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Ernie durch Ltnweiier vernichiei. Schweres Gewitter in Hessen-Nassau. Die Gemeinden Nieder- und Oberbeitzhelm in Hessen-Nassau wurden von einem schweren Gewitter tzeimgesucht. Wolkenbrnchartiger Regen, mit starkem Hagelschlag vermischt, ging über die Fluren nieder und überschwemmte Felder und Straßen. Die abschüssigen Straßen von Oberbeißheim glichen innerhalb kurzer Zeit reißenden Flüssen. Teilweise stand das Wasser über 25 Zentimeter hoch in den Straßen und setzte Keller und Ställe unter Wasser. Tas Vieh konnte nur mit Mühe und Not gerettet werden. An anderen Stellen er reichte das Wasser eine Höhe von 1ZH Meter. Die Beiss, glich einem reißenden Strom und erreichte stellen weise eine Breite von 50 bis 60 Meter. Die Grummeternte dürfte vollkommen vernichtet sein. Das Getreide liegt wie gewalzt auf dem Erdboden. Auch aus anderen in der Nähe liegenden Ort schaften kommen ähnliche Meldungen. Zn sieden Tagen 181, Stunden um den Lrddall geflogen! Post glatt in Ncwyork gelandet. Der amerikanische Wcltflieger Post ist Sonntag morgen 5.00 Uhr MEZ. in dem Flughafen Bennettfield Lei Newyork glatt gelandet. Er bat damit seinen Welt flug beendet und seinen eigenen Rekord der Umfliegung des Erdballs unterboten. Der Flugplatz war durch Scheinwerfer taghell er leuchtet, als Post eine Stunde früher eintraf, als die große Menge von etwa 50 000 Menschen, die auf dem Flugvlatz versammelt war, ihn erwartete. Post machte einen äußerst erschöpften Eindruck und war vom Propellergeräusch völlig taub. Er mußte aus dem Führer sitz gehoben werden. Seine ersten Worte waren: „Well! Ich hab's geschafft!" Kn ein bereitgestelltes Mikrophon des Rundfunks, an dem seine Eltern und feine Gattin in Oklaboma lauschten, konnte er nur die Worte flüstern: „Bin mächtig müde!" Nach Anlegung eines neuen Verbandes auf sein blindes Auge wurde er in einem Polizeiauto ins Hotel gebracht, wo er sofort in einen todesähn lichen Schlaf verfiel. Posts offizielle Zeit ist sieben Tage 18 Stunden 49 Minuten. Er hat damit seinen eigenen Weltrekord der Umfliegung des Erdballs um 20 Stunden und zwei Minuten verbessert. Lamera soll mit Saldo fahren. Newyork feiert die Italiener. Präsident Roosevelt hat an den italienischen König und an Mussolini Glückwunschtele gramme gesandt, in denen er seine und des amerika nischen Volkes Bewunderung für den Geschwaderflug Balbos ausdrückt. Die italienische Kolonie in Newyork veranstaltete im Long Island Stadion Mad- square Garden eine Riesenkundgebung für ihre Landsleute, an der mehr als 100 000 Begeisterte teil nahmen. Abends fand im Hotel Waldorf-Astoria, in dessen Umkreis der Verkehr vollkommen unterbunden war, für die italienischen Flieger ein Festessen statt. General Balbo, der in seiner liebenswürdigen Art sich die Herzen der Amerikaner im Sturm gewonnen hat, sandte im Namen Mussolinis an den in Amerika weilenden Boxweltmeister Carnera eine Einladung zur Teilnahme an dem Rückflug des Geschwaders nach Italien. Carnera, der dieser Einladung gern Folge leisten möchte, ist bemüht, alle bereits eingegangenen Boxverträge ab zusagen. > Ehepaar Lindbergh in Grönland. Kopenhagen. In Godthaab (Grönland) ist das Flieger ehepaar Lindbergh wohlbehalten eingetroffen und glatt ge wassert. Sie wurden vom Amtsmann der Kolonie und von der Bevölkerung herzlich begrüßt. In der Wohnung des Amtsmannes fand eine kleine Willkommensfeier statt. Der wenige Stunden zuvor geborene Sohn des dänischen Beamten wird