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Ale Kämpfer besuchen den Führer. Reichskanzler Adolf Hitler empfing eine Ab ordnung von zehn ältesten Parteigenossen des Gaues Ost Hanno der, die ihm ein in Leder gearbeitetes Album mit den Bildern der 250 ältesten Parteigenossen des Gaues überreichten. Der Führer gab seiner Freude über diesen Besuch Ausdruck und dankte für das sinnige Geschenk. * Im Preußischen Staatsrat in Berlin fand eine Z u - sammenkunft der Gauleiter der NSDAP, aus dem ganzen Reiche statt, auf der eine Reihe von internen Organisationsfragen besprochen wurde. Schacht fordert elastische Mubigerorganisatioi». * In London trat zum ersten Male der Redaktionsaus- schuß der Währungskommission für finanzielle Sofort- maßnahmen zusammen. Auf Vorschlag des Vorsitzenden wurde eine Sonderaussprache über die Frage der Orga nisierung der Gläubiger eröffnet. Der deutsche Vertreter, Neichsbankpräsident Dr. Schacht, unterstützte den englischen Vorschlag, der nur eine lose Organisation der Gläubiger vorsieht, da die Organisierung der Gläubiger nicht zu straffe Formen annehmen dürfe, sondern elastisch gestaltet werden müsse, zumal die Verschuldung von Land zu Land und von Fall zu Fall ein anderes Gesicht habe. 2000 Kilometer durch Deutschland. Die große Prüfungsfahrt des AvD. und der NSKK. Vom 21. bis 23. Juli findet eine 2000-Kilo- metersahrt des Automobilklub von Deutschland und des Nationalsozialistischen Kraftfahrer-Korps durch ganz Deutschland statt. Die Fahrt stellt an Fahrer und Maschinen die höchsten Ansprüche. Sie müssen Tag und Nacht Durchschnitte von 50 bis 88 Kilometer fahren. Die Strecke, über die die Prüfungsfahrt führt, ist sehr verschiedenartig in den Ansprüchen, die sie an die Fahrer stellt. Von Baden-Baden bis Stuttgart gibt es schmale und sehr kurvenreiche Straßen, während die langen Geraden in Bayern infolge des hohen Tempos erhöhte Aufmerksamkeit verlangen. Bei Eich stätt gibt es ein besonders schlechtes Stück, Schlaglöcher und viel Staub. Im Chemnitz-Zwickauer Gebiet fast ununterbrochen Durchfahrten durch Städte. Dann kommt die aufreibende Nachtfahrt Berlin-Magde- burg-Paderborn über das Sauerland nach Köln. Zum Schluß der schwierigste Streckenabschnitt: Nür burgring und die Eifel. Ein schwieriges Problem ist die Sicherung der langen Streue, die durch 6 0 0 0 0 Motor-S A.-M änner erleichtert wird. Fsir das Publikum, das bei der Prüfungssahrt züschaut, sind besondere Richtlinien cherausgegeben worden, die unbedingt zu beachten sind: Alle Fahrzeuge der „2000 Kilometer" sind durch ovale gelbe Nummernschilder mit schwarzer Be schriftung kenntlich gemacht. Zuschauer und Fahrzeuge dürfen auf keinen Fall auf der Straße stehen, denn die Fahrer brauchen freie Sicht und die ganze Breite der Straße. Besonders in Ortschaften muß das Pu blikum auf den Bürgersteigen zurückgehalten werden. Kinder sind von der Straße streng fern zuhalten. über die Straße dürfen keine Gir landen usw. gespannt werden. Zuwinken, Zurufen, Zeichengeben oder gar Zuwerfen von Blumen ist zu unterlassen. Wofür gibt's Vedarfsdeckungsscheine? Die Förderung der Eheschließungen. Nach den erläuternden Bestimmungen des Reichs finanzministeriums zum Gesetz über Förderung der Eheschließungen sind unter „Hausgerät", das neben Möbeln mit dem Bedarfsdeckungsschein beschafft werden kann, solche Gegenstände zu verstehen, dieaußer Kleidung und Wäsche eben zur Einrichtung eines Heimes erforderlich sind. Als Beispiele werden angeführt: Gar dinen, Vorhänge, Möbelstoffe, Tischdecken, soweit