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Wilsdruffer Tageblatt : 18.08.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-08-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193308184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19330818
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19330818
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-08
- Tag 1933-08-18
-
Monat
1933-08
-
Jahr
1933
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 18.08.1933
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Aanäerrr im Arttenraum. Unsere Komctenfamilie wird immer kleiner. — Die Planeten bestimmen die Grenzen des Sonnensystems. Von Hans Felix Rocholl. Legt man sich einmal die Frage vor, wie weit sich der «Herrschaftsbereich der Sonne in den Weltenraum hinaus lerstreckt, so scheint die Antwort auf den ersten Blick recht ein fach. Die Planeten umkreisen bekanntlich unser Zentralgestiru in — stark der Kreisform angenäherten — Ellipsen, und der Punkt seiner Bahn, an dem der äußerste Wandelstern, Pluto, den größten Abstand von der Sonne erreicht, müßte demnach die Grenze bilden. Das wären etwa acht Milliarden 'Kilometer. , Ganz so einfach liegt die Sache nun aber nicht. Außer Ken Planeten gehören zum Sonnensystem auch noch zahlreiche Kometen, und für sie gelten wesentlich verwickeltere Gesetze. Pieke von ihnen kommen, wie wir mit Sicherheit annehmen dürfen, aus einer Entfernung von mehr als 1000 astronomi- schen Einheiten, wobei unter dem letztgenannten Begriff der durchschnittliche Abstand der Erde vom Zentralgestirn oder »eine Entfernung von rund 150 Millionen Kilometern zu ver stehen ist. Wie Weit kann sich nun ein Schweifstern von der Sonne entfernen, ohne die Zugehörigkeit zu deren System einzu- Düßen? Bewegte sich dieses allein im Wcltenraum, so gäbe es praktisch keine Grenze. Denn ein Komet könnte noch so weit «in den Weltenraum hinauslaufen, die Anziehungskraft der Sonne würde ihn, wenn auch erst nach noch so langer Zeit, immer wieder ^zurückholen. Indessen, der Weltraum ist erfüllt von unzähligen -anderen Himmelskörpern, die ihren Einfluß auf den Herum schweifenden ausübeu können. Die Möglichkeit bestände, daß «in Stern, dessen Anziehungskraft bei hinreichender An näherung des Kometen die der Sonne übersteigt, jenen für rmmer in ihren Bann zöge. Das wäre sicher der Fall, wenn den Sonne und die übrigen Fixsterne unbeweglich im Raume ständen und nur die Kometen sich zwischen ihnen bewegten, hinter dieser Voraussetzung würde sich der Herrschaftsbereich jeweils etwa über die Hälfte der Entfernung zu den nächsten Sternen erstrecken, wobei erhebliche Unterschiede zu verzeichnen wären, je nachdem die Masse der Nachbarn größer oder kleiner «ist als die der Sonne. In Richtung auf den uns nächsten Fix stern, Alpha im Zentauren, würde die Grenze bei etwa 110 000 astronomischen Einheiten oder 1,75 Lichtjahren liegen. In Wirklichkeit verhält es sich aber anders. Die Sterne bewegen sich im Raum, und man kommt so zu ganz abweichenden Ergebnissen, worauf, wie Dr. Henry N. Russel im „Scientific American" unlängst mitteilte, der bekannte estnische Astronom Professor vr. Oepik kürzlich die Aufmerksamkeit gelenkt hat. In der Sonnennähe, im Aphel, bewegt sich ein Komet verhältnismäßig langsam. Bei einer Umlaufszeit von einer Million Jahren etwa würde sein größter Abstand von der Sonne 20 000 astronomische Einheiten betragen. Auf die «letzten 900 Einheiten dieser Strecke entfallen allein 90 000 Jahre. Demgegenüber durchmessen die Fixsterne durchschnitt lich sechs bis acht astronomische Einheiten im Jahresdurch schnitt. Ein Stern von gleicher Masse wie der unserer Sonne müßte über eine Entfernung von 10 000 Einheiten auf den Kometen so kräftig wirken wie die Sonne im Aphel, aber diese Einwirkung wäre auf etwa drei Jahrtausende be schränkt. Der Stern beeinflußt den Kometen daher nur für I kurze