Oberst Lindbergh zum Paten haben und Charles getauft werden. (14. Fortsetzung.) Am S. Januar trifft General Norck in Königsberg ein. Am gleichen Tage spricht er vor den ostpreutzischen Landständen jene bedeutenden Worte, die die Königspartei in die Enge treiben, und allen Franzosenfreunden den entscheidenden Ent schluß eines Für oder Wider bringen. Militärisch kurz, voll verbissener Energie, ganz dem Augen blick hingegeben, ist die Rede Borcks. „Als alter Soldat spreche ich zu Ihnen und sage Ihnen: Es ist im Augenblick Ihre heiligste Pflicht, um sofortige Mobilmachung besorgt zu sein! Verstärken Sie aus Ihren Reihen Preußens bewaffnete Macht gegen Frankreich — kein Tag mehr ist zu verlieren! Wir leben in einem Zeitpunkt des Handelns, nicht des Fragens — fordern Sie deshalb von Seiner Majestät den Aufruf zu allgemeiner Landesbewaff- nung. Die Gelegenheit ist günstig wie nie — ich bin den ersten Schritt gegangen und opfere gern mein Haupt dafür — tun Sie das Ihre!" Toiender Beifall ist dis Antwort. Die Männer bilden eine Gasse. Hochrufe umbranden den General, der dem Aus gang zuschreitet. Noch einmal wendet.er sich um. Sieht mit finsterem Blick auf die begeisterte Versammlung. „Auf dem Schlachtfeld verbitte ich mir das!" Unerbittlich ist der düstere Ernst dieses Mannes, gegen alles Leußerliche. Er erwartet schweigenden Gehorsam. Das Echo sei: Die Tat! Seit Beginn des Jahres schon brannten Tag und Nacht ununterbrochen in den düsteren Amtsstuben der Berliner Regierung die Oellampen auf den wurmstichigen Schreib- pulten: Jetzt gab es Arbeit! Jetzt hieß es: Zu guter Zeit den Kops hell aus der Schlinge ziehen -- —- Neues Ms Mee WeL Englische Kadetten besuchen „Gorch Fock". In Kiel waren 60 englische Seekadetten des Schulkreuzers „Fro bisher" zum Besuch des im Kieler Hafen liegenden deutschen Segelschulschiffes „Gorch Fock" eingeladen. Der Erste Offizier des Segelschulschiffes, Kapitänleutnant Weyher, begrüßte die englischen Gäste, die sich darauf mit den deutschen Kadetten an verschiedenen Backen der Steuerbordräume verteilten, wo eine gemütliche Stunde beim Käffeetrinken verbracht wurde. über neun Millionen Mark Strafe für Spritschieber. Die Düsseldorfer Große Strafkammer verurteilte wegen Vergehens gegen das Branntweinmonopolgesetz den Brennereibesitzer Fritz Stellens und den Brennmeister Franz Will zu je 3 813 810 Mark Geldstrafe. Die Haupt angeklagten betrieben in Hilgen bei Burscheid eine Ge- heimbrcnnerei. In den Jahren 1926 bis 1932 wurden inssgesamt rund 229 000 Liter Weingeist schwarz gebrannt. Wieder Sprengstoffunde. In Gräfenhain (Sachsen) wurden vergrabene Sprengstoffe durch die Dresdener politische Polizei sichergestellt. U. a. fand man einige schwere Bomben in einem Pfeiler der Eisenbahsibrücke in der Ane bei Gräfenhain und auf einem ehemaligen prole tarischen Spielplatz Handgranaten, Bomben und Spreng stoffe. Eigenartiges Denkmal für toten SA.-Mann. In Freimann bei München wird dem am Vorabend der Reichstagswahl vom 31. Juli gefallenen SA.