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Auch die Kleinrentner werden nicht vergessen. Aus den Etatsmitteln des Reichsarbeitsministeriums sind als weiterer Beitrag 4 060 MO Reichsmark zur Beteiligung des Reiches an der Kleinrentnerfürsvrge den Ländern überwiesen worden. Der Reichsarbeits- und der Reichsinnenminister haben die Länder davon in Kenntnis gesetzt, daß nach dem Willen der Reichsregierung die Fürsorgeverbände die Vorschriften der Rückerstattung und Sicherstellung wohlwollend anwenden sol len. Wenn irgend möglich, soll von der Forderung nach Rück erstattung und Sicherstellung überhaupt abgesehen werden. Besonders kleinere Vorgänge bei Kleinrentnern sollen von der Sicherstellung verschont bleiben. Dis Vereinigung der Kameraden des ehem. Grenadier- Landwehr-Regiments Nr. 1VV, die bereits über 12 Jahre in Dresden besteht, veranstaltet am Sonntag, den 13. August in der landschaftlich herrlich gelegenen Preiskermühle bei Meißen (Bahnstation Garsebach oder Preiskermühle) ein Treffen aller im sächsischen Flachland wohnenden ehem. Angehörigen des Regiments. Selbstverständlich sind auch Nichtmitglieder der Vereinigung willkommen. Eintrittsgeld usw. wird nicht erhoben. Darbietungen und Belustigungen, Konzert usw. sind vorgesehen. Genaues Programm für diesen Tag verschickt und Auskünfte über die Vereinigung erteilt Kamerad Walter Edelmann Dresden-A. 5, Friedrichstraße 18. Die 4. Klasse der 203. Sächsischen Landeslotterie wird ab Montag gezogen. Die Erneuerung der Lose, soweit sie noch nicht geschehen, ist nunmehr dringend geworden, sollen even tuelle Gewinne nicht gefährdet werden. Pflichtkollekte für die Pressearbeit der Landeskirche. Im kirchlichen Gesetz- und Verordnungsblatt wird eine Verordnung veröffentlicht, in der es heißt: „Im Frühjahr 1933 hat die Sächsisch-Evangelische Korrespondenz (SEK.! ihr 25jähriges Jubiläum gefeiert. Aus diesem Grunde hatte das ev.-luth. Landeskonsistorium bereits am 11. April die Bewilligung einer Kollekte für den 18. Sonntag nach Trinitatis beschlossen. Jeder, der die Wichtigkeit der kirch lichen Pressearbeit noch nicht einsehen wollte, wird in der letzten Monaten überzeugt worden sein, wie wertvoll evangelische Pressearbeit ist." Der Ausbau der Sächsischen Evangelischen Korrespondenz sowie der Anschluß derselben an das bei dem ev.-luth. Landeskonsistorium neu errichtete Presseamt verursacht Kosten. Die Verordnung bestimmt deshalb, daß die Kollekte als Pflichtkollekte von allen Ge meinden einzusammeln ist. Oberpiependorf. Wer kennt das Dorf? Auf der Landkarte, auch der besten, kannst du suchen, finden wirst du es nicht. Aber es besteht wirklich und zwar malerisch zwischen gewaltigen, baumbewachsenen Felsen gelegen. Munter springt bas Bäch lein von den Bergen herab und bringt Leben in die Landschaft, belebt den spiegelnden Teich mit Enten, Kahn, Angler und Springbrunnen und erzeugt elektrische Kraft für Schmiede, Mühle und Eisenbahn. Da pocht der Meister, rasselt die Säge durch Stämme, leuchtet das Signal und saust der Zug durch den Tunnel. Der Müller treibt seinen Esel, die Rolle zieht die Säcke hoch, die Kinder schaukeln lebensfroh auf lan gem Brett und die Kinderwäsche flattert lustig im Winde. Und bergan lehnen sich die sauberen Häuser der sriedlichen Bewoh ner inmitten schmucker Gärten. Seitwärts zeigt der Kirchturm nach oben, und auf der Höhe herrscht das Schloß mit mäch tigem Park. Groß ist die Einwohnerschaft Piependorfs nicht, auch die Gebäude nicht wie andere, sondern die Besucher kön nen bequem über das ganze hinwegsehen, selbst auf das Schloß kann jedes Kind