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Lug-ms-Land- Sächsische Umschau. Der Blick über das weite Land ist niemals schöner alc zur Zeit des Sonnenaufganges, wenn dem Silberstreifen am Horizont die goldene Pracht des ausgehenden Tages gestirns folgt, und mit ihm nach Langer Nacht neues Licht und neue Lebensfreude das Land überflutet. Einen solchen erhebenden und neue Hoffnungen er weckenden Augenblick erleben wir jetzt bei einer Ausschau über unser arbeitsfrohes und strebsames Sachsenland. Der viel gemarterte „Silberstreifen am Horizont", der so lange Zeit nur eine täuschende Nebelwokke war, ist nicht nur wirklich und wahrhaftig sichtbar geworden, sondern ihm folgte bereits der Frührotschein, der das Ende der qualvollen Nacht der Wirtschaftskrise bedeuten will. Aller lei Anzeichen gibt es dafür. Nach der Krankcnkassenstatistik hat sich die Zahl der beschäftigten Arbeitnehmer ganz bedeutend vergrößert, die Abnahme der Arbeitslosenziffer zeigt eine weitaus größere Entwicklung als in anderen Jahren und wie sie die übliche Saisonarbeit mit sich zu bringen pflegt. Die Kohlenförderung und die Bautätigkeit haben zugenommen, der Güterverkehr hat die Zahlen des Vorjahres überschritten, und auch im Zahlungsverkehr macht sich ein Anwachsen des Umfanges bemerkbar. Selbst das Steueraufkommen zeigt höhere Zahlen, und mit be sonderem Stolz kann das Wirtschaftsministerium aus eine Verminderung der Betriebseinschränkungen Hinweisen. Von allen diesen Anzeichen der Besserung unseres Wirtschaftslebens ist natürlich der Rückgang der Arbeits losigkeit das für die breite Masse bedeutsamste und augen fälligste. Vor allem sind es ja auch die Gemeinden und damit wieder die Steuerzahler selbst, die die ungeheueren Kosten für die Unterstützung der Wohlfahrtserwerbslosen am eigenen Leibe gespürt haben und nun mit einem be freiten Aufatmen einen, wenn auch zunächst noch leichteren, Rückgang dieser Lasten feststellen können. Welchen Aufwand die Arbeitslosigkeit erfordert hat, davon macht man sich einen Begriff beim Studium des Geschäftsberichtes unsres Landesarbeitsamtes, der für die Zeit vom 1. April 1932 bis 31. März 1933 soeben erschienen ist. In dieser Zeit fällt naturgemäß die Auswirkung der Wirtschaftsmaß nahmen der neuen nationalen Regierung noch nicht so stark ins Auge. Der Bericht verzeichnet einen Höhepunkt der Erwerbslosenzahl am 15. März 1932 mit 725 396 Ar beitsuchenden und einen Tiefstand der Kurve am 31. Ok tober desselben Jahres mit 643 270. Zahlreich sind die Maßnahmen, die das Landesarbeitsamt von sich aus ver anlaßt hat, um der Erwerbslosigkeit zu steuern und den Arbeitslosen zu helfen. So hat die Vermittlungstätigkeit der einzelnen Arbeitsämter untereinander eine ausglei chende Wirkung erzielen können. Der Rundfunk wurde herangezogen, um die Vermittlungstätigkeit zu unter stützen. Durch die Umschulung von Arbeitskräften wurden besonders weibliche Personen aus den brachliegenden in dustriellen Berufen herausgenommen und der Hauswirt schaft und der Landwirtschaft zugeführt. Berufsberatung und Lehrstellenvermittlung haben manchem jungen Men schen das versperrte Tor ins Leben aufgeriegelt, wie auch vielen Abiturienten höherer Schulen die Möglichkeit ge geben wurde, statt in den überfüllten akademischen Berufen in einem anderen geeigneten Berufe unterzukommen. Neu erdings wird der energische Ausbau des Arbeitsdienstes eine fühlbare Entlastung des Arbeitsmarktes bringen, zu der auch das Werkhalbjahr der Studenten und die Land hilfe wesentlich beitragen werden. Auch der Bericht des