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Wilsdruffer Tagedla« 3. Matt Nr. 175 — Sonnabend, den 29 Juli 1933 An Bismarcks Grab. Zum 30. Juli 1933 Sich: mit stolz entrollten Fahnen Sich'" wir heut' an deinem Grab, Treue Söhne jener Ahnen, Denen Glanz dein Wirken gab. Was zerbrochen und zerfallen, BaM wir auf mit starker Hand, Und dein Geist wirkt in uns allen Fort im deutschen Vaterland! Gest mit uns im heißen Ringen, Das auf unserm Weg noch liegt! Laß das große Werk gelingen, Gib, daß deutscher Glaube siegt! Daß im heikgen Morgenschimmern, Nun aus Scherben und aus Trümmern Stark das neue Reich ersteht! Laß uns nur an Deutschland denken, Sehnend, kämpfend ohne Ruh, Wenn wir Deutschlands Steuer lenken Neuen, heikgen Ufern zu! Mach in Opfern uns und Schmerzen Kühn und opferfroh und stark, Mach den Letzten noch im Herzen Deutsch und treu du bis ins Mark! Was wir sehnen, was wir wollen, Ist nur Geist von deinem Geist, Ist nur Kraft aus Heimatschvllen, Die uns kämpfend lichtwärts weist, Ausgelöscht sind Schmach und Schande! Gläubig, kraftvoll, todbereit Schmieden wir dem Vaterlande Dir getreu die neue Zeit! Felix Leo Göckeritz. Am Totenbette des Alt reichskanzlers. Persönliche Erinnerungen an den 30. Jitti 1898 von F. G. Lange-Blankenese. Am 30. Juli 1933 sind 35 Jahre vergangen, seitdem der Gründer des Deutschen Reiches die Augen für immer schloß. Wenigen nur war es vergönnt, am Totenbette des Altreichs kanzlers zu weilen. Zu dcu Wenigen darf sich der Schreiber dieser Zeilen rechnen, der seit Jahren mit den Enkeln des Fürsten befreundet und oft in seiner nächsten Nähe im Schloß zu Friedrichsruh war. Seit dem Frühjahr 1898 ging es mit Bismarcks Ge sundheit schnell bergab. Er wurde im Rollstuhl durch die Zimmer gefahren, nahm aber stets regen Anteil an der Unterhaltung. Der Leibarzt Professor vr. Schwenninger war fast ununterbrochen in Friedrichsruh. Ihn vertrat der Se kretär des Fürsten, vr. Chrysander, gleichfalls Mediziner, ein Sohn des Händelforschers gleichen Namens. Im Juli des Jahres 1898 horchte die ganze Welt auf Nachrichten aus Friedrichsruh. Es war bekannt geworden, daß im Befinden des Fürsten eine erhebliche Verschlechterung eingetreten war. Man mußte jeden Tag mit dem Eintritt der Katastrophe rechnen. Am Sonnabend, dem 30. Juli, war ich vormittags noch im Schloß zu Friedrichsruh gewesen und hatte erfahren, daß wieder Hoffnung bestand. Professor Schwenninger habe näm lich einem telegraphischen Rufe nach Berlin zu einer Operation Folge geleistet. Aus dieser Abreise schloß man, daß eine augenblickliche Lebensgefahr Wohl nicht vorhanden sei. Als ich dann am Sonntag, dem 31. Juli, morgens sechs einhalb Uhr vor dem Parktore eiutraf, kam mir ein Diener entgegen. Von diesem erfuhr ich, daß der Fürst in der ver- slosfenen Nacht gestorben war. Tränenden Auges erzählte der Mann weiter, das Befinden des Altreichskanzlers habe sich gegen Mittag des Vortages sehr verschlimmert, so daß man telegraphisch Professor Schwenninger von Berlin zurück- Tief, dieser sei gegen zehn Uhr abends im Friedrichsruher Schlosse eingetroffen, und kurz vor elf Uhr habe der Fürst -in seines Leibarztes Armen seinen letzten Hauch getan, nach dem er sich bei vollem Bewußtsein von seinen Angehörigen verabschiedet hatte. In demselben Augenblick, als der Tod eintrat, war