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WwlMNgMM Nationale Tageszeitung für die Landwirtschaft H für Bürgertum, Beamte, Angestellte u. Arbeiter erfolgt nur, wenn Rückporto dciliegt. nachmittags s Uhr. Bezugspreis monatlich 2,- RM. »oten ÜnsereAu?ttLgc^ ^SLgUch Bestellgeld. Einzelnummern 10 Rpsg. Bll- Postanstalten und Post- Lewa^'N^ Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend k°V°Am F°lleH^r^ »ein Anspruch aus Lieferung der Zeitung oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung eingesandtcr"Schrisisiückc Anzeigenpreis: Lie 8 gespaltene Raumzeile 2» Rpsg., Lie 4 gespaltene Zeile Ler amtlichen Bekanntmachungen 40 Reichs» Pfennige, die ^gespaltene Reklamezeile im textlichen Teile 1 RM. Nachweisungsgebühr 20 Aeichspfennige. Borge- schrieben« t^ischeinungs- tage und Platzvorschristen werden nach Möglichkeit Fernsprecher: Amt Wilsdruff Nr. 6 berücksichtigt Anzeigen. annahmebisoorm.loUhr. — Für die Richtigkeit der durch Fernruf übermittelten Anzeigen übern, wir keine Garantie. Jeder Rabattanspruch erlischt, wenn der Betrag durch —. Klage eingezogen werden mutz oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. dLs zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Meißen, des Amts ¬ gerichts und des Stadtrats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt Nr. 190 - 92. Jahrgang Telegr.-Adr.: „Amtsblatt Wilsdruff-Dresden Mittwoch, den 16. August 1933 Postscheck: Dresden 2640 Ungebetene Gäfle. - Sehr liebenswürdig haben die Vereinigten Staaten in den letzten Jahren dieMigen nicht gerade behandelt, die dort vor allem aus Europa, dann aber auch aus andere» Teilen der Welt einzuwandern versuchten oder um die Genehmigung zur Einwanderung baten. Man hatte „drüben" Arbeitslose genug und namentlich die Gewerkschaften drängten — trotz aller „Klassen- Solidarität" — immer von neuem auf eine möglichste Verschärfung der Einwanderungsbestimmungen. Und zwar mit großem Erfolg! Darum wird es diesen Arbeiter kreisen leicht sozialistischen Charakters gar nicht un angenehm sein, wenn plötzlich der amerikanische Konsul m Paris neuerdings von Deutschen, die das Einreise visum für die Vereinigten Staaten beantragen, den strikten Nachweis dafür verlangt, daß sie ihren ständi gen Wohnsitz in Deutschland haben. Nur wer andernfalls eine ausdrückliche Bescheinigung einer deut schen Behörde erbringt, daß er nicht etwa ein „poli tischer Flüchtling" sei, kann — vielleicht — doch Kas Einreisevisum erhalten. Damit will sich Amerika ausnahmslos alle iene Deutschen vom Leibe halten, die seit den letzten sechs Monaten — oder in Vorahnung des Kommenden auch schon früher — offen oder heimlich Deutschland verlassen haben. Man kann es den Amerikanern nicht verdenken daß sie keine Lust haben, diesen Leuten die Pforten ihres Landes aufzusperren, nur weil man sich als „poli tischer Flüchtling" ausstaffieren will, und das „Mitleid der Welt" in Anspruch nimmt. Das hat man sich draußen überraschend schnell dort verscherzt, wo es ein starkes und selbstverständliches Rationalgefühl einfach -nicht verstehen kann, daß jemand die eigene Heimat schmäh! oder gar aufs übelste beschimpft. Das ist, als wenn man der Mutier ins Gesicht schlägt oder gar mi! dem erhobenen Dolch der Lüge und Verleumdung ach sie losgeht. Ein wenig stutzig mag man in Amerika übei den moralischen „Wert" dieser „politischen Flüchtlinge' auch schon damals geworden sein, als die antideutsch, Greuelhetze einen besonders lauten Widerhall unk eifrigste Förderung durch die amerikanischen Juden fand deren Heimatstätten zum großen Teil im östlichen uni südöstlichen Europa liegen, und die der waschechte Ameri