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Wieder mehr Arbeit. Reichsbahn schafft für SSV Millionen Arbeit. 25V 000 Mann für ein Jahr beschäftigt. Auf der Sitzung des Verwaltungsrates der Deutschen Reichsbahn wurde u. a. folgendes mitgeteilt: Der vor läufige überblick über die Entwicklung der Ein nahmen für das erste Halbjahr 1933 zeigt, daß gegen über der gleichen Zeit des Vorjahres die Gesamt einnahmen um 4,3 Prozent, gegenüber 1929 aber um 47,7 Prozent zurückgegangen sind. Gegenüber 1932 sind lediglich die Einnahmen im Personenverkehr beträchtlich niedriger. Die Einnahmen im Güter verkehr liegen um rund 2 Prozent höher. Die Reichsbahn wird ihrerseits die Entwicklung durch ein großes A r b e i t s b c s ch a f f u n g s p r o g r a m m fördern, das die Hauptverwaltung im Nahmen des Ge neralangriffs der Rcichsrcgicruug auf die Arbeitslosigkeit vorbereitet hat und das der Verwaltungsrat genehmigt hat. In eingehenden Besprechungen mit der Ncichsregie- rung und der Reichsbank ist ein Arbeitsprogramm in Höhe von 560 Millionen Reichsmark ausgestellt und finanziert worden. Die Reichsbahn wird die Mittel in erster Linie zur verstärkten Verbesserung der vorhandenen Anlagen ver wenden und erst in zweiter Linie neue Anlagen Herstellen. Mit den vorgesehenen Arbeiten können 250 000 Arbeitskräfte durchschnittlich für die Dauer eines Jahres beschäftigt werden. Die Arbeiten sollen schleu nigst vergeben werden. Der Verwaltungsrat beschloß ferner, von der reichs gesetzlichen Ermächtigung zur Gründung des Zweig unternehmens „Reichsautobahnen" Gebrauch zu machen. Damit die Arbeiten sofort in Angriff genom men werden können, ohne die endgültige Finanzierung abzuwarten, stellt die Reichsbahn dem neuen Unternehmen ein Darlehn von 50 Millionen Mark zur Verfügung. Die Arbeiten haben auf der Strecke Frankfurt—Mannheim bereits begonnen. Im Nahmen des großen Arbeitsbeschafsungspro- gramms Hai der Verwo-rungsrat auch die Ausführung des alten Berliner Planes einer unterirdischen Verbindung des Stettiner Bahnhoss mit dem Potsdamer und Anhalter Bahnhof, der „Nord-Süd-S.-Bahn", be schlossen und Mittel für den Bau des Rügen dammes bereitgestellt. Für. diese Arbeiten sind im Programm >26 Millionen Mvk? bewilligt worden. Der Arbeitgeber bei den Aufmärschen -er Arbeitsfront. Die Deutsche Arbeitsfront teilt mit: „Die erste große Versammlungswelle der Deutschen Arbeitsfront rollt. In allen großen Städten Deutschlands finden gewaltige Massenkundgebungen des schaffenden Volkes statt. In Nürnberg, Frankfurt-Main, Koblenz und Köln marschier ten Zehn- und Hunderttansende deutscher Volksgenossen und legten ein Bekenntnis zu Volk undVater- land ab. Arbeiter und Angestellte aller Berufe de monstrierten gegen den zerstörenden Klassenkampf, für die deutsche Volksgemeinschaft. Es ist der Wunsch des Führers der Deutschen Arbeits front, Pg. Dr. Ley, daß auch die deutschen Unterneh- mcralsMitgliederderDeulschen Arbeits front sich an den Kundgebungen beteiligen. Der zusammen mit seinen Mitarbeitern, mit den Arbeitern und Angestellten in der Demonstration marschierende Unternehmer vervollständigt auch nach außen das Bild wahrer Volksgemeinschaft. Alle deutschen Unternehmer werden deshalb ausgefort'cr.', durch restlose Teilnahme an den Veranstaltungen der Deutschen Arbeitsfront für die Überwindung des K l a s s e n k a m p f g e d a n kens zu demonstrieren." Zeder drille Deoische ein Großstädter. Aufschlußreiche Ergebnisse der Volkszählung. Das vorläufige Ergebnis der Volkszählung vom l7. Juni gibt ein Bild von dem ungleichartigen Verlaus der Bevölkerungsentwicklung in den verschiedenen Reichsteilen. Die Bevölkerungszunahme von 1925 bis 1933 war wenn man von den kleineren Ländern und den Stadt-Staaten absieht, am stärksten: in Oberschlesien mit 7,8 Prozent, in der Stadt Berlin mit 6,9 Prozent, der