stolz herabschauen. Nicht unmöglich wäre es, das ganze Idyll in einer mittelgroßen Stube aufzustellen. Ja, nun wirst du fragen, wo das wirkliche Piependorf liegt. Ich wills erzählen: Jetzt sind die großen Ferien. Kinder und Eltern wählen — mit Mundvorrat versehen — einen freien Tag zur Reise und fahren oder wandern bis Radebeul und fragen nach dem Fiedlergrund. Nach kurzem Marsch zwischen Birken und Buchen bist du am Ziel; der Zauber ist da. All- sonntäglich umstehen Hunderte den Ort. Wähle möglichst einen Wochentag. Da jubeln die Kinder, und die Alten träumen von seliger Jugendzeit. Und willst du dich trennen von all der Herr lichkeit, so vergiß nicht dem Meister des ganzen — einem ar beitslosen Klempner, der anwesend ist — ein Geldstück in seine Büchse zu werfen und eine -Ansichtskarte zum Andenken abzu kaufen. Er verdient nicht nur Lob, sondern auch bare Münze für sein Kunstwerk. Leo. Klipphausen. Vogelschießen. Morgen Sonntag von nachm. 3 Uhr ab findet im hiesigen Gasthofe großes Schweins- prämien-Vogelschießen verbunden mit Gartenfreikonzert statt. Den Bvlzenschützen bietet sich wieder Gelegenheit, schöne Preise zu erreichen. 8m Saale wird zum Tanze aufgespielt. Mohorn - Herzegswalde. Kirchenveremigungsvertrag. Der Vertrag über die Vereinigung der Kirchgemeinden Mohorn- Herzogswalde zu Schwestergemeinden ist fertiggestellt. -Die strittigen Fragen überließ der Kirchenvorstand dem Landes konsistorium, um sich der Verantwortung zu entziehen. In Sachen der Wohnungsfrage hat die Kirchenbehörde entschieden, daß grundsätzlich Mohorn Dienstsitz des gemeinsamen Pfarrers bleibt. Dem gegenwärtigen Amtsinhaber Pfarrer Lohde ist es nachgelassen, noch bis Juni 1935 in Herzogswalde wohnen zu bleiben. Auch nach der Vereinigung behält jede Kirchgemeinde ihre Selbständigkeit hinsichtlich ihres Vermögens, der Erhebung der Kirchensteuern und der Unterhaltung der kirchlichen Ge bäude vor. Das freiwerdende Pfarrhaus wird vermietet. Das Vorschlagsrecht für die gemeinsame Pfarrstelle wird abwech selnd vom Landeskonsistorium und dem Patron der Kirche Her zogswalde ausgeübt. Hm nächsten Falle der Besetzung übt der Patron der Kirche zu Herzogswalde das Vorschlagsrecht aus. Die Besoldung des gemeinsamen Pfarrers wird durch die bei den Pfarrlehen aufgebracht. Gemeinsame Ausgaben werden von den beiden Kirchgemeinden im Verhältnis ihrer Seelen zahl bestritten, z. B. Mohorn 63^, Herzogswalde 37A. In beiden Kirchgemeinden besteht der Kirchenvorstand abgesehen vom Pfarrer aus je 10 Mitgliedern. Die Amtsgeschäfte wer den am jeweiligen Amtssitze des gemeinsamen Pfarrers ge führt. In der Kirchgemeinde, die ihren Pfarrsitz verliert, sind im voraus feststehende Dienststunden einzurichten. Die Gottes dienste werden abwechselnd einmal zuerst in Mohorn und ein mal zuerst in Herzogswalde abgehalten. Der Konfirmanden unterricht und die Konfirmation finden in jeder Kirchgemeinde für sich statt. Der Vertrag kann jederzeit mit halbjähriger Kündigungsfrist gekündigt werden mit Genehmigung des Lan deskonsistoriums. WetterbeeiÄt. Vorhersage der Sächsischen Landeswetterwarte für den 6. August: Fortdauer des trockenen Wetters. Vorwiegend heiter und am Tage wärmer. Meist schwache nördliche dis nordwestliche Winde. —, Für Montag: keine wesentliche Aenderung, Sachsen Md Nachbarschaft. Der Tod auf der Straße. Achtung Fußgänger! Der Fußgänger hat in der Regel die besonderen, für die Fußgänger eingerichteten Wege (Fußwege) zu benutzen, sich auf ihnen rechts zu halten und anderen Fußgängern rechts auszuweichen! Fahr-, Reit- und Radfahrwege dürfen nicht in der Längsrichtung