-Führer Georg Sergel ein einzigartiges Denkmal errichtet. Es wurde ein 30 Meter hoher Fahnenmast errichtet, der wohl der höchste Fahnenmast der Welt sein dürfte. An dem Fahnenmast hängt eine riesige Hakenkreuzflagge von 50 Quadratmeter Fläche. Selbstmord im Untersuchungsgefängnis. Der An geklagte Hugo Feddersen, gegen den im Mordprozetz Kopka vor dem Hanseatischen Sondergericht in Hamburg wegen Anstiftung zum Mord die Todesstrafe beantragt worden war, hat im Untersuchungsgefängnis Selbstmord begangen. Er wurde in seiner Zelle erhängt auf- gesunden. Vom Schnellzug zermalmt. Der Oberbahnmeister Meyer aus Elze wurde vom D-Zug 86 Hamburg—Basel vor dem Bahnhof Elze überfahren und sofort getötet. Der Oberbahnmeister war mit seinem Schienenrad aus Streckenbesichtigung und bei Kilometer 32,190 abgestiegen, um an einem anderen Gleis Messungen vorzunehmen. Er hatte sein Schienenrad im Gleis stehen lassen und wollte, als er das Herannahen des FD-Zuges hörte, das Rad noch im letzten Augenblick von den Schienen reißen. Das gelang ihm jedoch nicht mehr. Er wurde mit zerschmet tertem Kopf tot aufgefunden. Junge Schwedin schwimmt über den Sund. Die Polizei in Helsingör (Dänemark) wurde alarmiert, weil eine junge Schwedin vom Badehaus in den Sund hinaus geschwommen und nickt zurückgekehrt war. Die junge Schwedin, Fräulein Linders, kehrte jedoch nach mehreren Stunden wohlbehalten mit der Fähre von Helsingborg (Schweden) zurück. Dorthin war sie über den Sund in drei Stunden ohne nachfolgendes Boot und sonstige Vor bereitungen geschwommen. Als Nachspiel dieses Aben teuers überreichte die Helsingörer Polizei eine Rechnung für die Suche nach der angeblich Ertrunkenen. 20 Tote bei einem Erdbeben. Ein schweres Erdbeben hat sich in der Gegend von Denizli südöstlich von Smyrna ereignet. Die Erdstöße dauern an. Zahlreiche Häuser wurden vernichtet. Bisher konnten zwanzig Leichen aus den Trümmern geborgen werden Zahlreiche Personen wurden verletzt Der Bevölkerung im Erdbebengebiet hat sich einer Panik bemächtigt. Sport vom Sonntag. Die Brandenburgischen Leichtathletilmeisterschaften in Berlin-Eichkamp haben teilweise sehr gute Ergebnisse gezeitigt. Körnig gewann die 200 Meter in 21,9, trat aber zur 100- Meter-Entscheidung einer Muskelzerrung wegen nicht an. Dr. Veltzer holte sich die 800 Meter erneut, Engelhard wurde Hardenberg Hal wirkliche Sorgen. Seine Klugheit gebietet ihm, auf die Stimme der Zeit zu hören. Sein Amtszimmer ist belagert, es regnet Debatten, Anträge, Vorwürfe, Teil nahme, Meinungsverschiedenheiten, und alles in einem Temperament wie nie zuvor. „Man munkelt ja von ganz unglaublichen Vorgängen im Osten," sagt sein Besuch, Herr von der Marwitz, „ich glaube, Herr von Hardenberg, jetzt ist der Augenblick gekommen, auf den wir seit Anno 6 warten!" Hardenberg seufzt. Er ist froh, einmal sich aussprechen zu können, ganz offen und ohne Hintergedanken, soweit ein Diplomat dazu noch fähig ist. „Ganz meine Meinung, Herr von der Marwitz! Lange genug habe ich auf diesen Augenblick gewartet. Wir sind nicht untätig gewesen: Meine Verhandlungen mit England und Oesterreich werden nun doch zu Ehren kommen. Der Scharn horst rüstet seit Jahr und Tag ..." . „Vortrefflich! Wir werden die Waffen bald gebrauchen müssen," erklärt Marwitz mit Nachdruck. „Das ist noch sehr die Frage!" Hardenberg lehnt sich, atem- holenü, weit in seinen Sessel zurück. „Meine Meinung ist die: Wir werden es diesmal ohne Blutvergießen schaffen. Napo leon ist bis auf das äußerste geschwächt — er wird zu diplo matischen Schritten sich gezwungen sehen, die uns in die Lage setzen werden, leichten Kaufes Ehre, Ansehen und Besitz der alten Zeiten wieder herzustellen." Marwitz ist außer sich. Er vergißt über diesen Worten di« Höflichkeit, die dem Minister geziemt. Er schreit Hardenberg an: „Herr Minister — Sie glauben wirklich, wieder mal mit „Diplomatie" die furchtbaren Scharten der letzten Jahre wett zumachen? Hat man denn hier die Zeit immer noch nicht be