Landesarbeitsamtes, dessen lokale Unterämter übrigens durch eine durchgreifende Veränderung der Personals bestände an Haupt und Gliedern zu willigen Organen für eine tatkräftige Durchführung der neuen Ideen für die Arbeitsbeschaffung und die Unterbringung der Erwerbs losen umgeschaffen wurden, schließt bei aller Sachlichkeit der Darstellung mit einem Ausblick auf eine fühlbare Besse rung der Wirtschaftslage und der Feststellung, daß die säch sische Arbeitsmarktentwicklung zum mindesten einen Still stand der Abwärtsbewegung aufweist. Diese Feststellung von solch einer täglich und stündlich von den Wogen der Wirtschaftskrise umbrandeten Stelle ist von besonderen! Wert und dürfte auch denen zu denken geben, die noch immer glauben, mit unverantwortlichen Unkenrufen neuen Pessimismus aussäen zu dürfen. Man hat in einer säch sischen Mittelstadt in diesen Tagen kurzen Prozeß mit einem solchen Miesmacher gemacht und ihm in einem Konzentrationslager Gelegenheit gegeben, seinen Pessimis mus wenigstens sür seine Person in Erfüllung gehen zu lassen. Wir anderen aber wollen uns darin einig sein, die Miesmacher als die derzeit übelsten Volksgenossen zu betrachten, und unsern Blick voller Hoffnung auf den Glanz des Frührotes richten, das uns nach der langen Nacht vaterländischer Not endlich den neuen Tag kündet. Kleine NaülrMten. Präsident des Reichsgesundheitsamtes in den Ruhestand versetzt. Berlin. Der Präsident des Reichsgesundheitsamtes, Ge heimer Regierungsrat Dr. Hamel, ist auf seinen Antrag in den Ruhestand versetzt worden. Eingriff des Treuhänders Ser Arbeit für Ostpreußen. Königsberg i. Pr. Der Treuhänder der Arbeit ?Lr die Pro vinz Ostpreußen hat sich veranlaß! gesehen, bei den Standard werken in Martenburg einzugreifen. Es bestand begründete Veranlassung zu dem Verdacht, daß der Haupiaktionär der Werke, der polnische Staatsangehörige Samuel Halperin, das Werk nicht nn Interesse der deutschen Volkswirtschaft ver waltete. Der Treuhänder hat u. a. den Aussichtsrat seines Postens enthoben und den stellvertretenden Landrat und Kreis leiter der NSDAP., Dr. Schwendowius, mit der Wahrnehmung der Rechte und Pflichten des Aufsichtsrats betraut. Paktabschlutz Sowjetrußlands auch mit Litauen. London. Ein dritter Pakt zur Begriffsbestimmung eines Angriffes wurde zwischen Rußland und Litauen in der Lon doner russischen Botschaft unterzeichnet. Rußland hat damit bisher mit elf Nachbarstaaten solche Pakte abgeschlossen. Zehn Personen unter Gasvergiftungserscheinungcn erkrankt. Hamburg. In einem Sägereibetriebe erkrankten zehn Per sonen unter Gasvergiftungserscheinungen. Durch Zuführung von Sauerstoff konnten die Erkrankten vor weiteren Schädi gungen bewahrt werden. Eine Untersuchung der Ursache dieser Erkrankungen ist eingeleitet worden. Paddelboot gekentert: Ein Insasse ertrunken. Warnemünde. Bei stürmischer See kenterte nachmittags ein mit zwei Personen besetztes Paddelboot in nicht allzu weiter Entfernung von der Westmole. Während ein Insasse schwimmend den Strand erreichte, ist der zweite, ein gewisser Münchmever, Angestellter der Heinkel-Werke, ertrunken. Luftschutzlehrgänge für Lehrer. Im Rahmen der Aufklärungsarbeit für den deutschen Lustschutz werden im Deutschen Arbeitsschutzmuseum in Berlin Kurse sür Lehrer aus dem ganzen Reich durch geführt, von denen wir hier einen interessanten Ausschnitt bringen: einer Gruppe von Lehrern und Lehrerinnen wird die Wirkung einer Thermtt-Brondbombe und ihre Bekämpjung gezeigt. Ordnung im Zuge. „Bei uns herrscht Ordnung!" Wir oft hört man das nicht, bald scherzhaft, bald