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Tagesspruch. Wer sich dem Notwendigsten widmet. Geht überall am sichersten zum Ziel. Goethe. Jede Zeit ist ein Rätsel, das nicht sie selber, sondern erst hie Zukunft löst. R. v. -Hering. M Zuversicht ins neue Zahr. Chemnitzer Brief. Wieder einmal geht ein Jahr zu Ende, ein Jahr, das nicht gleich seinen beiden Vorgängern die Not von Monat zu Monat in brutaler Gleichmäßigkeit erbarmungs los anschwellen sah, dafür aber auf dem Höhepunkt der Not fast unverändert durch zwölf lange Monate hindurch hinschritt. Wir sind mit 67 WO Erwerbslosen in dieses uns allen unvergeßliche Jahr eingetreten und scheiden von ihm mit einem Arbeitslosenheer von rund 71 000 unglücklichen Menschen, die nicht arbeiten dürfen, so gern sie das möch ten, und damit mit weit über 200 000 Menschen, die vor der ganzen Brutalität unserer Wirtschaftskrise gegeißeli werden. Was das für eine Stadt bedeutet, in deren Mauern einstmals vom grauenden Morgen bis in dic späte Nacht unermüdlich die Melodie des gigantischer Arbeitsliedes klang, das vermag nur der zu ermessen, der Chemnitz einstmals gesehen hat, wenn im dämmernden Morgen seine Arbeitsbataillone zu Fuß, mit dem Fahrrad oder der Straßenbahn nach ihren Arbeitsstätten strebten, und es heute kennt, wenn müde und grau der Morgen erwacht und die Straßenbahn kaum noch einen Einsatz wagen benötigt, um die Menschen an ihre Arbeitsplätze zu bringen. Gerade in diesen letzten Dezemberwochen haben wir nun glücklich unseren Haushalt unter Dach und Fach ge bracht, das heißt, das Bild stimmt nicht: einmal haben wir ihn nicht unter Dach und Fach gebracht, sondern die Kreishauptmannschaft, weil weder Rat noch Stadtvcrord- netenkollegium die Verantwortung für das Rechnungs werk zu tragen bereit waren, und dann kann man dic Form, in der er nun erledigt ist, kaum noch als glücklich bezeichnen. Wir, die wir in all der Notzeit noch immer so stolz darauf waren, daß wir einen ausbalanzierten Haushaltplan besaßen, wir müssen uns zum eisten Mali mit einem unausgeglichenen Etat abfinden, der ein De fizit von vier Millionen Mark ausweist. Und niemand Weitz, von was die Riesensumme einmal gedeckt werden soll. Von Einsparungen gewiß nicht mehr, denn wir haben in diesem letzten Jahre nicht mehr gespart, wir haben gegeizt, ja wir haben nicht einmal mehr gegeizt — wir haben glatten Raubbau an allem getrieben, für was wir verantwortlich sind und uns nur von dem einen Gedanken leiten lassen: die Wohlfahrtsempfänger dürfen nicht im Stiche gelassen werden! Daneben hat man in dem ganzen Jahre nur noch für drei Dinge Geld aufgebracht, für die Falkevlatz-überbrük- kuna, die sonst glatt unter dem starken Überlandverkehr in Tt-sr des Ctzrmnitzflnsscs hinabgestürzt wäre, für die 342 Stadtrandsiedlungen, die aber nicht wir, sondern der Neichskommissar finanziert hat, und für den gewaltigen Saidenbachtalsperrenbau, für den man uns wieder einmal das Geld gepumpt hat. Wir würden nach den guten Er fahrungen, die man in Chemnitz mit den Stadtrandsied lungen gemacht hat, gern auch noch im nächsten Jahre siedeln, aber bedauerlicherweise will der RcichSkommisfar die Großstädte bei der Vergebung neuer Stadtrandsiedlun gen nicht mehr berücksichtigen, und nur die restlichen 2,2 Millionen Mark für den Saidenbachtalsperrenbau haben wir noch einmal aufgetrieben, so daß er rund 1000 Chemnitzer Arbeitern wieder Beschäftigung und da mit 1000 Familien Brot geben kann. Dennoch ist die Tatkraft und der Zukunftsglauben