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k-irucock-kccn7^rcnu^r.voirc^veiri.^L orx»» ^k>!7kir,>veirot>/ (Schluß.) Paul aber geht wieder zu den Schnittern und verkündet strahlend: „In vier Wochen ist Hochzeit!" Da lacht Vater Karsten fröhlich, schlägt Ole auf die Schulter And sagt: „Das nenne ich eine glückliche Ernte!" Er tritt zu dem Sohn und drückt ihm bewegt die Hand. Und dann schwingen sie die Sensen weiter. * 5 Der Crntesegen strömte in die Scheunen. Und auch die Herzen waren erfüllt von Segen. Paul ging am selben Tage noch zum Geistlichen, dann zum Ortsvor- stehsr, der gleichzeitig Standesbeamter war, und bestellte das Aufgebot. Bald lief durchs Dorf die überraschende Nachricht: „In vier Wochen ist Hochzeit auf dem Karsten-Hof!" Am Abend saß Ole bei Anna an der Wiege des neu geborenen Kindes. „Anna," spricht er bewegt. „Jetzt könnte ich beruhigt die Augen schließen, denn du hast Heimat und Glück gefunden. Du wirst sehr glücklich werden mit Paul, er liebt dich auf richtig, und er ist gut." „Ja!" sagt Anna innig. „Paul liebt mich!" Dann setzt sie sich zu Ole und blickt ihn lange an. „Ole . . in vier Wochen bin ich Pauls Frau! Ich freue mich auf das kommende Leben, aber heute muß ich es dir sagen . . . heute darf ich-'s aussprechen." „Was willst du mir sagen, Anna?" Ole blickt die Frau forschend an. „Ole! Weißt du noch, als du zu uns kamst?" „Ja, Anna." „Wir waren in Not. Schlechte Menschen bedrängten uns und wer weiß, was geschehen wäre, wenn du nicht gekommen wärst," Leitgedanke» sür den Geschichtsunterricht Reichsminister Dr. Frick gibt neue Richtlinien. Der Reichsminister D r. Frick hat Leitgedanken für den Geschichlsunterrichtin allen deutschen Staaten herausgegeben und den Unterrichts verwaltungen der Länder übermittelt. Die Richtlinien weisen aus einige wichtige Gesichtspunkte hin, die bisher nicht genügend oder gar nicht beachtet worden sind und daher künftig stärker zur Geltung kommen müssen. An erster Stelle sei die Vorgeschichte genannt, weil sie nicht nur den Ausgangspunkt für die geschichtliche Entwicklung unseres Erdteils in die mittel europäische Urheimat unseres Volkes verlegt, sondern auch als„hervorragendnationaleWissenschaft" wie keine zweite geeignet ist, der herkömmlichen Unter schätzung der Kulturhöhe unserer germanischen Vorfahren cntgegenzuwirken. Von der Vorzeit an durch alle späteren Jahrtausende hindurch bis zur Gegenwart muß sodann die Bedeutung der Nasse gebührend berücksichtigt werden, da sie den Urboden dar stellt, aus dem alle wurzelhafte Eigenart der Einzel persönlichkeit sowohl wie der Völker erwächst. Da heute ein volles Drittel aller Deutschen außerhalb der Grenzen des Reiches wohnen, hat die Geschichts betrachtung bei der Behandlung der deutschen Geschichte ich nicht auf das innerhalb der deutschen Grenzen liegende Gebiet zu beschränken, sondern stets auch das Schicksal unserer außerhalb wohnenden Stammesbrüder im Auge zu behalten. Den Geschichtsunterricht aller Stufen muß der heldische Gedanke in seiner germanischen Ausprägung verbunden mit dem Führergedanken unserer Zeit, der an älteste Vorbilder deutscher Vergangenheit anknüpft, durchziehen. Stärkerer Nachdruck als bisher ist auf die größte Tat des deutschen Mittelalters, die Wiedergewinnung der ostelbischen Gebiete, zu legen. Ein Hauptstück der Geschichtsbetrachtung haben die letzten beiden Jahrzehnte unserer eigenen Zeit zu bilden. Eines besonders sorgfältigen Aufbaues bedarf wegen der Kürze der verfügbaren Zeit der Geschichtsunter richt in der Volksschule. Mehr noch als in der höheren Schule hat die Darstellung der geschichtlichen Er eignisse an große Führerpersönlichkeiten an zuknüpfen. Die jüngste Vergangenheit ist zur Weckung des Verhältnisses für die Nöte und Auf gaben der Gegenwart auch in der Volksschule besonders eingehend durchzunehmen. Wirtschafts-Sonderbeauftragter im Ernähr ungsministenum. ReichsernährungSminister Darrs gibt folgendes bekannt: Um in