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Dank für Bayreuth. Ein junger Künstler schreibt an Dr. Goebbels. Hochverehrter Herr Reichsminister! Noch ganz im Banne des überwältigenden Eindrucks der Bayreuther Tage stehend, drängt es mich, Ihnen für das großzügige Geschenk „Bayreuth" in des Wortes zwie facher Bedeutung meinen ergebensten Dank zu über mitteln. Es ist noch immer wie einschöner Traum, aus dem man zu erwachen fürchtet! Wer hätte noch vor weni gen Monaten zu hoffen gewagt, daß Richard Wag ners innigster Wunsch, unbemittelten Musikfreunden den Besuch Bayreuths unentgeltlich zu ermöglichen, durch die Großherzigkeit der Reichsregierung eine so schöne Verwirklichung finden würde! Bei aller Intensität und Freudigkeit des künstlerischen Schaffens wären z. B. mir die Festspiele wohl immer eine verschlossene Pforte geblieben, und ich bin überzeugt, daß es den vielen jungen Künstlern, die diesmal durch Sie und das Ihnen unterstellte Ministerium für Volksaufklärung und Propaganda Bayreuth besuchen durften, genau so ergeht wie mir. Es ist ja mehr für uns als ein bloßes „Heraus aus dem Alltäglichen". Es war, das sah man an den leuchtenden Augen und frohbewegten Gesichtern, für uns junge, künstlerisch Schaffende das größte und für unsere Entwicklung als Künstler fundamentalste Erlebnis, das wir haben konnten, ein Erlebnis, das zugleich einen un geheuren Auftrieb bedeutete, es einstmals in unserem Fach jenen gleich zu tun, die dort in Bayreuth als unbestritten Beste der Nation der Kunst Priester und Diener waren. Und welch einer Kunst dazu! Noch nie ist mir die ganze gigantische Größe Richard Wag ners so überwältigend aufgegangen wie in dieser „Ring"-Aufführung. In Dichtung und Musik die Ver klärung urdeutschen Wesens, ein Evangelium des altger- manischen Mythos, das ist das zeitlose, stets gegenwarts verbundene Werk Richard Wagners, wie es mir in der diesjährigen Wiedergabe als Offenbarung erschien. Und ist es nicht erhebend und erschütternd zugleich, in diesem Werke das Bekenntnis Richard Wagners erleben zu dürfen: „Ein Führertum, das nur den Willen zur Macht in sich trägt, ist dem Zusammenbruch verfallen!"» dies mit erleben zu dürfen, während gleichzeitig der Träger dieses Gedankens, der Kanzler des neuen Deutschland, dessen selbstloses und nur von der Liebe zu seinem Volke inspiriertes Führertum wie eine siegreiche Verklärung des Wotan-Motivs erscheint, oben in der alten Fürstenloge der Ausführung beiwohnt? Der Triumph des göttlichen Gedankens, der Idee — ist es nicht, als ob dieses Bekenntnis des Bay reuther Meisters in unserem Volkskanzler und unserer herrlichen nationalsozialistischen Bewegung seine schönste Verkörperung erfahren hätte? Rein äußerlich schien auch Bayreuth selbst dieser Gedankenverbindung Rechnung tragen zu wollen. Jedes einzelne der verträumten Giebelhäuser in der alten Stadt war über und über mit Fahnen und Girlanden geschmückt, ein imposantes festliches Bild, wie wir es hier in Pots dam in ähnlicher Form bei der Reichstagseröffnung er lebten. Dazu die überaus herzliche Aufnahme von feiten der Bevölkerung. Mit einer geradezu bewundernswerten Gastfreundlichkeit wurden wir Berliner überall aus genommen und versorgt, und es war überhaupt so, als ob das Bewußtsein der inneren völkischen Verbun denheit und der Geist der Verbrüderung sich einmal in ihrer reinsten Form im deutschen Menschen dort in Bayreuth offenbart