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Md GWmf-punkiweriung im Deutfchlan dflug ^933. Die Punktwertung aller Teilnehmer im Deutsch tandflug 1933, die den Wettbewerb voll durch geflogen haben, liegt nunmehr von der Wettbewerbs leitung vor. Danach liegen an der Spitze die fünf Flieger der Akademischen Fliegergruppe Hannover. Erster ist Köhnk, der für Höchstgeschwindigkeit, Nachtlandung, Außenlandung, Reisegeschwindigkeit und Geschwindig keitsflug insgesamt 995 Punkte erhielt, zweiter istHöfft mit der gleichen Punktzahl, dritter Dietrich mit 993, vierter Roese mit 991 und fünfter Beseler mit 989 Punkten. An sechster Stelle folgt dann Schif mit 975 Punkten, siebenter ist R. Kopp, 973 Punkte, achter Huppenbauer, 971 Punkte, neunter Biechteler, 961 Punkte, und zehnter Kappus, 957 Punkte. Der schnellste Flieger dieses Wettbewerbs, Reichswehroberleutnant Seidemann, liegt in der Ge samtwertung erst an vierzehnter Stelle mit 939 Punkten. Ihm folgt an fünfzehnter Stelle Junghanns mit 939 Punkten. Von den aus den früheren Wettbewerben her bekannten Fliegern wurden Siebel als 21. mit 921 Punkten gewertet, Junck als 31. mit 895 Punkten, Aichele als 33. mit der gleichen Punktzahl, v. Dun gern als 54. mit 857 und Scheuermann als 57. mit 851 Punkten. Die obigen Werte sind auf Grund von Start- und Landezeiten ermittelt, die den Bordbüchern der Flugzeuge entnommen sind. Zur Gegenkontrolle in Fällen von Un stimmigkeiten werden die auf jedem Zwangslandeplatz ge führten amtlichen Zeitnehmerlisten zugezogen, sobald diese bei der Sportleitung geschlossen vorliegen. Neves aus aller Welt. über 8WO0V versorgungsberechtigte Kriegsbeschädigte. Berlin. Die diesjährige Zählung der Kriegsbeschädigten und Kriegerhinterbliebenen hat die Zahl von 808574 ver- forgungsberechtigten Kriegsbeschädigten ergeben. Die Zahl der Hinterbliebe^nrenten und -beihilsen betrüg am diesjährigen Stichtag 893 §82. Opfer der Berge. — 19jähriger tödlich a-gestürzt. Mittenwald. Der 19jährige Schriftsetzerlehrling Heinrich Handle aus Weilheim stürzte von der Tiefkarspitze im Kar- Wendel tödlich ab. Zwei Weitöre Personen, die gleichfalls ab stürzten, trugen leichte Verletzungen davon. Am gleichen Tage stürzte ebenfalls an der Tiefkarspitze der 23 Jahre alte Simon Hauser ab. Mit schweren Verletzungen wurde der Verunglückte in das Krankenhaus geschafft Zwei weitere süddeutsche Bezirke arbeitslosenfrei. Stuttgart. Wie der Pressedienst des Landesarbeitsamtes Südwestdeutschland mitteilt, sind seit dem 27. August zwei weitere Verwaltungsbezirke, nämlich in Württemberg der Oberamtsbezirk Riedlingen und in Baden der Amtsbezirk Pfullendorf vollständig frei von Arbeitslosen. Landesbischof Müller in Oberbayern. Berchtesgaden. Landesbischof Müller ist zu längerem Er holungsaufenthalt in Berchtesgaden eingetroffen. In Ober salzberg ist ferner der Senatspräsident von Danzig, Dr. Rauschning, zu längerem Aufenthalt eingetroffcn. Nnivcrsitätsprofessor tödlich abgestürzt. Jmmenstadt. Am Wiedemer im Gebiet des Hochvogels ist Professor Schedler von der Universität Tübingen tödlich ab gestürzt. Der Handgranatenanschlag von Krems vor Gericht. Wien. Vor dem Wiener Schwurgericht begann der Prozeß gegen die beiden Nationalsozialisten Herbert und Heinrich Mosel, die des Handgranateuanschlags bezichtigt werden, der am 19. Juni in der Nähe von Krems auf eine Abteilung Hilfspolizei verübt