ernsthaft, sagen, wenn an- gedeutet werden soll, daß alles korrekt und mustergültig zugehe! Aber es herrscht leider nicht immer und überall die wünschenswerte Ordnung. Die Eisenbahnverwaltung zum Beispiel behauptet, daß in den fahrenden Eisenbahn zügen, in den Bahnhöfen, auf den Bahnsteigen durchaus nicht durchweg die erforderliche Ordnung herrsche, und daß das reisende Publikum daran die Hauptschuld trage. Die Rede ist hier von Ordnung im Sinne von Sauberkeit, wie man sie sich in jedem „ordentlichen" Haus halt wünscht. Jetzt, wo der Reiseverkehr mit Macht einsetzi, beginnt auch die alljährlich wiederkehrende Klage der Reichsbahn über die — na, sagen wir „Sorglosigkeit" der Reisenden. Natürlich hält die Mehrzahl der Reisenden das Ab teil, in dem die Fahrt zurückgelegt wird, genau so sauber wie die „gute Stube" zu Hause. Aber mit vielen anderen Mitreisenden kann der, der sich auf die Reise begibt, schon einiges erleben. Was liegt da nicht alles auf den Fuß böden der Abteile, unter den Sitzbänken und im Gepäcknetz herum! Eierschalen und Apfelsinenschalen, Wurstpellen und Zigarrenstummel, Zigarettenhülsen und zerlesene Zeitungen und angebrannte Zündhölzchen, von dem „Aus wurf der Menschheit" — denn viele halten es für durchaus angebracht, ständig auf den Boden zu spucken — gar nicht erst zu reden. Wenn dann einer ausruft: „Hier sieht's ja aus wie im . . ." usw., so ist das vielleicht nicht ganz salonfähig gesprochen, aber im Grunde ganz richtig. Während der Fahrt kann natürlich ein langer, dicht besetzter Zug von dem Eisenbahndienstpersonal nicht wieder in Ordnung gebracht werden. So viel Scheuer frauen gibt es ja gar nicht, und außerdem lassen sich die Reisenden die Störungen und Belästigungen durch Schrubber, Besen und Wischtücher nicht gern gefallen. Unter solchen Umständen bleibt der Verwaltung der Reichsbahn nichts anderes übrig, als sich an die ver nünftigen Reisenden zu wenden und ihnen die Sauber haltung der Abteile ans Herz zu legen, was nur heißen kann, daß sie die weniger vernünftigen Reisenden zu etwas mehr Ordnung anhalten und sich die Ver unreinigung der Abteile, in denen man oft einen ganzen Tag zubringen muß, höflich aber entschieden verbitten mögen. Lebhafte Erörterungen wird es dann Wohl immer geben, aber schließlich hilft ein bißchen Erziehung, ein bißchen freundliches Zureden vielleicht dochl Die Reichsbahn tut so viel für uns, die wir auf Reisen gehen, daß wir sehr Wohl auch einmal etwas für sie tun und ihr bei ihren rühmenswerten Bestrebungen, in den Zügen Ordnung und Sauberkeit zu halten, helfen können. Nebenbei bemerkt: Zu der Ordnung im Zuge ist selbstverständlich auch das Sauberhalten der Sitzbänke zu rechnen. Es ist wirklich nicht sehr hübsch, wenn Reisende ihre Beine auf die gegenüberliegende Sitzbank legen. Wenn sie das aber durchaus tun zu müssen glauben, weil sie es von Hause her so gewohnt sind, so sollten sie minde stens den geehrten Beinen eine kleine Unterlage geben, ein Zeitungsblatt, ein Taschentuch oder ähnliches, wenn sie sie aus einen Platz, der nicht ihr Platz ist, befördern. Also das nebenbei! Und es bleibt nun nur noch der Wunsch, daß alle, die jetzt ihre Ferienreise antreten, sich diese Mahnungen ein wenig durch den Kops gehen lassen und sich danach richten mögen. Sport in Sachsen. Pöhlbergring oder Hohnsteinstrecke? Gegenüber Pressemeldungen, „Der Pöhlbergring wird Wirklichkeit", wird vom Ministerium des Innern darauf hin- gewiesen, daß soweit eine Beteiligung der sächsischen Regierung in Bettacht kommt, die Meldung den Tatsachen vorauseili. Es ist noch