hätten. Nicht mehr der unselige Separatismus, nicht mehr die unrühmlich bekannte Abkehr des Bayern von Preußen und umgekehrt, alles Brüder eines Volkes, die sich zusammengefunden haben, um ihren größten Operndichter zu huldigen. Ihnen, sehr verehrter Herr Dr. Goebbels, dafür, daß ich dieses Erlebnis haben durfte, zu danken, war mir Herzensbedürfnis! Heil Hitler! gez.: Werner Eplinius. Dollsutz macht mobil. Die Meldung, daß der österreichische Bundeskanzler Dr. Dollfuß eine militärisch organisierte Hilfspolizei in Stärke von 18 000 Mann zur Bekämpfung der National sozialisten aufstellt, ist an sich keine neue Tatsache. Neu ist lediglich, daß Dollfuß nachträglich die Sanktion fremder Mächte für diesen Schritt zu erreichen sucht. * Das österreichische Bundeskanzleramt hat die Ver breitung der in Berlin erscheinenden Zeitung „Der Angriff" für das österreichische Inland auf die Dauer von drei Monaten verboten. Das Verbot endet mit dem 3. November 1933. * In Langenzersdorf (Niederösterreich) ist der Reichs - de n tschc Heinrich von Klitzing verhaftet und zu drei Wochen Arrest verurteilt worden. 3u den Verhaftungen in Wien. . Die Wiener Zeitung „Reichspost" berichtet, daß „auch eurer zweiten geheimen Umsturzzentrale, deren Adresse von der Polizei geheimgehalten wird", Berichte über die politische Lage in den Bundesländern gesunden worden seien, deren Auswertung überaus er giebig sein werde. Unter dem Titel „Greuelbericht- "battung aus Österreich" meldet das Blatt die -Verhaftung Schepkys und Hönigs sowie des frnhercii nationalsozialistischen Chefredakteurs Kott, -le drei Personen hätten die Ausweisung aus Österreich zu erwarten. Uber deu Fall R i cdl, dem Korresponden- ten der „Germania", schreibt das Blatt unter dem Titel „Ein Schädling im eigenen Lager" und sagt, in seiner Wohnung seien Konzepte von Aufsätzen gefunden worden, die für deutsche Blätter vorbereitet und zu einer schweren Schädigung Österreichs bestimmt gewesen seien. * ArreMasen in Wien. Von den im Zusammenhang mit der Aushebung des Lokales „In der Brandstätte" Verhafteten, deren Zahl nunmehr mit 26 angegeben wird, sind noch 15 Personen in polizeilicher.^aft. Sic wurden wegen verbotener Propa ganda für die nationalsozialistische Partei im Verwal- tungsversahren mit ein bis sechs Wochen Arrest bestraft. Unter diesen Bestraften befindet sich auch der Chefredakteur der früheren nationalsozialistischen Wiener Blätter, Kott, gegen den das Ausweisungsverfahren im Gange ist. Er ist tschechoslowakischer Staatsbürger. Auch gegen den Chef redakteur In der Mauer, der sich ebenfalls noch in Haft befindet, ist eine polizeiliche Voruntersuchung wegen Ver dachts verbotener Betätigung für die nationalsozialistische Partei im Gange. * Deutschlands katholische Studenten brechen mit den österreichischen Korporationen. Anläßlich des 16. Deutschen Studententages in Aachen gab der Führer des CV., Rechtsanwalt Forschbach, über das Verhältnis des CV., des Kartellverbandes katholischer deutscher Studentenkorporationen, zu seinen ehemaligen Korporationen in Österreich folgende Erklärungen ab, in denen es unter- anderem heißt: Der CV. hat sich nicht nur organisatorisch von den ehemaligen Bundeskorporationen in Österreich getrennt, sondern jede Geschäftsgemeinschaft mit ihnen gelöst. Jede Beziehung akademischer oder stu dentischer Art zu den früheren österreichischen Korpora tionen ist den Mitgliedern