wurde. Bekanntlich war dieser Anschlag von der Regierung Dollfuß zum Anlaß für das Verbot der NSDAP, genommen worden. Fischdampser durch Explosion vernichtet. London. Der französische Fischdampser „Raymond Annette" wurde im englischen Kanal durch eine Maschinen explosion völlig zerstört. Die Fischer konnten sich in Rettungs booten in Sicherheit bringen. Deutsche Pilger beim Papst. Rom. Unter den zahlreichen Pilgern, die der Papst in diesen Tagen in Audienz empfing, befand sich u. a. eine Gruppe von 500 deutschen Pilgern aus allen Teilen des Reiches, be sonders aus Speyer, Köln, Würzburg und Düsseldorf. Dr. Luetgebrune erschein! nicht zum Lahusen-Prozetz. Bremen. Rechtsanwalt Dr. Luetgebrune, einer der Haupt verteidiger des am Dienstag beginnenden Lahusen-Prozesses hat telegraphisch sein Fernbleiben mitgeteilt. Es ist nicht bekannt, ob dieses Fernbleiben einer Riederlegung der Ver teidigung im Lahusen-Prozeß gleichzusetzen ist. 19 Verletzte bei einer Gasexplosion. Newyork. In den Standard Ol-Werken in Whiting (In diana) wurden bei einer Gasexplosion 19 Arbeiter verletzt, darunter 9 schwer. Eine Amazone im Kampf gegen die Franzosen? Paris. Wie das Blatt „Ordre" berichtet, kämpft an der Spitze der letzten Berber, die der französischen Fremdenlegion noch Widerstand leisten, eine 36jährige Amazone englischen Ursprungs. Es handele sich um ein- gewisse Helen Parsons, die eisten Berberscheich geheiratet habe und zum Islam über getreten sei. Schiffsunglück an der spamschenKüste. Zwei Dampfer zusammengestotzen. Sechs Meilen von dem spanischen Hafen Bermeo entfernt fand auf offener See ein Zusammenstoß zwischen den spanischen Dampfern „Jzazo" und Ozazua" statt. Mehrere Leichen sollen bereits geborgen worden sein. Die Zahl der Vermißten wird mit 13 angegeben. Keine NMriAien. Schwere Kraftfahrzeugunfälle. In voller Fayrr stießen an einer Straßenkreuzung in Düsseldorf zwei Per sonenkraftwagen zusammen. Ein Wagen wurde auf der Stelle umgeworfen, während sich der andere Wagen erst etwa drei Meter nach dem Zusammenstoß überschlug. Von den Insassen der beiden Wagen wurden vier Personen verletzt ins Krankenhaus gebracht, nur ein kleines Kind blieb unverletzt. — Zwei Todesopfer forderte ein Unfall in einer Kurve auf der Landstraße vom Ortseingang bei Grefath bei Neuß. Hier fuhr ein Motorradfahrer aus Odenkirchen in voller Fahrt gegen eine Mauer. Er und sein Mitsahrer wurden auf der Stelle getötet. Getreidespeicher niedergebrannt. Ein großer Ge treidespeicher bei Meaux (Frankreich), in dem den Tag über gedroschen worden war, brannte in der Nacht ab, ein polnischer Arbeiter, der in dem Speicher schlief, wurde ein Opfer der Flammen. Zwei feiner Gefährten kamen mit schweren Brandwunden davon. 750 Doppelzentner Wei zen und 455 Doppelzentner Hafer sind verbrannt. Man fahndet nach einem Arbeiter, der während des Drusches a r Vortag mit dem Besitzer des Speichers in Streit ge raten war und Drohungen gegen ihn ausgestoßen hatte. Neuer Rückenflugrekord. Der italienische Fliegerleut nant Falconi hat einen neuen Rückenflugrekord ausgestellt. Er regte die Strecke von St. Louis nach Joliet (Illinois) auf dem Rücken fliegend in 186 Minuten 39 Sekunden zurück. Riesige Waldbrände in Amerika. Im westlichen Oregon, im Staate Washington und in Britisch-Kolum- bien wüten riesige Waldbrände, von denen jeder eine Ausdehnung von fast 200 Kilometer hat. Die Brände