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Nationale Tageszeitung für die Landwirtschaft, I Postscheck: Dresden 2640 . 160 — 92. Jahrgang Mittwoch, den 12. Juli 1933 Nach dem Sieg der Revolution ie°d^Nu^ Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend Fernsprecher: Amt Wilsdruff Nr. 6 der Zeitung oder Kürzung Leo Bezugopreiseo Rücksendung eingesund.er Schriftstücke durch Fernrus üdermittetten Anzeigen übern, wir kein- Garantie. Jeder Robuttansoruch erlisM °wenn "" kein Anspruch au, >. t e> erfolgt ^ur, wenn Rückporto de,l,egt. Klage emgezogen werden must oder der Auftraggeber in Konkurs d-^-g dur-q Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der ärmlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmarmschast Meißen, des Amts gerichts und des Stadtrats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt Telegr.-Adr.: „Amtsblatt" Wilsdruff-Dresden für Bürgertum, Beamte, Angestellte u. Arbeiter fchriL^U^^K,^ Fernsprecher: Amt Wilsdruff Nr. 6 durch Fernrus übermittelten Anzeigen übern, wir keine Garantie. Jeder Rabattanfpruch erlisch? Klage emgezogen werden muk oder Ler Sicherung -er SiaaisauZoriöai! Ein Rundschreiben des Reichsinnenministers. Der Reichsminister des Innern hat an sämtliche Reichsstatthalter und sämtliche Landesregierungen (für Preußen Ministerpräsident und Minister des Innern) ein Rundschreiben gerichtet, in dem es u. a. heißt: „In seinen letzten Ansprachen an die SA.-Führer und an die Reichsstatthalter hat der Herr Reichskanzler eindeutig festgsstellt, daß die deutsche Revolution abgeschlossen ist Soweit neben der Nationalsozia listischen Deutschen Arbeiterpartei noch politische Parteien bestanden, haben sie sich selbst aufgelöst. Ihre Wiederkehr oder Neubildung ist für alle Zeiten ausgeschlossen. Die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei ist damit der alleinige Träger des Staates geworden. Alle Macht dieses Staates liegt in den Händen der von dem Herrn Reichs kanzler allein geführten Reichsregierung, in der alle ent scheidenden Ämter mit zuverlässigen Nationalsozialisten besetzt sind. Damit ist die siegreiche deutsche Revolution in das Stadium der Evolution, d. h. normaler gesetzmäßiger Aufbauarbeit getreten. Wichtigste Aufgabe der Rcichsregierung ist es nunmehr, die in ihr vereinigten totale Macht geistig und wirtschaftlich zu untermauern. Diese Aufgabe wird jedoch auf das schwerste gefährdet, wenn weiterhin noch von einer.Fortsetzung der Revolution oder von einer zweiten Revolution geredet wird. Wer jetzt noch so redet, mutz sich darüber klar sein, datz er sich damit Hegen den Führer selbst auflehnt und entsprechend be handelt Wird. Solche Äußerungen stellen eine glatte Sabotage der nationalen Revolution dar und sind insbesondere ge eignet, die deutsche Wirtschaft, die dank der von der Neichsregieruna zur Lösung des Arbeitslosenproblems getroffenen Maßnahmen in erfreulichem Wieder aufbau begriffen ist, neuen Beunruhigungen auszusetzen und damit das deutsche Volk in seiner Gesamtheit zu schädi gen Das der Reichsregierung als Trägerin der nationalen Revolution in steigendem Maße entgegengebrachte Ver trauen, das gerade in der Belebung der Wirt schaft und in dem starken Absinken der Ar beitslosenziffern seinen sichtbaren Ausdruck »indet, darf unter keinen Umständen enttäuscht werden. Jeder Versuch einer Sabotage der deutschen Revo lution, wie er namentlich in unbefugten Ein griffen in die Wirtschaft und