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Tagesspruch. Eines andern Pein empfinden, Heißet nicht barmherzig sein; Recht barmherzig sein will heißen: Wenden eines andern Pein. Logau. Die Zniernaiionale ist erledigt. Es lebe das gleichberechtigte Arbeitertum. Dieser Tage hielt die französische Sozialdemokratie ihren Landesparteitag ab. Der Angelpunkt der zahllosen Reden war die Haltung der sozialistischen Fraktion, die für die Militärausgaben gestimmt hatte. Aus mancher Rede konnte man entnehmen, daß der Zusammenbruch des deutschen Marxismus und der totale Sieg des Natio nalsozialismus seine Wirkung auf die Internationale auszuüben beginnt. So sagte u. a. der Abgeordnete Deal: „Der Faschismus und der National sozialismus haben die Ideale der Völker zu entwickeln verstanden. Derinternatio- naleSozialismus ist zusammengebrochen, weil er irrtümlicherweise mit einer großen Schlacht zwischen dem internatio nalen Proletariatund einem gleichfalls internationalisierten Kapitalismus ge rechnet hat. Da Faschismus und Hitler bewegung einen großen Teil des sozia listischen Programms weggenommen haben, sind die Massen diesen Be wegungen gefolgt." Damit gibt der Marxist Deal einer Bestürzung Ausdruck, die in den Lagern der marxistischen Parteien aller Länder Platz gegriffen hat. Wenn er von der erwarteten großen Schlacht zwischen Proletariat und Kapitalismus spricht, und wenn er behauptet, daß der Nationalsozialismus einen großen Teil des sozialistischen (lies: marxistischen) Programms weggenommen habe, so ist das nichts weiter als ein mißlungener Versuch, die ungeheure Ver legenheitzuverbrämen, in der die roten Welt- bcglücker stecken. Diebeiden V e h a up tu n g en sind g ru nd - falsch. Der Marxismus hat von der Zeit seines Bestehens an bewußt die Entwicklung des Kapitalismus gefördert. Wenn die Massen von den marxistischen „Führern" in den Wahn gewiegt wurden, als ob der Mar xismus der Todfeind des Kapitalismus sei, so haben die deutschen Nationalsozialisten mit dem bekannten Erfolg diesen Wahn gründlich zerstört, indem sie den Nachweis erbrachten, daß der Marxismus nichts anderes ist als der willfährige Helfershelfer des" internatio nalen Kapitalismus bei seinem Raubzug auf die Güter der schaffenden Völker. Wir Nationalsozialisten sollen vom marxistischen Programm einen großen Teil übernommen haben? Hier scheint wohl ein "großer Mangel an Kenntnis des nationalsozialistischen Programms vorzuliegen. Aber Herr Deat bat ja jetzt eine prächtige Gelegenheit, bei den zigtausend „Deutschen" (?), die nun Paris überschwemmt haben, weil sie unter dem nationalsozialistischen Pro gramm in Deutschland nicht mehr leben wollen, sich zu er kundigen. Er wird dann von diesen Leuten den strikten Nachweis geführt bekommen, daß wir vom Marxistischen Programm gar nichts übernommen haben, sondern daß unser Programm genau das Gegenteil vom marxistischen darstellt. Cs ist dasDrogramm des wahren Sozialismus? Und weil das Programm des Marxismus unwahr und verlogen und voller Volksbetrug ist, darum ist die rote Internationale zusammengebrochen. Und wenn in allen Völkern endlich die Erkenntnis vom Wesen des Nationalsozialismus aufgebrochen sein wird, dann gibt eskeineSchlacht zwischen Proletariat und Kapitalis mus, weil das Proletariat zum gleichberech tigten Arbeitertum auf steigt und weil die dann zusammengeballten Stände dem Kapitalismus nicht mehr Dienst leisten werden, sondern das Kapital wird Dienst am Volke tun. Der Kapitalismus aber wird sterben, damit die Völker friedlich leben können. derlm begrüßt stürmisch dis italienischen Znngfaschisten. In der Reichshauptstadt trafen die 411 italienischen Jungfaschisten von Dresden über Leuna kommend unter Führung ihres Komandeurs Gigli im Sondcrzug auf dem Anhalter Bahnhof ein. Zu ihrer Begrüßung waren auf dem Bahnsteig Staatssekretär Körner, Ministerialrat Haegert vom Reichspropagandaministerium, Vertreter der italienischen Botschaft, zahlreiche Mitglieder der italienischen Kolonie, Vertreter der Stadt Berlin, und andere Behörden- vertreter, der stellvertretende Gauleiter der NSDAP. Groß-Berlin, Staatsrat Görlitz er, und Gebietsführer Erich Jahn von der Hitlerjugend sowie eine Reihe von Führern der SA. und SS., unter ihnen Ministerial direktor SS.