Zeit, während unser Zentralgestirn ihn über einen viel längeren Zeitraum lnnwea ständia ru sich beranriebt. Auf I die'Dauer wird die Sonne daher'stets das Uebergewichi gewinnen. Eine Störung seitens eines Sterns, die den Kometen von der Sonne fort in eine parabolische oder hyperbolische Bahn zwänge, die ihn für immer im Weltraum verschwinden ließe, ist nur zu erwarten, wenn Komet und Stern sich wirklich nahe kämen. Für einen Schweifstern mit einem Abstand von 10 000 astronomischen Einheiten müßte diese geringste Ent fernung höchstens 100 Einheiten betragen. Angesichts der un geheuren, zwischen den einzelnen Himmelskörpern liegenden Weiten können derartige Annäherungen aber nur ganz un gewöhnlich selten auftretcn. vr. Oepik hat berechnet, daß durch die Begegnung mit anderen Sternen die Sonne erst in drei Milliarden Jahren die Hälfte einer Kometenfamilie einbüßen würde, deren Mitglieder größte Entfernungen von einer Mil lion astronomischer Einheiten von ihr erreichen. Ist diese größte Entfernung aber nur ein Zehntel so groß, so würden nur sieben v. H. verloren gehen. Die Anziehungskraft fremder Sterne ist nun aber keines wegs die einzige, ja noch nicht einmal die größte den Kometen drohende Gefahr. Schon ein einmaliges allzunahes Vorüberziehen an einem der größeren Planeten vermag die Bahn des Schweif sterns so zu ändern oder auch dessen Geschwindigkeit so zu steigern, daß er auf immer im Weltraum verschwindet. Der bekannte Halleysche Komet kann dieses deutlich machen. Seine Bahn läuft so, daß er keinem Wandelstern bedrohlich nahe kommen und badurch eine erhebliche Beeinflussung erfahren kann. Gleichwohl haben die Einflüsse der Planeten bei den 27 Rückkünften, die man bei diesem Kometen hat beobachten können, durchschnittliche Schwankungen seiner Umlaufzeit von anderthalb Jahren hervorgerufen, obwohl die normale Um laufszeit nur 77 Jahre beträgt. Diesem Wechsel der Umlaufszeit entspricht eine Ge schwindigkeitsänderung von 7,8 Metern je Sekunde bei einem Abstand von einer astronomischen Einheit. Das scheint nicht gerade viel, führt aber zu erstaunlichen Ergebnissen, sobald die Umlaufszeiten größer werden. Bei einer solchen von einem Jahrtausend machr di« Schwankung schon 100 Jahre aus; eine UmlaufszeÜ „on zehn Jahrtausenden könnte um 8000 Jahre verlängert ooe» bis zu 3500 gekürzt werden, und bei einer solchen von 100 Jahrtausenden mag die Kometenbahn zur Hyperbel werden und der Schweifstern gänzlich aus dem Bereich der Sonne verschwinden. Aus dem Gesagten ergibt sich, daß die von den Planeten ausgeübte Anziehungskraft noch mehr als die der Fixsterne letzten Endes die Grenzen unseres Sonnensystems bestimmt. Angesichts des ständigen Verlustes von Kometen, den die Sonne erleidet, scheint es beinahe auffällig, daß noch so viele bleiben. Was wurde aber aus den verloren gegangenen? Wahrscheinlich wandern sie ziellos durch den Raum, wobei sie nach Ablauf einer gewissen Zeit nach der Trennung eine im wesentlichen geradlinige Bahn verfolgen, aus der sie nur ge legentlich einmal hier, ein. andermal nach dort abgelenkt werden. Daß sie sich dem System eines anderen Fixsterns anschließen, dürfte Wohl nur in den allerseltensten Fällen Vorkommen. Denn wenn auch die Anziehungskraft eines solchen ausgereicht haben mag, einen Schweifstern aus dem Verbände unseres Sonnensystems zu lösen, so wird sie kaum genügen, um jenen dauernd in ihren Bann zu ziehen und an sich zu fesseln. Leben über Iahrmillionen. bic sich „nicht klein kriegen lassen". — Fliegen werden durch Kurzwellen „geheizt". Von Hans Ernst Gehrke. O.r Schaden, den Nagetiere, .Insekten und Bakterien all Uich unter den Lebcnsmittelvorräten der Menschheit, tu .er Linie beim Getreide anrichtcn, geht in viele Mil- lic. Es ist daher nur zu verständlich, daß man diese Schädlinge in möglichst großem Umfange zu vernichten be strebt ist, aber man stößt da vielfach auf eigenartige Hinder