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TageSspruch. Der Aberglauben schlimmster ist, den seinen für den er träglicheren zu halten, Lessing. Wer Mann aus Posten! Aufruf des LandeAarbeitsamtes Sachsen. KDie Arbeitsschlacht in-Sachsen muß gewonnen werden. »Ein Wille durchflutet aste sächsischen Arbeitsämter: Unser -Führer Adolf Hitler kann sich auf uns verlassen! ' Die Arbeitsämter-kämpfen auf eigenstem Gebiete, aber mit <nerren Mitteln. Der Herr ReichsWthalter hat im Ringen gegen die -Arbeitslosigkeit den gesamten Apparat der nationalfozia- listischen Bewegung im Gau Sachsen eingesetzt. Diesen Schwung auszunützen, ihn innerlich zu ver- arbeiten und stach- und fachgerecht umzuwerten in äußere Erfolge, das/ist die große Stunde der Arbeitsbehörden Les Dritten/Reiches. Die Arbeitsämter stellen in der Käinpffront eine Kampfeinheit von besonderem Werte dar ob ihrer genauen 'Kenntnis der wirtschaftlichen Struktur ihrer Arbeitsamts bezirke und wegen ihrer reichen arbeitsmarktpolitischen Erfahrungen. . Den Einsatz der Ämter regeln Richtlinien des Landes arbeitsamtes, deren Durchführung unter Berücksichtigung der örtlichen Verhältnisse den Arbeitsamtsleitungen zur Pflicht gemacht ist. Allen sächsischen Arbeitsämtern gemeinsam soll aber der Geist sein, unter dem sie in die sächsische Arbeitsschlacht eintreten: Der Begriff „Arbeitsschlacht" ist etwas ausgesprochen Nationalsozialistisches! Nationalsozialistisch muß also der Meist fein, der alle Träger des Kampfes beseelt. Das be deutet aber Opfergeist. In diesem SA.-Geist treten die sächsischen Arbeitsämter an! Diesem Geiste haben die sächsischen Arbeitsbehörden ihre Türe weit geöffnet, befreit von den Größen des marxi stischen Systems, die als falsche Propheten dem Volke 14 Jahre predigten, die Arbeit fei kein Geschenk des Him mels, sondern ein Fluch der Hölle. Kampsberichle von der sächsischen ArdMchlacht. Neue Mittel zur Arbeitsbeschaffung in Sachsen. In der letzten Kreditausschußsitzung der Deutschen Gesellschaft für öffentliche Arbeiten A.-G. wurden im neuen Arbeitsbeschaffungsprogramm weitere Darlehensbewilli gungen in Höhe von 14,2 Millionen RM. ausgesprochen. Das Land Sachsen erhält dabei 4,8 Millionen RM. Eine Erklärung der NSDAP.-Gauleitung. Um Irrtümern und falschen Auslegungen vorzu- beugen, veröffentlicht die Gauleitung der NSDAP, eine Erklärung, die feststellt, daß durch die Vereinbarung der Gauleitung mit dem Landesarbeitsamt über die Vermitt lung von Arbeitsplätzen das Recht der amtlich zugelassenen Stellenvermittlungen der Berufsverbände (z. V. der kauf männischen Stellenvermittlung des DHV.) in keiner Weise geschmälert werden soll. Es wird im Gegenteil Wert dar auf gelegt, daß die Stellenvermittlungen der Berufsver bände sich mit aller Kraft an der Unterbringung arbeits loser Volksgenossen beteiligen. SrsreMeAnzMen derMdekbelebung der Wirtschaft. Der Abschluß der Leipziger Messe. Nachdem mehr als 100 000 Einkäufer, darunter 3500 aus fremden Staaten sich zur Leipziger Herbst messe eingefunden hatten, ist die Messe am Donnerstag ltrllebsrscüntr: ckureü (2. ^ckeorMsnn UomanLSntralo 8tuttgart 43) Der Sohn war zurückgeprallt. Im Augenblick hatte er die Tragweite dieser Tatsache erfaßt. Das bedeutete für ihn allerdings den Verlust des erhofften Erbes — also zum Bettler werden! — „Warum hast du mir das verschwiegen, Mutter?" fragte er finster. Sofie Labwitz war ganz erschöpft auf einen Stuhl gesunken. „Ich hatte mich verpflichtet, zu schweigen. Das war der Preis, durch den ich Macht über sie gewann und ihr Versprechen, dich zum Erben einzusetzen: wenn ich ge gen jedermann über ihre Schande schwieg." „Das Kind hat Randal zum Vater?" „2a. Aber nur vier Personen wußten darum, außer Richarda: Randal, Richards Bruder Albert, die Hebamme und ich. Nicht einmal Helleport hatte davon je eine Ahnung. Es war ausgemacht, daß