kaner kaum als eine begrüßenswerte Bereicherung seines Landes und seines Volkes empfinden mag. IM übrigen ist es durchaus kein Zufall, daß es gerad« der amerikanische Konsul in Paris war, der von vorn herein einer Abwanderung deutscher Flüchtlinge aus Frankreich nach Amerika einen Riegel vorschob. Denn auf französischem Boden haben sich die deutscher Emigranten besonders unbeliebt gemacht, und zwar nichi bloß aus dem obenerwähnten nationalen Empfinden des französischen „Gastlandes", sondern auch aus recht schwer wiegenden wirtschaftlichen Gründen. Das isi übrigens eine Klage, die gerade im Elsaß schon seh, bald laut wurde, wo sich — wegen der leichteren sprach lichen Verständigung und der gegen andere Teile Frank reichs starken industriellen Struktur dieser uns entrissener Gebiete — immer größere Scharen von Flüchtlingen massierten und durch dort wohnende jüdische Rasse genossen sogar sehr zu ungunsten der Einheimischen be vorzugt wurden. Schon Ende Mai schrieb der „Figaro", das bekannte, scharf gegen das neue Deutschland ein gestellte Pariser Blatt, einen Artikel mit der Überschrift: „Die deutschen Flüchtlinge sollen sich still Verhalten!" Denn es sei ein Mißbrauch dei französischen Gastfreundschaft (!), daß die Ausgewanderter „unter dem Schutze der französischen Fahne ihre Wider sacher bedrohen, Haß entflammen und Repressalien provozieren". Und dies werde noch schlimmer dadurch, daß sich unter ihnen in übrigens ganz unkontrollierbarer Menge auch kommunistische Elemente befänden, die der bolschewistischenAgitationin Frankreich einen neuen Auftrieb gäben. Der Bolschewismus ist aber der allerletzte Importartikel, den Amerika hereinläßt! übri gens steht es damit namentlich in der Schweiz ebenso übel; die dortigen Behörden haben alle Hände voll damit zu tun, um die kommunistische und antichristliche Agitation nicht allzu groß werden zu lassen. Und wenn ein be sonders wildgewordener Moskowiter deutscher Herkunft ausgewiesen wird, dann taucht dank ihrer in der Schweiz bereits ausgebauten Organisation ein neuer politischer Brandstifter auf. Und in H o ll an d, wo sich neben dem Kommunistenführer Münzenberg, Moskaus Sonder beauftragter, der „Dichter Toller", einstmals Mit glied der Münchener Räteregierung blutigen Angedenkens, austobt, schreibt ein großes Blatt erbittert darüber, daß das Treiben dieser „Intellektuellen" aus dem geistigen Deutschland nur minderwertigsten Schund und größte Schamlosigkeiten nach Amsterdam gebracht hätte. Schon längst heißt's also nicht bloß mehr in Frank reich, die deutschen Flüchtlinge sollen den Mund halten!, jetzt sagt ihnen Amerika auch noch: die deutschen Flücht linge sollen draußen bleiben! Zaeksenz MeitMackt. Energische Maßnahmen der Regierung und der NSDAP. Unter Vorsitz des Arbeitsministers Dr. Schmidt fand im Gemeinschaftlichen Ministerialgebäude eine Referenten besprechung statt, oie sich mit den Möglichkeiten, den Ar beitsbeschaffungsplan des Reiches in vollen Gang zu setzen, beschäftigte. Die sächsische Regierung steht angesichts der Tatsache, daß Sachsen mehr als eine halbe Million Arbeitslose hat, vor einer sehr schweren Aufgabe, der sie mit der größten Energie zu Leibe geht. Grundlage der Beseitigung der Erwerbslosigkeit in Sachsen muß immer bleiben: Steigerung des Absatzes im Export und aus dem- Binnenmarkt, der eine Folge des Gelingens der Arbeitsbeschaffung in anderen Reichsteilen ist. Außerdem ist es aber notwendig, im Rahmen des Arbeitsbeschaffungs- Planes des Reiches zur Entlastung des Arbeitsmarktes mit größter Energie vorzugehsn. Damit aber die Möglich keiten der Arbeitsbeschaffung im Rahmen einer Arbeits schlacht in