den Arbeitsbereich des Arbeitsmini steriums für Ernährung und Landwirtschaft und des preußischen Ministeriums für Landwirtschaft Domänen und Forsten sowie in die Arbeitsbereiche der preu ßischen Landwirtschaftskammern und der Reichs- verbände der freien landwirtschaftlichen Selbstverwal- rungskörper in den Fragen der Wirtschaftspolitik eine einheitliche Arbeitsrichtung hineinzubringen, ernenne ich für die obengenannten und mir unterstehenden Arbeitsbereiche den Referenten für die Fragen der Wirt schaftspolitik im Amt für Agrarpolitik bei der Reichs leitung der NSDAP., Dr. Reischle, zu meinem Sonderbeauftragten für die Fragen der Wirt schaftspolitik. Das Geschäftszimmer des Sonderbeauftragten Dr. Reischle befindet sich im Reichsernährungsministerium. Aufruf zur ArHeiisbeschaffung. Anregungen und Vorschläge des Deutschen Industrie- und Handelslags. Der Deutsche Industrie- und Handelstag teilt mit: Es ist die vornehmste Aufgabe jeder wirtschaftlichen Organisa tion, jedes Unternehmens und jedes einzelnen Deutschen, der hierzu irgend in der Lage ist, an der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit mitzuwirken. Die berufenen Wirt schaftsorganisationen, besonders die Jndustrie- und Handelskammern, müssen in Anpassung an die Er fordernisse und Voraussetzungen ihrer Bezirke Vorschläge für die Erweiterung der Arbeitsbeschaffung machen, so z. B. an der Vorbereitung und Durchführung des Auto straßenbaues mitwirken, sie müssen ferner die Initia tive der privaten Unternehmer anregen und auf sie einwirken, daß sie sich der Aufgabe der Zeit nicht entziehen. Neben den von den amtlichen Stellen durchgeführten Maßnahmen der öffentlichen Arbeitsbeschaffung mutz ge rade der Unternehmer im gegenwärtigen Zeitpunkt alles tun, was — sei es durch Ersatzbeschaffungen von Maschinen, Geräten und dergl., sei cs durch Ausbau über- mätzig geräumter Lagerbestände — deutschen Volks genossen Beschäftigung und Verdienst geben kann. Darüber hinaus kann und muß jeder, der überhaupt noch über ein Einkommen verfügt, dadurch zur Bepämp- fung der Arbeitslosigkeit beitragen, daß er sich an der Spende für die nationale Arbeit beteiligt, zu der der Führer Adolf Hitler ausgerufen hat. (Annahme stellen für die Spende: Finanzämter, Hauptzollämter, Zollämter, Überweisung durch: Post, Bank, Sparkassen usw.). Ser neue amerikanische Voischafier über Deutschland. Der in Berlin eingetroffene neuernannte ame rikanische Botschafter für Deutschland, Dodd, machte sich mit Vertretern der deutschen Presse bekannt. Dodd gab zunächst eine Erklärung ab, die u. a. besagte: „Vor etwa 35 Jahren von 1897 bis 1900 habe ich an der Leipziger Universität deutsche Geschichte studiert und Namen wie Erich Marcks und Karl Lamprecht sind mir wohlvertraut. Die deutsche Kultur und die deutsche Gemütlichkeit haben damals einen tiefen Eindruck in mir hinterlassen. Heute bewundere ich die deutsche Industrie, die ganze deutsche Wirtschaft und das deutsche Selbstvertrauen." Anschließend beantwortete der Botschafter einige an ihn gerichtete Fragen. Die deutsche Revolution habe in den Vereinigten Staaten einen tiefen Ein druck gemacht. Der Botschafter ist davon überzeugt, daß die Ereignisse, insbesondere die wirtschaftlichen Vorgänge in Deutschland, ihre Rückwirkungen auf die Vereinigten Staaten nicht verfehlen würden. Siudenien im Arbeitsdienst. Die Reichsleitung des Arbeitsdienstes teilt mit: In den mil dem 1. August beginnenden und bis zum 15. Oktober laufenden Semesterferien der deutschen Hoch schulen werden zum erstenmal Studenten plan mäßig in den freiwilligen Arbeitsdienst eingegliedert. In den jetzt beginnenden Ferien werden die Studenten erfaßt, die im Sommer dieses Jahres ihr viertes Semester abgeschlossen haben. Späterhin sollen auch die im dritten und zweiten Semester Stehen den für den Arbeitsdienst herangezogen werden. Dies bedeutet nicht etwa eine bevorzugte Behandlung der Akademiker, sondern nur eine Art nachträgliche Ableistung