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Wilsdruffer Tageblatt : 23.08.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-08-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193308234
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19330823
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19330823
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-08
- Tag 1933-08-23
-
Monat
1933-08
-
Jahr
1933
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 23.08.1933
- Autor
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Kühle Abende. Wenn im Monat August der Stand der Sonne Don seiner Sommerhöhe langsam herabgeht, werden auch die mit jedem Tage früher eintretenden Abende bald kühl und unwirtlich. Nichts kennzeichnet das rasche Verrücken des Herb stes besser, als dieses schnelle Abkühlen der Tagestemperatur in den Abendstunden, mag auch tagsüber die Sonne noch jo som merlich warm vom Himmel herabgeschienen haben. Und Hand in Hand mit diesem Kennzeichen des Fühherbstes gehen weitere charakteristische Erscheinungen in der Natur draußen. Auf den Feldern werden die Fluren immer kahler und leerer, die Fern sicht immer ausgedehnter und an herbstliche Oede gemahnend. In den Gärten bietet sich ein ähnlicher Anblick; die Rosen brin gen bereits nur noch spärlich Blüten heraus, in den Gemüse beeten find Erbsen, Bohnen und anderes im Abwelken begrif fen, auf dem Balkon färbt sich der wilde Wein rot. Ge wiß, es ist noch immer Sommer, nach dem Kalender haben wir sogar noch nahezu fünf Wochen Zeit, bevor der Herbst eintritt. Aber wer sich nicht nach Kalenderdaten, sondern nach seinem eigenen inneren Empfinden zu richten pflegt, der empfindet schon jetzt mit unabweisbarer Deutlichkeit, daß der Sommer wieder einmal vorüber und der Herbst in nächste Nähe ge rückt ist. Neuer Schulleiter. Der Schulausschuß kam gestern abend zu öffentlicher Sitzung im Stadtverordnetensitzungssaale zusam men, um an Stelle des sein Amt für Michaelis niedergelegten Oberlehrers Kühne einen neuen Schulleiter zu wählen. Stadt rat Jahn, der für den beurlaubten Bürgermeister die Sitzung leitete, gab bekannt, daß zwei schriftliche Vorschläge für die Wahl des Schulleiters wie seines Stellvertreters eingegangen seien: einer von der NSDAP, und einer von der Kampffront Schwarz-Weiß-Rot. Beide benannten als Schulleiter Lehrer Talkenberger und als Stellvertreter Lehrer An ders. Der Schulausschuß stimmte einmütig Liesen Vorschlägen zu. Dabei kam der Wunsch zum Ausdruck, daß der national sozialistische Aufbau auch durch diese Wahl tatkräftige Förde rung erfahren möge. — Ein Antrag der Lehrerschaft, die Kosten für die Anschaffung einer nationalsozialistischen Fahne für die Schülerschaft zu bewilligen, wurde zunächst zurückgestellt. Gewitter. Wenn der Volksmund sagt: Frühgewitter kom men abends wieder, dann hatte er gestern einmal recht. Nach dem bereits am Vormittage eine Gewitterfront aufgezogen war, die sich durch Donnerrollen und Regenguß bemerkbar machte, wiederholte sich die Sache am Nachmittag. Allerdings sah sie da gefährlicher aus. Schaden wurde bei uns aber auch da nicht angerichtet. In Richtung Dresden war aber der Regen stark von Schloßen durchsetzt. Große Sanitätsübung in Wilsdruff. Am Sonnabend in den Abendstunden findet in Wilsdruff in der Nähe des Bahn hofes eine große Lehrübung statt, an der die Freiwilligen Sani tätskolonnen Freital, Tharandt und Wilsdruff, der Pionier trupp der Kolonne Dresden, Feuerwehr, SA-Sturm und Stahlhelm beteiligt sind. Die Leitung liegt in den Händen der Freiwilligen Sanitätskolonne Wilsdruff. 