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TäubHen mit ihrem Rucke-öie-ku: die Kröpfer, Verkehrt- flügel, Brünner, Malteler, Strasser, Huhnschecken, Trommel- tauben- usw. usw. Besonderes Interesse erfährt die Ausstellung diesmal noch dadurch, das ihr eine Kaninchcnschau des hiesi gen Kaninchenzüchtervereins angegliedert ist. Auch da gibt es auserlesene Tiere von belgischen und deutschen Riesen, von blauen Wienern und so fort. An Vielseitigkeit läßt also die diesjährige Schau wirklich nichts zu wünschen übrig. Jedem Besucher sei auch die schöne Gewinne enthaltende Tombola und die gute Verkaufsklasse empfohlen. Der Reingewinn aus der Lotterie wird dem Stadtrat für die Unterstützung Hilfs bedürftiger überwiesen. Der Heimatdichter Erich Langer -f. Im 51. Lebensjahre starb in Dresden-Leutewitz der Heimatdichter Erich Langer. Die Sänger ganz Deutschlands kennen ihn gut. Viele kraftvolle und von Idealismus getragene Verse zum Preise des deutschen Lie des und des deutschen Gedankens hat er geschrieben, und seine Lyrik ist so von innerer Musikalität erfüllt, daß eine ganze Reihe namhafter Komponisten, vor allem Gustav Wohlgemuth, immer wieder auf Verse Erich Langers zurückgriffen, der dem Fühlen und den Gedanken des deutschen Sängers besonders glücklichen Ausdruck verlieh. Lange Zeit war er auch Mitarbeiter der Sächsischen Sängerbundeszeitung, der Sächsischen und der Deutschen Sängerzeitung. In zahlreichen Artikeln zeigte er sich als ein ideal gesinnter Vorkämpfer für neue Ideen und als ein Wahrer des deutschen Liedes. Mit dem Wilsdruffer „Sän gerkranz" und dem Grumbacher „Liederkranz" verbanden ihn besondere freundschaftliche Bande. Gern weilte er in ihren Reihen. Dem „Sängerkranz" widmete er noch bei seiner 60° Jahr-Feier einen poetischen Festgruß. Langer stammte aus Thalheim im Erzgebirge. Helbigsdorf. Die diesjährigen Weihnachtsferien dauern bis 7. Januar 1933 und zwar beginnt die Schule Montag, den 9. Januar 1933, Klasse 1 früh 8 Uhr, Klasse 2 mittags 1 Uhr. Die Berufsschule beginnt wie immer Mittwoch, den 11. Ian. mittags 1 Uhr. Seeligstadt. Bei der gestern stattgefundenen Treibjagd wurden nur 43 Hasen erlegt gegenüber 86 im Vorjahre. Niederwartha. Die Ortsgruppe der N.S.D.A.P. hatte es sich nicht nehmen lasten, auch in diesem Jahre ihren treuen S.A.-Leuten eine Weihnachtsfreüde zu bereiten. In dem von den jederzeit entgegenkommenden Wirtsleuten festlich-weih nachtlich geschmückten Veranda-Zimmer des Bahnschlößchens war eine einladende Gabentafel bereitet. Durch freiwillige Geldspenden und Erzeugniste fleißiger Frauenhände konnten allerhand nützliche Gebrauchsgegenstände und auch Eßwaren beschert werden. Eine Ansprache des Ortsgruppenleiters Ha gen, der Vortrag eines Weihnachtsgedichtes durch Fräulein Käte Schlupsky, gemeinsam gesungene Lieder, Rezitation des Bahnschlößchenwirtes Ettrich und musikalische Vorträge würzten die Stunden des fröhlichen Beisammenseins. Niederwartha. Einen reizvollen Anblick bietet zur Zeit der untere Stausee. Er ist mit Eis bedeckt, hat aber offene Stellen. An