keinerlei Entschließung gefaßt worden, ob sich der Staat am Ausbau des Pöhlbergringes oder der Hohnsteiustrecke in irgendeiner Form beteiligt. * Die Zwischenrunde um den Hitler-Pokal wird wie folg! ausgetragen: in Berlin: Brandenburg—Pommern; in Halle: Sachsen/Thüringen—Mittelrhein; in Esten: Niederrhein gegen Nordhessen; in Chemnitz: Freistaat Sachsen—Bayern. Die Deutschen Radmeisterschaften am 19. und 23. Juli in Wuppertal sehen folgende Fahrer am Start: Flieger: Richter, Oszmella, Steffes, Engel, Bernhardt, Köther, Senge, Dasch, Ehmer, Ahlert; Steher: Sawall, Möller, Krewer, Rausch, Dederichs, Schäfer, Wißbröcker, Schindler, Hille und Metze. Hilde Holovsky plötzlich gestorben! Die bekannte Wiener Eisläuferin Hilde Holovsky ist am Montagabend den Folgen einer Blinddarmentzündung, die falsch behandelt worden ist, erlegen. Hilde Holovsky überraschte die internationale Kunst eislaufwelt 1930, also im Alter von 14 Jahren, durch einige Siege über Vertreterinnen der Weltklasse. 1931 belegte sie auf den Europameisterschaften den zweiten Platz hinter Sonja Henie. Schullehrenii in der Klaffe erstochen. Schreckenstat eines Geisteskranken. Während des Unterrichts in der katholischen Volks schule in überuhr bei Esten klopfte der geistesschwache Schuhmacher Robert Ronig gegen die Tür der Klasse, in der die Lehrerin Robmann Unterricht erteilte. Als die Lehrerin die Tür öffnete, versetzte ihr der Eindringling mit einem Schustermesser einen Stich in dir Brust, warf sie zu Boden und stach weiter auf sie ein, so daß der Tod eintrat. Die Schulkinder sprangen durch die Fenster auf die Straße. Der Täter ergriff die Flucht, konnte jedoch der Polizei übergeben werden. Ronig war früher 6 Wochen in einer Nervenheilanstalt untergebracht gewesen. Neues aus aller Well. Marga von Etzdorfs letzte Fahrt. Mit dem Dampfer „Thessalia" sind die sterblichen Überreste der tragisch ver unglückten Fliegerin Marga von Etzdorf in Hamburg eingetroffen. Der Deutsche Luftsportverband wird an Bord des Schiffes eine Trauerfeier veranstalten. Ganzer Häuserblock niedergebrannt. Als die Be wohner eines Häuserblocks in Sulzbach (bei Apolda) von einem Feuerwerk heimkehrten, fanden sie ihre Wohnstätte vollständig niedergebrannt. Außer dem Wohngebäude waren noch eine Scheune und Nebengebäude den Flam men zum Opfer gefallen. Fünf Familien wurden durch den Brand obdachlos. Drei Menschen gerettet. An der Mole von Warne münde badete ein Matrose trotz hohen Seeganges. Durch die hohe Brandung wurden seine Versuche, zurück zuschwimmen, vereitelt. Schließlich sprang der junge SA.-Marine-Sturmmann Bernhard Prehm aus Warne münde mit vollem Zeuge in die brandende See. Es ge lang ihm, den Matrosen an die Mole zurückzubringeu. Es ist bereits das drittemal, daß der junge Prehm einen Menschen vor dem Tode rettete. Er hat im vorigen Jahr zwei Menschen aus der tobenden See gerettet. ' Trauer um die Opfer der Zcchcncxplosion. Im Hin blick aus das Explosionsunglück auf der Zeche „General Blumenthal 1/2", das vier Hitlerjungen hingerafft hat und bei dem wettere drei Mitglieder der Hitlerjugend schwer verletzt wurden, wurde vom Obergebietsführer West angeordnet, daß die Hitlerjugend des Obergebietes als äußeres Zeichen der Trauer über den Verlust ihrer Kameraden bis zum 1. August Trauerflor trägt. Sämt liche Veranstaltungen, wie Deutsche Abende und ähnliche, fallen in dieser Zeit aus. — Baldur von Schirach, der Reichsjugendführer, hat an die Hinterbliebenen ein Bei leidstelegramm gesandt. "Polnisches Flugzeug bei Danzig notgelandet. Das planmäßige Verkehrsflugzeug