griffen?! . . . Napoleon noch nicht kennengelernt? ... Ist die Forderung des Volkes noch nicht bis m die muffigen Wände dieser Amtsstuben gedrungen?" Hardenberg ist peinlich berührt. Seine Stimmung schlägt blitzartig um. Der Mensch verkriecht sich in den Diplomaten, der gelernt hat zu schweigen, wenn es gefährlich wird. Marwitz ist im Zuge. Er achtet nicht auf den Minister. Er spricht wie beschwörend gegen die Wände der Amtsstube. Seine Arme zeichnen erregte Gesten in die Luft. Er redet sich den lange ausgespeicherten Zorn herunter. „Ich warne Sie, Herr Minister, alles hängt von Ihnen ab! Jetzt ein entschiedener Schritt der Regierung und das Volk Meiler. IN Zehnkämpf triumphierte Bonn e t vor FrttsA. Bei den Frauen verteidigte Ellen Braumüller ihren Fünskampstitel erfolgreich. Die brandenburgischen Schwimm-Meisterschaften in Cottbus brachten ausgezeichnete Leistungen. Frl. Suchardt gewann die 200 Meter Brust in 3 :10,8; Grühn- Spandau 04 holte sich die 400 Meter Kraul in 5:21,2. Der hier außer Konkurrenz geschwommene Stettiner Jugendliche Mocske brauchte sogar nur 5:20! B l o ch - Spandau 04 gewann die 100 und 200 Meter Kraul in 1:03,2 bzw. 2 :25,2. Mahraun- Poseidou siegle im Kunstspringen. Deutschland gewann die Davispokalbegegnung mit Irland in Dublin durch den Sieg im Doppel, das uns bereits eine 3 :0-Führung brachte, v. Cramm-Nourney schlugen Mc. Guire- Moveigh5:7, 6:2, 6:3, 6:4. Deutschland hat sich damit schon sür den Davispokal 1934 qualifiziert Die Meisterschaft der deutschen Meere wurde bei Danzig ausgetragen. Meister wurden der Breslauer Paul Werner und die Charlottenburgerin Frl. Hartmann. Die Strecke führte über 3000 Meter. Beim Bundeskegeln in Frankfurt (Main) gewann Deutsch land einen Länderkampf aus Schere gegen Belgien. * Ltnenischie-ener Kampfausgang im Endspiel um den Hiller-Pokal. Berlin-Brandenburg—Bayern 2:2 (1:1). Berlins Fußballgemeinde hat einen ihrer größten Tage: Im Deutschen Stadion sand vor 25000 Zuschauern das End spiel um den Futzball-Hitler-Pokal zwischen den Mann schaften Berlin-Brandenburgs und Bayerns statt. Dem Kampf wohnte auch der Reichssportführer vonTscham- mer und Osten bei. Die erste Halbzeit endete mit einem den Leistungen entsprechenden Stand von 1:1. Trotz Ver längerung ging das Spiel auch nach der Pause mit dem Resultat 2:2 unentschieden aus. In M ii nchen wird in vierzehn Tagen das Endspiel daher noch einmal aus getragen werden. Krumm (Bayern) brachte in der ersten Halbzeit den Süden in 1:0-Führung, Sobek (Berlin) glich aus. Nach der Pause verwandelte Ruch einen Elfmeter, so daß die Ber liner mit 2 :1 führten. Bergmaier glich für denSüden aus. In der Spielverlängerung fiel keine Entscheidung, obwohl sich beide Parteien redliche Mühe gaben, den siegbringenden Treffer zu schießen. Die Hintermannschaften waren zu gut, es blieb bei dem 2 :2. Das Unentschieden wird den Leistungen beider Mannschaften gerecht. Der besseren Technik Bayerns stellte Berlin den größeren Eifer entgegen. Bei den Ber linern zeigte sich namentlich die Hintermannschaft von bester Seite, während der Angriff manche Wünsche offenließ. Auch bei den Bayern konnte der Sturm nicht restlos gefallen. MMM-Veogramm. Mitteldeutscher Rundfunk. Dienstag, 25. Juli. 6.00: Funkgymnastik. * 6.20: Aus Breslau: Frühkonzert. Orchester erwerbsloser Berufsmusiker. Ltg.: E. Sommer. * 8.00: Funkgymnastik sür Hausfrauen. 