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Nürnberg — ein Flaggenmeer! Der große Reichsparteiiag in Nürnberg hat die Stadt in ein Flaggenmeer verwandelt. Unser Bild zeigt marschie rende SA. mit ihren Fahnen in den Straßen Nürnbergs. Lagerleben in Nürnberg. In dem Zeltlager der Teilnehmer am Reichsparteitag in Nürnberg herrscht reges Leben. Unser Bild zeigt National« sozialisten beim Kartoffelschälen. Politik und Frässe. Auf dem Parteikongreß hielt als Abschluß der Frei tagtagung Dr. Groß einen rassenpolitischen Vortrag über das Thema „Politik und Nasse." Dabei führte er «. a. aus: Die Geschichte lehrt uns, daß nicht Wirtschaft und Politik, daß nicht Naturkatastrophen oder innere Kämpfe an sich Völker ans die Däner zu zerstören vermögen, sondern daß als letzte uns faßbare Ursache hinter jedem völkischen Verfall ein biologischer Grund steht, der Kraft und Gesundheit der Rasse zer brach. Aus dem Wissen um die rassischen Ursachen der Völkerschicksale versucht der Nationalsozialismus heute die Zukunft unseres Volkes zu gestalten. Er stellt bewußt in den Mittelpunkt seiner Politik die Sorge um die Erhaltung des Blutes unseres Volkes als des Köstlichsten, was wir haben, weil es der einzige Wert ist, den wir, ginge er einmal verloren, niemals wie dergewinnen können. Deshalb stellt der neue Staat die Familie in den Mittelpunkt seiner Aufbauarbeit, deshalb bereitet er jene gesetzlichen Maßnahmen vor, die der Familie und beson ders der Mutter Schutz und Pflege geben sollen. Und er wird auch auf diesem Gebiete den Mut zu einschneidenden Neuerungen finden, weil wir uns bewußt sind, daß in Wahrheit die Möglichkeit einer deutschen Zukunft an Zahl und Wert der Kinder unserer Familien gebunden ist. Mit dem Gesetz zur Ver hütung erbkranken Nachwuchses hat der nationalsozialistische Staat als erster bewußt die Folge rungen aus den Erkenntnissen der modernen Wissenschaft gezogen. Auch die Mischung mit fremdem Blut und damit das Einsickern fremd rassiger Einflüsse ist unserem Volke nicht erspart geblieben. Die Folgen solcher Mischung mit fremdem Blut sind ewig die gewesen, daß ein Volk mit sich selbst, mit seiner Vergangenheit und allen Werten seiner Geschichte uneins wurde und damit die Wurzeln seiner Kraft verlor. Denn es ist nicht wahr, daß Überheblichkeit oder Rassenhochmut zu solcher Einsicht führten. Wenn heute ein Mensch in Deutschland sich dagegen wehrt, daß hemmungslos frem des Blut mit dem unseres Volkes gemischt wird, dann spricht daraus im Gegenteil deutlich die Ehrfurcht vor den großen Gesetzen der Natur. Man hat gesagt — und man glaubte damit den Rassen standpunkt des Nationalsozialismus zu treffen —, daß jede Raste auf dieser Welt einGedankeGottes sei. Gerade das glauben wir auch, und deshalb fordern wir reinliche Scheidung zwischen Blut und Blut, damit die Gedanken Gottes nicht verwirrt werden und im Mischling zur Fratze entarten. Daß wir das deutsche Volk von der Zerstörung oder dem Einströmen fremden Blutes befreien, ist nicht nur eine politische Notwendigkeit, sondern zugleich Recht und Pflicht nach überzeitlichen Gesetzen natürlicher Sitte und Moral. Nach diesem Vortrag, der den lebhaftesten Beifall der Versammlung fand, wurde der Kongreß auf Sonnabend nachmittag vertagt. Der Kampf der heroischen Weltanschauung. Als Auftakt zur Eröffnung des Parteikongrestes fand der Presse-Empfang durch den Reichspreffechef der NSDAP., D r. Dietrich, statt. Etwa l0OV Ver- treter der in- und ausländischen Presse waren anwesend. In einer eindrucksvollen Ansprache umritz Dr. Dietrich in großen Zügen das heroische Ringen der N S D A P. um die Wiedercrstehung der deutschen Nation. Die heroische Weltanschaung des deut schen Volkes, so führte Dr. Dietrich aus, hat durch den Heldenkampf der NSDAP, eine Auferstehung erlebt, wie sie schneller und kühner, erlebnisreicher und phan tastischer wohl keine Sage widerzuspiegeln vermöchte. — Dr. Dietrich zeichnete dann ein lebendiges Bild dieses heroischen Ringens. Idee und Persönlichkeit, diese zwei Kraftlinien sind es, die die Schöpfung des neuen Deutschland bestimmt und bei ihr zusammengewirkt haben. Kaum jemals zuvor sind sie als gestaltende Elemente eines Volkes in