70. Geburtstag. Am 24. August 1933 feiert der auch hier noch sehr gut bekannte und beliebte frühere Qbersteueraufseher Max Bär in Freital, Obere Dresdner Str. Nr. 54, bei vol ler körperlicher Rüstigkeit seinen 70. Geburtstag. Am Fichtel berg im sächsischen Erzgebirge geboren, durchlief er später das Realgymnasium in Annaberg. Seiner Militärpflicht genügte er als ^kinj.-Freiw. irn Kgl. Sachs. Schützen-Regiment Nr. 108. Am 20 Dezember 1883 wurde er nach vorausgegangener Vor beschäftigung bei dem Hauptzollamt Eibenstock als Hauptzoll- amts-Accefsist eingestellt und später in verschiedenen Stellungen an der Grenze (Obergrenzaufsehers sowohl wie im ambulanten Steuerdienst beschäftigt. Von 1889 bis 1904 war er als Ober steueraufseher in Wilsdruff. Zuletzt lange Jahre als Vorstand des Zollamtes Freital. 42 Jahre hat er dem Zoll- und Steuer fach angehört, so daß er am LV. Dezember 1933 sein övjähriges Jubiläum als Zoll- und Steuerbeamter feiern kann. .Zu seinem 70. Wiegenfeste wünschen wir ihm alles Gute. Gedenkmünze zur deutschen Schicksalsweltde. Die Stadthank Wilsdruff teilt uns mit: Am 30. Januar 1933 hat mit der Be rufung Adolf Hitlers zum Kanzler des Deutschen Reiches das gewaltige Werk der Erneuerung und Wiederaufrichtung Deutschlands begonnen. Dieser bedeutungsvolle geschichtliche Vorgang soll uns und den kommenden Geschlechtern auch in einer Schaumünze wachgehalten werden. Für Sammler ist es daher interessant zu wissen, daß die Bayerische und die Preu ßische Slaatsmünze mit Genehmigung des Reichskanzlers eine kunstvolle Gedenkmünze zur Deutschen Schicksalswende ausge prägt hat. Das von dem bekannten Bildhauer Professor Gloeck- ler entworfene Gedenkstück zeigt auf der Vorderseite ein lebens- getreues Prosilbildnis des Führers, während auf der Rückseite der preußiiche Adler kraftvoll auffliegend dargesteltt ist, den Ausbruch des deutschen Volkes versinnbildlichend. Die Münze wird in Fünfmarkstückgröße, Bronze zu 3.— RM., Silber zu 6.— RM. hergestellt. Da der gesamte Reinerlös aus dem Ver kauf wohltätigen Zwecken zur Verfügung gestellt wird, haben sich auch die deutschen Spar- und Girokassen bereit erklärt, Be stellungen hierauf entgegcnzunehmen. Prospekt und Plakate über die Gedenkmünze können bei uns eingesehen werden. „Damen werden gebeten, nicht zu rauchen!" Der Polizei präsident in Erfurt gibt bekannt: ,Km der Unsitte, daß Personen weiblichen Geschlechts in der Oeffentlichkeit rauchen, entgegen zutreten, werden alle Inhaber von Gaststätten, Cafes, Wein stuben usw. gebeten, in ihren Gasträumen deutlich lesbare Schilder mit der Aufschrift „Damen werden gebeten, nicht zu rauchen!" anzubringen. Alle Volksgenossen aber wollen dazu beitragen, bei der Bekämpfung dieser Unsitte mitzuwirken und Frauen, die auf der Straße rauchend angetroffen werden, an ihre Pflicht als deutsche Kau und Mutter zu erinnern." Briese miseeee Leser. Die Entgegnung des Herrn Pfarrer Probst auf den Ar tikel „Warum deutsche Nationalkirche?" findet