waren schon zum größten Teil eingedämmt, wurden jedoch durch Umschlagen des Windes wieder neu entfacht. Die in der Mitte des Waldgebietes liegenden Städte Elsie und Nestucca Valley mußten von der Bevölkerung geräumt werden. Es mutz mit einem unermetzlichen Schaden gerechnet werden. i Pariser Elternmörderin unauffindbar. Die Suche der Polizei nach der 18jährigen Elternmörderin Violette Nozieres, die ihre Eltern vergiftete, ist bisher ergebnislos verlaufen. Die Untersuchung der Leiche des Vaters hat ergeben, datz der Tod auf starke Arsenikvergiftung zurück zuführen ist. Der Zustand der Mutter hat sich soweit ge bessert, datz mit ihrer Genesung gerechnet werden darf. Der behandelnde Arzt der 18jährigen erklärte, daß sie von einer unheilbaren Krankheit befallen sei und außerdem Zeichen von Geistesschwäche aufweise. Russisches Riesenflugzeug fertiggcstcllt. In Charkow ist das größte russische Verkehrsflugzeug fertiggestellt worden. Das Flugzeug soll das größte Landflugzeug der Welt fein und 64 Personen Schlafplätze bieten. In den nächsten Tagen wird das Flugzeug zur technischen Prsisung nach Moskau fliegen. Diwsbsrscüutr ckurcb O. ^ckcermiliin HonraaLelltrsls Ztullxarl 36) Seien Sie mir nicht böse, datz ich trotz Ihres Ver botes nun doch wieder gesungen und Sie dadurch wahr scheinlich abermals in Ihrem Schlaf gestört habe!" „Sie haben mich nicht gestört, denn ich konnte ohne hin nicht schlafen." „Trotzdem — es tut mir jetzt so schrecklich leid, denn ich habe mir ja so fest vorgenommen, mit meinem dum men Gesang nie mehr lästig zu werden — aber dann kam es so über mich — ohne datz ich mir dessen eigent lich bewußt geworden wäre —" „Sie singen wohl sehr gerne?" „Ja, es ist eine Gewohnheit von klein auf. Aber hier hätte ich natürlich nicht vergessen dürfen, datz es verboten ist." „Ich bin nicht gekommen, Ihnen deshalb Vorwürfe zu machen," sagte die Herrin vom Lindenhof, die keinen Blick von Sylvia wandte und sich seltsam wohltuend berührt fühlte von ihrer Art, besonders von dem weichen biegsamen Tonfall ihrer Stimme. „Ich wollte Sie nur fragen, was das für ein Lied war, das Sie vorhin sangen — und ich glaube, schon früher einmal gesungen haben, damals, als ich Frau Gröger zu Ihnen schickte, — das Lied vom Frühling?" „Ach ja, »Frühling in der Heide. Das glaube ich Wohl, gnädige Frau, datz Sie es nicht kennen, denn es wurde nie gedruckt und auch nie öffentlich gesungen. Mein lieber Pflegepapa hat es komponiert, und wenn wir allein waren, sang er es immer. Aber nur, wenn SM SSM Mem Baren, denn er sagte, es sei zu heilig für fremde Ohren, und er wollte nicht, datz andere Leute es hören. Als ich ihn einmal fragte, warum eigentlich, antwortete er sehr ernst, fast traurig: „Das verstehst du nicht, Kind. Aber es ist das Lied meines Lebens. Denn es entstand in einer Zeit, wo alles um mich und in mir zur Melodie wurde." Und darum, weil er es so liebte, wurde es mir so teuer. Aber es ist auch sine wunderschöne Melodie, wie kein anderes Lied auf Erden sie hat, glaube ich — nicht wahr, gnädige Frau?" Frau Helleport antwortete nicht. Ihr alabaster- weißes Gesicht war noch weißer geworden, und ihre Hand stützte sich schwer auf die Rückenlehne der Bank, als versagten ihr die Beine den Dienst. Aus weit geöffneten Augen blickte sie starr auf Sylvia. „Und wer war Ihr Pflegevater?" rang es sich end lich tonlos von ihren Lippen. „Ein weltberühmter