dieser Klarheit und Reinheit in die Erscheinung getreten. Man muß die Welle der Liebe und Begeisterung, die dem Führer heute aus allen Schichten des Volkes ent- geaenströmt, au seiner Sette tagtäglich miterleben, um zu wissen, daß diese im staatsmännischen Leben so seltene Erscheinung keine wirklichkeitsfremde Konstruktion, son dern den tatsächlichen Zustand kennzeichnet. Aus dieser einzigartigen lebendigen Beziehung zum Volk schöpft Adolf Hitler immer neue Kraft für sein Werk. Das letzte an der Persönlichkeit Adolf Hitlers wird unS wohl immer ein Mysterium bleiben. Der gottbegnadete Mensch geht seinen Weg, weil er ihn gehen muß. Hier gilt das Wort, daß der Glaube Berge versetzt. Über dieses neue Deutschland der Disziplin und Arstorität herrscht kein Kaiser oder König, kein Despot oder Tyrann: das Dritte Reich wird beherrscht von der Macht der Persönlichkeit. Das hohe Lied der Treue und Opferbereitschaft, die heroische Weltanschauung erlebte mitten aus dem Volke heraus seine Auferstehung. Wenn Sie den Aufmarsch der nationalsozialistischen Bewegung, den Sie in diesen Tagen hier in Nürnberg miterleben, mit diesen Augen ansehen, dann werden Sie, meine Herren Kollegen, ins besondere von der Auslandspresse, auch von Ihrem Standpunkt aus nicht die unwesentlichen Schattenseiten, sondern das Wertvolle und Positive dieser Be wegung erkennen, und zwar das Positive für die Zu sammenarbeit auch der Völker untereinander. Quer durch Nürnberg im Freudenrausch. Ein Gang durch die festlichen Straßen. Am Bahnhof bildet die Menschenmenge eine schwarze Mauer. Sie wollen §s sich unter gar keinen Umständen nehmen lasten, die auf Nürnbergs Boden frisch eintreffenden Männer der politischen Organisation zu begrüßen. Die ganze Stadt, besonders aber die Altstadt, ist am Abend bei festlicher Beleuchtung in ein Flammen meer getaucht. Eine wogende Menschenmasse von Uniformierten und Zivilisten überall. Heller Jubel, wenn sich in diesem Getriebe zufällig SA.-Männer oder Partei genossen treffen, die schon auf den früheren Parteitagen hier oder bei anderen Tagungen vereint gewesen sind. Der Gedanke ans Zu-Bett-gehen wird unterdrückt durch den Wunsch, in den kostbaren Stunden des Nürnberger Par teitages die Sehenswürdigkeiten der Stadt zu besichtigen, bevor im weiten Gelände des Luitpoldhains und der Luitpoldarena der Kongreß und die anderen Tagungen sowie die Massenaufmärsche der SA. und SS. ihren Anfang nehmen. Hin und wieder kommt der Straßenbahn- Verkehr ins Stocken: geschlossene Abteilungen der Amtswalter marschieren mit Musik und fröhlichem Gesang unter Heilrufen der Menge geradeswegs vom Bahnhof durch die Altstadt ins Quartier. Die Lokale, große und kleine, sind überfüllt. Hier und da klingt von nahen Plätzen die Standmusik der SA.; dann mar schieren die Kapellen, begleitet von Fackelträgern der SA., in die Quartiere ab. Der Schein der Flammen beleuchtet magisch die alten Häuser und Häuschen in den Straßen, Gassen und Winkeln. Vor den Stand quartieren der Führer steht die Menge wie eingekeilt; man nimmt gern das Risiko auf sich, lange warten zu müssen, nm dafür dann und wann bekannte Führer bei der An- und Abfahrt grüßen zu können. Begeisterte Kundgebungen vor dem Führer. Am Abend des Eröffnungstages des Reichspartei- tages wurde dem Führer eine begeisterte Huldi gung dargebracht. Nach Beendigung der Standkonzerte formierten sich die Kapellen zu einem Zuge und mar schierten, von einer riesigen Menschenmenge begleitet, am „Deutschen Hof" vorbei, um dem Führer ihren Gruß zu bringen. Unter den Klängen des Deutschlandliedes ging es im Gleichschritt vor dem Hause vorbei, und gleich darauf zeigte sich an einem Fenster des ersten Stockwerkes der Führer. Nun kannte der Jubel keine Grenzen mehr. Alle Sperrketten wurden durchbrochen, und die ganze Straße glich weithin einem wogenden, brodelnden Menschcnmeer, aus dem sich steil wie ein Wald die Arme emporstreüten. Dann klang das Horst-Wessel-Lied auf und immer wieder hörte man die Klänge des Deutschlandliedes und national sozialistischer Kampflieder. Im Zeichen der Braunhemden. Am Freitag merkte man so richtig, in welch un geheurem Maße die Straßen der Nürnberger Altstadt von dem Braun