Sachsen auch voll ausgeschöpft werden können, hat Staatskommissar Haase dem Gesamtministerium einen Plan vorgelegt, in welcher Weise die gesamte national sozialistische Bewegung in diese Arbeitsbeschaffung ein gegliedert und eingeschaltet werden kann. Mit der Art dieses Einsatzes beschäftigte sich die Referentenbesprechuug der einzelnen Ministerien. Der Ruf Staatskommissars Haase zur intensiven Mitarbeit bei der Arbeitsbeschaffung Wird nicht ungehört verhallen. In der nächsten Zeit wird jeder Nationalsozialist seins volle Kraft in den Dienst der Arbeitsbeschaffung stellen. Der gesamte Apparat der Partei wird gemäß dem Willen des Reichsstatthalters und Gauleiters sich restlos in den Dienst der von der sächsischen Regierung geplanten Arbeitsbeschasfungsmaß- nahmen stellen. Der Weg in Sachsen ist hart und dornenreich. Der un erschütterliche Wille der sächsischen Negierung mit Hilse der gesamten nationalsozialistischen Bewegung und der Zu sammenhalt des geeinten deutschen Volkes wird ihn jedoch überwinden. Die beharrliche Kleinarbeit, insbesondere des säch sischen Wirtschaftsministeriums, um der sächsischen Wirt schaft Aufträge zu verschaffen, hat einen neuen Erfolg gezeitigt. Das Sachsenwerk hat laut Mitteilung der Werksleitung innerhalb der letzten Monate insgesamt 275 Neueinstellungen vornehmen können. Es ist dies ein Beweis für die Richtigkeit der Worte des sächsischen Wirt schaftsministers Lenk, daß das Ziel der Wirtschaft immer die Erreichung des Leistungsvorsprungs sein müsse. Die Elektroindustrie ist bekanntlich eine der Qualitäts- und Schlüsselindustrien Deutschlands. * Das gute Beispiel. Chemnitz. Die unter der Belegschaft der Autounior veranlaßte freiwillige Sammlung sür die Spende zm nationalen Arbeit hat als erstes Ergebnis den Betrag vor 5000 Mark erbracht. Die Verwaltung hat die Sammlung auf den doppelten Betrag erhöht, so daß 10 000 Matt zur Ablieferung gelangen. Hierbei sei noch darauf hin gewiesen, daß die Autounion darüberhinaus sich bereits mit über 50 000 Mark an der Adolf-Hitler-Spende der deutschen Wirtschaft beteiligt hat. Dresden. Wie die anderen Belegschaften, so führt auch die Dresdner Belegschaft des Hauses Neuerburg ein Prozent des Bruttoverdienstes seit 1. Juli zur Förderung der nationalen Arbeit ab. — Die Dresdner Direktion unti Angestelltenschaft der Versicherungs-A.-G. Allianz unk Stuttgarter Verein führt der gleichen Spende je nach Höh< des Einkommens bis zu 4 Prozent zu. — 720 Mark stellten die Beamten, Angestellten und Arbeiter der Dresdner Reichsversorgungsämter und Stellen in Dresden zur Ver fügung. Die Dresdner Herrenschneiderzwangsinnung stiftete 1500 Mark. Ostpreußen staggi! Frei von Arbeitslosen und noch freie Arbeits st eilen. Aus Ostpreußen wird gemeldet: Mit Königsberg ganz Ostpreußen frei! Der letzte Arbeitswillige vermittelt- Darüber hinaus noch freie Arbeitsstellen beschafft. Vor einer Woche begann die planmäßige Freimachung Königsbergs von Arbeitslosen. Durch freiwilligen Einsatz jedes einzelnen nach den Grundsätzen des Erich-Koch- Plane s ist es gelungen, sür alle gemeldeten männlichen und weiblichen Arbeitswilligen Arbeitsgelegenheit zu ver mitteln. Ter größte Teil ist bereits an der Arbeitsstelle. Auch die übrigen sind bereits zugeteiltz Die letzten Trupps ehemals Arbeitsloser verlassen Königsberg in den nächsten Tagen. Die Aufgabe, die gerade in den letzten Tagen an gepackt werden konnte, die Unterbringung älterer Frauen, ist ebenfalls gelöst. Für sie gibt es Arbeit, die ihrer Eigen art entspricht und die die Möglichkeit zur endgültigen Unterbringung in ländlichen und städtischen Haushaltun gen schafft. Ostpreußen