der Arbeitsdienstpflicht, für die in Zukunft der kommende Student gleich nach Erledigung des Abitu- rientenexamens herangezogen werden soll. Für diese Semesterferien rechnet man mit rund 4000 studentischen Arbeitsdienstpflichtigen. Absatzerleichterungen für den Gartenbau Auf Vorschlag des Reichsministers für Ernährung und Landwirtschaft, Darr 6 , hat die Rcichsregierung ein Gesetz beschlossen, das den Absatz der Gartenbauprodutte verbessern soll. Es sollen Quertreibereien verhindert werden, die vom wilden und nicht sachverständigen Handel gegen einen geordneten Verkehr mit Obst und Gemüse ausgehen, an dem der Anbauer, der solide Handel, und der Verbraucher das gleiche Interesse haben. In dem Gesetz wird u. a. ein Marktschutz erklärt für Orte und deren Umgebung, an denen besondere Absatz, einrichtungen für Obst und Gemüse bestehen. Der Handel außerhalb dieser Absatzeinrichtungen und außer halb der Wochenmärkte kann verboten oder auf bestimm« Stunden beschränkt werden. Auch bei zeitweiliger Be schränkung bleibt der Verkauf des Kleinhänd lers in offenen Verkaufsstellen an den Verbraucher unb der selbstgeernteten Erzeugnisse durch den Erzeuger frei Die Regelung kann infolge der Vielgestaltigkeit der Ver hältnisse nicht von der Reichsregierung generell erfolgen, muß vielmehr in die Hand der Landesbehörden gelegi werden, da sie die örtlichen Bedürfnisse besser zu über sehen vermögen. Weiter wird der Hausierhandel Mit Blumen- und Gemüsesamen und der Handel mit bewurzelten Bäumenund Sträuchern auf den Wochenmärkten untersagt. Durch die neue Bestimmung wird der Verkauf minderwertiger Erzeugnisse durch den nicht sachkundigen Handel weitgehend ausgeschaltet und dem Absatz der An bauer und des ordentlichen Handels Erleichterung verschafft. Sie Reichskriegsflagge nicht sür den privatgebranch! Unbefugte Verwendung ist strafbar. Amtlich Wird mitgeteilt: Es ist in letzter Zeit wieder holt beobachtet worden, daß Privatpersonen sowie angeblich auch Militär- und sonstige Vereine, die durch Verordnung des Reichspräsidenten vom 14. März 1933 be stimmte jetzige Reichskriegsflagge (schwarz-weiß- rot mit dem Eisernen Kreuz) zur Beflaggung ihrer Wohnungen usw., ferner als Flagge auf Booten, als Wimpel an Kraftwagen und Fahrrädern benutzen. Nach dem . „Gesetz zur Abänderung strafrechtlicher Vorschriften" vom 26. Mai 1933 lautet Z 360 Ziffer 7 des Reichsstrafgesetzbuches: „Mit 150 Mark Geldstrafe bzw. Hast wird bestraft: 7. Wer ohne ausdrückliche Ermächtigung der zuständigen Behörde das Wappen des Reiches oder eines Landes oder den Reichsadler oder den entsprechenden Teil eines Landeswappens führt oder gebraucht oder wer un befugt eine Dienstflagge des Reiches oder eines Landes gebraucht; den Wappen, Wappenteilen und Flaggen stehen solche gleich, die ihnen zum Verwechseln ähnlich sind." Das Kirchenkommissariai beendei. Dankschreiben Rusts an Jäger. Wie der Amtliche Preußisch e Presse dienst mitteilt, hat der preußische Minister für Wissen schaft, Kunst und Volksbildung, nachdem die Verfassung der Deutschen Evangelischen Kirche zustandegekommen ist und damit die Hilfeleistung des Staates als erfüllt an gesehen werden kann, an den von ihm eingesetzten Kirchen kommissar, Ministerialdirektor Jäger, folgenden Bries gerichtet: „Ihr K o m m i s s a r r a t für die preußischen Landes kirchen ist mit dem heutigen Tage beendet. Ich ersuche, die von Ihnen eingesetzten Unterkommissare mit dem heutigen Tage gleichfalls zurückzuziehen. Ich verbinde mit dieser Verfügung meinen ganz be^ sonderen Dank für die hervorragenden Dienste; die Sie Kirche und Staat durch Ihre erfolgreiche Arößft geleistet haben." .Sehr geehrter Herr", einer von den vielen, „Euer Gnaden" oder „Euer Hochwohlgeboren", Nur ein Am nächsten Morgen ziehen sie wieder aus, um die goldene Frucht niederzulegen, damit sie geborgen werden kann in die Scheuer. Als die Schnitter an dem kleinen Hügel vorbei kommen, gehen Ole und der alte Karsten auf