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Ser MU Meo gegen die MimiWIM Me anMAiche französische „Hilfe für Österreich." Paris hat England verschnupft. / Die Presseregie der französischen Regierung Hai Wieder einmal „zu gut" geklappt. Das Stichwort „Protest gegen die Saarzwischenfälle und Hilfe Hür Österreich", das von zuständiger Stelle aus- gegeben wurde, ist von der Presse allzu willig aufgegriffen und sofort in beiden Fällen zu einem amtlichen Vor stoß gestempelt worden. Sachlich ist der Unterschied gering; der Form nach ist es aber nicht unwesentlich, daß der dem Quai d'Orsay nahestehende „Temps" hinsichtlich des Falles Österreich die Blätter, die allzu prompt ein geschwenkt sind, eines Besseren belehrt. Es handle sich nicht um eine Verlautbarung halbamtlichen Charakters und es treffe nicht zu, daß eine bestimmte diplomatische Aktion bereits im Gange sei. Man tausche Beobachtungen im Laufe gewöhnlicher Unterhaltungen unter Diplomaten aus, man bleibe nicht untätig gegen über möglichen Gefahren; aber ein Schritt irgend welcher Art sei bisher nicht getan worden. Nur im Falle, daß die deutsch-österreichische Spannung zunehmen würde, würde man veranlaßt sein, eine Initiative zu ergreifen in der Richtung auf ein gemeinsames Vorgehen, um die un haltbar gewordene Lage abzustellen. Gegenwärtig befinde man sich erst im Zustand der aufmerksamen Be obachtung der Ereignisse. Der Meinungsaustausch zwischen England, Frank reich und Italien über die deutsch-österreichischen Beziehungen und besonders die angebliche überfliegung österreichischen Gebiets durch Flugzeuge nimmt auch in der englischen Presse einen großen Raum ein, wobei diese ljedoch einen sehr zurückhaltenden Standpunkt vertritt. Die französische Verlautbarung scheint in Eng land ziemlich verstimmt zu haben. So schreibt zum Beispiel der Londoner Korrespondent des „Echo de Paris", daß man in London an eine Zusammenkunft Per Vertreter Deutschlands, Frankreichs, Englands und Italiens, d. h. der Unterzeichner des Vier-Mächte-Paktes, denke, um eine Lösung für die deutsch-österreichische Frage zu suchen. Man ziehe eng lischerseits ein Verfahren vor, das es der englischen Re gierung erlaube, sich etwas abseits zu halten. Man betone außerdem in gutunterrichteten englischen Kreisen, daß die österreichische Regierung nicht ausdrücklich ein Eingreifen der Großmächte oder des Völkerbundes erbeten habe. Die Regierung Dollfuß sei vielmehr ziemlich erschüttert, und der Bundeskanzler werde durch die Drohungen seiner Kollegen eingeschüchtert, die einem Zu sammengehen mit den Nationalsozialisten freundlich gegenüberständen. Reichsdeutsche Journalisten in Wien verhastei. Die Wiener Zeitung „Die Stunde" meldet: Im Zu sammenhang Mit einer polizeilichen Aktion, die zur Aus hebung einer geheimen Nazizentrale führte, wurden zwei Wiener Korrespondenten reichsdeutscher Blätter zur Polizei gebracht, wo sie einem eingehen den Verhör unterzogen wurden. Die beiden Korrespon denten sind der Korrespondent des Scherl-Verlages, E. Ehr. Schepky, und der Korrespondent der „Mün chener Zeitung", Hönig. Wegen der Verhaftung des Korrespondenten Schepky hat, da Schepky reichsdeutscher Staatsange höriger ist, die deutsche Gesandtschaft bereits nach drücklich interveniert und die Zusage erhalten, daß die Angelegenheit so schnell wie möglich erledigt werden soll. Der Wiener Korrespondent der „Germania", Riedl, der in der österreichischen jungkatholischen Bewe gung eine führende Rolle spielt, ist verhaftet und mit 14 Tagen Arrest bestraft worden, weil er in Zeitungsartikeln das österreichische System an gegriffen hat. * /AoH lelne Enlscheldung über ein Strafverfahren. s Beim österreichischen Bundeskanzleramt sprach der Präsident Dr. Hartmeyer des Verbandes der Reichsdeut- -schen Berichterstatter vor, um für die verhafteten reichs- 'deutschen Journalisten zu intervenieren. Vor allem galt diese Vorsprache der Möglichkeit einer Unterredung mit den Verhafteten, um die weitere Berichterstattung für die von