begangen werden, in der Querrichtung nur rechtwinklig, und, falls Schutzwege an Übergängen kennt lich gemacht sind, nur an diesen Stellen. Wer auf Fußwegen stehen bleiben will, hat seinen Platz so zu wühlen, daß er die Vorübergehenden nicht un nötig hindert. Soweit dadurch der Verkehr gestört wird, dürfen mehrere Personen nicht auf dem Fußwege nebeneinander gehen. Wer auf eine Straßenbahn wartet, hat dazu den Fuß weg oder die Schutzinseln zu benutzen. Die Fahrbahn darf erst betreten werden, wenn die Straßenbahn an der Haltestelle hält. Auf- und Abspringen von der fahrenden Straßenbahn ist verboten. Haltet Verlehrsdisziplin! Der Landesbischof geht ins Voll. Es ist ein erfreuliches Zeichen für den Wiederaufbau unseres Volkes, daß Volk und Kirche wieder zusammen kommen. Landesbischos Coch, als Führer der sächsischen evangelischen Landeskirche, tritt durch Predigten und Be suche in persönliche Fühlungnahme mit dem sächsischen Kirchenvolke. So hielt er einen Festgottesdienst in Deut schenbora und nahm an einem Kindergottesdienst in Roßwein teil. Bis in den Abend hinein besuchte er mehrere Pfarrhäuser im Freiberger Kirchenbezirk. Ferner reiste der Bischof in die Kamenzer Pflege und stattete in Ober lichtenau und Höckendorf den beiden Schriftleitern des neuen Monatsblattes „Christenkreuz und Hakenkreuz" einen Besuch ab. * Neuordnung der Posaunenmission. Um die Posaunenchöre für den volksmissionarischen Dienst in der erneuerten Kirche straffer zusammen zuschließen, ordnet die Kirchenregierung an, „daß jeder kirchliche Posaunenchor sich dem zuständigen Pfarramt unmittelbar als freie Arbeitsgruppe der Kirchgemeinde zu unterstellen hat. Alle Bindungen anderer Art, mit Aus nahme der zum Landesverband der Posaunenchör:, sind sofort zu lösen. Soweit an dem Instrumenten-, Noten oder sonstigem Material einem Vereine oder Verbände Rechte zustehen, darf erwartet werden, daß diese Rechte auf die Kirchgemeinde übertragen werden, die das etwa vorhandene Vermögen des Chores nur für die Zwecke der Posaunenchöre verwenden darf. Posaunenchöre, deren Dienst nicht parochial begrenzt ist, sind an das Pfarramt anzuschlietzen, in dessen Bezirk der Sitz des Chores ist, ohne daß dadurch der interparochiale Charakter feiner Arbeit berührt wird." Der Landesverband der Posaunen chöre untersteht unmittelbar dein cvang.-luth. Landes- konsistorium^ * VolkSlirÄlich-nationalsoztalisilscherS^ Aufruf an Sachsens Thcologiestudentcn. Der Evangelische Landespresseverband verbreitet einen Aufruf, in dem es unter anderem heißt: Kameraden im Glauben! Wir rufen euch zum volks kirchlichen nationalsozialistischen Schulungskursus vom 1. bis 30. September, evtl, bis 15. Oktober. Der Sieg des Volkstums im politischen Geschehen der letzten Monate bereitet auch den Sieg des Glaubens, den Sieg des gläu bigen deutschen Menschen vor. Wir alle wissen, daß der Kampf um die Volkskirche er st beginnt und daß das gläubige Deutschland und die evangelisch-lutherische Landeskirche Sachsens nur dann siegen werden, wenn in ihren Reihen das Wort von Männern verkündet wird, die nicht nur treu zum Kirchenvolk, sondern auch treu zum Staatsvolk stehen und die Nöte ihres Volkes, die Sorgen und Leiden, aber auch die Freuden ihrer Kameraden der Arbeit aus eigenem Wissen kennengelernt haben. Wir rufen euch zur Gewinnung der Schlachten für den Glau ben, zur Gewinnung eines gläubigen, deutschen Volkes, zu einem durch die Hilfsbereitschaft unseres Gauleiters möglich gewordenen Schulungskurses nach Augustusburg und wollen mit euch den Versuch machen, dort unter der Hakenkreuzflagge und der violetten Fahne mit Christen kreuz und Hakenkreuz den neuen deutschen Pfarrer und den neuen deutschen Volksmissionar zu gestalten. (gez.) Coch, a. b. Landesbischof. Teilnahmeberechtigt sind Studierende der Theologie im weitesten Sinne, Anmeldungen sofort, spätestens bis zum 15. August, schriftlich an das Landeskonsistorium. Rückfragen bei der Kirchenregierung sind bis dahin nicht erwünscht. H- Selst verschobenes Volk-Vermögen sichern! Es ist allgemein bekannt, daß große Teile des SPD.