meinen vollen Beifall. Jetzt, wo die evangelische Landeskirche von Männern geführt wird, deren nationalsozialistische Gesinnung wohl außer allem Zweifel steht, ist eine Debatte über eine Idee wohl voll ständig überflüssig und nur zum Schaden unseres Volkes und Reiches. Der Satz im betr. Artikel, worin gesagt ist, daß die Entwurzelung der sittlichen Grundlage der deutschen Jugend das Verschulden dieser, eben unserer christlichen Religion sei, ist ein vollständiger Irrtum. Das Gegenteil ist richtig. Nämlich die in den verflossenen Jahren von fast allen Seiten geübte Verächt lichmachung und Unterdrückung dieser unserer Religion ist der Grund der Entwurzelung der deutzchen Jugend gewesen R. Z. Kein Zwang zum Eintritt in Verbände! Die Pressestelle des Thüringischen Staatsministeriums teilt nachstehende Be kanntmachung Les Ministerpräsidenten und des Treuhänders der Arbeit für Mitteldeutschland mit: „In letzter Zeit sind von verschiedenen Stellen mehrfach Versuche gemacht worden, Ar beiter und namentlich Angestellte zum Beitritt in einen der in der Deutschen Arbeitsfront zusammengeschloffenen Verbände zu veranlassen. Teilweise sind diese Aufforderungen unter An drohung von Zwangsmitteln und unter Festsetzung bestimmter Fristen erfolgt. Dieses Vorgehen steht in scharfem Widerspruch mit den Bekanntmachungen der Reichsregierung. Werbungen in dieser Form gefährden den Arbeitsfrieden erheblich und ha ben bereits weitgehende Beunruhigung in die Belegschaften hineingetragen. Mit Nachdruck wird darauf hingewiesen, daß derartige Aktionen nicht mit den Absichten der Reichsregierung zur Aufrechterhaltung des Wirtschaftsbetriebes in Einklang zu bringem sind und unter allen Umständen zu unterbleiben haben. Der Aushang von Anschlägen oder die Verteilung von Flug blättern, durch die der Beitritt zu einem Verband erzwungen werden soll, sind unzulässig. Die Androhung von Zwangsmaß nahmen hat keinerlei rechtliche Bedeutung." Wer bekommt Ehestandshilfe? Noch immer herrscht heute in weiten Kreisen Unklarheit über die von der neuen Regierung geschaffene Ehestandshilfe, die sowohl ihre große soziale wie ihre bevölkerungspolitische Bedeutung hat. Der Mitteldeutsche Rundfunk will an der Aufstellung mancher Anklarheit und der Beseitigung gewisser Zweifel über die Ehestandshilfe Mit arbeiten. Er gibt sozusagen einen Leitfaden über die Bestim mungen der Ehestandshilfe in einer kleinen lebendigen Hör szene „Wir werden heiraten!", die am Sonntag, 16,45 Uhr, über den Sender geht und die anzuhören keiner versäumen sollte, der in nächster Zeit in den Hafen der Ehe zu segeln gedenkt. 11. sächsisches Frontsoldatentresfen. Der Sächsische Feld kameradenbund e. V., Sitz Leipzig, dem über 20 000 ehemalige Sachsen und Nachbarschaft. Staat und Kirche. Der Landesbischvf zur kirchcnpolitischen Lage. In einer Zusammenkunft zwischen Mitgliedern der Kirchenregierung und der Presse sprach Landesbischof Coch über die kirchenpolitische Lage. Kirche und Politik seien nicht voneinander zu trennen, wenn man in der Politil die persönliche Anteilnahme an allen inneren und äußeren Vorgängen im Volksleben sehe. Genau so wenig ließe sich eine Trennung von Volk und Kirchenvolk aufrechterhalten. Die demokratische Verfassung der Kirche als Organisation sowie parlamentarische