in Mißachtung von Anordnungen der Träger der Staatsautorität zu er blicken ist, mutz daher aus Grund der Verordnung zum Schutz von Volk und Staat vom 28. Februar 1933 mit den schärfsten Matznahmen (mindestens Schutzhaft), gegen wen immer, geahndet werden. So weit Eingriffe nötig und berechtigt sind, dürfen sie von nun an nur von den Trägern der Staats autorität und auf deren ausdrückliche Anordnung und unter ihrer alleinigen Verantwortung erfolgen. Aufgabe der Herren Reichsstatthalter und der Landes iregierungen, insbesondere der zuständigen Minister des ^Innern ist es, wie der Herr Reichskanzler am 6. Juli des Jahres ausdrücklich betont hat, mit allen Mitteln zu Ver bindern, daß irgendwelche Organisationen oder Partei stellen sich künftig noch Regierungsbefugnisse anmaßen, andernfalls besteht die Gefahr, daß die Gegner des Natio nalsozialismus, insbesondere Kommunisten und Mar xisten, versuchen werden, sich in die NSBO. oder die Deutsche Arbeitsfront oder sonstige Organisationen ein- zn schleichen, um unter ihrem Schutz die deutsche Wirtschaft fortgesetzt zu beunruhigen und der Regierung der nationalen Revolution Schwierigkeiten zu bereiten. Im besonderen Auftrag des Herrn Reichskanzlers ersuche ich die Herren Reichsstatthalter und die Landes regierungen, die Autorität des Staates auf allen Ge bieten und unter allen Umständen sicherzu st eklen und jedem Versuch, diese Autorität zu erschüttern oder auch nur anzuzweifeln, woher er auch kommen mag, rücksichts los und unter Einsatz aller staatlichen Machtmittel ent gegen,zutreten. Ich bitte ferner dafür zu sorgen, daß aus diesen Gründen künftig auch von der bisher geübten Einsetzung von Kommissaren und Beauf trag te nA b st a n d genommen wird, da der unter ausschließlicher nationalsozialistischer Leitung stehende Staatsapparat in der Lage ist, die in Frage kommenden Aufgaben durchzuführcn. Ich bitte "daher in eine beschleunig Prüsung darüber einzutretcn, wie die zur Zeit noch bestehenden Kommissariate usw. auf schnellstem Wege abgcbaut oder, soweit unentbehrlich, in den ordentlichen Staats apparat emgeordnet werden können, da wde Art von Nebenregierung mit der Autorität des totalen Staats un vereinbar ist. Spätestens bis zum 1. Oktober d. I. bitte ich, mir.mitzuteilen, auf welchen Gebieten ausnahmsweise die Beibehaltung von Kommissaren im Staatsinteress^ unbedingt erforderlich erscheint. gez. Frick." * Llnsere nächsten Aufgaben. Von Reichsmini st er Dr. Goebbels. Die Regierung Hitler ist noch nicht sechs Monate an der Macht. Trotzdem hat sie durch Ma tznahmen grundsätzlicher Natur auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens einschneidende Reformen durchgeführt. Diese Reformen wurden nach einer großen, auf weite Sicht eingestellten Planung entworfen und verwirklicht und stellen in ihrer Gesamtheit ein Generalprojekt der deutschen Rettung dar. Man kann sie nicht vereinzelt und voneinander getrennt verstehen, sondern mutz sie in ihrer umfassenden Wirkung begreifen und einschätzen. So sind z. B. die Gesetze über die Reinigung des Berufsbeamte nt ums, über die Einsetzung der R e i ch s st a t t h a l t e r, über die Ausschaltung der marxistischen Ideologie und Organi sationen keine Teilaktivnen, die ohne inneren Zu sammenhang mit dem Gesamtwerk des deutschen Wieder aufbaues hätten wirksam werden können. Sie stellten die ersten Steinchen dar in dem großen Mosaikbild, das heute schon vor unserem geistigen