das Kind sofort nach der Geburt von Randal zu fremden Leuten gebracht werde, die es gegen eine hohe Summe an Kin desstatt annehmen sollten, ohne zu wissen, woher es stamme. Richarda wurde gesagt, daß das Kind tot ge boren und von der Hebamme gleich in die Totenkapelle zur Beerdigung gebracht worden war!" „Und Richardas Dienerschaft?" „Nur die Gröger und der Kutscher Horwarth waren damals bei ihr. Ihnen sagte man das gleiche wie Richarda. Auch die übrigen Abmachungen wurden buch stäblich durchgeführt. Ich kann mich dafür verbürgen, daß außer den genannten vier Personen niemand von geschlossen worden. Das gilt nicht für die technische Messe und die Baumesse. Dagegen ist auch die große Braune Herbstmesse zu Ende gegangen. Zum Abschluß der Messe können nur die bereits ge troffenen Feststellungen wiederholt werden: der Zustand der Wiederbelebung in der Wirtschaft ist erkannt und hat erfreuliche Wirkungen gezeigt. Es sind Umsatzsteigerungen in einzelnen Geschäftszweigen bis zu 50 Prozent erzielt worden. Die Messe hat ferner gezeigt, daß der Glaube an die Besserung im deutschen Wirtschaftsleben sofestver- w u r z e l t ist, daß er nicht mehr ausgerissen werden kann, und allein schon dieser Glaube hat den geschäftlichen Geist wieder erweckt, hat den MutzurAnlagevon Mitteln, wieder belebt. Das ist im ganzen das Er gebnis der Leipziger Herbstmesse. Selbstverständlich ist die Erteilung von Aufträgen auf der Herbstmesse mit eine Hilfe im großen Kampf gegen die Arbeitslosigkeit, denn die belebten Betriebe find ja gezwungen, Arbeitskräfte von der Straße wegzu nehmen. Erfreulich ist auch, zu hören, daß in der Bau- mafchinenindustrie beachtliche Kaufabschlüsse getätigt wurden. Generalappell der AS-Kago in Leipzig. Die Neugliederung des „Kampfbundes". Im Rahmen der Braunen Großmesse fand ein Gene ralappell der NS.-Hago im Gau Sachsen statt. Gauleiter Köhler machte einleitende Ausführungen über die Um stellung des Kampfbundes des gewerblichen Mittelstandes. Der Kampfbund habe feine Aufgabe, den Nationalsozia lismus in die Reihe von Handel, Handwerk und Gewerbe hineinzutragen, voll erfüllt. Es sei selbstverständlich, daß diese Aufgabe nach der Machtergreifung des National sozialismus im Staate entfallen müsse. Jetzt gehe der Kampf nur noch um die Seele des wirtschaftlichen Men schen. Auch die kleineren Betriebe und Unternehmer sollten in die deutsche Arbeitsfront eingegliedert werden. Der Kampfbund würde fortan in zwei Gliedern bestehen: Dem NS.-Hago und dem Gehage. Die NS.-Hago findet ihre Parallele in der NSBO., während die Gehage mit einem der Verbände der deutschen Arbeitsfront zu vergleichen sei. Die NS.-Hago solle das Standesbewußtsein heben und einen. Standesgerichte würden mit strengen Strafen gegen alle Verstöße vorgehen. Es sei nicht ihre Aufgabe, wirt schaftliche Dinge zu verhandeln und sie etwa an führenden Stellen vorzutragen. Der Gauführer wies weiter darauf hin, daß er erwäge, die Kontrollmarken des Kampfbundes aufzuheben, da diese ihre Existenzberechtigung verlieren würden, wenn sämtliche Angehörigen von Handel, Hand werk und Gewerbe in dem Gehage organisiert sein müßten. Wirtschaftliche Dinge würden fortan nur noch durch die Berufsorganisation zu behandeln sein. Man werde aber mit größter Aufmerksamkeit darüber Wachen, daß der wirt schaftliche Liberalismus verschwinde. Ferner sprachen der Vizepräsident des Reichsstandes des deutschen Handels, Wildt, und Stabsleiter Sohns von der Reichsleitung der NS.