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In Ostpreußen- am Tannenberg denkmal- hat man die unübersehbare Menge- die in der näheren und weiteren Umgebung des Schlachtfeldes aufmarschiert war- nicht einmal schätzungsweise zählen können. Und am Niederwalddenkmal- dort- wo Nahe und Rhein zusammenflietzen, standen etwa 80 000 Saardeutsche und mit ihnen 100 000 Brüder aus dem Reich zusammen und leisteten mit unserem Kanzler vor aller Welt erneut den Schwur: die Saar bleibt deutsch! In der Ostmark und in der Westmark am gleichen Tage zwei ungeheure Kundgebungen für des Reiches Einheit — wie symbolische Klammern wollen sie erscheinen- die der Welt draußen die eherne Geschlossenheit des politischen Willens in Deutschland- wie es unser Führer nannte, zu beweisen hatten. In der Ostmark wurde der feierliche Staatsakt dann zugleich zu einer ergreifenden Dankesbezeigung der Nation für ihr Staatsoberhaupt und ihren siegreichen Führer im Weltkrieg. Die schöne Initiative des preußi schen Ministerpräsidenten Göring knüpft in der Tat an beste altpreußische Tradition an. Immer haben es die preußischen Führer als eine Ehrenpflicht an gesehen, die Helden ihrer Zeit auf sichtbare Weise beson ders zu ehren und mit ihnen und in ihnen zugleich ihre Mitkämpfer auszuzcichnen. So hat es schon Friedrich der Große gehalten, der seinen in vielen Schlachten besonders ausgezeichneten Generalen Domänen übergab. So wurden nach den Befreiungskriegen Blücher, Har denberg- Gneisenau, Tauentzien- Uorck, Bülow und Kleist durA Dotationen in Form von Landbesitz geehrt. Und König Wilhelm I. nahm diese schöne Sitte sowohl 1866 als auch 1871 wieder auf; nach dem Kriege mit Österreich wurden Bismarck,Roon, Moltke, Serwart von Bittenfeld- von Steinmetz und Vogel von Falcke n st ein durch größere Geschenke geehrt- und nach dem Deutsch-Fran zösischen Kriege gehörten Bismarck- Roon, Moltke noch einmal, ferner Prinz Friedrich Karl und andere Generäle zu den also Bedankten. Es ehrt die politischen Führer Deutschlands und ihr schönes Verhältnis zu dem greisen Marschall und Prä sidenten selbst, wenn sie diese gute alte Tradition wieder aufnahmen, die zudem ein beschämendes Versäumnis wieder gutmachte. Und wer wollte nicht glauben, daß unser Hindenburg jene Ehrung und jenes Geschenk nicht viel lieber aus der Hand eines endlich wieder geeinig ten Volkes und seiner wahrhaft nationalen Führer entgegennahm als von Vertretern politischer Parteien, für die der Begriff Deutschland und Vaterland 13 Jahre lang erst in zweiter Linie existierte und die überdies bei etwaigen „parlamentarischen Verhandlungen" über ein solches Ehrengeschenk der Welt das so oft gebotene Schauspiel widerwärtigen Gezänks und Hin- und Ser- Der Staatsakt am Tanncnbergdcnkmal. Reichspräsident von Hindenburg, Reichskanzler Hitler und Ministerpräsident Göring bei der Tannenbergfeier im Hofe des Tannenbergdenkmals während der Ansprache des Oberpräsidenten Koch. „Der Alte vom Preußenwald." Unser Bild zeigt den Reichspräsidenten von Hindenburg, wie er in Begleitung seines Sohnes, des Reichskanzlers (in der 2. Reihe) und der Minister den Ehrenhof des Tannenbergdenk- mals betritt. handelns wieder nicht erspart hätten! Und wer anders als überzeugte deutsche Männer hätte Hindenburg den ehrenden Beinamen des „Alten vom Preußenwalde" geben können! Das deutsche Volk aber und seine nationalen Führer wissen, daß dieses Ehrengeschenk an den großen Marschall des Weltkrieges und den unermüdlichen väterlichen Be treuer des Reiches die eigentliche, wirkliche Größe unserer tiefen Verehrung, unserer Liebe und unseres unauslöschlichen Dankes für unseren Hindenburg nur andeuten kann. Das deutsche Volk muß über diese Schenkung hinaus seinem ehrwürdigen Reichspräsidenten durch immer festere. Einigung unter feinen erwählten nationalen Führern jederzeit das zum Ausdruck bringen, was Hindenburg in der ganzen Nachkriegszeit immer wieder in Reden, Sprüchen und Ansprachen gefordert hat: einig zu sein! Es war ein weiteres schönes Symbol für das wieder geeinte Deutschland, daß sein Volkskanzler von der er hebenden Feier am Tannenbergdenkmal zu der großen Kundgebung am Niederwalddenkmal eilte und so auch durch diese äußere Geste sichtbar den deutschen Osten mit dem" deutschen Westen verband. Die vielen Zehn tausende von Saarländern, die aus ihrer von Frankreich bedrängten Heimat herbeigecilt waren, hatten es nicht leicht