den Rändern der Eisschollen hocken zahlreiche Wildenten stundenlang unbeweglich. Ab und zu spritzt das Wasser auf, wenn eine Ente ins Master nach Beute stößt. Dem entfernten Beschauer erscheinen die Reihen der unbeweglich da- sitzenden Wasservögel mit ihren Hellen Leibern wie zwerghafte Pinguine, auch Alken genannt, die in großen Scharen die ark tischen Gewässer bevölkern. Das gesamte Landschaftsbild wür de aber viel reizvoller fein, wenn die Natur ihr schneeiges Winterkleid trüge. Mohorn-Grund. W i n t e r h i l f e. Nachdem der Frauen- vre eunl-williryllti sich kN ven utenp oer christlichen Nächstenliebe gestellt und Meihnachtsgaben gespendet hatten, trat auch die gesamte Gemeinde ein, die Not zu lindern und Bedürftigen der Gemeinde eine Weihnachtsfreude zu bereiten. Wochen zuvor war für die örtliche Winterhilfe gesammelt und mit gutem Erfolg; gegen >800 Mark waren eingegangen — u. a. auch ein Betrag vom Gebr. Arnholdschen Pensivnsverein und dem hiesigen Iagdpächter B. — dazu Butter in reicher Fülle von der Molkerei Lorenz, ebenso Kleidungsstücke in gro ßer Zahl. Am Weihnachtsmorgen fuhr das Auto der freiwilli gen Feuerwehr vor die Häuser und brachte etwa 120 Bedürf tigen, jung und alt, von Mohorn-Grund die Weihnachtspaket- chen ins Haus durch die geschäftigen Hände der Gehilfen von Knecht Ruprecht. Die Opferwilligkeit der Gemeindeglieder war auch in diesem Jahre hervorragend mustergültig; hoffentlich sind auch alle Gaben in dankerfüllte Familien gekommen und haben etwas Weihnachtsfreude auszulösen vermocht. Kirchennachrichten für Silvester und Neujahr. Silvester: Kollekte für den Allgemeinen Kirchenfond. Neujahr: Predigttext: Lukaus 2, V. 21. Wilsdruff. Silvester: Abends 6 Uhr Predigtgottesdienst; anschließend Feier des heiligen Abendmahls. Kirchenmusik: Psalm 121. Gemischter Chor von I. H. Lützel. — Neujahr: Vorm. 449 Uhr Heiliges Abendmahl. Vorm. 9 Uhr Predigt gottesdienst. Kirchenmusik: Arioso „Dank sei dir Herr" für eine Altstimme, Violine und Orgel., Gesang: Frl. Doris Rost. Nachm. 3 Uhr Eroßmütterchenverein. Grumbach. Silvester: Nachm. 4 Uhr Iahresschlußfeier m. heil. Abendmahl. Kollekte für den Allg. Kirchcnfonds. — Neu jahr: Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Kirchenmusik: „Ob der Sterne Myriaden wohnt und thront ein Gott der Gnaden" v. G. Fleischer. Kesselsdorf. Silvester: Nachm. 5 Uhr Silvestergottesdienst, anschließend Beichte und heiliges Abendmahl (Pf. Heber). — Neujahr: Vorm. 9 Uhr Festgottesdienst mit Beicht und heil Abendmahl (Pf. Heber). Kirchenmusik: „Auf, auf zu Gottes Lob". Lied für Sopran von Franck-Riedel. Nachm. 2 Uhr Taufgottesdienst. Unkersdorf. Neujahr: Vorm. 449 Uhr Predigtgottesdienst. Meistropp. Silvester: Nachm. 0n5 Uhr Beichte und Feier des heiligen Abendmahls; nachm. 