die Standuhr im Arbeitszimmer des Eutschlafenen auf zehn Uhr L6 Minuten stehen geblieben, obwohl, wie spätere Er mittelungen ergaben, niemand in den Gang der Zeiger ein begriffen hatte. Der Diener erzählte mir ferner, er habe Telegramme zur Post zu bringen; darunter sei eines für meinen Vater be stimmt. Dieser war bei dem für Friedrichsruh zuständigen Amtsgericht in Schwarzenbek tätig. Ich sagte dem Diener, es habe keinen Zweck, dieses Tele gramm nach Schwarzenbek zu fendcn; mein Vater sei augen blicklich auf Erholungsurlaub in der Schweiz; ich könne die genaue Adresse geben. Der Diener wollte aber das Telegramm zücht selbständig ändern; er bat mich, einen Augenblick zu warten, ging ins Schloß und holte mich dann zu Seiner Durchlaucht, dem Fürsten Herbert Bismarck. Dieser hatte von heute ab das Recht, den Fürstcntitel zu führen, der sich nur auf den ältesten Sohn vererbt. Ich traf den Fürsten Herbert in dem Zimmer, in dem der Verstorbene zu arbeiten Pflegte. Nachdem ich ihm mein Beileid ausgesprochen hatte, änderte er nach meinen Angaben das Telegramm, gab es dem Diener zur Beförderung und er zählte mir, er habe au meinen Vater telegraphiert, weil in der Nacht heimlich zwei Photographen aus Hamburg, die sogar den Titel »Hofphotograph" führten, über die Parkmauer geklettert und durch die Fenster des Schloßes ins Sterbe zimmer eingedrungen seien, um dort Blitzlichtaufnahmen von dem Fürsten auf dem Totenbette zu machen. Die fürstliche Familie war über diesen Vorfall sehr un- gehalten. Die Platten wurden noch am selben Tage beschlag nahmt, Ne Photographen selbst erhielten Gefängnisstrafen. Nachdem Fürst Herbert mir dies erzählt hatte, wollte ich AM verMLiLüen. Da flaute er mich: ..Wolle« Sie meinen Daker nochreinmas sehen?" Was ich in meinen Khnsten TraD' men nicht zu hoffen gewagt, erhielt jetzt Erfüllung: Fürst Herbert führte mich an das Totenbett seines Vaters. Da lag die gewaltige Gestalt des Altreichskanzlers. In seiner einfachen Eichenholzbettstelle, die fast ebenso breit wie laug war. Die Rosen in seiner Hand waren von seiner Tochter, der Gräfin zu Rantzau, gekommen. Zu Häupten brannten zwei Kandelaber, und am Fußende hietten zwei seiner Förster die Totenwacht. Tief erschüttert stand ich vor den irdischen Ueberresten dieses größten Deutschen seines Jahrhunderts. Herß strahlte die Julisonne über dem Schloß von Frie drichsruh und dem Sachsenwalde, als ich das Schloß verließ. Als gütigen Menschen habe ich den Fürsten während eines Jahrzehnts kennen gelernt, und von ihm erzähle ich heute oft und gern der Heranwachsenden Generation, Nach der Wahl. 1. Kor. 3, 7 u. 9: „So ist nun weder der da pflanzt, noch der da be gießt, etwas, sondern Gott, der das Gedeihen gibt. Denn wir sind Gottes Mitarbeiter." Der Kampf der Kirchenwahlen ist beendet. Er hat eine klare Entscheidung gebracht. Was muß nun geschehen? Jeder Kampf hat den Sinn, Frieden zu schaffen mit besseren Lcbensbcdingungen zum Aufbau einer neuen Zukunft. Friede kann auf zweierlei Weise gemacht werden. Für beide haben wir Beispiele in unserer jüngsten Geschichte. 