sie nicht unter Tischwäsche fallen, Matratzen, Betten (Bett decken und Kopfkissen mit Federfüllung), Bett- und Schlafdecken, Musikinstrumente für Hausmusik, Teppiche, Küchengeräte, Geschirr, Gläser, Bestecke, Teppiche, körper, Kochherde, Ofen, Badeeinrichtungen, Waschfässer, Nähmaschinen, Bilder, Stand- und Wanduhren, Garten geräte, elektrische Apparate und Rundfunkgerät. Es muß nochmals darauf hingewiesen werden, daß der Einkauf auf Grund der Bedarfsdeckungsscheine nur bei solchen Handwerkern und nur in solchen sonstigen Geschäften erfolgen darf, die als Verkaufsstellen aus drücklich zugelassen sind. Diese Verkaufsstellen sind kenntlich gemacht durch Aushänge oder An schläge. Es werden in erster Linie Betriebe des Handwerks und des mittel ständischen Einzelhandels zugelassen und unter diesen wieder solche, deren Inhaber die Gewähr dafür bieten, daß sie sich jederzeit rückhaltlos für den nationalsozialistischen Staat einsetzen. Es dürfen und können mit den Bedarfs deckungsscheinen nur deutsche Erzeugnisse ge-, kauft werden. Eine Bareinlösung der Scheine durch die Ver kaufsstellen ist verboten. Es ist also nicht etwa zu lässig, daß der Inhaber einer zugelassenen Verkaufsstelle den jungen Eheleuten die Scheine gegen bares Geld um tauscht, und daß die Eheleute sich dann dafür andere Gegenstände als Möbel und Hausgerät kaufen. Nur Be träge bis zu einer Mark werden bar ausgezahlt, nämlich wenn der Preis der gekauften Waren den vollen Wert des Scheins nicht erreicht. Ministerpräsident Göring bei der Hochzeit des Pour-le-mörite-Fliegers Loerzer. In der alten Nienstedtener Kirche bei Altona fand die Trauung des Präsidenten des Deutschen Lustsportverban- des, Hauptmann a. D. Bruno Loerzer, mit Fräulein Ilsa Wulf statt, an der auch Ministerpräsident Göring, einer der besten Kriegskameraden Loerzers, teilnahm. Unser Bild zeigt das Hochzeitspaar mit seinem Ebrenaast. Vogelfreies MWum polnisches Kriegsflugzeug über Deutsch-Eylau. Bei Deutsch-Eylau sichteten Bahnbeamte ein Flugzeug»! das in geringer Höhe die D-Zug Strecke Berlin—Allen-! stein—Insterburg über den Dcutsch-Eylauer Bahnhof! hinwegflog. Da die Maschine nur etwa 50 Meter hoch! flog, konnte sie ohne weiteres als ein polnischer! Militäreindecker erkannt werden. Das Flugzeug trug außer den polnischen Hoheits-- abzeichen die Bezeichnung U 25. Nach einer Schleife über dem Hauptbahnhof flog die Maschine über den! Exerzierplatz hinweg in südlicher Richtung zur! Grenze. Allem Anschein nach handelt es sich um eine! Maschine der Fliegerstation Graudenz. * Von den Polen in den Tod getrieben. Die Leiden der deutschen Schuljugend in Polen. Der Vernichtungsfeldzug gegen das deutsche Schul-' wesen in Polen wird von den polnischen Behörden in schärfster Form weitergeführt. Jetzt ist sogar ein Todes opfer zu beklagen. An dem deutsch-evangelischen Privat gymnasium in Lemberg hat die polnische Lehrerin für Polnisch die Schüler wegen ihrer deutschen Ge sinnung so gepeinigt, daß schließlich einer ein fach davonlief und erst nach acht Tagen in ganz er schöpftem Zustande zurückkehrte. Ein anderer Gymnasiast namens Bamberger warf sich aus Verzweiflung unter einen fahrenden Zug. Er war sofort tot. * Völlig verrohte polnische Polizisten. Weder Schutz noch Hilfe für überfallene Deutsche. Zu einem Überfall polnischer Aufständischer auf eine Gruppe junger Deutscher in Kostow bei Myslowitz werden Einzelheiten bekannt, die für eine Anzahl polnischer Polizeibeamter außerordentlich belastend sind. Die Miß handlungen eines im Krankenhaus hoffnungslos