ihnen vertretenen Zeitungen zu gewährleisten. Wie von zuständiger Seite verlautet, dürfte diesem Ersuchen stattgcgeben werden. Nach Auskunft der Polizeidirektion ist bis zum Abend noch keine Entscheidung in dem Verfahren gegen die beiden Korrespondenten getroffen worden. Es ist auch noch un bekannt, ob es bei einem bloßen administrativen Verfahren bleibt oder ob ein Gerichtsverfahren anhängig gemacht wird. * Vergeltungsmaßnahme für die Oeutschen- verfolgung in Österreich. Nachdem in Österreich erneut eine Deutschenverfol gung eingesetzt hat, hat das Geheime Staats polizeiamt in Berlin seinerseits eine Anzahl Öster reicher, die sich in Deutschland als mißliebige Ausländer betätigt haben, ausgewiesen. * M dem Seitengewehr gegen eine Tranergemeinde. Unglaubliche Auftritte bei der Beerdigung eines National- fozialisten in Tirol. Der von einem Heimatwehrmann erschossene Be zirksführer der NSDAP., Gastwirt Kantner, wurde in Fieberbrunn (Tirol) zu Grabe getragen. Infolge der erregten Stimmung in der Bevölkerung hatten die Behörden am offenen Grabe eine Anzahl Gendarmen mit aufgepflanztem Bajo nett ausgestellt. Ein Mann aus Kufstein, der am Grabe einen Kranz niederlegte, auf dessen Schleife die Worte standen „Unserem reuen Mitkämpfer", wurde vom Grabe weg verhaftet. Nachdem der Geistliche die Leiche eingesegnet hatte, sprach ein Nationalsozialist einige Worte. Zum Schluß streckte er übe-- das Grab den Arm aus und sagte: „Heil unserem Mit kämpfer". Daraufhin wurde auch er gleich am Grabe für verhaftet erklärt. Die Musikkapelle des Wohn ortes des Toten spielte eine Trauerweise. Kaum waren die Töne verklungen, als die gesamte Trauerversammluzrg spontan die Hände erhob und das Hör st-Wessel-Lied anstimmte. Die am Grabe aus gestellten Gendarmen suchten nun mit gefälltem Seitengewehr gegen die Leute loszugehen, aber sie waren vollkommen machtlos, da die Menge wie eine Mauer stand und sich nicht abhatten ließ, alle Strophen des Horst-Weh el-Liedes bis zum Ende zu singen. Nachher zerstreuten sich die zahlreichen Trauergäste sofort. MM MM sich 18 »00 Mm HWMzei. Und Frankreich stimmt zu. Berlin, 5. August. Wie der Pariser Berichterstatter der Berliner Börsen - Zeitung meldet, hat der österreichische Bundeskanzler Dollfuß bei der französischen Regierung die Er richtung einer österreichischen Hilfspvlizei von 18 000 Mann zur Niederlämpfung der nationalsozialistischen Bewegung in Oesterreich beantragt. Die Hilfspolizei soll rein militärischen Charakter haben, militärische Bewassnung tragen und dem Kriegsministerium unterstellt sein. Die französische Regierung hat nach Fühlungnahme mit England und der Kleinen Entente dem österreichischen Antrag zugestimmt. Wehrkreispsarrer Mütter Landesbischos von Preußen. Einstimmige Wahl des Kirchensenats. Der Kirchensenat der Altpreußischen Union hat am Freitag, den 4. August, in loyaler Würdigung der Kirchen wahl vom 23. Juli den Wehrkreispfarrer Mül ler einstimmig zum Landesbischof gewählt. Der Reichsleiter der Glaubensbewegung Deutsche Christen, Pfarrer Hossenfelder, überbrachte dem neuen Landesbischos die Nachricht und gab seiner Freude dar über Ausdruck, als erster den neuen Landesbischof zu diesem historischen Ereignis beglückwünschen zu dürfen. Daraus begab sich Landesbischof Müller in den Kirchen- senat, wo ihm offiziell die Mitteilung von der auf ihn ge fallenen Wahl unterbreitet wurde. Glückwunschtelegramm der Deutschen Christen. Die Glaubcnsbewegung Deutsche Christen sandte aus Anlaß der Wahl von Wehrkreispfarrer Müller zum preu ßischen Landesbischos an diesen folgendes Telegramm: „Dem neuernannten ersten Landesbischof der Altpreußi schen Union ruft die Glaubensbewegung Deutsche Christen ein dreifaches Sieg-Heil zu. Möge der ewige Gott Ihr Wirken im Volke segnen. Hossenfelder." Ans «Meese Heimat. Wilsdruff, am 5. August 1933. Merkblatt für den 6. und 7. August. Sonnenaufgang 4-° 4-" I Mondaufgang 20"" 20" Sonnenuntergang 19" 19" s Monduntergang 4" 6" 6. August. 1914: Kriegserklärung Österreichs an Rußland. 