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Aas Schulden- und Wssrovlem. Richtigstellung einer mißverständlichen Verlautbarung. Das Reichswirtschaftsministerium teilt tmit: In mehreren Tageszeitungen ist eine Notiz über das Schulden-und Zinsproblem erschienen, in der jes heißt, daß seitens der Reichsregierung gesetzliche Maß nahmen über einen allgemeinen Schuldenerlaß oder einen .Nachlaß von Zinsen nicht zu erwarten seien. Es besteht Veranlassung, darauf hinzuweisen, daß diese Verlautbarung -einen besonders gelagerten Fall betraf und sichnuraufbereitsfälliggewordeneZins- «nd Kapitalverpflichtungen beziehen sollte. Freiwillige Vereinbarungen, die zwischen Schuldnern und .Gläubigern stattgefunden haben oder beabsichtigt sind, werden von der Notiz in keiner Weise berührt. Es ist Weiterhin festzustellen, daß sich die Reichsregierung der überragenden Bedeutung des Zins- und Schulden- problems bewußt ist und ernste Beratungen darüber pflegt, um in Bälde eine allseitig befriedigende Lösung zu bringe«. . Seimatpreffe und Nationalsozialismus. Bedeutsame Erklärung des RcichsstatthalterS Sauckel. Der Reichsstatthalter von Thüringen, Sauckel, Whrte kürzlich auf einer Pressekonferenz in Weimar unter anderem ausr i Wir wollen Hand in Hand arbeiten. Keine Zei tung, die Mitarbeiten will, soll ausgeschlossen oder b c - drängt werden. Das wäre gegen den Willen unseres Führers. Meine Eingriffe in die Wirtschaft und keine mißvergnüg ten Menschen! Keine mechanische Gleichschal tung, sonst ersticken wir daran! Nur Hitler verstand es, durch die Zusammenballung des deutschen Existenzwillens die Grundlage für den Aufbau und Aufstieg zu schaffen, die Wirtschaft soll wieder Einsätze wagen können. Ich lehne es ab, die Wirtschaft nur nach dem Partei abzeichen zu werten. st Die NSDAP, hat nicht das Bedürfnis, in unzäh- k ügen örtlichen Organen der Heimatpresse Kon kurrenz zu machen. Er würde das für ein Verbrechen halten. Nur verlange er, daß diese andere Presse die Regierung unterstützt, dem Volkswillen Rechnung trägt und unvoreingenommen vier sJahre mit Vertrauen die schwere Aufgabe der jetzigen i Regierung unterstützt. VordesWigung der Zunlausstellung Berlin 1SZZ. Aus Anlaß der Eröffnung der Funkausstellung Berlin si933, die als Jubiläumsausstellung der Öffentlichkeit über leben wird, fand eine Vorbesichtigung statt. Vor Presse vertretern sprach in seiner Eröffnungsansprache Ministe rialrat Dreßler-Andreß über die erste Funkausstellung im Zeichen des nationalsozialistischen Gemeinschaftsgedan kens. Sodann sprach der Direktor der Reichsrundfunkgesell- schaft Hadamowski über die staatspolitische Bedeutung der Funkausstellung im Rahmen der nationalsozialistischen Staatsführung. Er betonte, daß alles, was heute im und durch den Rundfunk geschieht, unter dem einen großen Ge sichtspunkt stehe, dem Nationalsozialismus eine so breite Basis im Volke zu schaffen, daß eines Tages das gesamte Volk vom Weltanschauungsgut des Nationalsozialismus -durchdrungen wird. Vom Verband der Funkindustrie er griff Moyzischewitz das Wort zu seiner Ausführung über „Technik und Volksgerät". Er wies darauf hin, in welchem Maße der Volksempfänger „VE. 301" im Jnteressenbrenn- chunkt der Ausstellung stehe, und daß nichts kennzeichnen der sür die einzigartige Leistung, die in Qualität und in Billigkeit dieses Apparates steckt, sei, als das große Jnter- jesse der öffentlichen Meinung des Auslandes. Anschließend