des CV. bei Strafe des Aus schlusses verboten. Auch im Falle einer politischen Um wandlung in Österreich kommt eine Wiederverbindung mit dem Grotzdeutschen CV. nicht in Frage, denn wer schon heute nicht für den großdeutschen Gedanken ist, die na tionalsozialistische Revolution bekämpft und sich gegen uns stemmt, der soll auch keinen Platz in den Reihen des CV. finden. Sie Zungsaschiffen besuchen staffel. Herzlichster Abschied von Hamburg. Die italienischen Jungfaschisten haben nach dreitägigem Aufenthalt Hamburg wieder verlassen und sich mit ihrem Sonderzug nach Kassel begeben. Zum Abschied hatte sich auf dem Hamburger Hauptbahn hof eine riesige Volksmenge eingefunden. Auf dem Bahnsteig waren Vertreter des Senats und der Be hörden, der nationalsozialistischen Formationen, der ita lienischen Kolonie und des italienischen Generalkonsulats erschienen. Nach letzten Abschiedsworten setzte sich der Zug in Bewegung, während stürmische Heil rufe hinüber- und herübsrschollen. Kleine Nalvriivten. 25V Hitze-Unfälle unter den Zuschauern beim SA.-Nufmarsch. Berlin. Nach vorläufigen Feststellungen waren während des SA.-Aufmarsches auf dem Tempelhofer Feld unter den Zuschauern etwa 250 mittelschwere Ohnmachtsanfälle, durch weg infolge der ungewöhnlichen Hitze, zu verzeichnen, die in den Stationen des Roten Kreuzes am Aufmarschgelände be handelt wurden. In einigen Fällen machte sich die Über führung ins Krankenhaus notwendig. Kommunist aus dem Konzentrationslager entflohen. München. Aus dem Konzentrationslager Dachau ist nachts der kommunistische Funktionär Alfred Fruth, Kraftwagen- ftthrer, zuletzt Redakteur einer kommunistischen Zeitung, ent wichen. Druth zählte zu den gefährlichsten Kommunisten. Zwei Wanderburschen ertrunken. Oldenburg. Am hiesigen Küstenkanal badeten drei Wander burschen an einer besonders gefährlichen Stelle, an der durch das Zusammentreffen zweier Strömungen starke Strudel bildungen entstehen. Zwei der Wanderburschen vermochten sich nicht mehr zu retten und ertranken, während der dritte gerettet werden konnte. 120 chinesische Schüler in den Flammen umgeko m m e n. Peking. Nach Meldungen aus Urumtscha ist die Schule in der Stadt Fazhn während der Unterrichtszeit in Brand geraten. 120 Schüler sind in den Flammen umgekommen. Der Ausbruch des Feuers soll aus Brandstiftung zurückzu- sühre» sein. Mißglückter Gtratospharenflug. i Statt in die Stratosphäre nur 250 Meter hoch. Der amerikanische Kapitänleutnant Settle stieg bei Chika go zu seinem schon lange geplanten Strato - sphärenflug aus. Aber der Ballon erreicht» nur eine Höhe von etwa 250 Meter. Dann wurd« er abgetrieben und mußte etwa 20 Minuten später aus dem Eisenbahngelände von Burlington notlande». Settle ist unverletzt geblieben. Er will den Aufstieg nach Behebung des Schadens baldmöglichst wieder holen. Die Notlandung ist dadurch verursacht worden, daß die Ballonhülle undicht war. Der Ballon verlor schon nach zehn Minuten Fahrt über dem Chikagofluf beträchtlich an Höhe. Es gelang Settle dann, trotzdem das Ablaßventil beschädigt war, von der gefährlichen Nähe hoher Ladehäuser freizukommen und inmitten der Stadt an einem Kanal in der 14. Straße zu landen. Als die Nachricht von der Notlandung bekannl wurde, rasten ungeheure Menschenmengen, die im Stadion Soldiersfield dem Start beigewohnt hatten, nach der Unfallstelle. Der Inhalt des Ballons „Century of Progreß" faßt 600 000 