der Uniform beherrscht sind. 180 000 Amtswalter, die inzwischen mit rund 140 Zügen in Nürnberg eingetroffen sind, ziehen durch die Straßen, ein riesiger Strom von braunen Uniformen, in dem die wenigen Zivilisten, die auf den Straßen sind, völlia ver- Wir wissen, daß die Beziehungen der Staaten glück licher und dauerhafter hergestellt werden können, wen» das Gesicht der Nationen klar und geschlossen, wenn ihre Führung verantwortlich und autoritär im Volke fundiert ist. Die großen Zeitfragen, die inter nationaler Regelung bedürfen, verpflichten die Völker geradezu, einer solchen gesunden und organischen Entwick lung in den einzelnen Ländern Verständnis entgegen zubringen, ebenso wie sie selbst Verständnis für ihre nationalen Lebensinteressen erwarten können. Wenn Sie am Sonntag unsere SA. in Zucht und Ordnung marschieren sehen, dann erblicken Sie in ihr nicht militärische oder militärähnliche Formationen, wie es vielfach in völliger Verkennung der Tatsache geschieht, sondern dann sehen Sie in ihr die Sieger über den Bolschewismus in Deutsch land, der einst von hier aus die Zivilisation der ganzen Welt bedrohte. Heute sind diese politischen Soldaten, die hier am Sonntag durch die Straßen ziehen, die Garanten der politischen Ordnung in Deutschland, sie sollen es heute und für alle Zeiten fein. Nürnberg. schwinden. Fast nirgends sieht man SA.-Leute, diese sind alle draußen in ihren Zeltstädten und dürfen die Stadt nicht betreten, da sonst der Verkehr eine Unmöglichkeit wäre und Nürnbergs enge Gassen und Straßen ver stopft würden. Schon jetzt sind die Menschenmassen auf den Straßen so groß, daß die Gehsteige nicht mehr aus reichen, und die Autos nur noch Schritt fahren können. Schon in den frühen Morgenstunden herrschte in den Gasthäusern und anderen Lokalen Nürnbergs ein lebhafter Betrieb. Fröhliche Lieder zeigen, daß sich die Gäste aus den weiten Gauen Deutschlands in Nürnberg wohlfühlen, und daß für ihre Verpflegung bestens gesorgt ist. Gegen die Mittagsstunde wurde das festliche Bild besonders ver schönt durch eine Flugzeug staffel und einzelne Flieger, die unter gespannter Anteilnahme der Menge über der Stadt ihre weiten Kreise zogen. * Paris bewundert die unerhörte national sozialistische Disziplin. Französischer Bericht aus Nürnberg. Die Pariser Zeitung „Paris Soir" hat den bekannten französischen Außenpolitiker Jules Sauer wein nach Nürnberg entsandt, um der national sozialistischen Parteitagung beizuwohnen. Sauerwein ist bemüht, die Vorgänge in der alten Kaiserstadt objektiv darzustellen und unterstreicht insbesondere die uner hörte Disziplin, die in den Reihen der national sozialistischen Gruppen herrscht. Tausende von Freiwilligen, so betont er, seien zur Verfü gung der ausländischen Gäste und der Jour nalisten gestellt worden und ständen ihnen jederzeit m i t RatundTatzur Seite. Gerade den Journalisten habe man nicht nur Karten ausgehändigt, die es ihnen er laubten, überallhin durchzudringen, sondern man beför dere sie auch mit Autobussen von der Festhalle bis zum Luttpoldhain. Viele Beamte sprächen zu ihnen in ihrer Muttersprache, wenn sie des Deutschen nicht mächtig seien. Tiefer Eindruck in London. Größtes Interesse der englischen Presse für den Nürnberger Siegeskongreß. Unter großen Überschriften wie „Die Nationalsozia listen halten einen Siegcskongretz ab" bringt die Lon doner Tagespresse die Berichte über die Nürn berger Tagung. Offensichtlich haben die Feierlichkeiten aus die englischen Beobachter einen starken Ein druck gemacht. Ausführlich verweilen sie bei der ergreifenden Szene, wie Tausende das Dankgebet singen und mit tiefem Schweigen die Namen derer anhören, die für die Bewegung gefallen sind. Sie beschreiben die blut getränkte Flagge des Aufmarsches vor der Münchener Feldherrnhalle im Jahre 1923, die mahnend und erinnernd über der Versammlung wehte. Die Be richte heben insbesondere auch die Begrüßung der Vertreter Mussolinis und des faschistischen Italien hervor. Starkbeachtet wird ferner der Satz aus der Rede Röhms, daß es sich nicht mit dem ge sunden Menschenverstand der Nationen, die ihren Erfolg in friedlichem Fortschritt erreicht haben, vertrage, einen Krieg zu wollen.