fand ein Rundgang durch die Hallen statt. Glückwunsch des Kanzlers an Saldo. Reichskanzler Adolf Hitler hat an den italieni schen Luftfahrtminister, Exzellenz Balbo, nachstehendes Telegramm gerichtet: „Zur erfolgreichen Vollendung Ihres kühnen Trans ozeanfluges spreche ich Ihnen meine herzlichen Glück wünsche aus. Zugleich beglückwünsche ich Sie aufrichtig zu Ihrer Ernennung zum Marschall der Lüfte, gez. Reichs kanzler Adolf Hitler." Ser Reich-jugendsührer vollzieht die Laase des Mdelldootes „Bremen". K Ein eigenartiger Stapellauf. In der Potsdamer Schiffbaumodell« schule fand die feierliche Taufe der Schiffsmodelle „Franz Klasen", einem Tankschiff der Deutsch-Ameri kanischen Petroleumgesellschaft und des Modells der „Bremen" statt. Die Modellschule wurde vor acht Jahreu von Ingenieur Oberleutnant a. D. Bartsch ins Leben gerufen und verfolgt den Zweck, der erwerbslosen Jugend nützliche Betätigung zu geben. Hier entstanden in mühseliger Kleinarbeit die Modelle unserer größten Schiffe vollständig naturgetreu im Matzstal 1:20. Zu dem feierlichen Akt des Stapellaufes und dei Taufe ^var die Potsdamer Hitlerjugend angetreten Die Taufe der „Bremen" vollzog Reichsjugendführei von Schirach, der in feiner Ansprache betonte, dieses fleißige Werk sei auch ein Ausdruck des un e r s ch ütte r- lichen Willens unserer Jugend, wieder das zu wer den, was wir früher waren, und uns die alte Seegeltung zurückzuerobern. Dann zerschmetterte der Reichs jugendführer am Bug des Schiffes dieFlasche mit den Worten „So taufe ich dich auf den Namen der stolzen Stadt Bremen!" und das Schiff wurde dem Wasser über geben. Darauf dankte der Vertreter des Norddeutschen Lloyds, Dr. Firle, den Jungens der Schule, daß sie sich hier so erfolgreich für die deutsche Seegeltung mit der Tat eingesetzt hätten, und übermittelte ihnen eine Ein ladung zu einer Fahrt auf der g r o ß e n „B r e m e n". Das Modellboot „Bremen" hat eine Länge von fast 15 Metern und eine Breite von 1,5 Meiern. Sie ist mit zwei Motoren, die zusammen 20 ?8. leisten, ausgestattet und hat Platz für sechs MannBesatzung.die auch an Bord schlafen können. Ferner ist sie mit einer Kom büse, einem Radiogerät und sechs Kojen ausgestattet. Sohe Kerkerffrasen gegen öfferrelKihhe Nationalsozialisten. In dem Prozeß gegen die sieben Wiener Nationalsozialisten, die beschuldigt waren, die bekanntlich nicht explodierte Bombe im Cafe „Produkten börse" in Wien gelegt zu haben, wurde das Urteil ge sprochen. Von den Angeklagten wurden vier zu schweren Kerkerstrafen, verschärft durch einen Fasttag vierteljährlich, verurteilt, die von drei Monaten bis zu zwei Jahren gehen. Drei der Angeklagten wurden freigesprochen. In der Urteilsbegründung wird gesagt, die Behauptung der Angeklagten, es handele sich nur um harmlose Knall präparate, sei „unglaubwürdig". Als „Geisel" zu sieben Wochen Arrest verurteilt. Wie aus Innsbruck berichtet wird, ist der Inns brucker Sportarzt Dr. Fritz Lantschner, der Vater der bekannten Skifahrerfamilie Lantschner, verhaftet und zu sieben Wochen Arrest verurteilt worden. Dr. Lantschner nimmt bei den Innsbrucker Ärzten eine führende Stellung ein und gehört der Nationalsozialisti schen Partei an. Verhaftung und Verurteilung sind ein ausgesprochenes Vergeltungsverfahren wegen verschiedener Übertretungen, hauptsächlich Bemalen mit Hakenkreuzen, bei denen die Täter nicht entdeckt werden konnten. Der österreichische