Gepflogenheiten hätten eine Er neuerung in dieser Richtung gefordert; denn Staat und Kirche hatten sich entfremdet. Die große nationale Erneue rung habe auch, die Befreiung der Kirche von staatlichen Eingriffen gebracht. Für die neue Kirchenregierung gelte es nun, Volk und Kirche zu vereinigen. Der Landesbischof bot am Ende seiner Ausführungen einen Ueberblick über die Lage im Reiche und wies darauf hin, daß die Fort schritte auf kirchenpolitischem Gebiete in Sachsen am wei testen gediehen sind. Vorgesehen seien hier u. a. ein Schul amt, ein Jugendamt und ein wehrkirchliches Amt. Dem theologischen Nachwuchs würde besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Standarte und Flagge des LandesbischofL. Der Landesbischof führt in Zukunft eine Standarte und eine Flagge. Die Standarte hat folgendes Aussehen: Auf sachsengrünem Tuch eine Weiße Ellipse, in deren Mitte das violette Kreuz der Kirche erscheint. Die Stan darte ist eingefaßt mit weiß-grüner Schnur. Die Flagge zeigt dieselben Formen und Farben, nur fällt die Ein fassung fort. * Aufruf des Landesdischoft An die evangelische Jugend Sachsens. Ter Landesbischof erläßt an die evangelische Jugend Sachsens folgenden Aufruf: An die evangelischen Jugend gruppen im Bereiche der sächsischen evangelisch-lutherischen Landeskirche und an alle ihre Führer und Glieder richte ich als der von der letzten Synode einstimmig gewählte Landesbischof herzliche Grußworte in der Erwartung, daß alle Bünde, Vereine und Gruppen tatkräftig mitarbeiten werden an dem Neubau einer lebendigen sächsischen Volks- kirche. Nachdem das gesamte evangelische Jugendwerk unter der Führung seines Reichswarts als eigene Organisation im Dienste an Volk und Vaterland anerkannt ist und sich auch dafür einsetzen will, wünsche ich, daß ohne meine Ge nehmigung Bünde, Vereine und Gruppen nicht aufgelöst werden. Ich werde bei der Kirchenregierung ein Ju gendamt einrichten, das alle Fragen klären wird. Deutschenbora. Verlegung Ler Post. Die Postagentur Deutschenbora, die sich bisher in dem Grundstück 50t — Straße Nvffen-Wils'druff — befand, ist im das Grundstück 50k — Bahnhofstraße*— verlegt worden. Meißen. Von der Getreidegabel gespießt. In der Scheune eines Gutsbesitzers in Luga fiel infolge Unachtsamkeit eine Ge treidegabel vom Boden und drang einem unten arbeitenden jungen Manne in den Hals unmittelbar an der Schlagader. Der Verletzte brach besinnungslos zusammen und wurde ins Krankenhaus überwiesen. Dresden. Führerflucht. Nachts wurde in der Leubener Straße ein Diplomlandwirt aus Laubegast be wußtlos aufgefunden. Sein Fahrrad lag etwa 35 Meter von ihm entfernt. Der Arzt stellte eine Gehirnerschütterung fest. Vermutlich ist er von einem Kraftfahrzeug angefahren worden. Von dem Kraftfahrzeug, das den Umständen nach beschädigt sein muß, fehlt zunächst jede Spur. Dresden. T r a g.