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ncurc «cucn «ro«»«i MsdmfferTageblatt Nationale Tageszeitung für die Landwirtschaff, Das »Wilsdruffer Tageblatt" erscheint an allen Werktagen nachmittags s Uhr. Bezugspreis monatlich 2,— RM. Irei Haus, bei Postbcltellung l,80 RM. zuzüglich Bestellgeld. Einzelnummern l» Rpsg. Alle Postanstalten und Post- »aten, unsere Austräger u. , .. Geschäftsstelle, nehmen zu jeder Zeit Bestellungen ent, Wochenblatt fUl WllsdrUsf U. UMgegeNd gegen. Im Falle höherer Gewalt, Krieg od. sonstiger ' — ' - — Betriebsstörungen besteht tritt Anspruch aus Lieferung der Zeitung oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung cingesandter Schriftstücke rrsolgt nur, wenn Rückporto bciliegt. für Bürgertum, Beamte, Angestellte u. Arbeiter Anzeigenpreis: die 8 gespaltene Raumzeile 20 Rpsg., die 4 gespaltene Zeile der amtlichen Bekanntmachungen 40 Reichs» Pfennige, die 2 gespaltene Reklamezeilc im textlichen Teile 1 RM. Nachweisungsgebühr 20 Reichspsennige. Borge» schrieben- Erscheinung-. tage und Platzvorschriste» werden nach Möglichkeit Fernsprecher! AMl WllsdlUsf Nr. 6 berücksichtig«. Anzeigen» annahme disvorm.loUhr. ' ..... die Richtigkeit der durch Fernruf übermittelten Anzeigen übern, wir keine Garantie. Jeder Rabattanspruch erlischt, wenn der Bettag durch Klag- cingczogen werden must oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Meisten, des Amts gerichts und des Stadtrats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt TeIegr.»Adr.: „Amtsblatt* Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Sonnabend, den 12. August 1933 Ein MWr MMWnM. Heimwehrmann schießt auf , EE.-Mann. Ein unerhörter Zwischenfall an der bayerisch-österreichischen Grenze. „Skandalöser Grenzzwischcnfall" — unter dieser Über schrift berichtet der NS.-Kurier aus Stuttgart über einen G r en z z w i s ch e n s a l l, der sich kürzlich an der bayerisch-österreichischen Grenze in der Nähe von Traunstein zugetragen hat. Der württembergische Reichsstatthalter Murr, der dort seinen Urlaub verbringt, begab sich in Begleitung mehrerer Beamter bei einem Ausflug an die bayerisch österreichische Grenze in der Nähe von Klobenstein. Als man an die dort errichtete Gedenktafel zur Erinne rung an die Anschlutzabstimmung kam, bemerkte man, daß diese entfernt worden war. Darauf winkte die Gesellschaft einen österreichischen Heimwehrmann herbei und fragte ihn, warumdie Tafel entfernt worden sei. Er gab zur Antwort, daß dies aufhöherenBe- fehl geschehen sei. Rach der genauen Grenzlinie befragt, gab er diese an und forderte merkwürdigerweise einen Herrn der Gesellschaft, den Dr. Friedrich Menzel, aus Stuttgart, auf, sein Parteiabzeichen abzu legen. Die Gesellschaft entfernte sich darauf in der Richtung des bayerischen Hoheitszeichens. Nach etwa 20 Meter Entfernung rief ein Schüler aus München, der sich bei der Gesellschaft befand, dem Heim- wchrmann zu: „Heil Hitler!" Der SS.-Mann Benz aus Stuttgart beobachtete die Wirkung auf den Hcimwehr- mann und sah, daß dieser mit seinem Karabiner in An schlag ging. Nach kurzer Zeit fiel dann auch ein Schuß in der Richtung des SS.