5 Uhr Silvestergottesdienst. Kollekte für den allgemeinen Kirchcnfonds. — Neujahr; Vorm. 10 Uhr Predigtgottesdienst. Limbach. Neujahr: Vorm. 449 Uhr Predigtgottesdienst; VvrM, 10 Ubr Kindergottesdicnst. Blankenstein. Silvester: Abends 7 Uhr Iahresschlußfeier, anschließend Beichte und heiliges Abendmahl. — Neujahr: Vorm. 4-9 Uhr Gottesdienst mit Predigt. Helbigsdorf. Neujahr: Vorm. 9 Uhr Lesegottesdienst. Tanneberg. Silvester: Abends 446 Uhr Iahresschlußfeier. — Neujahr: Vorm. 10 Uhr Gottesdienst mit Predigt. Herzogswalde. Silvester: Abends 7 Uhr Predigtgottes dienst mit anschl. Abendmahlsfeier. Kollekte. — Neujahr: Nach mittags 2 Uhr Festgottesdienst. Kirchenmusik: Ps. 89, 1 für zweistimmigen Kinderchor mit Orgelbegleitunq von P. Gläser. Mohorn. Silvester: Nachm. 445 Uhr Predigtgottesdienst mit anschließender Abendmahlsfeier. (Anmeldung zum Abend mahl vor dem Gottesdienst.) Kollekte. Neujahr: Vorm. 8 Uhr Festgottesdienst. Dittmannsdorf. Silvester: Abends 447 Uhr Gottesdienst, anschließend Abendmahl. Kollekte für den allgemeinen Kirchen fonds. — Neujahr: Vorm. 9 Uhr Gottesdienst, anschließend Kindergottesdienst. Neukirchen. Silvester: Nachm. 444 Uhr Gottesdienst. Anschließend Abendmahl. Kollekte für den allgemeinen Kir chenfonds. — Neujahr: Nachm. 2 Uhr Gottesdienst. Burkhardswalde. Silvester: Abends 8 Uhr Abendgvttes- dienst mit anschließender Abendmahlsfeier. Kirchenmusik: 1. „Durch Trauern und durch Plagen" von Fink; 2. „Des Jahres letzte Stunde" von Schulz. Frauenchöre. — Neujahr: Vorm. 449 Uhr Lesegottesdienst. Kinderchor: „Lobe den Herrn" von Gläser. Nachm. 3 Uhr Kindergottesdicnst. Deutschenbora-Rochschönberg. Silvester: Abends 7 Uhr Beichte und Abendmahl,-um 7 Uhr Iahresschlußgottesdienst in Deutschenbora. Kollekte für den allgemeinen Kirchenfonds. — Neujahr: Vorm. 9 Uhr Festgottesdienst in Rothschönberg. Kir chenmusik. Kollekte für den allgemeinen Kirchenfonds. Nachm. 2 Uhr in Deutschenbora Festgottesdienst. Katholischer Gottesdienst Wilsdruff (Schloßkapelle) Sonn tag (Neujahr) vorm. 4410 Uhr Hochamt, Predigt und Segen. Vorher Beichtgelegenheit. Vereinskalender. Turnverein DT. Neujahrstag Wiederholung des Theater abends. Verein junger Landwirte. 4. Januar 4 Uhr Vortrag. Wetterbericht. Vorhersage der Sächsischen Landeswetterwarts für den 31. Dezember: Zeitweise auffrischende Winde aus Süd bis Südwest. Zunächst geringe, dann langsam zunehmende Be wölkung. Temperaturverhältnisse vorläufig nicht durchgreifend geändert. Im Wesentlichen niederschlagsfrei. Sschje» vnü llscddallSM j Leisnig. Fabrikbesitzer Arthur Zehl h. Mitt woch vormittag ist Fabrikbesitzer Arthur Zehl, einer der be kanntesten und angesehensten Bürger unserer Stadt, ganz plötz lich an Herzschlag gestorben. Kein Leiden, kein Krankenlager ging seinem Tode voraus. Es liegt eine Tragik darin, fest stellen zu müssen, daß mit Arthur Zehl der letzte Hüter der seit fast 100 Jahren in Leisnig ansässigen Familie Zehl dahin gegangen ist, die aus kleinen Anfängen heraus durch zähen Fleiß und hartes Schaffen sich emporgearbeitet hat zu einer der angesehensten Bürgerfamilien unserer Stadt. Weit über Sachsens Grenzen hinaus war die Firma „Schuhfabrik Hein rich Zehl K Co." bekannt. Mit einer Belegschaft von rund 200 Köpfen arbeitete diese Fabrik und versorgte einen weit ausge dehnten Kundenkreis mit ihren Erzeugnisten. Von