Gesandte in D"r^?n, Ingenieur Tauschitz, ist in Wien eingetroffen und hat B-ndes- kanzler ausführlich über die gegenwärtige Lage im Deutschen Reich Bericht erstattet. . Gärung in der Heimwehr? München, 17. August. Der „Völk. Beobachter" (füddt. Ausgabe) bringt an erster Stelle eine Meldung: „Vor einer offenen Revolte der Heimwehren?" Darin heißt es u. a.: Von gut unterrichteter Seite erfahren wir: In Wien sind außerordentlich schlimme Nachrichten über die Stimmung in Ti rol eingetrosfen. Zunächst wirkt sich in der Bevölkerung das völlige Fiasko des Fremdenverkehrs aus. Die Erbitterung unter den Tirolern ist so groß, daß man die Stimmung heute schon als geradezu revolutionär bezeichnen muß. Darüber würde man sich in Wien noch hinwegsetzen, wenn es nicht auch in den Heimwehren bedenklich gärte. Die Leute haben dort anstrengenden Grenzdienst, weil in den Amtsstuben der Tiroler Landesregierung das Gespenst eines Einfalles der SA. nach wie vor herumspukt, weshalb der größte Teil der Heimwehren an der bayerischen Grenze zusammengezogen wurde. Nun bekommen jedoch die Heimwehrmänner im allge meinen nur 3 Schilling 50 Groschen pro Tag, wovon sie sich auch noch beköstigen sollen. Wenn bis zum Herbst das Heimwehrprogramm nicht durch- gesührt wird, so erwartet man in Kreisen, die tiefen Einfluß in die Verhältnisse haben, eine offene Revolte der Heimwehren. Viel bemerkt wird auch, daß Fürst Starhemberg von der Bildfläche verschwunoen zu sein scheint. Es heißt, daß er hals- Aus unserer Heimat. Wilsdruff, am 18. August 1933. Merkblatt für den 19. August. Sonnenaufgang 4'°! Mondaufgang 2" Sonnenuntergang 19^ s Monduntergang 18" 1819: der Erfinder James Watt gestorben. Ende der Hundstage. Wann gehen die H u n d s t a g e zu Ende? Hierüber scheinen selbst die Gelehrten untereinander nicht ganz einig zu sein. Einige vertreten die Ansicht, daß schon der 2. August in unseren Breiten das Ende der Hundstage bringe. Die Sommprherrlichkeit beginne dann zu schwin den, und die Schönheit der Natur welke und sterbe lang sam hin. Unsere sommerliche Pflanzenwelt sei im Nieder gang begriffen, und nur noch die Heide entfalte mit der rotvioletten Farbenpracht des Heidekrautes ihre ganze Blütenschönheit. Wäre das alles unbedingt richtig, so hätten wir die Hundstage, die „Sauregurkenzeit", bereits seit geraumer Zeit hinter uns. Aber es ist nicht ganz richtig, und es müssen immerhin noch ein paar Tage ins Land gehen, ehe wir mit wissenschaftlich begründeten Recht von dem wirklichen Ende der Hundstage sprechen dürfen. Nach den astronomischen Feststellungen nennt man Hundstage die Zeit, in der die Sonne das Zeichen des Löwen durchläuft, und diese Zeit endigt erst um d en 2 4. August. Noch also sind wir aus den Hundstagen nicht ganz heraus, aber viel ist uns damit nicht gedient, Stellt man sich, wie man das von frühester Jugend her gewohnt ist, unter Hundstagszeit eine übermäßig heiße Zeit vor, so sind wir Wohl ein klein wenig enttäuscht worden. Nicht, als ob es nicht auch ganz anständig heiß gewesen wäre während unserer Hundstage! Aber eine Dauerhitze, eine geschlossene Reihe von heißen Tagen, haben wir nicht durchgemacht, und es gab manchen „Hundstag", der schon ein bißchen herbstlich anmutete. Hundstage haben ihre Verpflichtungen, so meinten wir, als die Hundstage um den 24. Juli herum kalendermäßig anfingM. Und wir dachten an drückende Schwüle, sengende Hitze und glühheitze Sonne, dachten