-Mannes Benz. Als die Gesellschaft die nächste Krümmung des Weges erreichte, stellte sie fest, daß der Heimwehrler noch immer in Anschlag stand. Um jede Weiterung zu vermeiden, be mühte sich die Gesellschaft, dem Heimwehrmann nicht mehr in die Nähe zu kommen. Zum Glück wurde durch den Schutz niemand verletzt. Me man aus Österreich ausgewiesen wird. Der ausgewiesene Korrespondent Hönig berichtet. Im Bayrischen Rundfunk sprach der frühere Wiener Korrespondent der „Münchner Zeitung", Hermann Hönigs über seine Ausweisung aus Wien. Er schilderte die ein zelnen Vorgänge der Verhaftung und der Verhöre und gab der Ansicht Ausdruck, daß der Ausweisungsbeschluß gegen ihn von vornherein festlag und die Verhöre nur Formsache waren. Für diese Maßnahme kann die öster reichische Regierung nicht einmal das Betätigungsfeld für die NSDAP, geltend machen, denn von den vier verhaf teten Korrespondenten reichsdeutscher Blätter war nur ein einziger auch parteimäßig Nationalsozialist, während die drei übrigen der NSDAP, nicht angehörten. Der verhaftete Korrespondent der „Germania", Riedl, war sogar Kartell bruder der Herren Dollfuß und Schuschnigg; sein einziges Verbrechen war, die Politik des Bundeskanzlers Dollfuß nicht immer glücklich gefunden zu haben. Der Kampf gegen den Nationalsozialismus habe, so führte der Redner aus, das eine Gute, daß er alles, was wirklich national sei, zusammenbringe. Die Gegensätze verschärften sich immer weiter; die Erbitterung der Nationalsozialisten werde größer und größer. Wolle man Frieden schaffen, so müsse man dem Nationalsozialismus sobald wie möglich auch in -Österreich fein Recht neben. Mm W WWr LuKMis. Erste Sitzung der neuen Landessynode. Annahme des Ermächtigungsgesetzes. Pfarrer Loch zum Landesbischof gewählt. Im Plenarsitzungssaale des Sächsischen Landtags in Dres den trat die XVI. ev.-luth. Landessynode in ihrer neuen Zu sammensetzung zur ersten öffentlichen Sitzung zusammen. Am Vormittag hatte in der ev.-luth. Domkirche ein Eröffnungs- gottesdienst stattgefunden, bei dem der mit der Führung des Landesbischofsamtes und der Kirchenregierung Beauftragte, Pfarrer Coch, über das Bibelwort „Ich will Dir folgen, wo Du hingehst" prehjgte. Der Plenarsitzungssaal des Landtages war mit den Landes farben, mit Hakcnkreuzfahnen und den Fahnen der evangelischen Kirche reich geschmückt. Die Zuhörertribünen waren voll besetzt, als der Alterspräsident, Oberkirchenrat Dr. Lehmann, dis Sitzung eröffnete. Wir stehen, so führte er aus,unter dem Eindruck des Festgottesdienstes. Wir sind Gott zu Dank verpflichtet, weil er unserem Volke den Führer gab und damit das deutsche Volk errettete. Unser Volk will die Kirche haben; es soll sie haben. Die evangelische Kirche soll eine Volkskirche werden und dazu segne Gott unsere Arbeit. Nachdem die Beschlußfähigkeit der Synode festgestellt war, wurde zum Präsidenten der 16. Landessynode einstimmig der Rechtsanwalt Dr. Schreiter (Dresden), zum ersten Vizepräsiden ten Oberkirchenrat Dr. Lehmann (Freiberg), zum zweiten Vize präsidenten Gaugeschäftsführer Haarbauer (Dresden) gewählt. Die Posten der Schriftführer wurden mit Diener von Schön berg und Pfarrer Krebs besetzt und zu deren Stellvertreter der Rechtsanwalt König (Dresden) und Pfarrer D. Kubitz (Augu stusburg) bestellt. Sodann richtete Dr. Schreiter Begrüßungsworte an die Synode, namentlich aber auch an den Ministerialdirigenten Dr.. Jäger (Berlin), der als Vertreter des preußischen Landes- btschoss Müller erschienen war, (der preußische Ländesbischof Müller hatte an dem Festgottesdicnst teilgenommen, dann aber wegen dringender Geschäfte nach Berlin zurückkehren inüssen). Präsident Dr. Schreiter nannte die Synodalen die Ver treter des soldatischen Christentums, die Vorkämpfer für ein gläubiges nationalsozialistisches Volk. Die „braune" Synode stehe in unerschütterlichem Vertrauen zur nationalsozialistischen Staatsideee und zum Volkskanzler Adols Hitler; aber auch in bedingungslosem Glauben an Gott. Eine der wichtigsten Aufgaben der neuen Kirchenregierung werde sein, die Jugend im Geiste der nationalsozialistischen Staatsidee zu erziehen; die Schulungstagung in Augustusburg bedeute