nisse, über die man sich erst in den letzten Jahren klar ge- . worden ist. Fast alle diese Lebewesen verfügen nämlich über . eure ganz erstaunliche Lebenskraft, die sie befähigt, Be dingungen zu überstehen, denen andere Geschöpfe ohne weiteres erliegen. Und zwar gilt dies in um so höherem Grade, auf einer je niedrigeren Stufe des Stammbaums aller lebenden Geschöpfe sie stehen, je einfacher ihr Organis mus gestaltet ist. So bleiben z. B. viele Angehörige der Klasse der Würmer noch unter Umständen am Leben, die für höher entwickelte Wesen ohne weiteres tödlich wirken. Man hat Mehlwürmer unter eine Glasglocke gesetzt und dann die Luft, soweit dies unserer modernen Technik möglich war, aus dem Behälter gepumpt. Die Würmer lagen wie tot da; kaum aber war wieder Luft in die Glocke gelassen, als wieder Leben in die Tiere kam. Sie bewegten zunächst die Füße und liefen bald munter umher. Selbst als man die Würmer bei einem zweiten Versuch eine volle Stunde lang im praktisch luft leeren Raume gehalten hatte, machte es ihnen nichts aus; nach wenigen Minuten erholten sie sich wieder. Diese Tiere wurden, auch einer Atmosphäre von reinem Sauerstoff oder Stickstoff ausgesetzt, ohne daß es ihnen weiter geschadet hätte. Gegen tiefe Temperaturen haben sich vornehmlich viele Insekten als außerordentlich widerstandsfähig erwiesen. In einen durch flüssige Luft bis auf hundert Grad unter Null äbgekühlten Behälter gebrachte Fliegen erstarrten in der grau sigen Kälte schnell zu einer Art Eisklumpen. Sie waren aber keineswegs, wie man annehmen solll^, erfroren. Als man nämlich einen Kurzwellensender, der mit einer Frequenz von IO Millionen Schwingungen in der Sekunde arbeitete, auf sie wirken ließ, erwachten sie schnell zu neuem Leben. Die Kurz wellen hatten die Körpertemperatur der Insekten derart er höht, daß die gewissermaßen von innen geheizten Tiere lustig in ihrem kalten Gefängnis herumflogen. ' Auch Geschöpfe, die auf einer höheren Stufe als die Kerb tiere stehen, können unter Umständen außerordentlich hohe Kältegrade ertragen. Eine Ringelnatter war so steif ge froren, daß der Finder sie mit nach Hause nahm und wie einen Stock in die Ecke stellen konnte. Plötzlich fiel der „Stock" in sich zusammen, krümmte sich hin und her, und die wieder ins Leben zurückgekehrte Schlange kroch, augenscheinlich ohne (irgendwelchen Schaden erlitten zu haben, aus dem Zimmer ITaß Fische und andere Wasserbewohner, die in harten Wim -lern in ihrem feuchten Element eingefroren sind, nach den Austauen wieder zu vollem Leben erwachen, dürfte bekanw fe - Nicht aber, wie stark die Kälte sein darf, ohne daß du Ture ihr erliegen. Auf Grund sorgfältig angestellter Versuch, «und Beobachtungen läßt sich sagen, daß ein Karpfen bei etwc 6,5 Grad unte^.NM stirbt, während, ein Frosch 25.und. eiru Schnecke gar 75 Grad Kälte ohne Nachteil aüszuhalten ver mögen. Der Grund dieser ungewöhnlichen Widerstands, fähigkeit dürste darin zu suchen sein, daß bei den genannter Tieren der Erfrierungsvorgana infolge der stärkeren Kon- zentration ihrer Lebenssäfte sich langsamer vollzieht als etwa bei den Warmblütern. Auch sogenannte „trockene" Kerbtier« vermögen sehr hohe Kältegrade zu ertragen; ja, die Eiei einiger Arten kommen im Frühjahr nur bann zur richtiger Entwicklung, wenn sie während des Winters starkem Froß ausgesetzt gewesen sind. Ganz außerordentlich widerstandsfähig gegen — ir unserem Sinne — ungünstige Lebensbedingungen erweisen sich die Kleinsilebewesen, die Bakterien. Ihr Lebenslauf wirk durch niedrige Temperaturen nur so lange gehemmt, wi< diese andauern; ist die Störung beseitigt, so geht das Leber in alter Stärke weiter. Im Eise Nordsibiriens hat man Mammutkadaver gefunden, bei denen Haut, Fleisch und Kno- chen in diesen natürlichen Kühlhäusern der Natur sich Jahr- tausende hindurch frisch gehalten hatten. Zerfall und Ver wesung traten aber ein, sobald die