hat darüber hinaus noch freie Arbeitsplätze. Es denkt jetzt auch an diejenigen Erwerbslosen, die bisher den Arbeitsämtern ferngeblieben sind. Auch für diese sind Arbeitsplätze da, um sie in die Volkswirtschaft vollwertig einzugliedern. An sie ist folgender Aufruf gerichtet worden: „Ostpreußen denkt an den letzten seiner Volksgenossen. Freiwillige vor! Nach der Anord nung des Führers hat Ostpreußen für alle bisher erfaßten Arbeitswilligen Arbeitsgelegenheit beschafft. Darüber hin aus stehen jetzt noch freie Arbeitsplätze offen. Der ost- preußische und nationalsozialistische Grundsatz ist: ,Jch achte Menschen sür den größten Reichtum!' Jeder ostpreußische Arbeitsfähige und Arbeitswillige kann sich beim Arbeitsamt melden und dort Beschäftigung zugewiesen erhalten." Die Pressestelle des Oberpräsidiums teilt mit: Königsberg und somit ganz Ostpreußen ist nun frei von Arbeitslosigkeit, über unserer Provinz sollen zu Ehren des Tages die Fahnen des neuen Deutschland wehen. Sie sollen auch bekunden, daß die gesamte Bevölkerung Ost preußens stolze Freude über den Sieg in der Arbeits schlacht empfindet, den der Oberpräsident, Gauleiter Koch, gemeinsam mit ihr errungen hat. Darum sür Mittwoch: Fahnen heraus! SftpleuMS Tatkraft schafft Hilse M das ganze Reich. Die Erfahrungen aus der ersten Arbeitsschlacht. Wie das Oberpräsidium von O st Preußen mitteilt, war der Grundsatz für den siegreichen Ab- wchrkamps gegen die Arbeitslosigkeit in der Provinz: Die werteschaffende Arbeitslosenfürsorge ist auch aus kurze Fristen gesehen, billiger als die unter stützende Fürsorge. In erster Linie hat man Bodenverbesse rungsarbeiten in Angriff genommen, weil hier die Möglichkeit besteht, dieses bisher von der Gesamtheit des Volkes nicht voll ausgenutzte Vermögen, den Boden, durch Verbindung mit dem nicht ausgenutzten Kapital der Arbeitskraft wieder nutzbringend zu verwerten. Gleichzeitig ist durch die Überführung größerer Gruppen Arbeitswilliger aufs Land durch Übernahme ihrer Verpflegung und ihren Einsatz zur Steigerung des landwirtschaftlichen Bodenertrages die Intensivierung der Landwirtschaft von der Arbeitskraft her, also nicht wie früher von der Kapitalseite her, angefaßt worden. Es hat sich Weiler gezeigt, daß bei richtigem Auf bau der Kameradschaftslager auch ältere, vorher in ganz anderer Tätigkeit beschäftigte Personen gern bereit waren, auf dem Lande mitzuarbeiten. Für rund 2500 Frauen sind ebenfalls Kamerad schaftsgruppen gebildet worden, die mithelfen, die Aus rüstung und Bekleidung sür die in Ostpreußen tätigen Arbeitsdienstwilligen, Landhelser und Landdienstler zu schaffen. Für die Finanzierung der Arbeiten ist man davon ausgegangen, daß mindestens durch zwei in der Landwirt schaft tätige Kräfte ein Arbeitsplatz in Industrie und Ge werbe geschaffen wird. Schön diese einfache Überlegung zeigt, daß bei öffent lichen Arbeiten rund ein Drittel mehr an Löhnen gezahlt werden kann, als die durchschnittliche Unterstützung be trägt, wenn es mö glich ist, Vorhaben zu finden, die größtenteils ohne weitere Geldmittel finanziert werden können. Das ist in Ostpreußen gelungen und dürfte auch in anderen Gebieten des Reiches möglich sein. Darüber hinaus steht schon jetzt fest, daß das gesamte Wirtschafts leben durch Eingliederung der Arbeitslosen in den Wirt schaftsprozeß derartig schnellen Auftrieb erhält, daß in wenigen Monaten schon Ersparnisse eintreten. Ostpreußen wird deshalb voraussichtlich an Förche- runqsbeträgen für öffentliche Är b eTlLM in der Zeit vom 1. Juli 1933 bis 31. März 1934 auf die früher vorhandenen ostpreußischen Arbeitslosen berechnet, weni ger Förderunasmittel aukAMenden