hierzu den Anfang. Wir wollen den Religionsfriedcn; wir sind entschiedene Gegner jeglicher Kulturkämpfe, aber Sachsen war, ist und bleibt evangelisch-lutherisch! Die neue Kirchenregierung wird, so führte Dr. Schreiter dann weiter aus, gemeinsam mit der Landesregierung ein landes kirchliches Arbeitsbeschaffungsprogramm ausärbeiten, um auch ihrerseits der Erwerbslosigkeit zu Leibe zu gehen. Hierauf wurde für die Wahl des Landesbischofs von Oberkirchenrat Dr. Lehmann ein einziger Vorschlag ein gebracht, der auf den Namen Coch lautete. Einstimmig wurde der seitherige kommissarische Bischof nun endgültig zum Lan desbischof gewühlt. Dem neuen Bischof wurde ein prächtiger Blumenstrauß überreicht uud ihm durch den Präsidenten Dr. Schreiter die Treue und Mitarbeit der Synode versichert. Landesbischof Coch dankte für das große Ver trauen. Dieses Amt, so führte er dann aus, bedeute nicht nur eine Ehre und Würde, sondern vor allem auch eine schwere Aufgabe und Verantwortung; eine große Arbeit erwarte ihn, aber die Treue seiner seitherigen Mitarbeiter, vor allem auch der Synode, werde für die Kirchenregierung eine wertvolle Hilse. seim. Der Landesbischof dankte dem Präsidenten Dr. Nr. 187 — 92. Jahrgang Gigantenschlacht. „Wir tun das unsere!" — Dunkle Mächte — Der Führ« und seine SS. Rings um den weltberühmten Altar, der einst als Blüte griechischer Kunst im Zeustempel von Pergamon stand und jetzt eines der wundervollsten Stücke des Ber liner Museums ist, zieht sich, von Meisterhand gestaltet, ein großer Fries, der die „Giguntomachie", den Kampf der Giganten gegen die olympischen Götter, dar- stellt. Kräfte der wilden, fessellosen Urgewalt ringen hiei mit den Verkörperungen höherer, menschlicher Mächte und erliegen ihnen trotz bestialischer Wildheit und wüsten Un gestüms. Kräfte unterirdischen unabwendbaren Ur sprungs stürmen heran, nur um zu zerstören; — und dock sind es Naturkräste, die, von Menschen gefesselt, sich ir ihrer Wildheit und Unberechenbarkeit zeigen, wenn sii diese Fesseln zu sprengen vermögen. Mit gigantenhafter Kraft brauste die große Welt wirtschaftskrise rings um den Erdball. Lange, zr lange hat es gedauert, ehe einzelne Völker, die von ihi ganz besonders hart getroffen wurden, sich endlich auf- rafften, um ihr Widerstand zu leisten, den Kampf mit ihi aufnahmen, sie niederzuringen versuchten. Zwei Völker vor allem sind es, die nicht die Hände feig in den Schoß legten und nicht in einem müden Fatalismus wie die andern die Dinge treiben ließen, bloß wartend auf das „g r o ß e W u n d er", — das doch nie kommt. Deutsch land ist es, und nun, in gesteigertem, ungestümerem Maße, auch Amerika. „Drüben" hat man ja auch nock stärkere Kräfte einzusetzen, kann man es noch wagen, zy „experimentieren", einen anderen Weg zu suchen, wenn man auf dem ersten nicht recht vorwärts kam oder in d« Irre ging. Ob man die Maßnahmen, die Roosevelt sei! seinem „Regierungsantritt" für die beiden Hauptziele, Produktionssteigerung und Erhöhung des Preisniveaus, getroffen hat, nun in einzelnen Teilen, in der Method« billigen Will oder mißbilligen muß, — bewundernswer! in der gesammelten Energie und in der Kraft zusammen gerafften Wollens sind sie doch auch dort, wo sie das gesteckte Ziel nicht erreichten oder, wie das auch des öfterer geschah, über dieses Ziel hinausschossen. Denn RooseveH hat in seiner berühmten Rundfunkrede den nationaler Willen zum Leben und wirtschaftlichem Wiederaufball seines Volkes aufgerufen und hat dafür den enthusiasti schen Zuruf hören können, der jetzt unter dem berühmter „blauen Adler", dem Zeichen des Kampfes gegen di« Mächte der Krise, zu lesen ist: ,,^o äo our part", „W