Rheinprovinz mit 5,S Prozent, in West falen mit 5,2 Provinz, in der Provinz Brandenburg mit 5,1 Prozent; am schwächsten: in der Grenzmark mit 0,1 Prozent, in Pommern mit 1,1 Prozent, in Braunschweig mit 2,0 Prozent, in der Provinz Sachsen mit 2,4 Prozent, in Niederschlesien mit 2,5 Prozent. Die Zahl der Großstädte, das heißt der Gemeinden mit 100 000 und mehr Ein wohnern, beträgt nach der neuen Zählung 5 2 (ein schließlich Saarbrücken 53). Neu in den statistischen Rang einer Großstadt ausgenommen sind: Beuthen, Gleiwitz und Würzburg. Die orts anwesende Bevölkerung der Großstädte beläuft sich aus insgesamt 19,7 Millionen Einwohner oder 30,1 Prozent der Reichsbevölkerung Fast jederdritteDeutsche lebt in einer Großstadt, 1925 war es jeder vierte. Durch Eingemeindungen und Bevölkerungs zuwachs sind zu den 16,4 Millionen Großstadtbewohnern von 1925 weitere 3,3 Millionen oder 19,6 Prozent htnzu- gekommen. Neben den Millionen st ädtenBerlin (4 202 000) und Hamburg (1 092 400) gibt es nach der neuen Volkszählung acht Städte, die mehr als eine halbe Million Einwohner haben. Es sind: Köln (750 000), München (726 000), Leipzig (702 000), Essen (650 300), Dresden (643 000), Breslau (623 800), Frankfurt am Main (548 500), Dortmund (534 800). Das vorläufige Ergebnis der Volkszählung bat die Gesamtbevölkerung des Deutschen Reiches ein schließlich des Saargebietes auf 66,1 Millionen Seelen fest- gestellt. Unser obiges Schaubild veranschaulicht die Be völkerungsbewegung des Deutschen Reiches in den letzten 75 Jahren, die Zahlen sind in Millionen ausgedrückt. Während die Einwohnerzahl im Jahre 1858 — wie man sieht — nur 36,2 Millionen betrug, wuchs sie schnell und erreichte im Jahre 1915 mit 67,8 Millionen ihren Höchststand, der bis jetzt noch nicht wieder erreicht worden ist. Immerhin hat die Reichsbevölkerung — ohne Saargebiet — gegenüber der letzten Zählung vom Juni 1925 um rund 2,7 Millionen oder um 4,4 Prozent zu genommen. Wie verkitt sich Sachsens Einwohnerznivachs? Nach dem Ergebnis der Volkszählung vom 16. Juni * Die im Statistischen Landesamt auf Grund der M düngen der einzelnen Gemeinden vorgenommene A sammenstellung hat ergeben, daß die ortsanwesende E völkerung im ganzen Lande von 4 981862 im Jahre 19! auf 5196 386 im Jahre 1933, also um 214 524 (glei 4,3 Prozent) gestiegen ist. In den bezirksfreien Städic hat sich in diesem Zeitraum die Zahl der ortsanwesend» Personen von 2 268 836 auf 2 378 202 und in den Anü hauptmannschasten von 2 712 999 auf 2 818 184 erhöht. D prozentuale Zunahme der ortsanwesenden Bevölkert berechnet sich somit für die bezirksfreien Städte a' 4,8 Prozent und für die Amtshauptmannschaften w 3,9 Prozent. Der Bevölkerungszuwachs ist bei den bezirl freien Städten am stärksten in Pirna (7,65 Prozent), GIA chau (7,35 Prozent) und Zwickau (7,05 Prozent) und b den Amtshauptmannschaften in den Bezirken Leipz (13,44 Prozent), Chemnitz (8,27 Prozent) und Flöl (8,22 Prozent). Eine Abnahme der ortsanwesenden Bevc kerung zeigt sich bei den bezirksfreien Städten in Mb Weida (— 1,93 Prozent) und bei den Amtshauptmani schäften in den Bezirken Zittau (— 0,62 Prozent) M Olsnitz (— 0,40 Prozent). Kurze politische Nachrichten. Der Reichskanzler hat Dr.-Jng. Fritz Todt i München zum Generalin fpektor für das deutsck Stratzenwesen bestellt. Generalinspektor Todt ist z" letzt als Oberingenieur bei einer Müncher Baufirma still gewesen. * Vor der Strafkammer für Korruptions- und Sab» tagefälle in Königsberg begann der zweite Prozei gegen den Generallandschaftsdirektor von Hippe wegen betrügerischer Machenschaften bei ErsteigeruN! eines Gutes. Zu dem Prozeß, der mehrere Tage dauer' wird, sind 37 Zeugen geladen. * Der Regierungspräsident in Königsberg (Preußen) h" gegen den Ersten Bürgermeister der Stad Marienburg, Pawelcik, das Disziplinarverfahren ck öffnet und