Musiker und Sänger: Karl Theodor Randal!" antwortete Sylvia stolz. „Ihnen, gnädige Frau, wird sein Name freilich unbekannt sein, da Sie so zurückgezogen leben, aber draußen in der Welt kennt ihn jeder, und als er vor einem Jahr starb, trauerte die halbe Welt mit uns um ihn!" Frau Helleport richtete sich plötzlich steif auf, ein kaltes Funkeln trat in ihre Augen und ihre Stimme hatte einen Klang eisiger Verachtung, als sie sagte: „Was soll diese Komödie? Wer hat Sie hierher geschickt und bezahlt dafür, daß Sie mir Lügenmärchen er zählen, und zu welchem Zweck geschieht es überhaupt? Ich habe Karl Theodor Randal sehr wohl gekannt, aber er starb bereits vor zwanzig Jahren. Sie selbst also können ihn nie gesehen haben, und nun und nimmer kann er Ihr Pflegevater gewesen sein." Jetzt war es Sylvia, die die Sprecherin in sprach loser Verblüffung anstarrte. „Gnädige Frau," stammelte sie endlich, sich gewalt sam fassend, „ich verstehe nicht, was Sie meinen. Warum sollte ich Sie belügen? Es kann doch unmöglich TM Msorm 0er Kran?ensaffen. Vornehmstes Ziel: Beitragssenkung. In einem Schreiben an die Sozialministerien der Länderregierungen beschäftigt sich der Reichsarbeits« Minister mit derReformdesKrankenkassen- wesens. Vornehmstes Ziel der Tätigkeit der Kom missare sei, so führt der Reichsarbeitsminister aus, jede nur mögliche Beitragsverbilligung wahrzu nehmen, fofern sie für die Dauer tragbar ist. Viele Kom missare haben hier schon bisher sehr beachtliche Herab setzungen des Beitragssatzes vornehmen können und da durch zur Belebung des Arbeitsmarktes bei getragen. Wo die Senkung um volle oder halbe Beitrags- Prozente unmöglich ist, wird schon die Senkung um Teil prozente von den Versicherten und ihren Arbeitgebern begrüßt werden. Besuch Austs in Frankfurt a. M. Im Anschluß an die Saarkundgebung in Nüdesheim stattete der preußische Kultusminister Rust der Stadt Frankfurt a. Main einen Besuch ab. Der Minister besichtigte die Universität, das soziolo gische Forschungsinstitut und die Räume der Akademie der Arbeit. Im Anschluß daran fuhr Minister Rust zu dem Sportlager der Frankfurter Studentenschaft in Oberursel, das er eingehend in Augenschein nahm. Abends nahm Minister Rust an den Hans-Sachs-Fest- spielen auf dem Römerberg in Frankfurt teil. Ausklang -er Polizei-Sternfahrt. Festliche Stunden in Dresden. Der Dresdner Oberbürgermeister Zörner empfing die Vertreter der Polizei-Sportvereine im Festsaal des Rat hauses. Er wies in einer kurzen Ansprache darauf hin, daß nach ernsten sportlichen Leistungen das Ziel der Sternfahrtz Sachsens Hauptstadt, erreicht sei. Dresden stehe hinsichtlich der Herzlichkeit der Aufnahme der Polizeifahrer nicht hinter Hamburg, Kaiserslautern und Danzig, die in den letzten Jahren das Ziel der Sternfahrten waren, zurück Der Oberbürgermeister bat die Vertreter, allen ihren Kameraden die herzlichsten Grüße der Dresdner Bürger schaft zu übermitteln und schloß mit einem „Sieg Heil"' auf den Reichskanzler, den Reichsstatthalter Mutschmann und den Innenminister Dr. Fritsch. Im Namen der Gäste dankte Polizeimajor v. Majewski (Berlin) für den herz lichen Empfang. — Am Nachmittag stellten die Fahrer zu einer Parade auf dem Alaunplatze. Es war ein prächtiges Bild, diese Polizeibeamten aus allen Gegenden Deutsch lands zu sehen. Nachdem die Behördenvobtreter die Front der Sternfahrer abgeschritten hatten, folgte