1919 ist ein Friede ge schlossen mit dem Ziel, den unterlegenen Gegner vollends zu vernichten. Im Jahre 1866 schloß Bismarck den Frieden mit Österreich mit dem Ziel, den unterlegenen Gegner zum Bundesgenossen und Freund zu gewinnen. Aus dem »Frieden" von Versailles^ lauter Krieg und Schade für alle entstanden, aus dem Frieden von Prag ist die längste Friedcnszeit, die Europa je gehabt hat, erwachsen. Es ist kein Zweifel, wovon wir als evangelische Christen zu lernen haben, und wovon nicht. Sind es doch gerade bei diesen kirchlichen Ent scheidungen nicht Feinde fremder Art, die sich gegenüber stehen, sondern Brüder, die im Grund das gleiche wollen, nämlich Verkündigung des Evangeliums, um das Reich Gottes in unserem Volk zu unseres Volkes Segen zu bauen. Drum heißt es nun, aus den bisherigen Gegnern Bundesgenossen, Arbeiter am gemein samen Werk zu schaffen, indem beide ihr Bestes geben. Hier darf es wirklich nicht Sieger und Besiegte geben, nach dem Vorbild Bismarcks, hier darf aber auch nicht alter Groll aufgespeichert oder Mitarbeit verweigert werden, weil man unterlegen ist. Verschiedene Richtun gen, aber eine Kirche und ein Ziel: dem einzelnen und damit dem ganzen Volk zu dienen mit dem Wort der Wahrheit von Jesus Christus, unser aller Herrn. MgemaWe MtrgebkWe. Don Amtsgerichtsrat vr. jur. Hans Paul Probst. Wir leben im Aufbruche der Nation. Wieder erwach das alte, germanische Recht. Wieder erklingt, wie vor einige« Jahrhunderten, die alte Gesetzessprache. „Die unlösbar« Verbundenheit von Blut und Boden ist die unerläßliche Vor- aussetzung für das gesunde Leben eines Volkes", wie es ir dem Preußischen Gesetze über das Bäuerliche Erbhofrecht vom 15. 5. 1933 so erschütternd für jeden Deutschen heißt. Was ist das Neue? Die Erkenutuis dessen, was uns als Germane« frommt. Und doch ist es in Wirklichkeit nur das alte, wieder- herausgeholte, wieder entdeckte Germanenrecht des Sachsen spiegels, der ältesten und vollendetsten Zusammenstellung des Germanenrechts für viele Jahrhunderte. Wenn man hineinsteigt in das alte Recht unserer Vor fahren, so staunt man — mit Jakob Grimm —, welch ei« kaum faßlicher Reichtum an inneren Bolksempfindungen, an ererbten und erlebten Volksanschauungen sich durch das ganze Leben des Germanen hinzog, und zwar stets dargestellt in Sinnbildern, die ihrem Leben als Hirten und als Bauern entnommen sind und die an sämtliche Erscheinungen des täg lichen Lebens anknüpfen, angefangen von der Ackererde, durch sämtliche Zweige der Landwirtschaft, hinweg über sämtliche Stände, Personen und Dienstverhältnisse. Alles bildete ein Shmbol: Hohlmaße, Gewichte, Dinge des täglichen Lebens, wie Handschuh, Speer^Schwert, Schlegel, Sporn, Tür, Ring, Spiuustuhl, Kamm, Pflug, Stuhl und Tisch, Feuer und Brot; selbst die zur Weihnachtszeit übliche Stolle hatte als Wcihe- gebäck der Göttin Hertha eine Ackerfurche als Shmbol. Poetisch, an Homer erinnernd, waren die Beiwörter des SacksensvieMs;. der belle Ta«, die kckwarre illacku. das wu Mime glärWM GöI8," das weiffe SiMr^He rote, schwarze ja, Ne treue Erde (welches Volk besitzt eine solche Gemütstiest im Hinblick auf den alles bergenden Schoß der mütterliche« Erde?), die grüne Heide, der rote Schild, der hohe Helm, das zehnspeichige Rad, der Wind aus der grimmen Ecke, der kalt« Winter, die salzige See, die wilde Flut, das rußige Dach. Anmutend klingen auch die Rechtsformeln der Weistümer. Bei überhängenden Früchten: schwingt sich die Rebe über'n Zaun, so darf man Besitz ergreifen. Was gehört zur Nachlaß masse? Pas, was die Egge