ihn sofort seines Amtesenthoben. -i- Jn einem längeren Leitartikel teilt die „Danzigs Landeszeitung", das Organ des dortigen Zentrums, nist daß das Zentrum in Danzig auf jeden Fall be stehen bleiben und nicht dem Beispiel der reicht deutschen Partei folgen werde. -i- Die Pressestelle der Reichsjugendführung teilt mH Es wird nochmals auf Anordnung 2 des Jugendführell des Deutschen Reiches hingewiesen, nach der sich sä mH liche Jugendorganisationen Deutschland» beim Jugendführer des Deutschen Reiches zu melde' haben, und zwar Berlin NW 40, Alsenstraße 10, Ab teilung Verbände. Jugendorganisationen, die dies» Meldung bis zum 15. Juli 1933 nicht oder nur unvoll ständig vollzogen haben, gelten als ausgelöst. * ReichSlanzlerspende für die notleidenden Deutschell in Rußland und Sudelenland. Zur Linderung der Not unserer Volksgenossen b Sowjetrußland und Audetenland hat der Reichskanzle' dem Reichsausschuß „Brüder in Not" den Betrag vo» 1000 Mark zur Verfügung gestellt. Ehrung Görings durch die Stadt Kolberg. ' Anläßlich der Kolberger Befreiungsfeier wurde de»' preußischen Ministerpräsidenten von der Stadt Kolbest als wertvolle Erinnerungsgabe der Spazierstock, den de' heldenmütige Verteidiger der Festung Kolberg, Nettelbeä einst benutzt hat, überreicht. (49. Fortsetzung.) Als Ole wieder aus dem Direktionsgebäude tritt, da um ringt ihn die Menge. Weinende Frauen umarmen ihn, Männer drücken ihm die Hand. Sie wissen aus dem Munde des Obersteigers, daß Ole so viele Kameraden gerettet hat, wissen, daß er wieder in den Schacht fahren will, um weiter zu helfen. „Stark sein! Stark sein!" tröstet Ole, aber es schnürt ihm die Kehle zusammen. Er muß immer an die Dreihundert Lenken, die im Berg den ewigen Schlaf tun. Dann drängt sich Ole bis zum Obersteiger durch, der eben aus dem Schacht kommt. Hans Geist ist vollkommen erschöpft, seine Züge sind fahl. „Wie steht's, Obersteiger? Können wir einfahren?" Hans winkt müde ab. „Wir kriegen den Hauptstollen nicht frei!" „Ich will aber hinunter! Ich muß Mitarbeiten!" Geist ruft den Steiger Berthold heran. „Fährst du ein, Berthold?" „Ja, bin bereit!" „Nimm den Hauser und den Karsten mit! Sind die brav sten Helfer!" Zu dritt fahren sie nun in den Schacht ein. Unten mühen sich die Hilfsmannschaften, den Hauptstollen freizubekommen. Sie haben ein großes Loch in die Massen gebohrt, aber es will sich kein Hohlraum zeigen. . „Sprengen!" ratet Ole. Aber der alte Obersteiger Bürgel von der benachbarten Armbrust-Hütte schüttelt den Kopf. „Obersteiger Geist will nicht sprengen. Und ich riskier's auch nicht Es kann alles zusammenstürzen." „Und die Eingeschlossenen im Schacht, Obersteiger?" fragt Ole erregt. „Sind sicher tot!" sagt Bürgel ernst. Es klingt grausam. „Kommt nicht darauf an, sie einen Tag früher oder später zu bergen Jetzt gilt's, das Werk wieder in Ordnung zu bringen. Das Werk bedeutet Arbeit und Arbeit ist Brot!" „Aber Leben ist Leben!" stöhnt Ole. „Obersteiger . . . wir müssen sprengen Der Hauptstollen muß frei werden, viel leicht können wir doch noch einen Kameraden retten!" „Ich wag es nicht! Wenn's die Herren bestimmen, mag's geschehen. Auf meine Verantwortung mach ich's nicht! Der Schacht kann einstürzen, und dann ist die Sankt Anna-Grube gewesen!" Sie fahren wieder nach oben. Verhandeln mit der Kom mission. Ole beschwört die Herren aus Saarbrücken, einen Sprengversuch machen zu lassen. Man berät darüber. Nachdem alle Für und Wider er wogen sind, wird der Beschluß gefaßt: Sprengen! Aber allen graut davor, denn es kann auch das Ende für jene Männer sein, die die Sprengung vornehmen. „Ich will's versuchen! Zusammen mit Karsten," meldet sich Ole freiwillig. Paul nickt nur zu seinen Worten. Und sie schicken sich an wieder in den Schacht zu fahren. Alles was zum Sprengen nötig ist, nehmen sie mit. Ein Sprengmeister begleitet sie in