Leichen aus ihrer Eishülle befreit waren. Die Erklärung kann nur darin gesucht werden, daß die mit den Mammuts eingefrorenen Bakterien mit dem Auftauen zu neuem Leben erwachten und ihre zersetzende Tätigkeit alsbald aufnahmen. Welche geradezu unzerstörbare Lebenskraft gewissen Bazillen innewohnt, zeigt die Tatsache, daß man in Flözen des Ruhrkohlengebiets Kleinstlebewesen gefunden hat, die vor Jahrmillionen, als die damalige Pflanzenwelt die ersten Schritte zur späteren Umbildung m Kohle tat, schon vorhanden gewesen sein müssen. Sie wurden dann in der Kohle eingeschlossen und auf ein Dasein ohne Sauerstoff, ohne Nahrung angewiesen, dabei dem ungeheuren Druck ausgesetzt, den die höher liegenden Gesteinsschichten aus übten. Und doch leben sie heute wieder, vermehren sich und strahlen — es handelte sich um leuchtende Bakterien — ein farbiges Licht aus als sichtbares Siegeszeichen ihrer Un verwüstlichkeit. Ein interessanter Sonderfall der Zähigkeit, mit der sich eine Tierart am Leben zu erhalten weiß, wurde kürzlich aus den Niederlanden bekannt. In einem Kornspeicher fanden sich in dem darin gelagerten Weizen solche Mengen eines Rüssel läfers, daß dieses Getreide für Ernährungs- oder Futterzweck, völlig unbrauchbar geworden zu sein schien. Ehe man da- Korn indessen für technische Zwecke verwandte, wurde ein Versuch gemacht, die Käfer zu vernichten, ohne jedoch dem Weizen zu schaden. Man erinnerte sich, daß z. B. Milch durch die Bestrahlung mit Kurzwellen keimfrei gemacht werden kann. Vielleicht erwiesen diese ihre für die Bakterien tödliche Wirkung auch gegenüber den Rüsselkäfern. Nachdem einige Probebestrahlungen an kleineren Mengen günstig ausgefallen waren — die in den Bereich der Kurzwellen gebrachten In sekten erwiesen sich sämtlich als tot —, wurde der ganze Speicher auf diese moderne Art desinfiziert. Man glaubte schon an einen vollen Erfolg, als sich im Weizen unerwartet neues Leben zeigte. Die Rüsselkäfer waren zwar ausnahms los den tödlichen Wellen erlegen, nicht aber die in den Tieren bereits ruhenden Eier. Aus ihnen krochen wie immer die Maden. Ihnen gegenüber war auch der Kurzwellensender machtlos. GM MUM die SOr der AMt! Neues aus aller Welt. - Zirkuspferde im brennenden Waggon. Der Zirkus Busch, der in Pasewalk gastierte, hat beim Verladen seiner Tiere einen beträchtlichen Schaden erlitten. In einem Waggon, in dem sich neun wertvolle Dressurpferde befan den, brach plötzlich ein Brand aus, durch den die Pferde Brandwunden erlitten. Drei Pferde wurden so schwer verletzt, daß mit dem Eingehen der Tiere gerechnet werden muß. Der Schaden beträgt angeblich 40 000 bis 50 000 Mark. Vierfacher Mörder hingerichtet. Im Hofe des Ge richtsgefängnisses Görlitz wurde der Schuhmacher Eduard Just aus Klein-Partwitz durch Enthaupten hingerichtet. Just war wegen Mordes in vier Fällen, begangen im Januar 1930 an seiner zweiten Ehefrau, sowie im Sep tember 1932 an den Angehörigen seiner dritten Ehefrau, viermal zum Tode verurteilt worden. Mammutzahn gefunden. Auf dem Gelände einer Ziegelei in Gotha wurde ein seltener wissenschaftlich wertvoller Fund gemacht. In einer Tiefe von 3,40 Meter wurde aus der Lehmschicht ein großer Backenzahn, der 5,5 Kilogramm wog, freigelegt. Bei dem Fund handelt es sich vermutlich um einen unteren Backenzahn eines Mammuts. " Riesenwaldbrand in Frankreich. Auf der Hochebene von Montrieux in der Nähe von Toulon (Frankreich) ist ein Waldbrand ausgebrochen, der an Ausdehnung alle bisher in Frankreich beobachteten Waldbrände übertrifft und eines der schönsten Waldgebiete Frankreichs zu ver nichten droht. Trotz des Einsatzes größerer Militär abteilungen ist es nicht gelungen, den Brand zum Still stand zu bringen. Es wurden Vorkehrungen getroffen, um im Notfall die ganze Gegend zu räumen. 