Kubikfuß, d. h. er ist um 100 000 Kubikfutz größer als der Piccards. Der Ballon ist 15 Stockwerke hoch und besteht aus etwa ein Fünftel Hektar gum miertem Seidenstoff Der Durchmesser des Ballons be trägt 35 Meter. Die Wände der Gondel, die 160 Kilo schwer ist, sind nur 314 Millimeter dick. Der Ballon ist mit chemisch reinem Wasserstoff gefüllt. Settle, bei dessen Start zum Stratosphärenflug eine riesige Menschenmenge anwesend war, hatte die Absicht gehabt, mehrere Stunden in der Stratosphäre zu bleiben und seinen Abstieg durch Abwurf von Instrumenten mit Fall schirm zu bremsen. Koreanische Stadl durch Taifun zerstört. Die koreanische Hafenstadt Fusan wurde von einem schweren Taifun, der von woltcu-ruchartigem Regen begleitet war, heimgesucht. 132 Häuser wurden voll kommen zerstört und von den reißenden Fluten hin weggespült. 750 Häuser stehen vollkommen unter Wasser. 60 Fischerboote wurden von einer Flutwelle erfaßt, ins Meer Hinausgetrieben und vernichtet. Auch zahlreiche Brücken stürzten ein und wurden von den Wassermassen weggerissen. Neues aus aller Welt. Brandenburger Tor aus Marzipan im Flugzeug. Auf dem Luftwege flogen 1500 Kilogramm Backwaren ans allen Teilen des Reiches zur Bäckereiausstellung mit den Flugzeugen der Deutschen Luft-Hansa nach Breslau. Unter den Berliner Sendungen befand sich u. a. eine große Kiste, enthaltend ein Brandenburger Tor ans Marzipan. Wegen Ermordung eines Hitlerjungen zum Tode verurteilt. Am 26. Februar hatten in Lindenfels Kom munisten eine Anzahl Hitlerjungen überfallen und schwer mißhandelt. Dabei war der Hitlerjunge Grötzmaun er stochen worden. Wegen dieser Vorgänge hatten sich 16 Einwohner aus Lindenfels vor dem Gericht zu verant worten. Der Hauptangeklagte Ludwig Büchler, der deu tödlichen Stich gegen den Hitlerjungen abgegeben hatte, wurde zum Tode verurteilt. Wieder Waldbrände in Südsrankreich. Aus dem Süden Frankreichs wird ein Wiederaufleben der Wald brände mit der Wiederkehr der Hitze gemeldet. Bei Nimes brennen mehrere hundert Hektar Wald. Unweit von Tou lon mußten ebenfalls mehrere Waldbrände bekämpft wer den. Bei Le Mans stehen 400 Hektar bestandene Fläche in Flammen. Ozeanflüge in Massen. Die französischen Flieger- leutnants Maurice Rossi und Paul Codos sind von New- york zu einem Flug ohne Zwischenlandung nach der Türkei gestartet. Sie haben die Absicht, den Weitstrecken rekord für ununterbrochenen Flug zu brechen. — Die polni schen Flieger Gebrüder Benjamin und Josef Adamowitz treffen Vorbereitungen zu einem Atlantikslug, der sie über Harbour-Grace nach Warschau führen soll. — Der frühere englische Fliegeroffizier Grierson ist zu einem Atlantik flug mit dem Ziel Newyork gestartet. — Der schweizerische Flieger Karl Nauer ist von Kapstadt zu einem Dauerflug nach London gestartet. 100 000 Pilger wollen Mutter Gottes sehen. In dem kleinen Städtchen Beauraing (Belgien) werden etwa 100 000 Pilger aus ganz Belgien, Flandern, Holland und Frankreich erwartet. Diese große Wallfahrt steht im Zu sammenhang mit den angeblichen Erscheinungen der Mutter Gottes, die fünf Kinder und ein Arbeiter namens Tilmant Come aus dem Ort gehabt haben. Der Arbeiter behauptet, daß die erschienene Mutter Gottes ihm gesagt habe, sie werde am 5. August sich erneut zeigen. Bisher sollen auch Kranke in Beauraing wunderbar geheilt wor den sein. Schloßen von 1 -4 Kilo Gewicht. Im Bezirk Bilgoraj (Polen) ging ein katastrophales