ö d i e d e s A l t e r s. In einer Woh nung in der Johann-Georgen-Allee haben sich ein 82- jähriger Kaufmann und seine 63jährige Frau mit Gas vergiftet. Beide waren krank und sollen ans diesem Grunde den Tod gesucht haben. Schandau. Erfolgreiche Werbefahrt. Hier kam ein Sonderzug aus Halle mit 720 Personen an. Die Gäste wurden durch den Verkehrsverein geführt. Die Hallenser äußerten sich begeistert von dem Gesehenen und wollen noch viele ihrer Landsleute nach der Sächsischen Schweiz schicken. Zehn Mitgliedern dieser Sonderzugfahrl hatte es die Sächsische Schweiz so angetan, daß sie kurzer hand auf die Rückfahrt im Sonderzug verzichteten und sich zu längerem Aufenthalt in Bad Schandau und Schmilka cinmicteten. I Frontsoldaten angehören, veranstaltet am 26. und 27. Mai ' 1934 in Zittau seinen elften Bundestag, mit dem ein großes Kameradcntreffen und eine Grenzlandkundgebung verbunden sein werden. Drei Sonderzüge fahren aus Sachsen zur Iubiläums-Funk- ausstellung nach Berlin. Am Sonntag, 27. August 1933, in den frühen Morgenstunden- fährt von den Hauptbahnhöfen Dres den, Leipzig und Chemnitz je ein Berwaltungs-Sonderzug ab. Es find nur noch wenige Platzmöglichkeiten verfügbar. Die Vor anmeldung zur Teilnahme geschieht entweder: bei der Reichs bahn, also in Dresden: Reichsbahnverkehrsamt Dresden 1, Dresden-A. 1, Chemnitzer Straße 3 oder bei den betr. Kreis funkwarten der NSDAP., also: in Dresden: Kreisfunkstelle: Wiener Straße 13, Telephon Nr. 44 361. Die Anmeldung un ter Vorausbezahlung des ermäßigten Fahrtpreises (50 bis 60^ Ermäßigung) muß bis Frestag, 25. August 1933, 12 Uhr, er folgt sein. Die Rückkehr der Züge erMgt ebenfalls noch am Sonntag, 27. August 1933, in den späten Abendstunden. Naustadt. Schulanmeldung. Die Anmeldung der Ostern 1934 schulpflichtig werdenden Kinder hat Sonntag, den 27. Aug. vormittags 10 bis 11 Uhr in der Schule zu erfolgen. veretnslalendee. Haus- und Grundbesitzer-Verein. 26. August 8 Uhr „Ton halle" Versammlung. Turnverein. 27. August. Schauturnen mit Kinderfest. Ortsausschuß — Innungsaus^chuß — Einzelhandelsorls- verband und Kampsbund des gewerblichen Mittelstandes: 29. August Fahrt zur „Braunen Großmeffe" nach Leipzig. Wetterbericht. Vorhersage der Säcksiicken Loni>e-^en»'marle für den 24. August: Meist stark bedeckt, mehrfach anhaltende Regen fälle und nur mäßig warm. Zeitweise stark auffrischende und in der Höhe zum Teil stürmische westliche Winde. Kamenz. Forst fest. Die Lessingstadt steht wieder einmal im Zeichen ihres weithin berühmten Forstfestes. Straßen und Häuser sind, mehr noch als in anderen Jahren, sehr reich mit Flaggen, Girlanden und Kränzen geschmückt. Sehr stark ist der Zustrom von Fremden. Der Kinderauszug bewegte sich an dichten Menschenmengen vorüber durch die Straßen. Statt der in der Marxistenzeit befohlenen schwarz-rot-goldenen Schärpen tragen die in Weiß gekleideten Knaben und Mädchen nun wieder solche in den schwarz-weiß-roten Farben, was von den Zu- sckauern mit freudigem Beifall begrüßt wurde. Zu Glanz punkten des Auszugs gestalteten sich die Kindergesänge auf dem Schul- und Marktplatz. Bautzen. Unfall durch scheuende Rinder. Hier führte ein Viehtreiber verschiedene Kühe durch die Lotzcstratze. Plötzlich scheuten sie und einige rissen sich los. Dabei kam der Viehtrciber zu Fall und wurde von den durcheinanderlausenden Tieren mehrfach getreten. Er er litt so schwere Verletzungen, daß er in eine Klinik über- gefübrt werden mußte. Glauchau. Großkampf gegen die Arbeits losigkeit. Der Bezirksausschuß verabschiedete ein um fangreiches Arbeitsbeschaffungsprogramm, das im Be zirk Glauchau den Großkampf gegen die Arbeitslosigkeit einleitel. Die Arbeiten sollen am 15. September begonnen