7. August. 1914: Die Deutschen erobern Lüttich Das Welter der Woche. Die starke Gewittertätigkeit, die Ende voriger Woche einsetzte und in verschiedenen Teilen Deutschlands — so in Ostpreußen, im Ost-Erzgebirge sowie in Schlesien — schwere Unwetter mit Überschwemmungen brachte, führte zu einer allgemeinen Abkühlung. Da immer neue Störungswirbel auftauchten, wiederholten sich bis gegen Mitte der Woche die Gewitter und Nieder schl ä g e, die im Osten des Reiches am kräftigsten waren. In der zweiten Hälfte der Woche machten sich dann bei ansteigendem Luftdruck die ersten Anzeichen einer durch greifenden Wetterberuhigung bemerkbar. Die Niederschläge hörten im Nordwesten völlig auf und ließen im Osten wesentlich nach. Gleichzeitig trat allgemein eine Erwärmung ein. Da das über Westeuropa lagernde Hochdruckgebiet in den nächsten Tagen seinen Einfluß noch stärker auf Deutschland ausbreiten wird, dürfte eine all gemeine Aufheiterung mit stärkerer Erwärmung wieder bevorstehen. Einzelne Störungen werden freilich auch wieder Gewitterbildungen begünstigen. * Marktkonzert der Städtischen Orchesterschule Sonntag, den 6. August 1933, vormittags 11 bis 12 Uhr. Musikfolge: 1. „Frei weg", Marsch von Latann. 2. Ouvertüre zur Oper „Der königliche Schäfer" von Mozart. 3. „An der Weser", Lied für Posaune von Pressel. 4. „Wiener Blut", Walzer von Strauß. 5. „Vom Rhein zur Donau", Potpourri von Rhode. 6. „Die Banda kommt", Marsch von Jessel, * Aerztlicher Sonntagsdienst (nur dringende Fälle) Sonntag, den 6. August: Dr. Z i e m - Wilsdruff und Dr. Ulrich- Burkhardswalde. Mitten in der Ernte. Nun bieten unsere Felder wieder das gewohnte sommerliche Bild. Das reife Getreide fällt vor dem Schnitt der Sense, und fleißige Hände sind damit be schäftigt, den Erntesegen des Jahres zu bergen. Strahlendes Sommerwetter begünstigt den Fortgang der Arbeit. Hochbe laden sind die Wagen, auf denen die Ernte eingefahren wird. Und wieder werden Gedanken und Gefühle lebendig, wie sie in jedem Jahre in der Zeit der Ernte sich einstellen, Wir fra- Ansprachen von Heß «n- RvHm.. Die vom 4. bis 6. August stattfindende FüHve-r« tagung der NSDAP, begann mit einer Sitzung der Rejchsgaulciter und höheren SA.-Führer rm Sitzungs saal des Münchener Rathauses, der mit Mei großen Hakenkreuzfahncn geschmückt war. Eine zahlreiche Men schenmenge erwartete das Eintreffen der Parteiführer, die mit lebhaften Heilrufen begrüßt wurden. Die Tagung wurde nach dem Bericht des „Völkischen Beobachter" durch den Stellvertreter des Führers, RudolfHeß, geleitet. Heß hielt eine bedeutsame Rede über die gegenwärtigen «nd zukünftigen Aufgaben der Partei und insbesondere über die Erziehungs arbeit, die zu leisten ist, und über die Förderung des Führernachwuchses. Hetz schlotz seine Rede mit einem Appell an das Bewußtsein der Verant wortung vor dem Führer, vor dem deutschen Volk und vor der Geschichte. Nach dem Stellvertreter des Führers nahm Stabschef Röhm das Wort. Er verbreitete sich insbesondere über die Zusammenarbeit zwischen der SA. und der politischen Leitung und betonte, daß noch keine Revolution bisher eine solche starke gemeinsame Grundlage gehabt habe wie die nationalsozialistische. In der Aussprache wurde über den bevorstehenden Reichsparteitag beraten, über eine neue Gesetz gebung sür die innere Organisation der Bewegung, über die weltanschauliche Schulung der neuen Mitglieder sowie über-f inanzielle Fragen, zu denen vor allem Reichsschatzmeister Schwarz Stellung nahm. Rudolf Heß schloß dann die Sitzung mit einem noch maligen Appell zu gemeinsamer Arbeit im Geistedes F ü h r e rs. * In Berchtesgaden hatte Reichskanzler Adolf Hitler eine längere Unterredung mit dem Reichsgußen- minister Freiherrn von Neurath. Vorschläge kür Steuerreform md Familienausgleich ausgeardeitet. Der von dem Reichsminister des Innern berufene Sachverständigenbeirat für Bsvölkerungs- und Rassenpolitik war am 2. und 3. August zu einer Sitzung zusammengetreten, um, dem Auftrag des Reichskanzlers