-Gruppenführer Daluege erschienen. Eine Abteilung der Hitlerjugend und die Stabs wache der SS. im Stahlhelm bildeten aus dem Bahnsteig Spalier. Als die Jungfaschisten dem Zuge entstiegen, er scholl lauter Jubel des zahlreichen Publikums. Die SS.- Standartenkapelle unter Leitung von Obermusikleiter Fleßdurg spielte die Faschistcnhymne. Nachdem die Offiziere unter den Klängen des Prä- sentiermarsches die Front der Stabswache der SS. ab geschritten hatten, wurden die Gäste durch Ministerialrat Haegert und Gebietsführer Jahn herzlich willkommen ge heißen. Im und vor dem Bahnhofsgebäude hatte sich schon frühzeitig eine nach Tausenden zählende Menschenmenge angesammelt. Vom Bahnsteig bis zum Bahnhofsvorplatz bildete SS. Spalier, über den Potsdamer Platz und die Bellevuestraße ging dann der Marsch der Jung faschisten und Hitlerjugend zur italienischen Botschaft. Den jungen Gästen wurde auf dem ganzen Weg von der Bevölkerung ein überaus herzlicher Empfang bereitet. Oer Empfang in der italienischen Botschaft. Mit dem Eintreffen der Avanguardisten vor der italienischen Botschaft setzte in der sonst so stillen, abseits von Großstadtgetriebs liegenden Viktoriastraße am Rande des Tiergartens regstes Leben und Treiben ein. Die Stabswache und die Jungfaschisten nahmen auf der Straße mit der Front zum Botschaftsgebäude Paradeausstellung» bis Botschafter Cerutti erschien und in Begleitung der Offiziere unter den Klängen der Faschistenhymne die Front abschritt. Anschließend brachten die Jung faschisten Hochrufe auf Italien und Deutschland und ihre Führer aus. Dann zogen sie in das Botschaftsgebäude hinein, wo sie der Botschafter mit seiner Gattin empfing. Ministerialrat Haeger: vom Ncichspropaganda- ministerium hielt bei dieser Gelegenheit folgende An-" spräche.- „Namens der Reichsregierung heiße ich Sie in der Reichshauptstadt willkommen. Wie überall in Deutsch land, so schlagen auch hier in Berlin Ihnen unsere Herzen entgegen, Ihnen, den Vertretern dieses gleichgesinnten Volkes jenseits der Alpem Lange Zeit mußten wir Deutschen unter schwächlichen Regierungen leiden, und wir jungen Deutschen haben m i t Sehnsucht nach Rom geblickt, wo Mussolini mit starker Hand die Geschicke seines Vaterlandes meisterte. Noch vor wenigen Monaten hätten Sie hier in Berlin nicht unbelästigt über die Straßen gehen können. Der Kommunismus, das bolschewistische Untcrmenschcn- tum versuchte» die Herrschaft auf der Straße zu erringen, ohne daß die schwächliche Regierung sich dem cntgegcir- gestcllt hätte. Allein Hitler und seine SA. haben das getan. Berlin war einer der Brennpunkte in diesem Kampfe. Die lange Liste von toten und schwer verwundeten SA.-Männern zeugt für den Todes- mut der Berliner Nationalsozialisten. Ich würde mich herzlich freuen, wenn Sie von diesem Geist in Berlin etwas kennenlernen und mit den Berliner National sozialisten Freundschaft schließen würden. Die Berliner haben nicht zuletzt dazu bcigetragen, mit Adolf Hitler jenes Bollwerk gegen den Bolsche wismus zu errichten, für das die Nachwelt einmal Adolf Hitler danken wird. Ein Bild von der sreundschastlichen Begrüßung der italienischen Jung- saschisten bei ihrer Ankunft in der Reicksbauvtktadt. Der Festzug der Turner. Eine malerische Aufnahme von dem großen Festzug der Deut schen Turner im Schloßhof von Stuttgart, der als Abschluß des 15, Deutschen Turnfestes veranstaltet wurde. Am Schauplatz des Unwetterunglückes von Pirna. Der sächsische Elbtalkessel mit Pirna als Mittelpunkt ist von einem schweren Orkan heimgesucht worden, der ungeheuren Sachschaden angerichtet und vier Todesopfer gefordert hat. Einen Begriff von der Gewalt des Unglücks gibt unser Bild: ein Wohnwagen ist durch den Wirbelsturm in ein wüstes Trümmerfeld verwandelt worden. Massensreiübungcn der Frauen. Hier zeigen die Turnerinnen zum Abschluß des Deutschen Lurn- sestes jn .Stuttgart .vorzüglich, ausgeliWk Z^MUNgen^