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Sachsen und Nachbarschaft. Der Meiler im neuen Staat. Große Kundgebung der Deutschen Arbeitsfront in Dresden. Zu einem machtvollen Ausdruck der Verbundenheit zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern, zu einem Zei chen der Überwindung von Klassenhaß und Standesdünkel, gestaltete sich die gvoße Kundgebung der Deutschen Arbeits front auf der Radvennbahn in Dresden-Reick. Nachdem der riesige, mehrere Stunden dauernde Aufmarsch beendet war, nahm Neichstagsabgeordneter Schmeer in seiner Eigenschaft als Vertreter des Führers der Deutschen Arbeitsfront, DrJLeh, das Wort. Er wies darauf hin, daß im neuen Staate die Gewerkschaften und die Arbeit geberverbände ihre Daseinsberechtigung verloren hätten. Im Rahmen des ständischen Aufbaues seien alle sozial politischen Fragen zu lösen. Die Entscheidung in den Betrieben liege nichtchei Majoritäten, sondern beim Unter nehmer, der die volle Verantwortung für alles trage. Durch unabhängige Standesgerichte werde dafür gesorgt werden, daß jedem im Betriebe-Tätigen größtmöglicher Schutz ge währt werde. Es könne auf Grund der bisherigen Er fahrungen damit gerechnet-werden, daß es in zwei Jahren keine Arbeitslosigkeit in ^Deutschland mehr geben werde. In der Tarifpolitik werdesfür das Existenzminimum jedes einzelnen gesorgt werden. Darüber hinaus werde aber eindeutig das Leistungsprinzip angewendet werden. Neben dieser Bewertung im Rahmen der wirtschaftlichen Leistung stehe aber die sittliche Bewertung, die nach dem Charakter entscheide. Hier gelte der einfache Arbeiter mit anstän diger Gesinnung mehr aW ein Intellektueller, der inner lich verlumpt sei. Der Nationalsozialismus lehne den Be griff des „Proletariers" ab; dazu stehe ihm der deutsche Arbeiter viel zu hoch.. Was heute aufgebaut werde, fei angewandter Sozialismus aus dem Geiste der Volks gemeinschaft heraus. So-wie Hitler Hunderttausende ge wonnen hätte, die bereit »waren, für ihn zu sterben, so solle das ganze deutsche VM für die nationalsozialistischen Gedankengänge gewonnen werden, damit es zu einer Ein heit zusammenwachse, und eis jeder als größten Stolz emp finde, ein Deutscher zu sein. Nach stürmischem Beifall fand die imposante Kundgebung mit einem dreifachen Sieg- Heil auf den Kanzler ihr Ende. Radeberg. In der Umgebung von Radeberg hat ein Unwetter an den Kornfeldern, die zum Teil noch nicht ge hauen waren, Schaden angerichtet. Stellenweise liegen die Felder wie gewalzt und sind verschlammt. In Lausa brannte eine gefüllte Scheune nieder. In Hauswalde schlug ein Doppelschlag in das Grundstück von Schuster und fetzte die gefüllte Scheunern Brand. Bischofswerda. Ein Schadenfeuer entstand durch Blitz schlag in Ohorn, wo Scheune und Schuppen von Josef Kaiser völlig niederbranntcnZAuch am Wohnhans ent stand Brandschaden. Bischofswerda. Tödlich verunglückt. Gegen einen Gartenzaun fuhr in Zschorna ein mit zwei Per sonen besetztes Motorrad. Dabei erlitt der mitfahrende Neichsba^rarbeiter Scheibe aus Kamenz so schwere Ver letzungen, daß er bald daraus starb. Hartha. Leichtsinnige Geldaufbe Wah rung. Ein Gutspächter bewahrte einen Hundertmark schein in einem Kalender auf. Er war auf seinem Hose mit dem Zusammennageln von Brettern beschäftigt und hatte dabei den Kalender mit dem Hundertmarkschein aus einen ZiegelHaufen gelegt. Ohne daß er es bemerkt hatte, war plötzlich der Kalender mit dem Hundertmarkschein verschwunden.» Waldheim.