in der Stadt Chemnitz nicht erlahmt. Unter der Führung der Schutzgemeinschaft von Handel und Gewerbe hat die Chemnitzer Geschäftswelt zum ersten Male in dieser Weih- nachtszeü aus eigener Kraft eine große Weibnachlsmesse durchgeführt, in der nur einheimische Waren ausgestellt wurden und nur einheimische Handwerker zu Worte kom men durften. Die Messe ward zu einem ungeahnten Er folge, und der Besuch dieser Messe bildete den Auftakt zum gesamten Chemnitzer Weihnachtsgeschäft, das sich, soweit man das übersehen kann, recht gut entwickelt hat. Daß die Kassenabschlüsse dabei nicht denen des Vorjahres glichen, darf micht wunder nehmen, wenn man berücksich tigt, welchen gewaltigen Preissturz wir seit dem vor jährigen Christfest erlebt haben. So hat die Geschäftswelt wenigstens noch einen geringen Ausgleich am Ende des Jahres für den katastrophalen Stillstand ihrer Geschäfte während des ganzen Jahres zu verzeichnen gehabt, und wenn man etwas Ähnliches auch nicht von der Chemnitzer Industrie sagen kann, so keimt doch auch aus ihr etwas wie eine erste neue Saat in der von den vier größten sächsischen Automobilsabriken geschlossenen Auw-Union, die Chemnitz zu ihren Sitz erkoren hat. Man hat Chemnitz voreilig eine sterbende Industriestadt genannt, weil seine Tertilindustrie heute daniederliegt, weil seine Eisen industrie zum größten Teile abgewandert ist — aber wir glauben an kein Sterben, sondern an einen neuen Auf stieg, wenn nur erst im ganzen deutschen Vaterlands der Kurs wieder aufwärtsgeht aus der Tiefe der deutschen Not! Egon. Enttäuschte Hoffnungen. Eine Betrachtung des deutschen Handwerks an der Jahreswende. Das Jahr 1932 war für das deutsche Handwerk ein Jahr großer Enttäuschungen. Seine wirtschaftliche Lage verschlechterte sich von Monat zu Monat. Aus reichende Beschäftigung fehlte in allen Zweigen. Die we nigen Aufträge, die noch vorhanden waren, wurden dem Handwerk durch die sich immer mehr breitmachen.de Schwarzarbeit streitig gemacht. Selbst das Weih nachtsgeschäft, auf das sich alle Hoffnungen setzten, entsprach nicht den Erwartungen. Dazu nahm das Borg unwesen weiter überhand. Es wäre für das Handwerk eine aufrichtige Neujahrsfreude, wenn endlich einmal die Käuferschaft sich bemühte, ihre Rückstände zu be- zahlen. Die große Notlage im Handwerk erheischt besondere Maßnahmen. So fordern der Reichsverband des deutschen Handwerks und der Deutsche Handwerks- und Gewerbe kammertag die Einschränkung der Gcwerbefrciheit. Dies Verlangen des Handwerks geht letzten Endes von der Erkenntnis aus, daß sich die Ablösung des gegenwärtigen Wirtschaftssystems durch eine der ufs ständisch ge ordnete Individualwirtschaft nicht länger mehr aufhalten läßt, eine Individualwirtschaft, die die Erhaltung der Einzelpersönlichkeit verbürgt, der Freiheit des einzelnen aber auch durch die Einordnung in einen Gemeinschaftszufammenhang notwendige Grenzen zieht. Was das Handwerk in erster Linie braucht, ist Arbeit. Die Reichsregierung Papen hat durch die Bereitstellung eines Sonderbetrages von 50 Millionen Mark für die Vor nahme von Allhausreparaturen eine recht günstige Teil belebung der Wirtschaft erreicht. Dieser Weg sollte mit aller Energie weiter beschritten werden. Seit Jahren verlangt das Handwerk die Mitwirkung eines Vertrauensmannes der mittelständischen Wirtschaft an entscheidender Stelle. Auch das Jahr 1933 brachte die ser Forderung keine Erfüllung. Ter Reichsverband des deutschen Handwerks hat daher erneut die Forderung nach Errichtung eines besonderen Neichsministeriums für den gewerblichen Mittelstand erhoben. Ihre Verwirklichung wird dem Handwerk wieder neuen Mut und neue Hoffnung geben können. Schlagweiierungtück in Ungarn. Dreizehn Bergleute getötet. Nach einer Meldung aus Fünfkirchen hat sich in der Grube von Nagymanyok eine schwere Schlagwetterexplo sion ereignet. 