bestrichen und die Hacke bedecket hat. Wann beginnt die Nacht? Sobald die Hühner auf der Stange sitzen. Wie lange dauert der Tag? Solange die Sonne in Gold gehet. Wann beginnt der Frühling? Wann das Vieh zur Weide gehet. Was gehört zu den Haustieren? Alles, was man mit der Rute treiben mag. Welche Tiere sind schädlich? Was den Baum ersteiget (Luchs, Marder u. a.) und was das Erdreich bricht (Hirsche, Rehe, Sauen — also freier Wild fang). Wann beginnt erst der Holzfrevel? Nicht: solange das Holz fällt und was die Krähe vom Äaume trifft. Und nun versetzen wir uns im Geiste mitten hinein in das Thing, auf den Tie, in den heiligen Hain. Während das ungebotene Thmg regelmäßig zur Vollmondszeit stattfand, wo die festlich zusammenströmenden Germanen eine große Wagen burg bildeten, wie man es heutzutage noch im Osten von Deutschland an Sonntagen sieht, wurde das gebotene Thing jedesmal besonders berufen, abermals durch ein Sinnbild, den Stab mit Kerben oder durch den von Hof zu Hof weiter- gegebenen Klöppel der Kirchenglocke. Wie verlies die Sitzung, wo war Gerichtsort? Grund sätzlich unter freiem Himmel, „so weit der Himmel blau ist und der Wind weht und der Regen sprüht" — zum Teil selbst bis in unsere Zeit hinein, z. B. in Quedlinburg bis 1800 und in Stangerode bei Aschersleben sogar bis -1879 —, unter Eichen, mitunter auch unter Linden, selbst auf Brücken, an Quellen, auf Bergeshöhen, bei großen Steinen, aber stets auf erhöhtem Richterstuhle. Erst später kamen — mit dem Auf blühen der Städte — die sogenannten Richthäuser oder Ge- richtslaubcn auf. Bei der Eröffnung und Durchführung des Verfahrens wirkten drei Arten von Personen mit. Der Richter hatte als Sprecher das Gerichtsthing zu beläutern und zu beschreien (daher unser Wort „unberufen"), indem er die Namen der als Urteilsfinder berufenen Schöppen (Rachinburgen), die auf Schrannen-Bänken Platz nehmen, feststellt und sodann die Umstehenden — den Umstand — auf ihre Eigenschaft als freie Männer hin prüfte. Sodann befragte er sie, ob es sei: am Jahr, am Tag, an Weile und an Zeit. Bei den Franken erfreute sich der Dienstag einer besonderen Beliebtheit, bei den Hessen der Montag, bei den Friesen der Sonnabend, nie mals aber Freitag oder Sonntag. Nur solange die Sonne schien, tagte oas Gericht; denn die Nacht gehört den Unholden. Als Entschuldigungsgründe galten nur: Ungewitter, Feuers brunst, Rumor und Landfriedensbruch. Die feierliche Hegung erfolgte durch Spannung mittels Seidenfadens und durch Be kleidung mit Stoffen oder Blättern (ähnlich einer gelappten Jagd), indem gleichzeitig der Richter seinen Weißen Stab — aus abgeschälter Esche — in die Höhe hielt, seinen Schild auf seinen, in die Erde gesteckten Speer aufhängte und mit seinem Stabe, auf den Richtertisch schlagend, Stillschweigen gebot (Lusen — Lauschen; Lusberge gibt es Vielfach, so in Aschers leben, W'VPra, Aachen). Drei Tage lang blieb das Pferd des Richters, gesattelt, angebunden stehen am Schwertpfahle vor den Gerichtssteinen. Vielfach steckte der Umstand diesen Kreis ab, indem jeder seinen Sax, dieses gefürchtete Dolchmesser, in die Erde steckte. Bei den Friesen durfte sogar der Angeklagte dies tun, indem er sagte: „Ick stecke up Gnade", wenn er sein« Schuld zugab. Andernfalls: „Ick stecke up Recht." Bein Richter kam noch hinzu die