24 Gehöfte durch Kinderspiel eingeäschert. In einer Ortschaft unweit Prasnitz (Polen) brach ein Großfeuer aus, das 24 Gehöfte mit allen Gebäuden sowie dem leben den und toten Inventar einäscherte. Die Löscharbeiten waren durch Wassermangel sehr erschwert. Wie die polizei lichen Ermittlungen ergeben haben, ist das Feuer von Kindern angelegt worden, die mit Zündhölzchen spielten. Acht-Millionen-Schaden durch Gewittersturm. Der verheerende Gewittersturm, der die Insel Jamaika Heim suchle und über 100 Todesopfer forderte, hat Sachschaden in Höhe von rund acht Millionen Mark verursacht. In Kingston und St. Andrew wurden fast alle Brücken von den Fluten weggerissen oder schwer beschädigt. Mehrere Schiffe, die im Hafen von Kingston lagen, sind gekentert. Drei Kinder in Kläranlage geschwemmt. In Rem scheid flüchteten drei Kinder vor dem Unwetter in die Unterführung eines Abwasserkanals. Die Wassermassen rissen die Kinder in den Teich einer Kläranlage. Ein Kind erstickte, zwei konnten gerettet werden. * Reichsstatthalter Rocvcr und GrotzsUrfttn Maria von oruMun,» besichtigen das Bremer Konzentrationslager. Bremen. Die Großfürstin Maria von Rußland, die mit der „Europa" in Deutschland eingetroffen ist, hatte Gelegenheit, mit dem Reichsstätchalter von Oldenburg und Bremen, Roever, neben den Sehenswürdigkeiten der Hansestadt das Konzen trationslager Miesler bei Bremen zu besichtigen. Hingerichtel. Greifswald. Der Arbeiter Fritz Fiedliekowski wurde auf dem Hose des Greifswalder Gerichtsgesängnisses hingerichtet. Fiedliekowski war wegen des mit außerordentlicher Roheit aus- gesührten Mordes an einem Nachtwächter im Dezember 1931 vom Schwurgericht in Greifswald zum Tode verurteilt worden. Bombenflugzeuge gegen aufständische Inder. Bombay. Zu blutigen Kämpfen zwischen britischen Truppen und feindlichen Stämmen kam es in der nordwestlichen Grenz provinz Indiens. Die Engländer ließen den Feind Kirch ein Flugzeuggeschwader bombardieren und fetzten schwere Artillerie ein. Nach längerem Gefecht gelang es, die Aufständischen, die schwere Verluste erlitten, zu unterwerfen. Ernte-Einbringung in Rußland — unter militärischem Schutz. Moskau. Im Kuban- und Don-Gebiet versuchten Privat bauern und ausgeschlossene Kollektivbauern wiederholt, sich des Kollektivgetreides bei der Einbringung der Ernte mit Gewalt zu bemächtigen. Für den Abtransport des Getreides aus den Kollektiven nach den staatlichen Elevatoren sind daher Schwa- dronen der benachbarten Reiterregimenter angesordert worden. Gereimie Zettbilder. Von Gotthilf. Man kann es dreh'n, man kann es wenden, Alan kann es deuteln wie man will, Der Sommer wird trotzdem bald enden, Und bald wird's wieder um ihn still. Es gibt ja zwar noch schöne Tage Zu unsrem Glück auch nach August, Doch glaubt mir, was ich sing' und sage: Vorbei ist's mit der Sommerlust! Ist erst die Hundstagszeit vorüber, Die man als „hohen Sommer" kennt, Wird's einem schon ums Herze trüber Wenn auch die Sonne noch so brennt. Die Wälder fangen an zu gelben. Die Felder liegen glatt gemäht, Das Rebhuhn läuft, wenn auf dens^ben Die allerletzte Garbe steht. Und uns befällt ein leises Ahnen, Daß du, Natur, dich vollends färbst, Und immer lauter klingt das Mahnenr Macht euch nichts vor, jetzt kommt der Herbst! Rings herrscht und lastet tiefes Schweigen, Kein Lied wird laut, kein Vogel singt, Und fröhlich in die Lüste steigen Nur Drachen, flott und leicht beschwingt. Geschäftig sammeln sich die Schwalben Auf einem Telegraphendraht, Den Blättern sagen sie, den falben, Adieu per Morseapparat. Und auch die Störche kritikastern Und mäkeln an der Temp'ratur, Sie haben keinen Sinn für Astern Und segeln los nach ferner Flur. Und sieht man solcherlei Gebarung, Weiß man natürlich, wie es steht, Man hat ja einige Erfahrung Und merkt, daß es zur Rüste geht. Doch laßt uns drum nicht traurig sin Auch deutscher Herbst ist goldig-echt, Laßt neue Arbeit uns beginnen Und Arbeit schassen nun erst recht!
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