13 Bergleute wurden dabei getötet. Ein weiterer Bergmann wurde schwer verletzt. Die Ursache des Unglücks ist noch unbekannt. Sechs der getöteten Berg leute haben deutsche Namen. Ois VOM I I Nom»» v. ttenpIvNa öpsy Oop^pfg^i k?omsn6ienst „Olgo", 8sk'lin-§ekmsfgsn6oi'f 43. Fortsetzung. 21. Die ersten Herbststürme waren durch das Land gefahren. Vor den nächtlichen Kälteschauern und Regengüssen hatten allenthalben die Blumen ihre Augen geschlossen. Ihr Kleid war fahl und unansehnlich geworden. Und wenn auch die Sonne tagsüber noch ein mühsames Lächeln hatte — so wie Kranke, Sterbende lächeln — die Blumen standen doch frö stelnd geduckt und schrumpften zusammen. Ihre strahlenden Farben waren ausgelüscht. In dem geschützten, mauerumfriedeten Klostergarten eines niederrheinischen Städtchens aber hielt der Herbst noch seine srohen Farbenseste. Da prangten in bunter Ueppigkeit die Astern; standen gleich stolzen Königinnen zartfarbene seidene Malven; glühten flammend die Dahlien; leuchtete an der Mauer blutrot der wilde Wein. Und die Verwundeten, die in diesem gesegneten Garten sich ergingen, tranken die langentbehrte Schönheit mit durstenden Augen in sich hinein. Ihrer drei sahen unter einer goldblättrigen Ulme. Ein blonder Hühne mit verbundener Schulter und Hand schaute träumend einem verspäteten Zuge von Kranichen nach, der b"b oben durch die klarblaue Luft segelte. „Krune Krane, witte Schwane, Wer will mit nach England fahren ..." Hug jein Nachbar, ein blutjunges Kerlchen, fast noch ein Knabe. „Nein/ nahm ein dritter dos Wort — ein schlanker, offen bar philosophisch angelegter Feldgrauer — „nein, das will mir nicht recht einleuchten, daß dies alte liebe Kinderlieb wirklich England gemeint haben soll — das kalte, poesielose, geschäftsverknöcherte neblige England!... Wer will mit nach England fahren ... nach meiner Ansicht ist damit Engel-Land Mmeiut^lLas.Land, wo,m.Ler Vorktelluna ber Kleinen in ewigem Frühling und ewiger Sonne die Engel herumfliegen und spielen! England kann schon deswegen nicht gemeint sein, weil die Kraniche ja südwärts ziehen, und das kalte Ns» belland westlich liegt. Was meint ihr, Kameraden?" „Nee —England? Ausgeschlossen!" schüttelte sich der Junge. Bernd Heidger, der blonde Hühne, sagte nichts. Vielleicht hatte er garnicht hingehört. Krune Krane, witte Schwane — ja, das hatten sie früher als Kinder jauchzend gesungen und waren atemlos dem Kranichzuge über die Heide unten nachgelaufen, mit den Ar men rudernd und „Krah! Krah!" schreiend. Wenn sie dann beim Dunkelwerden eilig nach Haufe rannten, um nicht vom „Heidemann" oder vom „Wasserteufel" erwischt zu werden, dann hatte die Mutter Pfannkuchen gebacken. Und in der Ofenröhre zischten die Bratäpfel... „Ah!" Er wollte die Schulter dehnen — sank aber schnell zusammen; immer noch vergaß er seine Wunden. Nun, die würden wohl bald heilen. Und die Hand auch. Freilich, die sah schlimmer aus. Zwei Finger Halle er opfern müssen! Er starrte auf den Verband nieder. In Gottes Namen! Die Zügelfaust wars nicht. Und den Pflug konnte er trotzdem regieren. Ja. Dafür gings nun bald beim — heim! Gestern waren die Seinen dagewesen. Ja, Mutter und