werden und vermitteln etwa 2800 Arbeitern auf ein reich liches halbes Jahr Arbeit. Es wurde beschlossen, drei Dar lehen von etwa 1 180 000 RM. aufzunehmen und dem Arbeitsbeschaffungsprogramm zuzustimmen. Der große IeuWMflug. Bekanntlich sind die 150 Spvttflugzeuge, welche sich zum Start für unseren gewaltigsten flugsportlichen Wettbewerb die ses Jahres gemeldet haben, ihren Leistungsdaten entsprechend in drei verschiedene Klassen (A, B und C) eingeteilt worden. Jede dieser Klassen hat eine bestimmte Flugleistung anläßlich der Streckenflüge am 25., 26. und 27. August durchzuführen. Die Klasse A fliegt am 25. August die Strecke Berlin-Tem pelhof — Stettin — Danzig — Frankfurt a. d. O. — Berlin- Tempelhof (850,5 Kilometer), am 23. August Lie Strcke Berlin- Tempelhof — Bremen — Münster i. W. — Hannover — Ber lin-Tempelhof (864,9 Kilometer), am 27. August die Strecke Berlin-Tempelhof — Schkeuditz — Rudolstadt — Nürnberg — Dresden — Berlin-Tempelhof (799,6 Kilometer). Demnach haben Lee Flugzeuge der Klasse A einen Flugweg von 2515 Kilometer zurückzulegen. Die Flugzeuge der Klasse B fliegen am 25. August die Strecke Berlin-Tempelhof — Stettin — Danzig — Königsberg — Danzig — Frankfurt a. d. O. — Berlin-Tempelhof (1115,9 Kilometer). Am 26. August fliegen sie Lie Strecke Berlin- Tempelhof — Bremen — Münster i. W. — Düsseldorf — Han nover — Magdeburg — Berlin-Tempelhof (1061,2 Kilometer). Schließlich hüben die Flugzeuge der Klasse B am 27. August den Weg Berlin - Tempelhof — Schkeuditz — Rudolstadt — Darmstadt — Mannheim — Nürnberg — Dresden — Berlin- Tempelhof (1105,7 Kilometer) zurückzulegen. Danach beträgt Lie Gesamtsilometerleistung für die Flugzeuge der Klasse B 3282,8 Kilometer. Die für die Klasse C eingeteilten Flugzeuge schließlich haben am 25. August die Strecke Berlin-Tempelhof — Stettin — Danzig — Königsberg — Danzig — Frankfurt a. d. O. — Görsitz —Berlin-Tempelhof (1345,7 Kilometer) zurückzulegen. Am 26. Aug. ist für die Klaffe C der Flugweg Berlin-Tempel hof — Wyk a. F. — Wendemarke — Heide — Bremen — Münster i. W. — Düffeldorf — Hannover — Magdeburg — Berlin-Tempelhof (1345,2 Kilometer) vorgesehen. Am letzten Wettbewerbstage, dem 27. August, sollen die Flugzeuge der C- Klaffe die Strecke Berlin-Tempelhof — Schkeuditz — Rudol stadt — Darmstadt — Mannheim — Stuttgart — München — Nürnberg — Dresden —> Berlin-Tempelhof (1358,6 Kilo meter) zurücklegen. Während der drei Wettbewerbslage haben die Flugzeuge der C-Klaffe also insgesamt 4049,5 Kilometer zu absolvieren. Wenn alle Flugzeuge dieser drei Klaffen, 150 an der Zahl, auf dem letzten Zwangslandeplatz, Lem Flughafen Dresden- Heller, am Sonntag, 27. August, eintreffen, um nach erfolgter Beurkundung wieder zu starten, können sich die zahlreichen Zu schauer auf unserem sächsischen Flugplatz unter Berücksichtigung der Leistungsergebniffe der beiden Vortage schon ein einiger maßen zutreffendes Bild von Lem Stand des großartigen Flug zeugrennens machen. Keiner sollte es versäumen, den Verlauf dieses wirklich groß aufgezogenen und seiner ganzen Art nach hoch interessanten Wettbewerbs durch eigene Anschauung zu er leben. Belohnt unsere mutigen Flieger und besucht sie am 27. August, auf dem Flughafen Dresden-Heller!
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