- Vermögens teils ins Ausland, teils im Inland verschoben worden sind, um diese Vermögen dem staatlichen Zugriff zu entziehen. Um dieser habhaft werden zu können, ist weitgehende Mitarbeit der Bevölkerung nötig. Jeder Staatsbürger des nationalsozialistischen Staates in Sachsen hat die Möglichkeit, Vermögenswerte, die dem Volke gehören, auf diese Weise sicherstellen zu helfen. Sach dienliche Angaben über bekanntgewordene Vermögens verschiebungen, vor allem über Verschiebungen auf andere Gesellschaften oder Einzelpersonen im Inlands, nehmen alle Polizeibehörden des Landes entgegen. Radebeul. Kommunistische Umtriebe. Hier wurden bei zahlreichen, marxistischer Umtriebe verdäch tigten Personen Durchsuchungen vorgenommen. In Ver- folg der Aktion wurden 17 Personen wegen verschiedener politischer Delikte festgenommen. Beschlagnahmt wurden unter anderem mehrere Waffen, ein größerer Posten mar xistischer Druckschriften, Uniformen, Ausrüstungsstücke und ein Druckkasten. Mehrere Kommunisten konnten als Ver teiler der Hetzschrift „Roter Sachsenstern" ermittelt und festgenommen werden. Ravevetg. Einweisung des Bürgermei sters. Im festlich geschmückten Saale der Realschule fand die Einweisung des neuen Bürgermeisters Rasch durch Kreishauptmann Dr. Schettler statt. Auch Amtshauptmann Dr. Venus richtete herzliche Worte an den neuen Bürger meister. Am Abend brachte ihm Sturmbann 3/108 und die Hitlerjugend einen Fackelzug. Viele Häuser hatten ge flaggt und illuminiert. Niedersedlitz. Tödlicher Unfall. Durch eine herabstürzende Lehmwand wurden in einer Lehmgrube einige Arbeiter verschüttet. Die Verletzungen des einen waren so schwer, daß er bald danach starb. Bad Schandau. Das Bein abgeschnitten. Im Holleschowitzer Hafen kam der Schilfer Rollbusch mit seinem rechten Bein beim Anlegen in eine Tauschlinge, und als das Tau sich bei einer Bewegung des Schisses spannte, wurde Rollbusch das Bein unterhalb des Knies buchstäblich abgeschnitten und fiel ins Wasser. Der Ver unglückte wurde ins Krankenhaus gebracht. Ser neue Führer der Sächsischen SA. Der Führer der Untergruppe Mittelschlesien-Süd und frühere Stabsführer der Gruppe Schlesien, Gruppenführer Hayn wurde, wie schon berichtet, mit der Führung der .Gruppe Sachsen beauftragt. Gruppenführer Hayn kann mit Recht einer der ersten Soldaten des dritten Reiches genannt werden. 1914 rückte er als Kriegsfreiwilliger ins Feld. Zur Zeit der November revolte war er Leutnant d. R. 1921 kämpfte er in dem Selbstschutz Oberschlesien in der Kompagnie Albert Leo Schlageters. 1923 finden wir ihn in Schlageters Sabotage trupp im Ruhrgebiet. Verfolgt von den Franzosen und der Severing-Polizei, steckbrieflich gesucht, entgeht er immer wieder der Verhaftung, bis er als Kämpfer der schwarzen Reichswehr in Küstrin nach dem Zusammenbruch des Küstriner Putsches doch der System-Justiz in die Hände fällt. Drei Femeprozesse und schließlich acht Monate Ge fängnis waren der Lohn für einen Mann, der acht Jahre fein Leben immer wieder für Deutschland eingesetzt hatte. Frühzeitig kam er dann zur SA. 1931 wurde er Srabs- führer im Stabe des