an stechende Mücken und lästige Schnaken, dachten an Tage, an denen wir vor brennender Glut umsinken, und an Nächte, an denen wir vor märchenhaften Celsiusgraden kein Auge zu tun köncken, dachten an Sonnenbrand und perlenden Schweiß und Sommersprossen, dachten an nichts weiter als an die kommende „Prügelhitze", an die „Hundshitze", die die Hundstage bringen müßten! Aber dann war alles halb so schlimm. Es gab, wenn wir uns das genau vorrechnen, während dieser Hunds tagszeit nicht allzu viele Tage, an denen wir unter einer ganz unerträglichen Hitze zu stöhnen brauchten. Einige Male wurden über 33 und mehr Celsinsgrade gemessen, aber das ging dann immer rasch vorüber. Von übergroßen Mückenplagen und sonstigen Hnndstagserscheinungen hat man auch nichts gehört, und eine Hundstagsstimmung konnte nie und nirgends aufkommen. Aller <^pott, den man sonst über die „Sauregurkenzeit" auszuschütten pflegte, wäre diesmal vertan gewesen, denn es gab keine. Es gab nichts, was unsere Gedanken hätte lähmen, was uns bätte denkfaul machen können, dafür aab es aber trank sek, oder man hak ihn kalkgestellk, weil er kn letzter Zekk immer entschiedener daraus hinstrebte, Reichsverweser sür Oesterreich nach dem Muster Hortys in Ungarn zu werden? Dies würde sich die Partei nicht gefallen lassen, umsoweniger, als auch sie den Starhemberger in seiner peinlichen Lächerlichkeit er kannt haben. Russisch-italienisches Ab kommen vor dem Abschluß Rom, 17. August. Amtlich wird mitgeteilt: Die Ver handlungen um ein Abkommen politischer Art zwischen Italien und der Sowjetunion haben sich günstig gestaltet. Wahrschein lich wird man im Lause dieses Monats zur Unterzeichnung des Abkommens gelangen. Es handelt sich hier um die im Mai dieses Jahres durch die Reife des russischen Botschafters in Rom, Potemkkn, nach Genf und Moskau eingeleiteten Verhandlungen, die später ins Stocken gerieten, nunmehr aber wieder in Fluß gekommen sind. Wie verlautet, handelt es sich bei dem Abkommen um einen Nichtangriffspakt, der dem zwischen Rußland und Frankreich abgeschlossenen weitgehend entspricht. Hitter dankt Koch. Der Reichskanzler hat an den Ober-rästdenten der Provinz Ostpreußen, Koch., folgendes TÄegramm gerichtet: „Zu der vollständigen Beseitigung der ArbeiGkosig- keit in der Provinz Ostpreußen beglückwünsche ich Sie herzlich. Mit bestem Dank für Ihre Meldung hierüber wünsche ich Ihnen gleichfalls Erfolg bei Ihrer Arbeit au der Sicherung des erreichten Zieles." GMMVUNM GMlW SN KW. Wie der Amtliche Preußische Pressedienst mitteilt, hak der preußische Ministerpräsident Göring aus Anlaß der Befreiung der Provinz Ostpreußen von der Arbeitslosigkeit an den Oberpräsidenten Koch folgendes Telegramm gerichtet: „Hocherfreut über Ihre Meldung von der endgültigen Beseitigung der Arbeits losigkeit in der Provinz Ostpreußen beglückwünsche ich Sie zu diesem großen Erfolg und danke Ihnen und Ihren Mitarbeitern für die außerordentliche Leistung. Möge Ihre Arbeit, das erreichte Ziel zu sichern, ebenso erfolg reich sein." Staatsbegräbnis für einen Stuttgarter SA-Mann. Slurtgart. unter Beteiligung von Tausenden wurde die sterbliche Hülle des SA.