4 9.40: Wirtschaftsnach richten. * 9.45: Wetter, Wasserstand, Verkehrsfunk, Tages programm. -i- 9.55: Nachrichtendienst. * 11.00: Werbenach richten mit Schallplattenkonzert. * 12.00: Mittagslonzert im Anschluß an Wetterbericht und Zeitangabe. (Schallplatten.) * 13.00: Nachrichtendienst (I). * 13.15: Mitteldeutsche Künstler auf Schallplatten. * 14.00: Nachrichtendienst (II). * 14.30: Bücherstunde sür die Jugend: „Vaterländische Bücher." * 15.00: Stunde sür Einsame und Kranke. H. Grisch (Klavier.) * 15.35: Wirtschaftsnachrichten, -sc 16.00: Nachmittagskonzert. Leipziger Sinfonieorchester. Dirig.: H. Weber. — Dazwischen 16.15: Aus Köln: Pros. Dr. Kade: Der Bilduugs- und Arbeits plan der völkischen Dorfschule, -l- 17.50: Wirtschaftsnachrichten. — Anschließend: Wettervoraussage uud Zeitangabe. 4- 18.00: Studienassessor A. Mosig: Die Entwicklung des Obstbaum- garteus in der bäuerlichen Wirtschaft. * 18.25: Prtvatdozenl Dr. M. R. Behm: Organische Wirtschaftsgestaltung, -sc 18.50: Kurzbericht vom Tage. 4- 19.00: Reichssendung aus Stuttgart: Stunde der Nation. „Heidelberg." Hörwerk von C. Elwen- spoek und A. G. Richter. Spielltg.: A. G. Richter. Musikal. Leitung: G. Goerlich. Württemberg. Landes-Sinfonieorchester. Funkchor. * 20.00: Der Staat spricht. * 20.05: Wir bauen den Staat, -l- 20.30: Aktuelle Landwirtschaftsfragen. * 20.40: Ländliche Kurzweil. Ltg.: H. P. Schmiedel. Musikal. Ltg.: C. Beilschmidt. Milwirkende: O. Vetter, O. Berger, W. Erler, G. Bankwart, T. Kondziella, B. Merczinski, F. Süßenbach, H. Zeise-Gött, Jenita Sanias, F. Kollmaueck, W. Brandner, Emde-Orchester, Solistenchor. * 22.10: Nachrichtendienst. — Auschl. bis 24.00: Nachtmusik auf Schallplatten. wird alles Vergangene vergessen, alles würde sich noch einmal auf legalem Wege zu einem guten Ende führen lassen. . . Werden Sie vor allem bei Seiner Majestät vorstellig- Man muß raichest zu den Waffen greifen!" Beschwörend beugt er sich hinüber zu Hardenberg. „Sie allein haben Einfluß! Es ist die dringendste usd größte Auf gabe dieser Stunde!" Hardenberg antwortet kühl: „Dazu kann ich den König nicht bewegen." „Sie haben Seine Majestät während Ihres Ministeriums zu allem gebracht — jetzt, in diesem wichtigsten, diesem dringendsten Moment muß Ihnen auch das möglich kein!" „Majestät läßt sich wohl leiten bis zu einem gewissen Punkte, aber wenn es zur Entscheidung kommen soll, behält er seinen Willen." „Dann werden wir alles, aber auch alles verlieren!" Hardenberg versucht es mit einem schwachen, beinah ironischen Lächeln: „Das ist zumindest übertrieben, Herr von der Marwitz! Man kann schließlich nichts übereilen. Wir arbeiten ja — wir wollen vor allem völlige Uebereinstim- mung mit Oesterreich — aber das braucht Zeit!" Marwitz trocknete sich die vor Erregung feuchte Stirn. Langsam gibt er den Angriff auf In diesen Mauern krepiert der stärkste Wille. „Zeit... wir brauchen Zeit.. das kennt man nun schon nachgerade!! . . . Lieber, verehrtester Herr von Hardenberg . . ." will er es noch einmal auf andere Weiss versuchen, aber der eintretenöe Sekretär unterbricht ihn. Das Schreiben Yorcks, vom dritten Januar, aus Tilstt datiert, ist weben mit der Nachricht der Konvention von Tauroggen in der Kanzlei eingetroffen, befördert durch reitenden Kurier. Mit nervösen Händen erbricht Hardenberg das Siegel. Er liest. Sich unterbrechend, Luft holend, setzt er sich. Wischt sich über die Augen, als fei das unwirklich, was er da vor sich in der Hand hält. Nun begreift er die ungeheuerliche Tragweite dieser Zeilen. Das Unabänderliche ist da. Jetzt wird man endgültig Stellung nehmen müssen. . . M * (Fortsetzung folgt.)