damaligen Gruppenführers, jetzigen Obergruppenführers Heines, stand also wieder an der Stelle, an der politische Not und Grenzlandnot zusammen die Härte des Kampfes bestimmten: in Schlesien, seiner Heimat. Nunmehr hat ihn das Vertrauen unseres obersten Führers an die Spitze der sächsischen SA. gestellt, die ihn, den Kameraden Schlageters, vertrauensvoll, stolz und freudig als ihren Führer grüßt. v. K. Tödlicher VerkehrSunsall zweier SA -Leutes Auf einen leeren Straßenbahnwagen aufgefahrcn. Abends fuhr ein in voller Fahrt befindliches Motor rad, auf dem zwei SA.-Leute saßen, in der Residenzstraße in Dresden-Blasewitz auf einen dort leer haltenden Straßenbahnwagen auf. Einer der beiden SA.-Leute wurde durch die Glasscheiben auf die Plattform des Wagens geschleudert; der andere stürzte aufs Pflaster. Einer von ihnen war sofort tot, der zweite Verunglückte wurde besinnungslos mit schweren Verletzungen aufge hoben und verschied bald darauf. Es handelt sich um einen jungen Bäckergehilfen und einen Konditor. (Die unbeleuchteten Straßenbahnwagen mitten aus der Straße find auch ein Verkehrsübel, das im Rahmen der Verkehrserziehungswochen endlich abgestellt werden sollte. T. Red? Mrd im Antvaltsbüro. Ein noch ungeklärtes Verbrechen. In dem Büro von Justizrat Dr. Ullmann in der Johannesstratze in Dresden wurde der stellvertretende Bürovorsteher Martin mit einer tödlichen Pistolenschuß verletzung im Rücken gesunden. Die Kriminalpolizei ist noch mit der Untersuchung des Falles beschäftigt. Man ver mutet Raubmord und fahndet nach einem früheren, 17- jährigen Angestellten dieses Büros, namens Hans Heinrich Lohse. Lohse war früher Lehrling in diesem Büro und zu Ostern entlassen worden. Martin war über Mittag allein im Büro, während die übrigen Angestellten zu Tisch gegan gen waren. Auch Lohse war zugegen gewesen. Ob zwischen Martin und Lohse Differenzen bestanden, ist noch nicht be kannt. Erst aus der genauen Prüfung der Kassenbestände, wird sich klar ergeben, ob Raubmord vorliegt. Erleichterungen für das Vergnügungsgewerbe. Dresden, 4. August. Das Ministerium des Innern gibt im Sächsischen Verwaltungsblatt vom 4. August 1933 folgen des bekannt: Die Reichsratsbestimmungen über die Vergnügungssteuer haben durch die Verordnung vom 1. Juni 1933 wesentliche Ab änderungen erfahren. Der Zweck dieser Änderungen ist. in Fällen, in denen überwiegend kulturelle und staatspolitische Belange dies erfordern, die bisher geltenden Bestimmungen zu mildern. Unabhängig von diesen Aenderungen wird den Gemeinden und Gemeindeverbänden aber noch dringend empfohlen, sol chen kulturellen und staatspolitijch wertvollen Zweigen des Vergnügungsgewerbes, die in den Sommermonaten saison- mäßig darniederliegen, nach Maßgabe der gesetzlichen Bestim mungen das zur Aufrechterhaltung ihrer Existenz notwendige Entgegenkommen zu zeigen. Man wird diese Erleichterung sicherlich allerseits nur mit Freude begrüßen. Beweisen sie doch erneut das weitgehende Interesse unserer Regierung an dem Wohlergehen jedes ein zelnen Berufsstandes und ganz besonders an der Wiederge sundung des schwerleidendcn Vergnügungs- und Gastgewerbes. Der Stratosphürenflug Settles mißglückt. Chicago. Der Ballon, mit dem Settle um 9.05 Uhr,u seinem Stratosphärenslug aufstieg, erreichte nur eine Höhe von etwa 250 Meter. Dann wurde er abgetrieben und mutzte etwa 20 Minuten später auf dem Eisenbahngelände von Bur lington notlanden. Settle, der unverletzt blieb, fuhrt den miß glückten Start auf eine Verletzung der Ballonhülle zurück. Er will den Aufstieg nach Behebung des Schadens baldmöglichst wiederholen.