der Pike auf gehörte Arthur Zehl der Branche an. Dresden. Wieder Luftverkehr. Die für den 1. Februar 1933 wieder in Aussicht genommene Luftpost Berlin—Dresden—Prag—Wien verkehrt bereits vom 2. Januar an. Königsbrück. Gin guter Ehemann. In Koitzsch geriet ein Einwohner mit seiner Ehefrau in Streit, weil -r dcn Wünschen seiner Fran znivtber auSgehen wollte. Im Verlaufe dieser ehelichen Auseinandersetzungen ver setzte der Ehemann seiner Frau einen Fußtritt. Die Frau erlitt ernste Verletzungen und mußte sich in ärztliche Be handlung begeben. Der Mann aber aina aus! Sebnitz. Der unsichere Radfahrer. Auf der Langen Straße kam der Arbeiter Scharm mit seinem Fahr rad stadtwärts gefahren. Ein ihm entgegenkommender Kraftwagenführcr bemerkte die Unsicherheit des Rad fahrers und brachte seinen Wagen deshalb znm Halten. Trotzdem fuhr Scharm auf den haltenden Wagen auf, stürzte über das Rad hinweg in die Schutzschcibs und fiel schließlich mit lebensgefährlichen Kopfverletzungen auf die Straße. Stollberg. Liebesdrama in einem Hotel. In einem hiesigen Hotel fand man ein Liebespaar aus Chemnitz mit Bitterkleesalz vergiftet auf. Der junge Mann, ein Friseur, starb kurz nach seiner Einlieferung in ein Krankenhaus, während das junge Mädchen schwer krank daniederlregt. Der Grund zur Tat dürfte darin zu suchen sein, daß die Eltern des Mädchens gegen die Heirat waren. Slsnitz i. V. Großfeuer. In Taltitz verbrannten Scheune, Schuppen und Stallung des Gutsbesitzers Friedel sowie die Scheune des Gutsbesitzers Gebhardt vollständig. Dabei sind 200 Zentner Getreide, 300 Zentner Stroh und Heu, landwirtschaftliche Maschinen, Geräte usw. mitver brannt. Infolge Wassermangels konnten die Löscharbeiten nicht in dem erfolgreichen Umfange durchgesührt werden. Es wird Brandstiftung angenommen. Zwönitz. Neuer Bürgermeister. Bei einer Enthaltung wählte die Zwönitzer Stadtverordneten versammlung mit neun gegen zwei Stimmen den Ober verwaltungsinspektor Ritter zum Bürgermeister. Schwarzenberg. Eine unvermutete Revi sion. In dem Wasser- und Sauerstoffwerk, das zum JG.-Farbenkonzern gehört, erfolgte eine unvermutete Revision. Als Folge davon wurden ein Prokurist und ein weiterer Beamter fristlos entlasten. Der Prokurist ver suchte, seinem Leben ein Ende zu machen. Plauen. Stadtverordnetensitzung auf gehoben. Nachdem sich in der letzten Sitzung des alten Stadtverordnetenkollegiums bei der Behandlung eines kommunistischen Dringlichkeitsantrages der Berichterstatter, der kommunistische Stadtverordnete Oltzscher zu Belei digungen gegen das bürgerliche Mitglied Rechtsanwalt Rietsch Hinreißen ließ, hob der Vorsitzende die Sitzung plötzlich aus und erklärte sie für geschlossen. Daraufhin kam es auf den Tribünen zu lärmenden Zurufen, die durch die kommunistischen Abgeordneten unterstützt wurden. Die Tribünen mußten geräumt werden. 