^Der todbringende Schloßberg. Der Kraftwagechührer Kaus aus Chemnitz fuhr mit einem Kraftwagen dem steilen Kriebsteiner Schloßberg herunter. In der Mitte des Berges versagte plötzlich die Getriebe bremse, und der, Führer zog die Handbremse. Dadurch geriet der Wagen; ins Schleudern, stürzte über eine Mauer und überschlug sich, die Insassen unter sich begrabend. Die Mitfahrenden, der Kaufmann Bauer und seine Ehefrau erlitten fchwere Verletzungen, denen der Mann wenige Stunden später im Krankenhaus erlag. Franz Seldte, SA.-Ober gruppenführer. Berlin. Der Stabschef der SA., Röhm, richtete an den Reichsarbeitsminister Franz Seldte folgendes Telegramm: „Ich freue mich, Ihnen Mitteilen zu können, daß Sie der Füh rer heute mit dem Dienstgrade eines SA.-Obergruppensührers unter Zuteilung zum Stabe des obersten SA.-Führers bestehen hat." Lersmg. Kurzer Prozeß. Junge Burschen, die ein Ehepaar mit „Rot-Front"-Rufen belästigten, wurden auf Grund der Personenbesch;eibung ermittelt. Es han delt sich um die Arbeiter Streil, Lindner, Weimart, Thiele und Zöllner; alle aus Leisnig. Sie wurden nach dem Konzentrationslager gebracht. Waldheim. Dernaffe Tod. Beim Baden in der Zschopau an verbotenem Ort ertrank der Buchdrucker Thiele aus Leipzig. Der des Schwimmens Unkundige ver schwand plötzlich an einer fast vier Meter tiefen Stelle und wurde erst nach langem Suchen gefunden. Colditz. In Raschütz schlug der Blitz in eine große Scheune. Sie brannte mit Vorräten und zahlreichen land wirtschaftlichen Maschinen nieder. Dem tatkräftigen Ein greifen -der Nachbarn ist es zu danken, daß 17 in der Scheune untergebrachte Schweine gerettet werden konnten. Lunzenau. DieKPD. regt sich wieder. In verdächtiger Weise hatte sich bei hiesigen ehemaligen KPD.- Angehörigen der Arbeiter Wallner aus Penig bemerkbar gemacht. Der Mann wurde in Schutzhaft genommen und bei einer, stattgefundenen Haussuchung konnten bei ihm kommunistische Ausrüstungsstücke sowie ein Mitgliedsbuch der Antifa beschlagnahmt werden. Wittgensdorf. Der Tod auf dem Felde. Als der Gutsbesitzer Hertwig mit Kornmähen beschäftigt war, gingen plötzlich die Pferde durch und Hertwig geriet unter die Mähmaschine. Ein Schlag in die Herzgegend führte den sofortigen Tod herbei. Slsnitz i. E. Zwischen Förderwagen zer quetscht. Hier verunglückte der Übertagearbeiter Kunze aus Gersdorf bei der Gewerkschaft Gottes-Segen, Be triebsabteilung Kaiserin Augusta, tödlich. Er war zwischen zwei Kohlenhunde geraten. Pegau. Durch scheuende Pferde getötet. Durch scheuende Pferde erlitt der Landwirt H. in Tomsen schwere Verletzungen, denen er im Krankenhaus erlag. Viele. Sandel. Wirtschaft. Amtliche sächsische Notierungen vom 29. Juli. Die Effektenbörsen in Dresden und Leipzig fallen am Sonnabend aus. Leipziger Produktenbörse. Weizen inl. 72 bis 73 Kg. 168-172, 75 Kg. 173—177, 77 bis 78 Kg. 178—181, Roggen 68 bis 69 Kg. 150—154, Industrie- und Futtergerste 155, bis 160, Wintergerste 60 Kg. 135 -140, Hafer 142—149, Mais La Plata und Donau 195—200, Cinqu. 