der polnischen Luftverkehrs gesellschaft ist auf dem Fluge von Warschau nach Danzig zwischen Liessau und Klein-Lichtenau notgelandet. Beim Ausrollen ist das Flugzeug mit den Tragflächen gegen Weidenbäume gerannt. Die linke Tragfläche wurde am untersten Ende vollkommen abgerissen, die rechte Trag fläche am äußeren Ende zerstört. Außerdem ist der Rumpf hinter der Passagierkabine eingeknickt und der Propeller beschädigt. Von den Insassen — vier Warschauer Flug gäste — wurde ein Passagier an der Stirn durch Glas splitter leicht verletzt. ^Furchtbares Autounglück fordert vier Todesopfer. Ein Automobilunfall bei Oran (Frankreich) forderte vier Tote und zwölf Verletzte. Der zwischen Oran und Tlemcen verkehrende Personenkraftwagen stürzte einen Abhang herab und ging in Trümmer. Vier der Insassen waren auf der Stelle toi. Zwölf Personen erlitten mehr oder weniger schwere Verletzungen. Hausbrand durch Meteor? Drei Tote und drei Ver letzte forderte ein Feuer in einem Wohnhaus in Besancon (Frankreich). Das Feuer brach im zweiten Stock aus. Aus dem zweiten Stockwerk sprang ein Mann mit seiner Tochter von zehn Monaten im Arm aus die Straße. Beide wurden durch den Aufprall auf den Boden schwer verletzt. Eine andere Mieterin des zweiten Stockwerkes, die sich mit ihren beiden Töchtern von zwei bis fünf Jahren ebenfalls durch Absprung retten wollte, wurde unter den Trümmern der unter ihr cinstürzendcn Decke begraben und verbrannte mit den Kindern. Wahrscheinlich wurde der Brand durch einen Meteorstein verursacht, der auf das Dach des Hauses fiel. ^Jm Gummiboot über den Kanal. Zwei Engländer von 20 und 21 Jahren haben von Dover aus in einem kleinen Gummiboot den Kanal überquert. Sie verbrachten die Nacht unter einem Zelt und wollen den Kanal von der französischen Küste nach England zurück überqueren. Vier Freunde suchen Mattern. Auf dem Wege nach Alaska sind vier Flieger, Freunde des vermißten Wett fliegers Mattern, in Edmonton eingetroffen. Die Flieger beabsichtigen von Nome in Alaska aus eine planmäßige Suche nach ihrem verschollenen Kameraden durchzuführen. Der Herztod bei Beriberi. - Der medizinischen Wissenschaft hat die Frage lange Zeit Schwierigkeiten bereitet, wie der bei Beriberi oft auftretende plötzliche Tod durch Herzschwäche zu erklären sei. Neuere Forschungen, die der Wiener Universitätsprofessor Wenckebach in Niederländisch Indien angestellt hat, dürften als erfreu licher Fortschritt in der Aufklärung dieser Erscheinung zu werten sein. Zunächst konnte er feststellen, daß der Herztod bei Beriberi durch eine sonst nie beobachtete Ueberfchwemmung des Herzens mit Blut verursacht wird. Diese beruht zuw Teil darauf, daß die Kontraktionskraft des Herzmuskels fast völlig aufgehoben ist. Merkwürdigerweise zeigte jedoch das Elektrokardiagramm anscheinend eine Besserung der Herz tätigkeit an. Hieraus ließ sich durch einen Vergleich mit be kannten Erscheinungen schließen, daß der Kräfteschwund des Muskels auf eine Wasseranhäufung in den Muskelzellen zu rückzuführen ist. Als Weitere Ursache der Blutüberfüllung des Herzens darf man eine Störung der Blutkreislauf regelung ansehen. Eine starke Zunahme des Blutdruckes in den Venen und seine Abnahme in den Arterien führten zu der Erkenntnis, daß sich die kleinsten Blutgefäße, also z. B. die Adern in der Haut, wo sich der Ueberqang des Blutes von den Arterien in die Venen vollzieht, in stark erweitertem Zu stande befinden. Sie bereiten also dem Blutznstrom in die Venen keinen Widerstand, und das hat deren Ueberfüllung and schließlich die des Herzens zur Folge.