-Hago. Gauleiter Köhler schloß den Appell mit einem dreifachen „Sieg Heil" auf den Führer. Weilers neue Mittel zur Arbettsbefchaffung. In der letzten Krcditausschußsitzung der Deutschen Gesellschaft für öffentliche Arbeiten Aktiengesellschaft (Ossa) wurden, wie vom Rcichsarbeitsmintste- rium mitgetcilt wird, im neuen Arbeitsbeschaffungs programm weitere Darlehnsbewilligungen im Betrage von rund 14,2 Millionen Mark aus gesprochen. Hiervon entfallen rund 4,8 Millionen Mark aus Arbeiten im Lande Sachsen; annähernd 2 Millionen Mark werden für Arbeit'sbeschaffungsmaßnahmen in der Provinz, Westfalen, rund 1.25 Millionen Mark für Schleswig-Holstein, 1 Million Mark für Schlesien und 900000 Mark für Baden bereit gestellt; für Arbeiten der Stadt Hannover wurde ein Betrag von 1 Million Mark bewilligt. Der Rest ver teilt sich auf eine Reihe von Maßnahmen mehrerer Bezirke. Außerdem wurden vom Vorstand der Ossa 123 Darlehen im Gesamtbeträge von 12 Millionen Mark bewilligt. i der Sache erfuhr." - „Und woraus schließt du dann, daß gerade dieses Mädchen Helleports Kind ist?" „Aus dem Namen, den du nanntest. Ich traute Ran dal damals nicht recht und zweifelte trotz seines Ver sprechens, daß er es übers Herz bringen würde, sein Kind zu fremden Leuten zu bringen. Darum überwachte ich heimlich jeden seiner Schritte und stellte dabei fest, daß er die Kleine tatsächlich nach Luzern zu einem alten Ehepaar brachte, die Frankenstein hießen und keine Ahnung hatten, wer des Kindes wirkliche Eltern waren. Die Kleine wurde dort auf den Namen Sylvia getauft und kurz danach rechtskräftig von dem Ehepaar Frankenstein adoptiert." „Wie aber, wenn weder jene Leute noch Sylvia ihre Herkunft kannten, fand sie dann den Weg nach dem Lindenhof?" frug Bela grübelnd. „Das weiß ich nicht, aber es ist eben doch Tatsache nach deinem Bericht! Randal mutz das Mädchen später wieder von den Leuten geholt und offenbar gegen sein gegebenes Ehrenwort aufgeklärt haben. Uebrigens so oder so — das eine ist klar, daß nun Sylvia ihre Erbin wird und Richarda uns nie einen Heller vererbt, nach dem sie erfuhr, datz ich mitgeholfen habe, sie um ihr Kind zu betrügen!" „Wenn sie es weiß!! Aber mutz das sein? Sylvia ist monatelang in dienender Stellung am Lindenhof, was wohl nicht der Fall wäre, wenn sie sich ihrer Kin desrechte bewußt gewesen wäre. Auch hätte sie dann wohl schon früher den Weg dahin gefunden. Randal kann sie also wohl ausgesucht, aber trotzdem nicht über ihre Herkunft aufgeklärt haben." „Du hälft das für möglich?" „Ich halte es wenigstens nicht für ganz unmöglich, daß ein Zufall beide zusammengeführt, ohne datz sie zurzeit noch wissen, wie nahe sie einander stehen. Aller dings — auch dann ist die Gefahr riesengroß, und ein Ehestandsdarlehen auch sür Jungverheiratete. Erweiterung des Kreises der Darlehns- berechtigten. Im Reichsgesetzblatt ist die dritte Durchführungs verordnung über dieGewährungvvnEhestands- darlehen erschienen. Die neuen Bestimmungen werden von den jungen Eheleuten, die bereits vor dem 3. Juni 1933, und zwar in der Zeit vom 1. Juni 1932 bis 2. Juni 1933 geheiratet haben, freudig begrüßt werden. Die Ehefrau muß nicht heute noch in einem Arbeitnehmerverhältnis stehen, wie das in der zweiten Durchführungsverordnung vom 26. Juli 1933 vor gesehen war, sondern in der Zeit zwischen dem 1. Juli 1928 und dem 31. Mai 1933 mindestens sechs Monate lang in einem Arbeitnehmerverhältnis gestanden haben. § 1 d entspricht dem Wunsche derjenigen Mädchen und Frauen, die in einer Beschäftigung im Haushalt oder Betrieb von Verwandten aufsteigender Linie (Eltern, Großeltern, Urgroßeltern, Adoptiveltern, Stief eltern) stehen. Diese konnten bisher keine Ehestands darlehen erhalten. Diese Einschränkung ist jetzt beseitigt worden. Mädchen und Frauen, die im Haushalt oder Be trieb von Verwandten aufsteigender Linie beschäftigt sind oder waren, können nunmehr ebenfalls ein Ehestands darlehen erhalten, wenn infolge der Aufgabe ihrer Be schäftigung die Einstellung einer fremden Arbeitskraft nachweislich erfolgt ist. Die Einstellung der fremden Arbeitskraft muß nicht bereits im Zeitraum der Stellung des Antrages, sondern im Zeitpunkt derHingabedes Darlehns nachweislich erfolgt sein. Außerdem müssen natürlich die im Gesetz in den Durchführungsverordnungen vorgesehenen Voraussetzun gen gegeben fein. Es mutz also insbesondere die Beschäf tigung in den Zeitraum vom 1. Juni 1928 bis zum 31. März 1933 fallen und in diesem Zeitraum mindestens sechs Monate gewährt haben. Den Kern der dritten Durchführungsverordnung stellt 8 3 dar. Dieser 8 3 wird von allen denjenigen freudig begrützt werden, die in den im Gesetz und in den Durch führungsverordnungen vorgesehenen Fristen gewisse Härten erblickt haben; das Darlehn wird so z. B. gewährt, a) wenn die Ehe bereits vor dem 1. 