225—230, Erbsen inl. Viktoria 230—255. Geschäftsgang: Weizen und Roggen matt, übriges ruhig. Meitzner Getreide- und LandeSproduktenpreise vom 29. Juli. Weizen, hiesiger 50 Kilo 8,60; Roggen, neu 50 Kilo 7,50; Wintergerste neu 6,30—6,75; Hafer 7—7,15; Mais verzollt 11; Maisschrot 12; Trockenschnitzel 4,90; Wiesenheu neu 1,60 bis 2L5; Stroh (Weizen- und Roggen-) 0,80; do. (Preß-) 0,90; Kaiserauszug aus Ausl.-Weizen 18,75; Weizenmehl, Quali tätsware 16,75; do. 60?L 15,75; Roggenmehl 60A 12,50; Rog genkleie 4,90-5,20; Weizenkleie 4,90—5,20; Speisekartosfeln neue 2,20; Kartoffelflocken 8,50; Landeier Marktpreis 1 Stück 0,08; Landbutter ^-Pfund-Stück 0,68—0,70; do. not. Händ lerpreis 0,60—0,63; Ladenpreis mit 5^ Rab. 0,73—0,75. Dresdner Schlachtviehmarkt vom 31. Juli Auf. trieb Wertklassen 80 Ochse«. ») Bollsleisch. ausgemästete höchsten Schlachtwertes 1. junge 2, altere »».««.»..UV. 6) sonstige vvllfletschig», 1. I»ng« , , » 2, ältere . » , , . . « « » o) fleischige 283 8) Bullen. ») jüngere vollsleischige ausgemästete höchsten Schlachtwertes d) sonstige vollsleischige oder ausgemästete « . a) fleischige ck) gering genährte 383 L) Kühe. ») jüngere vollsleischige höchste« Schlachtwertes 6) sonstige vollpeischige oder ausgemästete , . o) fleischige <D gering genährte , . 46 v Färjen (Kalbinnen). >) vollsleischige aurge- mästete höchsten Schlachtwertes . . « , » d) sonstige fleischige , , , 39 8 Kreher. Mäßig genährte, Jungvieh, , , , 680 II. Kälber, r) Doppellender d. Mast, , , , h) beste Mast- und Saugkälber. , , , , , c) mittlere Mast- und Saugkälber , , , , , ck) geringe Kälber e) geringste Kälber 10S3 m 2) Beste Mastlämmer und jüngere Masthammel. 1. Weidenmast...... 2. Stallmast d) mittl. Mastlämmer, ältere Masthammel und gutgenährte Schafe ......... c) fleischige» Schasvieh , , ck) gering genährte Schafe und Lämmer , , , 2747 IV. Schweine. s) Fettschweine Über 300 d) vollsleischige Schweine von 240—300 , c) vollfleischize Schweine von 200—240 . ck) vollsleischige Schweine von 160—200 , 0) fleischige Schweine von 120—160 . , k) fleischige Sauen unter 120 Pfund . , e) Sauen , . . , Preise,. IZtr. in Goldmark i. Lebendaew. 33—86 (63) 29—32 (89) 25—27 (82) 29-32 (83) 25—28 (49) 22-24 (4b) 27—29 (51) 22—25 (46) 17—21 (4l) 12—16 (87) 31-34 (59) 27-30 (57) 35—40 (63) 30—34 (54) 24-28 (48) 33—35 (73) 36-37 (73) 30—32 (K7> 25—29 (67, 38- 39 ,49, 37—88 (48) 36—87 (49) 34—35 (48) 33-35 (48. 33—35 (46) Ueberstand: 7 Ochsen, 42 Bullen, 92 Kühe, 160 Schweine. — Geschäftsgang: Rinder schlecht: Kälber, Schase mittel. Schweine langsam. Die Preise sind Marktpreise für nüchtern gewogene Tiere and schließen sämtliche Spesen des Handels, Markt- und Verkaufskvsten, Umsatzsteuer sowie den natürlichen Gewichtsverlust ein, erheben sich ans wesentlich über die Slallpreise. * Berliner Börsenfreiverkehr. Am börsenfreien Tag ruhte der Geschäftsverkehr in Wertpapieren auch zwischen den Bank- büros vollständig. Im Berliner Geldverkehr ist der Satz sür Tagesgeld noch etwas fester, er beträgt 4)4 bis 4°/s Prozent. Berliner Getreidefrciverkehr. Die Haltung im Berliner Getreidehandel wird schwächer. Das Angebot in Brotgetreide kommt als selbstverständliche Folge der dringenden Feldarbeiten im Augenblick sehr zögernd, die Unternehmungslust auf der anderen Seite aber ist gleichzeitig gering, so daß nur