Auge steht und Schau des kommenden Deutschland sein wird. Das Volk in all seinen Schichten hat den historischen Wert der Aufbauarbeit, die von der Regie rung Hitler geleistet wird, in vollem Umfange erkannt. Die breiten Massen wissen sehr wohl, daß die furchtbaren Er gebnisse einer 14jährigen Bankrottpolitik nicht von heuteaufmorgenbeseitigt werden können. Das erfordert viel Zeit und mehr noch an Mut und B e - harrlichkeit. Das, was wir bei der Übernahme der Macht vorfanden, war so grauenerregend, daß selbst wir, die wir doch gewiß keinen Jdealstäat anzutresfen glaubten, einen Augenblick davor zurückschreckten. Trotz dem haben wir uns nicht in der Übernahme von Pflicht und Verantwortung beirren lassen. Wir sind mutig und unvoreingenommen ans Werk gegangen und haben in einer Riesenkraftanstrengung vorerst die schlimmsten Schäden unseres öffentlichen Lebens abgestellt und die brennendsten Wunden am deutschen Volkskörper all mählich zum Verheilen gebracht. Die deutsche Nation hat in einer noch nie da gewesenen Einmütigkeit diesem Reformwerk seinen Bei fall gezollt und seine tätige Mithilfe angedcihen lassen. Wer in den Zeiten der Opposition noch nicht durch das gesprochene Wort für uns geworben wurde, der hat sich durch die bessere Tat belehren lassen. Die Zu sammenfassung aller Deutschen zu einer großen Volks gemeinschaft ist nicht nur das Ergebnis eines Aktes mechanischer Gleichschaltung, sondern auch einer ständig wachsenden geistigen Übereinstimmung aller Gut gesinnten im Lande. Das kann natürlich auf die Dauer auch im Aus land e seinen tiefen und nachhaltigen Eindruck nicht ver fehlen. Die Welt beginnt allmählich einzusehen, daß das junge Deutschland, das wir Nationalsozialisten repräsentieren, keineswegs ein politisches Abenteuer ist, sondern eine feststehende Tatsache, mit der man sich für alle absehbare Zeit abfinden mutz. So groß auch die Miß verständnisse sein mögen, die augenblicklich noch Deutsch land und seine innere Politik von anderen Staaten und Völkern trennen, nach und nach wächst doch auch in der Welt die Erkenntnis, daß der Umbruch, der in Deutschland vollzogen worden ist, nur nach historischen Maßstäben gemessen werden kann und seine Auswirkungen vielleicht für die ganze Welt segensreich sein werden. Außerhalb der nationalsozialistischen Be wegung gibt es heute in Deutschland keine irgendwie geartete Organisation oder Partei mehr, die im Spiel der Kräfte von Belang wäre. Die parlamentarische Demokratie ist abgelöst durch ein Regime fester Autorität. Dieses Regime kann arbeiten, weil es auf .wge Sicht eingestellt ist und nicht zu befürchten braucht, morgen oder übermorgen von einer oppositionellen Koalition gestürzt zu werden. Die Macht liegt bei uns, und zwar so ausschließlich, daß sie außerhalb jeder Gefahren- möMchkei.t unser eigen ist. Das schließt in sich ein Matz vün Verantwortung, Wie es selten einzelnen Männern aufgebürdet wurde. Das heißt nicht, daß wir vor dieser Verantwortung zurück schreckten, im Gegenteil: Hitler und die von ihm an Verantwortliche Stellen Gesetzten übernehmen sie f r eudig und voll innerer Genugtuung. Sie sind jung und energisch, sie scheuen keine Arbeit und keine Sorge. Je großzügiger und umfassender sie die Probleme der Zeit anpacken können, um so lieber ist es ihnen. Sie fühlen sich beglückt in der breiten Welle Heitzer Liebe und warmer Sympathie, die ihnen aus dem ganzen Volk entgegenströmt. Hinter Hitler und seinen