6. 32 geschlossen worden ist, die Ehefrau sich heute noch in einem Arbeit nehmerverhältnis befindet und ein Heim noch nicht vor handen ist; b) wenn an den sechs Monaten, die das Arbeitnehmer verhältnis gedauert haben muß, eine kurze Zeit fehlt, sei es, daß das Arbeitnehmerverhältnis überhaupt nicht länger als die kürzere Zeit gedauert hat oder daß ein Teil in die Zeit vor dem 1. 6. 32 oder nach dem 31. 5. 33 fällt. Voraussetzung für die Gewährung eines Ehestands- darlehns im AuSnahmcfall ist, daß der Zweck des Gesetzes zur Verminderung der Arbeitslosigkeit erreicht wird. Wird eine Ausnahme auf Grund des 8 3 der dritten Durchführungsverordnung gewünscht, so ist der Antrag bei der für den Antragsteller zuständigen Gemeinde einzubringen. Jeder Antrag, der unter Mißachtung dieses vorgeschriebenen Weges beim Reichs finanzministerium oder einem Finanzamt direkt ein gereicht wird, findet keine Erledigung. Sundert Zähre Kaiserswerther Diakonie. In dieser Woche jährt sich zum hundertsten Male der Tag der Gründung der Kaiserswerther Diakonissenanstalt, jener Hochburg evangelischer Nächstenliebe, die heute in der ganzen Welt bekannt ist und geliebt wird. Man be ging das Hundertjahrscst durch eine große Erinnerungs- feier. Im Auftrage der Landeskirche und des Land'es- bischoss Müller überbrachte Generalsuperintendent Dr. Stoltenhoff Glück- und Segenswünsche. Als Vertreter der Staatsregierung und des Kultusministeriums bezeichnete Geheimrat Gürich es als eine gute Vorbedeutung, daß der Neichsparteitag in Nürnberg zusammenfalle mit dem hun dertsten Geburtstag der Kaiserwerther Diakonissenanstalt. zufällig hin- und hergeworfenes Wort kann die Wahr heit enthüllen. Darum mutz dieses Beisammensein na türlich so rasch als möglich ein Ende finden." „Und wie willst du das zustande bringen?" Vela stand auf. „Dazu brauche ich ein paar Stunden ungestörten Nachdenkens, denn es gibt dazu mehrere Wege, und man muß wohl überlegen, welcher der sicherste ist. — Eines aber steht fest," fügte er langsam, mit funkelnden Augen, deren kalter, wilder Ausdruck an einen Tiger erinnerte, hinzu: „Ich denke nicht daran, diesem Mäd chen zu überlasten, was ich seit Jahren gewohnt bin, als mein Eigentum zu betrachten." 23. Frau Helleport saß zum ersten Mal mit Sylvia un ter dem Pfirsichbaum oben am Winzerhaus. Es war Vormittag und die Maiensonne schien warm auf das blühende Land, das sich schier endlos vor ihren Blicken dehnte, bis es in blauen Fernnebeln versank. Dr. Runger hatte die Damen heraufbegleitet, ließ sich die Sonne behaglich auf den breiten, schon etwas gekrümmten Rücken scheinen und sagte, vergnügt lächelnd, zu Frau Helleport: „Ach, nicht wahr, das ist doch etwcks anderes als unsere nächtlichen Ausfahrten, liebe Freundin! Und das herrlich^ Bild ringsum," fügte er begeistert hinzu. „Sehen Sie sich das nur recht genau an, gnädige Fau, es ist für die Seele, was Luft und Sonne für den Körper sind: ein Jungbrunnen! Außer dem mutz der Maienzauber jedermann fröhlich stimmen!" „Gerade das kann ich nicht finden! Mich stimmt im Gegenteil der Frühling stets traurig, denn er weckt zu viele Erinnerungen. Maienzauber lacht nur denen zu, die noch in der Maienzeir stehen. Zu unserem Alter, lieber Doktor, passen Herbst und Winter bester!" (.Forts, folgt.)