da niederliegenden Waldemar Müller aus Myslowitz durch die Aufständischen spielten sich in allernächster Nähe der Polizeiwache vor den Augen von zwei Polizeibeamten ab. Als die Kameraden des Überfallenen um Hilfe baten, erklärten die Polizisten, daß sie das nichts angehe. I Müller, der aus mehreren Hieb- und Stich wunden blutete, wurde in den Hof, in dem sich die Polizeiwache befindet, getragen, und die Polizeibeamren Wurden gebeten, den Schwerverletzten zu verbinden. Die Polizisten erklärten, kein Verbandzeug zu besitzen. Auch hätte es „keinen Zweck", die Rettungsbereitschaft in Myslowitz herbeizurufen, da ihre Kraftwagen nicht in Ordnung seien (!). Der schwerverletzte Müller mußte eine Stunde blutend im Hofe liegen bleiben, ehe es einem Kameraden gelang, den Kraftwagen eines Privatmannes anzuhalten, der sich des Schwerverletzten erbarmte und ihn in das Kattowitzer Knappschaftslazarett brachte. Der Deutsche Volksbund hat gegen die un erhörte Behandlung des überfallenen beim Präsidenten der Gemischten Kommission, Calonder, Beschwerde eingelegt und die Absetzung der pflichtvergessenen Polizei beamten sowie ihre Bestrafung gefordert. Gleichzeitig wurde Präsident Calonder gebeten, den hoffnungslos da niederliegenden Müller in Augenschein zu nehmen, Lim sich ein Bild von den Mißhandlungen zu machen. Die Ausgabe des „Oberschlesischen Kurier", die den Bericht über die Vorfälle enthielt, wurde auf Anordnung der Königshütter Staatsanwaltschaft beschlagnahmt« (63. Fortsetzung.) ' Da sinkt das Haupt des Alten tief zwischen Lie Schultern. Unsicher sieht er Ole an. Seine Stimme zittert, als er fragt: „Mein Sohn , .. hat mich nicht vergessen?" „Wie kann einer Vater und Heimat vergessen?" Das Wort ergreift den Alten. Er starrt lange schweigend vor sich hin, dann wendet er sich wieder an Ole. „Willst du mir . . . von Paul erzählen? Weißt du . » » warum ich mich von ihm abwandte?" „Ich weiß alles! Höre mich an, Johann Karsten! Ich bin Ole, so nennt man mich, ich heiße Otto Hauser!" „Otto Hauser? . . . Dich hab ich schon gesehen!" Er steht plötzlich auf und kramt in alten Zeitungen. Holt ein Blatt hervor und zeigt auf eine Abbildung Oles. „Bist Lu. . . der?" „Ja!" / Des Alten Blick wird ehrfurchtsvoll. „Du hast . . . vierundvierzig Bergleute lebend aus dem Schacht g^olt?" „Mit Paul, deinem Sohn, zusammen! Ja, Johann Karsten!" Da leuchtet Glückseligkeit aus den Augen des Alten. „Das Hal mein Sohn getan?" „Jawohl, das hat Paul getan! Ich will dir von ihm erzählen!^ Ole holt weit aus. Erst ist es seine Geschichte, die er dem alten Bauern kundtut, dann aber kommt er auf Paul zu sprechen, und das ganze Geschehen jener Zeit in Vachta wird wieder lebendig. Johann Karsten lauscht andächtig und spricht kein Wort. Ab und zu zuckt es um seine Mundwinkel. Als Ole geendet hat, steht der Alte auf und faßt Ole am Arm. „Komm, Ole!" sagt er, und es klingt voll verhaltener Freude. Sie gehen über den Hof in die Ställe. Der Bauer zeigt Ole, der ein kräftiges Glückauf wünscht, sein Vieh. Stattliche Milchkühe stehen neben jungen Stieren und kräftigen Kälbern. Vier Pferde hat er außerdem im Stall Karsten sieht Ole forschend an, dann schlägt er ihm auf die Schulter und sagt stolz: „Das ist Pauls Vieh!" „Er wird dir's danken!" entgegnet Ole und atmet erleich tert auf, denn jetzt weiß er, daß er nicht umsonst ausge- zogen ist. Sie gehen weiter und treten in die Scheune, die noch dicht gefüllt ist. „Pauls Getreide!" bedeutet der Alte und lacht dröhnend. Und dann wandern sie über die Felder; der alte