Unwetter nieder, das mit einen schweren Hagelschlag verbunden war. Die Schloßen erreichten stellenweise das Gewicht von anderthalb Kilo gramm. Zwölf Bauern, die auf dem Felde arbeiteten und sich nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen konnten, erlitten lebensgefährliche Verletzungen. Scheintote von einem Kind entbunden. In einem bosnischen Dorf sollte eine Frau beerdigt werden, als man plötzlich feststellte, daß ihr Herz noch schlug. Die Wieder belebungsversuche waren erfolgreich. Eine Stunde nach ihrer Wiedererweckung schenkte die Frau einem Kinde das Leben. Der Scheintod war durch Geburtskrämpfe hervorgerusen worden. Bootskatastrophe auf dem Ganges. Ein Boot, das den gerade im Steigen begriffenen Ganges überqueren wollte, schlug um. 26 Inder, darunter mehrere Frauen, ertranken. Wahnsinniger mordet vier Kinder. Im Orte Völs bei Bozen hat sich eine furchtbare ^amllientragodie abgespielt. Der Bauer Franz Schaller hat in einem Irrsinns-Anfall seinen fünfjährigen Sohn mit dem Beil erschlagen, ebenso den vrerjahrigen Sohn des Nachbarn Vetter. Ferner hat er sein dreijähriges Töchterchen Elisabeth er würgt und den zweitältesten Sohn Paul, der elf Jahre zählte, erschlagen. Der Täter ist darauf geflüchtet. Schaller kam am Unglückstage mit seinem vier Jahre alten Kind nach Bozen, um sich die Haare schneiden zu lassen. Gegen Abend kehrte er wieder zu seinem Hof zu rück. Später erschien er in einem anderen Bauernhof und ließ dort sein Kind zurück. Die Frau des Schaller war den ganzen Tag über auf dem Felde beim Mähen gewesen Als sie abends heimkehrte, hörte sie aus dem Hause ein Stöhnen. Sie hielt Nachschau und fand den Sohn Robert und den Sohn des Nachbarn in einerBlutlache hinter der Hobelbank liegen. Später fand sie das drei jährige Mädchen im Bett tot auf. Das Kind hatte einen Nosenkranz um die gefalteten Hände gewickelt. Der Sohn Paul, der das Vieh hütete, wurde erst viel später oberhalb des Bauernhofes erschlagen aufgefunden. Neben ihm lag ein Holzkreuz und ein Blumenstrauß, die offenbar der irrsinnige Vater niedergelegt hat. L 800» „pavicrbomben" aus München. Große Luftschutzübung des Neichsluftschutzbundes. In München wurde vom Abschnitt Hochland des Reichslustschutzbundes eine großangelegte Luftschutzübung durchgeführt, um der gesamten Bevölkerung der Stadt die Gefahren eines Luftangriffs vor Augen zu führen und ihr damit die Bedeutung der Luftschutzbewegung eindringlich klarzumachen. Der Luft angriff erfolgte in der Weise, daß die „feindlichen" Flug zeuge zunächst die Außenbezirke und bei dem darauf folgenden Hauptangrisf das Stadtinnere mit ins gesamt 8000 „Papierbomben" beworfen, die Spreng-, Gas- und Brandbomben darstellen sollten. Zur Warnung vor dem drohenden Luftangriff heulten drei Minuten lang die Sirenen, die Glocken der evange lischen Kirchen läuteten drei Minuten lang Sturm, M o to rstreifen der Polizei, der SA. und des Stahl helm warnten durch scharfes Hupen, durch Winken und Zurufe die Bevölkerung vor der Gefahr und forderten sie auf, sich in Sicherheit zu bringen. Im Moment des Hauptangriffs ruhte eine Minute lang der Verkehr. Nur die Feuerwehr raste durch die Straßen und Gastrupps traten m Erscheinung. Im Anschluß an die Übung, die zum erstenmal der Bevöl kerung einer ganzen Stadt die Luftangriffsgefahren vor Augen führte, wurde eine zahlreiche Gasschutzgeräte zeigende Luftschutzausstellung eröffnet.