gehabt, ihre 700 000 Landsleute bei dieser großen Kundgebung zu vertreten: viele von ihnen hatten Drohungen französischer Ingenieure auf den von Frankreich ausgeplünderten saarländischen Zechen mit auf den Weg nehmen müssen, sie würden nach der Rückkehr entlassen werden, Drohungen ferner von geflüchteten Kommunisten und Marxisten, man würde die Heimkehrer vom Niederwalddenkmal totschlagen. Und ihre Sonderzüge, die sie an den Rhein bringen sollten, wurden noch im letzten Augenblick vor der Abfahrt aus dem Saargebiet in ausgesprochen schikanöser Weise durch sucht. Nichts hat sie hindern können, zu kommen. Keine schönere innere Erhebung, keine größere Kräfti gung konnten diese Kämpfer von der Saar mit nach Hause nehmen, als des deutschen Volkes Kanzler und Führer Adolf Hitler unter sich zu sehen und seine flammen den Worte zu hören. Gerade mit der Betonung des deut schen Rechtsstandpunktes sprach er das aus, was der ver storbene Dichter Paul Warncke für die Saarländer in die Eidformel goß: „Schwört und sprecht: Recht bleibt Recht, Wahr bleibt wahr, Deutsch die Saar!" Und Adolf Hitler sprach ihnen und allen Deutschen wie mit jedem seiner Worte, so vor allem auch mit der Forderung aus dem Herzen: „Wenn Verträge heilig sein sollen, so nicht nur für uns, sondern auch für unsere Gegner!" Der 27. August, der diese beiden Wallfahrten des deutschen Volkes iah und keine Gelöbnisse in Ost- und West HÄrte, dieser Tag setzt die große Linie der Einheits kundgebungen sort, die mit dem 30. Januar begann und über den B März in Potsdam zu dem 1. Mai auf dem Tempelhofer Feld führte. Er hat dm Überzeugung ver stärkt, die sich schrittweise im Ausland Bahn bricht, daß man es nicht mehr mit Parteien, nicht mehr mit irgend welchen politischen Klüngeln zu tun hat, sondern nur noch und für alle Zeit mit der deutschen Nation! P. A. R * Widerhall aus dem Ausland. Ein überblick über die Auslandspreise zeigt, welchen starken Eindruck die großen deutschen Kund gebungen am Tannenberg- und am Niederwalddenkmal in der Welt gemacht haben. Vielfach- u. a. auch in Amerika, haben sich die großen Tagesblätter von ihren Berliner Korrespondenten spaltenlange Berichte telegraphieren lassen. Auch sieht man im Zusammenhang mit den Schilderungen der Feier in Ostpreußen viel das Bild Hindenburgs. Die amerika nischen Blätter unterstreichen u. a. besonders, daß der Kanzler von sich sagen dürfe, er habe fünf Sechstel Deutschlands hinter sich. Das Blatt „Newyork Herald" schreibt, die beiden mäch tigen Demonstrationen hätten die Welt über die deutsche Forderung nach Revision des Versailler Vertrages in Kenntnis gesetzt. In der englischen Presse wird besonders die Saarkundgebung groß aufgemacht. Die Blätter verweisen auf die herbeigeeilten 80 000 Saardeutschen, auf die durch dis beiden Kanzlerreden entstandene stürmische Be geisterung der Massen, auf die neuen Bekundungen des deutschen Friedenswillens und des Strebens nach einem Einvernehmen mit Frank reich sowie auf die Selbstverständlichkeit, daß, wie es Adolf Hitler ausdrückte, weder Deutschland auf das Saargebiet noch das Saargebiet auf Deutschland ver zichten könne. Ferner unterstreichen die englischen Blätter die nationalpolitische Bedeutung der Ehrung Hinden burgs durch die Dotation. Während die Montagmorgen-Ausgaben der Pa riser Blätter noch verhältnismäßig sachliche Berichte über die beiden großen deutschen Kundgebungen brachten, zeigt sich in den Pariser Abendblättern bereits das Ein schwenken auf eine zweifellos wie immer vom französi schen Außenministerium ausgegebene Parole: man trägt Verstimmtheit zur Schau, ohne Rücksicht auf die klaren Worte Hitlers gerade gegenüber Frankreich. Bezeichnend für die französische Berichterstattung ist u. a. die Tatsache, daß das Pariser „Journal" seine in der Sonntagabend-Ausgabe gebrachte Schilderung von den machtvollen Kundgebungen in der Montagausgabe er heblich g ekürzt hat, um dem französischen Leser die Wucht und Bedeutung der beiden Feiern nicht allzu deut lich werden zu lassen. Dafür schwatzt man trotz der Friedensworte des Reichskanzlers von „germanischem Be- yerrschungswillen"! Frankreich setzt damit die lange Reihe der Bekundungen seines bösenWillens fort. Starkes italienisches Interesse. Lie italienische Presse veröffentlicht in ihren Blättern ausführlicheBerichte über die Feiern am Tannenberg- und am Niederwalddenkmal. Hitler (»richt M Ker SaarluiHmebMUl.