selten im freien Verkehr Geschäfte vermittelt werden können. Der Haupt abnehmer bleibt zur Zeit die Reichsstelle für Getreide und Futtermittel. Im Durchschnitt spricht man deshalb das Kurs niveau sür Weizen- und Roggenlieferung aus Vortagsschluß- stand „Bries" Neuer Weizen ab mark. Stationen soll mit 174—176 Mart gehandelt sein. Futtermittel tendieren ruhig, aber gut stetig. Gmer Hafer bleibt bevorzugt, mittlerer i,t billiger zu haben, aber ohne Interesse. Von Kleie wird Roggcn- kleie mehr angeboten. ' Der durchschnittliche Berliner Börsenroggenmeis für 1000 Kilogramm betrug in der Woche vom 10. bis 15. Juli 1933 ab märkischer Station 154,2 Mark. Die heutige Nummer umfaßt 8 Seiten Verlag und Druck: Buchdruckerei Arthur Zschunle, Verlagsleilung: Paul Kumberg, Verantwortlich für die Schriftleitung: Hermann Lässig, für Anzeigen u. Reklamen: A. Römer, sämll. tu Wilsdruff. Lwei nimmermaae lsSnüe rüden kür immer. Wilsdruff, den 31. Juli 1933 Ls istz Nachdem ich meinen treuen Lebenskameraden, den guten Vater seiner Kinder Plötzlich und unerwartet verschied am vergangenen Sonntag in Rippien unsere herzensgute, treusorgende Mutter und Großmutter Die Beerdigung findet Mittwoch, den 2. August, nachmittag 3 Uhr von der Friedhosshalle Wilsdruff aus statt. Blumenschmuck bittet man bei Frau Toten bettmeister Müller abzugcben. Für die uns anläßlich unterer Ver mählung in so reichem Maße dar- gebrachtcn Glückwünsche und Geschenke lagen wir zugleich im Namen unserer Eltern herzlichsten Dank. Gerhard Fiedler «. Fra« Wella geb. Kost. Grumbach, im Juli 1933. S«Pe sür sofort oder l5. August einen 16-18jährig. Burschen für alle landwirbchaftlichen Arbeiten bei Familien anschluß. Gutsbesitzer Ldwin Saimieder, Kleinfchöabera Ikrs kWimckkeit KW von PMnüeii Mim ab liostenlose Beratung de. Dentist Lrast Hartmann, ^Vilsckrukt nrelderger 8tr. 108 (Stack! vrescken), kernruk 44. Spreedstuncken: iVsrlrtsgs g—12u. 1—b, Sonntags unbestimmt, ösdsocklung aller Krsnkenlresssnmitglisäsl kaisod, wenn man cksnkt, okms Köklsms susrukommen. RiodtiA ist vislmskr — anck ckss sollte jeder becksnken —, cksss ckm Weg rum Erfolg ckurob gsckiegens Usklsms im -Msäruttsr Isgsblstt" gsdsdni «leck In tiefster Trauer Lucie verw. Rentsch «nd Kinder. In tiefstem Wehe Senkua kaberecht geb. SSnner Arno Miner una Angehörige- Nau Mkiedm Mallda Louise Kännel geb. Dietrich. Li« guterhaltener Linksgarbenbinder 6 Fuß) gegen Necht»»Garbenbi«der z« tauschen gesucht. Mor Mmt, «rnMih, -V" Emil EM MW zur ewigen Ruhe gebracht habe, drücke ich hiermit allen still die Hand und danke herzlichst für liebevolles Mitempfinden durch Wort, Schrift und herrliche Blumenspenden sowie durch ehrenvolles Geleit. Erdbeerpflanzen, KL., K: beste« te Louise, sortenrein Gärtnerei O. Nake, LlWosr-RestMMt L'L°A Kaffee-Kränzchen! Meinen geednen Patienten rur ftenmnir, daß sich meine Abreise bewnderer Umstände zujotge verschoben hat. Ich halte daher w eder ab 1. MMt Zprecdjluntlen wie folgte Wochentags^ von 10 - 1 und2—4Uhr, Montags keine. Sonntags: von 9—11 Uhr. Heil- Wilsdruff, jetzt Weitzne Palt» Viid kuudiger Str., Möbelgejch. Haußner Gräve Bühnen Schäl- M EinlegeWken empfiehlt billigst EM Türke Gartenbaubetrieb Am Bahnhof L'WeMeszeN empfiehlt Mmverrfalt Ätronrnmott Orangeaa» Pa. üugo »utcft.