-Mannes Paul Scholpp auf dem Hedelfinger Friedhof zu Grabe gebracht. Der Verstorbene war ein Opfer des politischen Kampfes. Juni 1932 wurde er durch einen Rückenschutz schwer verletzt und war seitdem gelähmt. Bei der Feier am Grabe wurden dem Heimgegangenen u. a. Nachrufe gewidmet von Reichsstatthalter Murr und vom Innen- und Justizminister Dr. Schmid. vieles, was geeignet war, sie zu erfrischen und ihnen neuen Schwung zu verleihen. Wenn die Hundstage zu Ende sind, beginnt die Zeit, die wir „N achsommer" nennen, die Zeit, in der die Lust besonders klar ist, die Zeit, in der die Farben in der Natur besonders stimmungsvoll wirken, in der die Sonne besonders mild und golden leuchtet. Hat uns der H o ch - sommer ein bißchen enttäuscht, so wollen wir uns jetzt um so mehr auf den Nachsommer freuen! Städtisches Luft- und Schwimmbad Wilsdruff. Wasser wärme 18 Grad Celsius. Becken frisch gereinigt. Die Bildung einer Motorstaffel für Wilsdruff und Um gebung wird angestrebt. Die Motvrstaffel IV/100 ladet Kraft fahrzeugbesitzer und Inhaber von Führerscheinen für morgen Sonnabend 8 Uhr nach dem „Adler" ein, um die Gründung vorzunehmen. Schriftliche Anmeldung genügt für diejenigen, dis am Erscheinen verhindert sind. (Dgl. Ins.) Sagt auf deutsch, was es zu essen gibt! Der Reichseinheits verband des deutschen Gaststättengewerbes richtet an die deut schen Gastwirte eine Aufforderung, auf den Speisekarten über flüssige Fremdwörter zu vermeiden. Er erklärt: „Mit Recht wird vielfach darüber Klage darüber geführt, daß in den Gast stätten hauptsächlich bei Speisekarten nach wie vor zu viel Fremdwörter benutzt werden. Auch durch Zuschriften aus Kreisen der Gäste sind wir ebenfalls auf die Unsitte hingewiesen worden. Wir erwarten, daß die Betriebsinhaber mit oller Macht dafür Sorge tragen, daß auf den Speisekarten die Ge richte und Bekanntmachungen nur möglichst in deutscher Sprache erscheinen." s Ablauf einer wichtigen Frist. Die Frist sür die im Volksverratgesetz vorgeschriebene Anzeige ausländischer Vermögensstücke und Devisen läuft am 31. August 1933 ab. Die sorgfältigste Beachtung des Volksverratgesetzes ist vaterländische Pflicht. Niemand wird sich dem Vorwucj aussetzen wollen, daß er ein Verräter der deutschen Volks wirtschaft sei. Wer anzeigepflichtig ist, aber die Anzeige- Pflicht nicht oder nicht rechtzeitig oder nicht vollständig erfüllt, wird im übrigen sehr schwer bestraft (in der Regel mit Zuchthaus). Jeder, der am 1. Juni 1933 ausländische Vermögensstücke oder Devisen besessen hat, möge dahex falls er es noch nicht getan hat, schleunigst prüfen, ob ei nicht verpflichtet ist, beim Finanzamt Anzeige zu erstatten. Merkblätter über die Anzeigepflicht und Vordrucke für du Anzeige sind beim zuständigen Finanzamt erhältlich. Was sind Gärtnergurken? Es sind Klagen darübei laut geworden, daß in zunehmendem Maße minderwertig« Gurken als sogenannte „Gärtnergurken" in den Hairdel gebracht werden. Die Fachkammer für Gartenbau weis! deshalb darauf hin, daß unter Gärtnergurken nur solch« zu verstehen find, die im Inland unter Glas gezogen sind. Da Gärtnergurken infolge ihrer besseren Qualität etwas höhere Preise bringen als andere, soll ein Angebot gewöhnlicher Gurken unter der falschen Qualitätsbezeichnung „Gärtnergurken" zu niedrigerem Preise den Eindruck eines besonders günstigen Angebotes Hervorrufen. Das ist bewußte Täuschung des kaufenden Publikums. Rach § 4 Ziffer 3 des Lebensmittelgesetzes ist dies verboten. Ein Straßenhändler, der ungarische sowie Liegnitzer Landgurken als „Gärtnergurken" anbot und für die Herkunft der Ware keinen Nachweis zu er bringen vermochte, wurde deshalb zu einer Geldstrafe von 10 Marl oder zwei Tagen Hgst verurteilt.