übliche Beinverschränkung unk seine Amtstracht, welche später das Bürgerkleid des 16. Jahv Hunderts war, wie auch Martin Luther dieses als AmtskleU eingeführt hat. Was gab es, an Gerichtsarten? Das Thinggericht wm für alles zuständig: „Wo sich der Esel wälzt, muß er sein« Haare lassen." Höflicher: „Wo sein Topf siedet und sein« Gabel fällt", aber „wo man Feuer und Rauch hat" (noch heute stehen in den Deutschen Grundbüchern unzählig« „Rauchhühner" als Zinsrcallasten zu Gunsten der Guts- Herrschaft eingetragen als Entgelt für die Bewilligung eines Rauchfanges). Im übrigen gab es: Rügegerichte,'Zins- uni Zehntgerichte, LLutergerichte für zivilprozefsuale Forderungen aus Kauf oder Tausch, Wasser- und Mühlengerichte, Brücken- geeichte (wobei an der Nidda in Hessen der Wasserhauptman« einen roten Mantel nebst Binde trug). Die Auflassung er folgte sinnbildlich mittels Uebcrreichung eines Erdkloßes, wi« bereits Karl der Große als erster eine Art von Grundbücher« für die Kirche eingcführt hat. Für das Anerbengericht gall schon im Sachsenspiegel der Grundgedanke des heutige« Rechts: „Der Bauer hat nur ein Kind, welches den Erbhof übernehmen kann; das ist der Anerbe." Für das peinliche Gericht galten als Beweismittel zunächst Leibeszeichen: ein« Hand, ein Finger des Ermordeten, auch die Leiche selbst später genügte dessen Hut oder ein Span aus der Haustür, um den Mörder zu bestricken. Symbolisch zog der Ankläger seine Zeugen am Ohrläppchen als Ohrenzcugen heran. Durch weg genügt das Wort eines freien Mannes, auch ohne Eid. Wohl nur bei heimtückischen Morden und bei Feigheit vor dem Feinde wurde auf Todesstrafe und Verfemung er kannt, öfter in Form des Moortodcs. Der Wortlaut war ge heiligt: „So verfeme und verführe ich Dich hier und sche Dich von aller Freiheit und Rechten in den höchsten Unfrieden und weise Dich forthin: ächtlos, rechtlos, friedelos, ehrlos, sicher- los, fcmepflichtig und lcidlos, auf daß der Wind Dich ver wehe, und ich weise und teile zu: den Krähen, Raben und Tieren in der Luft Dein Fleisch und Blut und Gebein, Deine Seele aber unserm lieben Herrgott, wenn er sie annimmt." Im wiedererwachten Deutschland wächst der Sinn und das Verständnis für alte deutsche Nechtsauffaffung. Aller dings erben sich — nach Goethes Faust — Gesetz und Rechte wie eine ew'ge Krankheit fort. Doch da wird man die Ver nunft nicht zu Unsinn und die Wohltat nicht zur Plage werden lassen. Wie Bismarck am 1. Januar 1872 das Reichsstras- gesctzbuch als eiserne Klammer um sein junges Deutsches Reich legte und wie zur Zeit unser älteren Generation am 1. Januar 1900 das neue Bürgerliche Gesetzbuch erstand, so drängen für das heutige Geschlecht die alten Grundgedanken des Sachsenspiegels wieder zum Licht. Ein unmoralischer Preissturz. Scchsundsechzig Nationen haben ihre Abgeordneten zur Londoner Weltwirtschaftskonferenz entsandt, aber es scheint, daß wenigstens noch ein Spezialsachbearbeiter fehlt, um ei« Von keiner der vielen Delegationen berührtes Thema zu be handeln, nämlich den besorgniserregenden Preissturz auf dem afrikanischen Frauenmarkt. Jin Zentrum des schwarzen Erd teiles, in dem eine Frau vor der Weltwirtschaftskrise immer hin noch hundert Dollar kostete, soll, wie ein amerikanischer Missionar in seine Heimat berichtete, diesexPrM^M aus 12 Dollar mrchgeaehen Mes.