i i tundasunsere!" Mit Roosevelt. Das ganze ameri kanische Volk steht hinter ihm als dem Führer. * Mit leisem Bangen oder stillem Hoffen, aber untätig sehen große Teile der Welt diesem Gigantenkampf eines Volkes zu, das noch immer die größte Wirtschaftsmachi ist und die größte Wirtschaftskraft besitzt. Und doch, — nicht weniger, nein, noch größer ist der Kampf zu achten, den das an Einwohnerzahl um die Hälfte kleinere Deutsch land gegen die Mächte der Wirtschaftskrise führt. „Warum können Macdonald, Henderson, Chamberlain nicht das, was Hitler, Goebbels und Göring geleistet haben?" fragte ja in unverhülltem Vorwurf vor kurzem ein englisches Blatt, dem man irgendwelche Deutschfreund lichkeit auch bei allerbestem Willen wirklich nicht nachsagen kann; und fragt noch deutlicher: „Warum kriegen wir Eng länder nicht das fertig, was die Deutschen erreicht haben?" Nein, das haben sie uns nicht nachmachen können, nicht einmal die Amerikaner, geschweige denn die Eng länder, daß die Zahl unserer Mitte Februar noch 6 Millionen gezählter, also „sichtbarer" Arbeits loser allein schon um 25 Prozent herunler gedrückt werden konnte. Auch in der zweiten Julihälfte sank diese Zahl um 100 000, und wenn man die bisher als arbeitslos gemeldeten 150 000 Arbeitsdienstwilligen — sie werden künftig in der Arbeits losenstatistik nicht mehr geführt — nun berechtigterweise auch noch abrechnet, dann ging die Zahl der Beschäfti gungslosen sogar um 250 000 seit dem 15. Juli zurück. Unfreundliche Auslandsstimmen suchen an den Mitteilun gen der deutschen amtlichen Statistiken allerhand herum zukritisieren und herumzumäkeln, — aber auch sie können doch nicht um die Tatsache herum, daß die Zahl der Be schäftigten in Deutschland sogar noch viel stärker gewachsen ist, als die Menge der unterstützten Erwerbslosen gesunken ist. Wir zucken verächtlich die Achseln über den Versuch, uns den Erfolg im Kampf gegen die Wirtschaftsnot und die Arbeitslosigkeit schmälern zu wollen, weil doch nur die Mißgünstigen, wie sie selbst in einem lichteren Augenblick erkannt haben, „nicht das fertig kriegen, was die Deutschen schon erreicht haben". Sie selbst, die diese vorwurfsvolle Frage stellten, könnten sich die Antwort geben, wenn sie sich nur einige Mühe geben wollten, ohne die alles verzerrende Brille überkommener Schlagworte und Vorurteile auf der Nase zu sehen, was in Deutschland wirklich vor sich gebt. Ja, sie brauchten auch nur hinüberzublicken nach Amerika, wo wenigstens wirtschaftlich der Kampf unter und hinter derselben Fahne geführt wird wie bei uns: Unter dem Gedanken und der Wirklichkeit des F ü h r e r t u m s. Jene Fragesteller sollten nur gerade jetzt z. B. in dem östlichen Teile Deutschlands ein bißchen die Augen aus machen, wenn nun des Führers beste und treueste, in vielen Kämpfen erprobten Sturmscharen der SS. ihre Aufmärsche vollziehen. Werden die Ausländer, die dann als Zuschaner dastehen, endlich die schon viel zu lange getragene Brille der Vorurteile und Verleumdun gen ablcgen und dann an der SS. nur das sehen, was diese war, ist und sein wird: Nicht eine militärische Truppe, wie man es dem Ausland einredet, sondern eine straff disziplinierte Gesinnung s- gemeinschaft unter dem Willen des Führers? Wir Deutsche wollen gar keine halbe, kalte Freundschaft des Auslandes: wir selbst sind so manchesmal mitten r« schwerstem, opfervollstem Kampf für unsere „Nibelungen treue" im Stich gelassen worden. Aber wenn jetzt die SS» vor ihren Führer tritt, dann darf sie ihm n a ch dem Kamps danken für das Wort, das er mitten rm Kampf ge sprochen hat und sprechen konnte: „SS. - M a n n, dein« Ehre heißt TreueI" Dr. Pr»