32 Mitglieder, die der Körperschaft zum Teil viele Jahre angehört haben, schie den aus dem Kollegium aus. Leipzig. Tragischer Tod von Mutter und Kind. Die Ehefrau des Schlossers Gottfried erlitt einen Ohnmachtsanfall in dem Augenblick, als sie den Gaskocher in Brand setzen wollte. Ihr fünfjähriges kleines Mädchen fetzte sich in ihrer Hilflosigkeit auf den Rücken der wie leblos zu Boden gestürzten Mutter. Durch das aus strömende Gas wurden Mutter und Kind getötet. Mügeln. Nusz e l'ch n u n g. DkSNlmstew^ MDe- mann, der sein 70. Lebensjahr vollendete, ist für seine Verdienste auf dem Gebiet der sozialen Versicherung vom Präsidenten des Reichsernährungsamtes die Bödiker- Gedenkmünze verliehen worden. Wurzen. Krankenhausinsassen alS Ein brecher. Die Einbrüche, die bereits seit einigen Wochen die Einwohnerschaft beunruhigten, dauern an. Bei einem Einbruch in der Gastwirtschaft „Zum Sportplatz* konnten die Diebe ermittelt werden. Es handelt sich um Kranke aus dem Krankenhaus, die nachts ausgebrochen waren. Zum Mrdsali Kentsch. Drei Schöffe. Zur Sektion des Nationalsozialisten Hentsch durch Geheimrat Prof. Kröckel erfahren wir noch folgendes: Der Befund ergab, daß drei Schüsse aut den Ermordeten ab gegeben worden sind. Der eine, der im Durchgang durch die Lunge eine Arterie ausgerisseu yat, hat den Tod des Hentsch herbeigeführt. Im Körper des Ermordeten wurde ein Geschoß aufgefunden; ein weiteres Geschoß, wahrschein lich das, welches die Lunge durchbohrte, steckte in der Kleidung. Der Tod Hentschs ist nicht durch Ertrinken, sondern infolge des Lungenschusses eingetreten. Wo sind die Täter? Gegen die flüchtig gewordenen Nationalsozialisten Schenk, Fränkel und Woicik sind bekanntlich nicht nm Haftbefehle, sondern auch Steckbriefe erlassen wor den. Hieraus ist zu schließen, daß die Flüchtigen sich im Auslande aufhalten. Aus leicht erklärbaren Gründen darf die Staatsanwaltschaft über den Aufenthalt der Beschul digten keine näheren Angaben machen, doch wird man mit größter Wahrscheinlichkeit annehmen können, daß der Aufenthaltsort in Italien zu suchen ist. Es wird zurzeit nachgeforscht, wer den drei Flüchtigen die Mittel zu der Flucht gegeben, wer sie zur Flucht veranlaßt hat und von wem sie heute noch im Auslande finan ziell unterstützt werden. Wie bereits gemeldet, ist durch die maßgebenden Stellen die Frage der Ausliefe rung erörtert worden; ein dahingehender Antrag wird zurzeit bearbeitet. Die Mörder nach Bozen geflüchtet? Die drei des Mordes an Hentsch beschuldigten SA.<i Leute Schenk, Fränkel und Woicik sollen sich nach ausz wärtigen Meldungen in Südtirol, und zwar in Bozem befinden, über die Flucht selbst, die Vorbereitungen uns die Beihilfe, die ihnen zuteil geworden ist, hätten di« Ermittlungen bereits bestimmte Anhaltspunkte ergeben' Auch die Braut des vermutlichen Hanpttäters Schenk) deren Bruder schon verhaftet worden ist, soll sich wahr scheinlich ebenfalls nach Bozen begeben haben. Das fach) fische Justizministerium werde sofort an das Auswärtig^ Amt das Ersuchen richten, einen Antrag auf Auslieferung der Verdächtigen bei der italienischen Regierung zu stellen) Wer ist Schenk? Der flüchtige Stnrmführer Schenk ist im Juni 1931 aus der Reichswehr entlassen worden; er war Oberjäger beim Dresdner Infanterieregiment 