Männern steht die stählerne Front der nationalsozialistischen Partei organisation. Ihre Avant-Garde ist die in der Revolution gehärtete und zusammengeschweißte SA. und SS. In einem bewunderungswürdigen Treuegelöbnis hat sie sich dem Führer verpflichtet. Ob sie marschiert oder Gewehr bei Fuß steht: immerdar ist sie bereit, für die Sache der deutschen Revolution mit Leib und Seele ein- zutretcn und zu kämpfen. Sah man jemals eine Revolution von d i esen Aus maßen, eine Revolution, die so tief das ganze Volk auswühlte, dis so leidenschaftlich und gläubig von der Jugend getragen und durchgesetzt wurde! Diese Jugend ist unsere Zukunft! Wir stehen ihr nicht gegenüber mit jener aufreizenden Besserwisserei, die sonst Regierungen vom Volk zu trennen pflegt. Wir fühlen uns als ihre Willensvoll st re ck e r.' Wir sind Fleisch von ihrem Fleische und Geist von ihrem Geiste. Von ihr im Rücken gedeckt, marschiert Adolf Hitler mit seinen Männern in die Zukunft hinein. So lange die Jugend uns gehört, solange steht das Regime fest, und können wir nicht schlschlagen. Die Partei ist im Begriff, eine innere Umformung zu vollziehen. Von den vielen Hunderttausend, die seit der Machtübernahme zu uns kamen, wird der brauchbare Teil nach und nach in den Parteikörper eingeschmolzen, der andere Teil, soweit er unbrauchbar ist, aus ihm wieder ausgeschieden. Auch das dauert seine Zeit; aber in wenigen Monaten schon wird dis ganze Organisation wieder von derselben wuchtigen Schlagkraft und vorwärts stürmenden Aktivität erfüllt sein wie in den Zeiten unserer Opposition. Unsere nationalsozialistische Betriebszellen- Organisation hat eine große historische Aufgabe übernommen. Ihr liegt es ob, das deutsche Arbeiter tum in den Organismus des Staates einzufügen, und zwar fo fest, daß es nie mehr daraus herausgebrochen werden kann. Man wird darauf zu achten haben, daß der Marxismus, seiner organisatorischen Möglichkeiten beraubt, hier nicht ein neues ideologisches Tummelfeld findet. Auch da ist mehr Wert auf dieQualität als auf die Qu a n- tität zu legen. Nicht jeder, der ein NSBO.-Abzeichen ansteckt, ist damit ein treuer Hitler-Soldat. Und zu glauben, daß der Marxismus nach dem Ende der SPD. und KPD. nun auch weltanschaulich restlos aus gerottet wäre, das mag man anderen, nur nicht uns alten Nationalsozialisten zumuten. Bereitschaft und Wachsamkeit ist höchstes Gebot für alle, die der deutschen Zukunft dienen. Die großen Probleme der Zeit, die Ankurbelung der Wirtschaft, die Beseitigung der Arbeitslosigkeit, die in so hoffnungsvollen Ansätzen stehen, können bis zum letzten Nest nur gemeistert werden durch eine national sozialistische Führung, die ein ganzes Volk hinter sich weiß. Sie sind schwer und liegen außerhalb jeglicher Sentimentalität. Sie müssen klar erschaut nnd hart und kühn angefatzt werden. Nur der wird ihrer Herr, der Mut hat und der der opferfreudigen und tätigen Mithilfe des ganzen Volkes in all seinen Schichten gewiß sein kann. Das ist bei Adolf Hitler der Fall. Der Führer ist, seitdem er zugleich Kanzler des Volkes ist, derselbe geblieben, der er immer war. Er wird mit der großen Not fertig, wenn wir alle wie ein Mann hinter ihm stehen und ihm dabei Helsen, der Nation wieder Freiheit und Brot zu geben. Wir haben keinen Grund, vor der Große unserer Aufgaben zu erschrecken. Nur die Tugenden müssen wir uns bewahren, die uns seit jeher auszeichneten: Festigkeit, Treue und Beständigkeit,