Karsten zeigt Ole sein Reich und weist auf die junge Pracht der sprießenden Aecker. „Alles . . . meinem Jungen . . . Pauls Erde . . . Pauls Heimat!" Plötzlich nimmt er Oles Hand, drückt sie und bittet bewegt: „Ole . . . sei mein Freund!" „Ich bin dein Freund, Johann Karsten!" „Und wann wird Paul kommen?" „Bald, Johann! In drei Tagen sind wir hier. Er kommt aber nicht allein. Wir bleiben alle beisammen. Ich und Toto, von dem ich dir erzählte, werden mitkommen, und auch für Frau Anna und ihr Kind muß Platz sein!" „Es ist Platz! Viel Platz!" ruft Johann Karsten glücklich und Tränen schimmern in seinen Augen. „Paul soll nur kommen und alle mitbringen." „Wir wollen mitschaffen, wollen hier arbeiten helfen, Johann! Ich bin zwar schon ein alter Kerl, aber was du kannst, das werde ich auch noch können!" „Haha, und ob du das kannst, Ole! Ich bin ja ein Zwerg gegen dich! Ja, kommt nur alle! Ihr seid Kameraden und die müssen zusammenbleiben um Tod und Teufel." „Hier soll unsere neue Heimat werden und will's Gott, dann wird Paul einmal Anna als seine Frau heimführen. Du wirst sie sehen, Johann, und wirst sie ebenso lieben, wie wir alle." Der alte Bauer nickt. Er reckt sich in der Märzensonne, in seinen Augen ist es wieder jung und hell geworden. Er legt den Arm um Ole, und gemeinsam schreiten sie zum Hof zurück. „Du bleibst heute bei mir, Ole!" „Gern, Johann!" * 4- * Am anderen Morgen nimmt Ole Abschied von dem alten Karsten, der ihn bis zur Bahn begleitet. Als der Zug ein fährt, La sagt der Bauer bewegt: „Alle Freude meines Lebens ist klein gegen die, die du mir gestern ins Haus ge bracht hast! Hab Dank, Ole, mein Freund, und komme bald, bald mit.meinem Sohne und deinen Kameraden'" Ole ist wieder in Vachta. Anna stutzt, als er über die Schwelle des Hauses tritt. Sein Antlitz ist so freudeverklärt, wie noch nie. Er trägt Monika, die ihm entgegengelaufen ist, auf dem Arm und schüttelt Anna und Toto zur Begrüßung herzlich die Hand. Aber er erzählt nichts. Als ihm Toto nach dem Ergebnis seiner Reise fragt, da lacht er nur und klopft ihm ganz sanft auf die Schulter. „Wart ab, Kamerad, bis Paul da ist! Erzähl nicht gern domielt. Du weißt, das viele Reden liegt mir nicht!" So warten sie ungeduldig bis Paul kommt. Der freut sich sehr, als er Ole wiedersieht und auch er merkt sofort, daß Ole mit guter Botschaft heimgekommen ist. Ole läßt Paul erst Zeit zum Essen, dann sagt er: „So- jetzt hört einmal alle Herl" Sie lauschen gespannt. „Ihr habt doch Vertrauen zu eurem Ole? Ja? Also paßt auf! Uebermorgen früh fahren wir nach unserer neuen Arbeitsstätte!" Sie nicken zustimmend. „Wohin?" fragt Anna neugierig „Das sag ich nicht!" erklärt Ole und macht ein verschmitztes Gesicht. „Will auch einmal eine Ueberraschung haben. Also wir packen morgen und übermorgen früh geht's los!" Die Freunde dringen noch mit verschiedenen Fragen in ihn, aber er lacht nur und verrät nichts mehr. Am nächsten Tage wird eifrig gepackt. Durch Vachta läuft die Neuigkeit, daß Ole und seins Freunde mit Anna fortziehen wollen und stimmt alle traurig« Hans Geist erfährt die Nachricht durch Ole selbst, er will sie erst gar nicht glauben, aber er muß sich mit Ler Tatsache abfinden und händigt Ole und Paul die Papiere aus. Den ganzen Tag über kommen die Bergleute in Oles Haus^ um Abschied zu nehmen. Der Trompeten-wirt winkt Ole und Paul beiseite und sagt: „Ihr müßt bei mir Abschied feiern!" „Schlechte Zeiten zum Feiern, Vötters! Aber es gilt. Will gern mit meinen Kameraden noch einmal beisammen sein!" .(Fortsetzung folgt.)