eine Flaggen parade. Ministerpräsident v. Killinger richtete sodann markige Worte an die Front der Polizei beamten und gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß die erste Sternfahrt nach der nationalen Erhebung nach Dresden führte; er versicherte, daß die sächsische Regierung den sportlichen Bestrebungen vollstes Verständnis ent- gegenbringx. — Am Abend vereinigten sich die Teil nehmer der Sternfahrt mit zahlreichen Ehrengästen im Ausstellungspalast zu einem FestaberH. Im Namen des Motvrsportclubs der Schutzpolizei Breslau und des ADAC, hieß Rühle (Dresden), Reichsstatthalter Mutsch mann, Ministerpräsident v. Killinger, Innenminister Dr. Fritsch, sowie Oberbürgermeister Zörner willkommen. Innenminister Dr. Fritsch kennzeichnete das alte, der Vergangenheit angehörende System, das die Disziplin aus dem Vaterlands schaffte. Heute hat die Disziplin aber ihre alte Geltung wieder ge wonnen. Auch im Sportleben hat sich, genau wie im poli tischen, eine Umwälzung Bahn gebrochen. Namens der sächsischen Regierung wünschte der Minister den Stern fahrern einen guten Erfolg, damit sie in der Heimat mit frischen Kräften an dem Weiteraufbau des neuen Deutsch land gehen können. Ein dreifaches „Sieg Heil" auf den Reichskanzler stand am Schlüsse der Ausführungen des Ministers. Polizeipräsident Hille (Dresden) würdigte die Verdienste der Männer, die eine ungeheure Organi sationsarbeit und hervorragende sportliche Leistungen vollbracht haben. Mit einem Treuegelöbnis zu Adolf Hitler schloß der Redner. zwei Randals geben, die beide berühmte Männer waren. Und mein lieber Papa starb doch bestimmt erst vor einem Jahr in Wien. Während er von seinem letz ten Konzert aus dem Konzerthaus nach dem Hotel zü- rückfuhr, traf ihn im Wagen ein Herzschlag und er war sofort tot." Sie kramte mit bebender Hand in ihrer Tasche her um und zog ein zusammenklappbares Lederetui heraus, das sie aufgeschlagen Frau Helleport überreichte. „Es ist sein letztes Bild, ausgenommen acht Tage vor seinem Tod in Wien, Sie sehen es am Datum. Und Sie sehen auch, daß er hier unten eigenhändig hinschrieb: .Meinem lieben Pflegetöchterchen Sylvia. Das Bild ist für mich ein heiliges Vermächtnis und ich trage es darum stets bei mir. Und da Sie, gnädige Frau, meinen Pflegepapa gekannt haben, wie Sie sagen, werden Sie ja wohl aus dem Bild feststellen können, ob es derselbe Randal ist, den Sie meinen." Frau Helleport hatte nur einen Blick auf das Bild geworfen und war dann kraftlos auf die Bank gesunken. „Er ist es —" stammelte sie mit Anstrengung, „man hat mich betrogen — betrogen um ein ganzes Leben!" Lange saß sie stumm, regungslos, völlig versunken in den Anblick dieses schönen, genialen Künstlerkopfes, den sie so gut — ach so gut gekannt. — Sylvia stand daneben und betrachtete sie heimlich voll Mitleid. Dunkel dämmerte die Ahnung in ihr auf, daß diese Frau mit dem bleichen, melancholischen Ge sicht viel mehr für den Toten empfunden hatte, als sie zeigen wollte, daß zu irgendeiner Zeit ihres Lebens beider Schicksal vielleicht eng verwoben gewesen war. Und man hatte ihr vor zwanzig Jahren gesagt, er sei tot! Vermutlich, um sie von ihm für immer zu tren nen — von ihm, den sie offenbar liebte. — Arme, arme Frau! Sylvia begriff auf einmal vie les. Seit sie selber liebte, war ihr plötzlich das Ver ständnis für die Liebesschmerzen anderer aufgegangen. (Fortt, folgt.)