die Anhöhe und schauen über das weite Land. Eben steigt der Feuerball der Sonne empor und wirft seine blitzenden Strahlen über die Felder, Wiesen und Wälder, die leuchten, als wären sie von Gold. Ole nimmt das wunderbare Bild in sich auf und atmet tief. „Du meine Heimat, du mein Deutschland," denkt er, erfüllt von der weihevollen Stunde, „ich hab dir einst gedient und hab doch nicht gewußt, was es heißt, die Heimat lieben. Jetzt hab ich's erkannt, jetzt, da die Erde um mich ist, da ich eins bin mit ihr, da ich schaffe auf den Aeckern - . . jetzt weiß ich, was du bist, Heimat!" Karsten steht hinter ihm. „Was denkst du, Ole?" Ole lacht auf, es ist ein herzliches, quellendes Lachen. „Du, Johann, ich habe gedacht, wie schön das Leben sein kann, wenn man auch nur ein „Sehr geehrter Herr" ist!" Ole weiß, daß ihn Johann nicht versteht. „Habe Dank, Ole . . . Dank für alles und immerdar! Und dann geht Ole hinaus in die Nacht. Er muß allein sein in dieser Stunde. rauscht und die Ernte geht weiter. —, EnLsd — weißt du, kein „Euer Gnaden" oder „Euer Hochwohlgeboren', kein „Gnädiger Herr". Verstehst du mich? Arbeiten, schaffen, das ist alles! Es muß etwas werden unter deinen Händen- Du sollst nicht aufbauen, daß dir deucht, die Menschen mühten -ich für etwas Besonderes halten. Nein, das ist es nichtl Wir sind ja alle nur Staubkörner in der Ewigkeit! Nein, nein, Johann . . . Dienen verlangt unsere Zeit, sich einreihen in das Riesenheer der Schaffenden! Sich nach außen bin damit begnügen ... nur ein Mensch zu sein, auf alles Be- sondere verzichten. Innen aber ... da schweigen ja ohnehin alle Titel ... da kannst du vor Gott und dir selber nur be- stehen, wenn deine Seele erfüllt ist von Lieb« zu deinem Menschenbruder! Hast du mich verstanden, Johann?" „Ja, Ole!" sagt der alte Bauer ernst. Dann nehmen sie schweigend ihre Arbeit auf, die Sens«!) „Es war gut . .. das Schicksal hat eingegriffen. Wir sind alle in seiner Hand." Die Frau setzt nachdenklich mit gesenkter Stimme fort: „Du hast mich und mein Kind beschützt! Du hast alles getan, was ein Mann einem Weibe Gutes tun kann! Und heute will ich dir gestehen ... daß ich dich immer geliebt habe!" Ole sieht Anna fassungslos an. „Du. . . hast mich geliebt? Mich . . - den alten Ole?" „Ja! Und wenn du mich gefragt hättest, ich wäre dir ge folgt. Ich hätte nicht daran gedacht, daß du mein Vater jein könntest . . . denn ich habe dich wahrhaft geliebt, Ole!" „Warum sagst du es mir heute, Anna?" Seine Stimme zittert. „Weil ich's dir einmal sagen muß! Heute kann ich es sagen, ja, gerade heute, weil ich Paul mein Wort gegeben habe. Verstehst du mich, Ole^" Der Mann nickt. Und ihr Geständnis beglückt ihn namenlos, es dünkt ihm, als ob jetzt erst alle Schuld von ihm abgewaschsn würde, durch die Worte der Frau: „Ich habe dich geliebt!" Es ist nur Freude in ihm, und er weiß, daß nie Neid in seiner Seele sein wird, denn die Liebe, die auch er für Anna in seinem Herzen trägt, steht über allen Dingen der Welt. Er weiß, daß ihm Anna durch ihr Geständnis alles gibt und dem anderen, der sie als sein Weib heimführen wird, nichts nimmt. Und das ist das Große, Beglückende. „Ich liebe Paul," versichert Anna, „und will ihm eine gute Frau sein. Ich folge ihm gern und aus freiem Willen." Lautlose Stille herrscht im Zimmer. Endlich fragt Anna leise: „Habe ich dir sehr weh getan, Ole?" „Nein, Anna! Du hast mir das schönste Geschenk meines Lebens gemacht! Reich hast du mich gemacht! Ich bin alt, Anna . . . und das Alter muß zurücktreten vor der Jugend Ich will dir weiter zur Seite stehen und dein Freund bleiben, Anna, du kannst auf den Ole bauen, jetzt so wie immer! Denn auch ich habe dich geliebt, seit ich dich sah!" „Habe Dank, Ole!" , Annas edles Gesicht leuchtet in freudigem Ernst wie das Antlitz der Madonna. Ueberirdisch schön ist die junge Mutter in diesem Augenblick. Ole steht auf und will das Zimmer verlassen. Da tritt Anna zu ihm und reicht ihm beide Hände.