10. Gegen Schenk war seinerzeit ein militärisches Entlassungsversahren ein geleitet worden, weil er verbotenerweise enge Beziehungen zu der nationalsozialistischen SA. unterhielt. Während dieses Verfahrens hatte Schenk seine Verlobnngsanzeigs mit einem Hakenkreuz versehen, in der Dresdner national sozialistischen Zeitung veröffentlicht, was, wie erinnerlich sein wird, wiederum zu einem Strafverfahren gegen ihm führte. Anträge im Landtage. Die Linksparteien im Sächsischen Landtage haben An träge eingebracht, die sich mit der seitherigen Behandlung des Falles Hentsch durch die Dresdner Kriminalpolizei befassen und vor allem auch fordern, daß die intellektuellen Urheber der Tat sowie der Kriminalrat Vogel zur Ver-i antwortung gezogen werden. Der Austtesungsantrag. Dresden, 30. Dezember. Wie von amtlicher Seile ver lautet, wird -er Auslieserungsantrag in der Mordsache Hentsch noch heute vom sächsischen Justizministerium fertigge stellt und den zuständigen Berliner Stellen übermittelt werden. Der Antrag auf Auslieferung der, wie man anmmmt, nach Bozen geflüchteten Mörder des S.A.-Mannes Hentsch wir» dann auf schnellstem Wege den erforderlichen Instanzenweg durchlaufen: Zunächst werden Reichsinnen- und Reichsjustiz- ministerium zu prüfen haben, ob es sich im Falle Hentsch um ein politisches oder um ein gemeingefährliches Verbrechen han delt und dann den sächsischen Antrag an das Auswärtige Amt weiterleiten, das ihn der deutschen Botschaft in Rom zustellt., Von dort aus wird er der italienischen Regierung weilerge geben werden. Sächsische Wirtfchastsnachrichten Avgelehnter Schiedsspruch. Der Schiedsspruch für den sächsischen Steinkohlenberg bau ist von den Gewerkschaften abgelehnt worden. In k ech nächsten Tagen sollen neue Verhandlungen in Berlin statt^ finden. Amtliche sächsische Notierungen vom 29. Dezember. Dresden. Bei lebhaften Umsätzen machte die Nufwärtsbewe- gung an den Effekten- und Rentenmärkten weitere Fortschritte. So gewannen Sächsische Bank 8,5, Sächsische Elektrizitätswerke und Elektra je 3 und Leipziger Landkraftwerk 3,5, Reichelbräu, Thode und Mimosa je 2, Jndustriewerke Plauen 1,4 Prozent. Am Rentemnarkt interessierte vor allem die 6proz. sächsische Staatsanleihe, die 3,75 Prozent anzog, Sproz. Leipziger Stadt anleihen gewannen je 3,5, 8proz. Dresdner je 2, Reichsanleihe- Altbesitz und -Reubesitz bis 0,75 Prozent. Goldpfandbriefe stiegen verschiedentlich etwa 2 Prozent. Leipzig. Die Tendenz war fest. Sachsenboden gewannen 3,75, Bayrische Hypothekenbank 3, Reichsbank 1,25, Thür. Gas 1,75, Gasversorgung Ostsachscn 1,5 Prozent. Landkraft Kulkwitz uni» Altenburger Landkrast wurden mangels Materials „gestrichen Geld" notiert. Chromo Najork lagen 2 Prozent höher, dagegen büßten Deutsche GramniL^ßon 1,75, Leipziger Ricbcck 1,5 und Rositzer Zucker 2,5 Prs^u ein. Am Anleihemarkt bestand starke Nachjrage nach Pfandbriesen, deren Kurse allgemein 1 bis 2 Prozent stiegen. Lebhaft begehrt waren auch Komwunal- anleihcu. Aber auch Sächsische Staatsanleihe und Deutsche Reichsanleihe zogen wesentlich LL-