den Schacht. Die Bohrung der Sprenglöcher wird sofort in Angriff genommen. Der Sprengmeister, der den beiden Kameraden An weisungen gegeben hat, bleibt bei ihnen. Er schämt sich, sie im Stich zu lassen. Oben vernimmt man den dumpfen Knall der Explosion. Der Sprengmeister hat nur eine schwache Ladung genom men, um die Wirkung auszuprobieren; die Sprengung hat keine schlimmen Folgen. Staub und Rauch verziehen sich. Neue Löcher werden gebohrt, die Ladungen verstärkt. Bis nach sechzehn Sprengungen in den Morgenstunden des nächsten Tages der Hauptstollen endlich freiliegt. Jetzt arbeitet «in Heer von Helfern, um abzustützen. Aber bald treibt sie der Berg wieder in die Flucht, denn die Stollenwände geben nach, die starken Stempel werden ge knickt wie Streichhölzer. Nur Ole und Paul bleiben im Schacht, und auch Hans Geist ist jetzt wieder mit dem Obersteiger Bürgel bei ihnen. Unter Todesgefahr, denn jeden Augenblick kann der Berg erneut zusammenrutschen, kriechen sie in den Hauptstollen. Der ehemals waagerechte und schnurgerade Stollen hat seine Gestalt gang verändert. Er geht «ine Strecke weit hoch, dann wieder tief. In den Tiefen hat sich Wasser angesammelt. Ole und Paul kriechen den Stollen entlang und bergen einen Toten nach dem anderen. Oben am Schachteingang erhebt sich ein großes Weinen, tiefste Verzweiflung erfaßt die harrende Menge, als der Förderkorb die Toten ans Licht schafft. Die Hilfsmannschaften sind inzwischen wieder in den Schacht eingefahren. Sie kennen die Gefahr, aber sie schämen sich, hinter dem alten Ole zurückzustehen. Der Hauptstollen ist mit Leichen besät! Die Bergleute scheinen das Nahen der schlagenden Wetter verspürt zN haben und sind von ihren Arbeitsstätten geflüchtet, aber sie kamen nur bis in den Hauptstollen, dort erreichte sie der Tod. Ole bemerkt, daß die Seitenstollen noch verhältnismäßig gut in Ordnung sind. Er kriecht in einige hinein, findet sie verlassen, nur der Stollen 112 birgt Opfer. Verschiedene Stollen aber sind vollkommen verschüttet und Ole kann nicht feststellen, ob unter den Gesteinsmassen noch tote Menschen liegen. Er und Paul bergen in acht Stunden zweihundertneun' undsechzig Bergarbeiter. Tot, erstickt! Aber Gott hat ein Wunder getan Sie können auch noch achtzehn Bergleute, zwar total er schöpft aber doch noch lebend, ans Tageslicht bringen. Keiner, außer Ole, Paul und dem Obersteiger Hans Geist hatte sich in den Hauptstollen gewagt, die anderen warteten im „Saal", nahmen die Toten in Empfang und brachten sie zum Förderstuhl. Zehn Stunden darnach, als der erst« Tot« aus dem Haupt stollen geborgen worden war, kriegt Ole durch die schmale Oeffnung des Stolleneingangs, gefolgt von Paul, und wankt auf Hans Geist zu. Der Obersteiger fängt den Taumelnden auf. „Ole, mein Freund!" sagt er mit feuchten Augen. Die anderen Männer sehen mit Bewunderung auf die beiden Helden, die schier Uebermenschliches vollbrachten und dab«' zehn Stunden lang in Gefahr waren, selbst vom Berg be graben zu werden'. Ole fährt sich ein paarmal über Stirn und Augen, als wollte er die furchtbaren Bilder verscheuchen, die er in dieser Nacht schauen mußte; die in Bündeln liegenden Leichen, ver schlungen und verkrampft im Todeskampfe, die gebrochenen Augen, die ihm wie anklagend entgegenstarrten Er weit, daß er nie wieder in ein Bergwerk fahren kann, denn diese Biwer wird er nie loswerden, wird sie nie ganz vergessen können. „Komm, Ole!" sagt der Obersteiger. „Du hast mehr ge leistet als ein Mensch zu leisten vermag." (Fortsetzung folgt.) beson vert als diese tverdc der C zwar zum s naheg ebenso wurd» Drähi Inn Bul geor bcan poliZ Hal o pf Nan Todi trag, «in I Gefa Dr zelle Gelsc leids ,,^zch L a t Nch Arbe Am Un ra Koi Re, daß Kon das gehe D tret« Hän B V> derti achtz Gl di« i Hc ab. D< Und Al ihm «ine Ol vieru Si aus t Gass! Ob und' Fackk M P,