Einladungen zn Soupers, bezahlte und nichtbezahlte Rechnungen, keinen Brief, kein Papier, das irgendwie beobachtungs wert oder über seine Existenz, seine Familie, sein Vorle ben hätte Auskunft geben können. Er hakte ja im Hotel gewohnt und war als vornehmer Fremder betrachtet worden, den Niemand zu belästigen wagte. Seine Rech nung hatte er zu Ende jeden Monats gezahlt, aber da der gegenwärtige eben ablaufeu sollte, wagte man bei semer Lebensweise kaum den Verdacht, er habe diesmal der Zahlung aus dem Wege gehen wollen. Seine Garde- robedeckke indeß kaum den zehnten Teil seiner Schuld. Wan vermutete, es sei ihm ein Rngtück zuqeskoßen, er fei als bekannter Nachtschwärmer beraubt und ermor- o^ worden, denn man wußte, daß er stets viel Geld bei !>ch getragen. Sein Lohndiener wurde in schmfstes Verhör genommen, heimlich überwacht, mußte aber freigeaeben werden, da er sein Alibi nachweisen konnte. Der Wirk und die Bedienung des Linden-Restaurants, in welchem er in jener Nacht zum letzten Mal gesehen worden, ohne daß Einer derselben bemerkt, daß er daffielbe verla ffen, sie konnten wiederholt nur dasselbe ausjageii, und auf eine diskrete Vorfrage bei einigen der Offiziere, mit denen er am Abend zusammen gewe-en, erhielt man die über einstimmende Antwort, daß er plötzlich aus ihrem gewohn ten Kreite verschwunden, wie er dies öfter getan, unter dem Vorwand, er habe noch an anderer Stätte ein Rendevous. In diesem Sinne kantete denn auch ein Bericht, der den Zeitungen in offiziöser Weise zugeskellt worden. Auf fallend war es der Polizeibehörde allerdings gewesen, daß sie in ihrer Nachfrage bei den Herren, mit denen er in jenem Restaurant verkehrt, so wenig Teilnahme für den Verschwundenen gefunden, denn sie waren unwillig ge wesen, seinetwegen behelligt zu werden. Keiner Halts nch zu einer Äußerung über die Person desselben herbei- gelassen; sie schienen Alle zufrieden zu sein, daß er ver schwunden war, und das gab den Beamten zu denken, zu forschen, führte jedoch bei der Zugeknöpftheit der Offiziere auch zu nichts. Nur Eins stellte sich dabei heraus: es sollte an dem Abend ein fremder älterer, ein vornehmer Mann, an dem Kreise der Offiziere teil- genommen haben, dessen Keiner der Befragten Erwäh- nung getan, der auch dem Wirt des Restaurants unbekannt war. Die Behörde vermutete, es sei in diesen Hinteren Zimmern gespielt worden, sie war sogar der Äbsrzeuguna, dalz dies geschehen. Der Verschwundene mochte viel gewonnen haben; in diesem fremden Herrn war vielleicht ein Zusammenhang mit dem Verschwinden des Barons zu finden; aber man wagte nicht, daraufhin zu ingnirie- ren, wegen der Namen und der Stellung der Herren.