entsprechend, über wiederaufbauende bevölkerungspolitische Maßnahmen zu beraten. Die Sitzung wurde in Vertretung des Reichs ministers Dr. Frick vom Staatssekretär Psundtner eröffnet, der in seiner Ansprache darauf hinwies, daß der Lastenausgleich für Familien eine notwendige Maßnahme für die Bestand serhaltung unseres Volkes sei. Der Staat habe die Pflicht, die erbgesunde kinderreiche Familie in den Mittelpunkt seiner Innenpolitik zu stellen; nur dann werde es gelingen, unserem Volke neuen Lebenswillen zu geben und den daniederliegenden inneren Wirtschaftsmarkt zu stärken. Der Beirat nahm dann unter Leitung des Ministerialrates Dr. Gült und unter Beteiligung der zuständigen Reichsressorts zu den Vorschlägen des Rassenhygienikers Prosessor Dr. Lenz-München und des Direktors Dr. Burgdörfer vom Statistischen Reichsamt über Möglichkeiten eines Fa milienlastenausgleichs Stellung und arbeitete Vor- schlägesüreineSteuerreform und den Lasten ausgleich für Familien unter Berücksichtigung der ver schiedenen Berufs st ände aus, die die Grundlage sür weitere Verhandlungen bilden werden. gen uns nach dem Sinn unseres eigenen Lebens. Auch da gibt es eine Zeit des Reifens und der Ernte. Wenn wir unser» Jugend durchlebt haben und hinaustreten ins Leben, um wei ter an uns zu arbeiten, dann kommen die Jahre, in denen es sich zeigen muß, ob wir Frucht bringen oder nicht. Dann muß jeder Einzelne von uns beweisen, ob die Hoffnungen, die Gott d.er Allmächtige einst bei seiner Geburt auf ihn gesetzt hat, gerechtfertigt sind oder nicht. Wehe den vielen, die am Tage der Ernte als treulos und unfruchtbar erfunden werden! Nur wenige Wochen dauert es, dann ist die Ernte vorüber. Sie alle, di-e am großen Werke mitgeholfen haben, werden sich zu frohen Feiern vereinen. Danklieder werben erschallen und Erntedankfestgvttesdienste zur Kirche laden. Das deutsche Volk in seiner Gesamtheit wird hintreten vor den Altar des Aller höchsten und seine Knie vor ihm beugen. Es sst nicht unser Verdienst, daß wir ernten dürfen. Der Vater im Himmel hat uns gesegnet. NS.-Theaterabend: „Schlageters Opfertod". Zu Ehren der gefallenen Kameraden hat Kurt v. Boetticher unter dem Titel „Schlageters Opfertod" ein Werk geschaffen, das über all dort, wo es bisher aufgeführt wurde, begeisterte Aufnahme fand. Montag abend hat unsere Einwohnerschaft Gelegenheit, das Stück kennen zu lernen. Die NSDAP.-Ortsgruppe hat dafür die NS.-Gaubühne gewonnen, der nur erste Dresdner Künstler angehören, die sich der NSDAP, zur Verfügung ge stellt haben, um wahre Kunst ins Volk zu tragen. Da mit star kem Besuche gerechnet wird, dürste es sich empfehlen, Eintritts karten im Voraus bei Friseurmesster Wilhelm Blume oder im „Löwen" zu entnehmen. Der Preis von 70 Pfg. ist wirklich aufs Niedrigste festgesetzt. Erwerbslose und Kleinrentner er halten gegen Ausweis an der Abendkasse verbilligte Karten für 40 Pfg. Ist der Besuch schon so zu empfehlen, so kommt ein weiteres Moment hierfür dazu: Der Reingewinn^ kommt den Unwettergeschädigten im Bezirk Pirna zugute. Möchte er der Not entsprechend groß sein! Der Name des Stückes als auch die Ausführenden genügen als Garantie für die Güte der Veranstaltung. Auch eine Seltenheit. Wie uns aus IZgerkreissn mitgeteilt wird, konnte jetzt im Triebischtale auf Flur Taubenheim eine Rchmutter mit drei Jungen beobachtet werden. Drillinge sind auch in der Rehfamilie wirklich eine Seltenheit! Nehmt keine Aehren in den Mund. .! Der gefährliche Strahlenpilz. Immer wieder muß auf die gefährliche Unsitte, Aehren in den Mund zu nehmen, aufmerksam gemacht wer den. Dieser Tage ist in Emmendingen in Unterfranken der 40 Jahre alte Pferdepfleger Andres an den Folgen einer Er krankung an Strahlenpilz gestorben, die er sich vor etwa zwei Jahren zugezogen hatte. Wiederholte Operationen konnten den Mann nicht mehr retten. Der Strahlenpilz wird durch Ge° lreideähren meist auf das Gebiß des Menschen übertragen und ist eine der gefährlichsten Erkrankungen. Also: Nehmt keine Aehren in den Mund,