Trina . .. sein liebes Mädchen — die hat ten wohl arg geweint. Aber die gute Seite bei allem war: für ihn war der Krieg zu Endel Wenn es hätte sein müssen, er batte noch weiter seinen Mann gestellt. Mit Wucht oreingescylagen! Nun aber durfte er wieder seine eigene Scholle bauen, Heimatluft atmen —. * War's nicht an demselben sommermüden Herbstabend, als in Feindesland des zweiten Heidehofsohnes Geschick sich er füllte? — Sie hockten im Unterstand zusammen. Der Boden erzitterte wie in Krämpfen vor dem höllischen GstöH und Gebrüll der Geschütze. La kam's herqngesaust — „Hinlegen!" schrie noch einer schreckensbleich — und schon fuhr, Tod und Verderben bringend, die Granate mitten unter VorffandSjitzwig des ReichSMtcSMdcS Die Forderungen zur Wohlsohrtshil-se nnd Arbeitsbeschosinng. Der Gesamtvorstand des Reichsstädtebundes trat in Berli n zu einer Sitzung zusammen. Es winde bervorgshobcn, daß die Notlage der kreisangehörigen Klein- und Mittelstädte in großen Teilen Preußens be sonders dadurch verschärft werde, daß die Bezirks- für sorgeverbände (Landkreise) die gesetzlichen Er stattungen der Fürsorgekosten an die Gemeinden vielfach nicht mehr leisten könnten, so daß bei den Städten die Äufrcchterbaltung der öffentlichen Fürsorge ernstlich rn Frage gestellt sei. Der Vorstand erhob daher erneut die Forderung nach einer direkten Beteiligung der kreisangehörigen Städte an der W o h l f a h r t s h i l f e des Reiches, da nur so die Auszahlungen der Unter stützungen an die Wohlfahrtserwervslosen einigermaßen sichergestellt werden könnten. Dringlichste Aufgabe der Reichsregierung bleibe aber die seit langem geforderte organisatorische Vereinheitlichung der Ar beitslosenhilfe in der Hand der Gemeinden und zweitens ihre selbständige Finanzierung, um die Ge meinden von den unerträglichen Ausgaben für die Wohl fahrtserwerbslosen endgültig zu entlasten. Die Klein- und Mittelstädte seien durchaus bereit, positiv an der Lösung des Problems der Arbeits beschaffung mitzuwirken. Sie seien aber nicht mehr in der Lage, im Rahmen der kommenden Arbeitsbeschaf fung weitere Lasten aus eigenen Mitteln zu finan zieren. Auf die Dauer sei es untragbar, den Gemeinden eine neueVerschuldung aufzuerlegcn, die weiters dauernde Zins- und Tilgungslasten mit sich bringe. Im übrigen könnten im Nahmen der kommunalen Arbeits beschaffung nur solche Arbeiten in Frage kommen, die not wendig und volkswirtschaftlich wertvoll sind. Angesichts der großen Notlage im Handwerk und im Hinblick auf die noch der Ausführung harrenden Arbeiten müßten unver züglich weitere Reichszuschüsse von etwa 200 Millionen Mark für Hausreparaturen, Wohnungsauftei lungen und Umwandlung von gewerblichen Räumen in Wohnräume zur Verfügung gestellt werden. Mit Rück sicht auf die besonderen Verhältnisse in den kleinen Städten habe der Neichsstädtebund beantragt, den Mindestbctrag sür Reparaturen, auf die Zuschüsse gewährt werden, von 250 Mark auf 100 Mark herabzufetzen. Kurze politische Nachrichten. Zu dem am 1. Januar 1933 beim Reichspräsi denten stattfindenden Empfang des Diplomatischen Korps, der Neichsregierung und der Vertreter der Wehr macht wird, wie das Neichswehrministerium mitteilt, von der Wachttruppe eine verstärkte Ehrenwache ge stellt. * In den letzten Wochen haben deutsch-polnische Wirtschaftsverhandlungen stattgefunden, die voraussichtlich in den ersten Tagen des Januar zu einem Abkommen führen dürften. Deutschland hat Polen ein kleinesVutterkontingentzu den Maximalzöllen gewährt, dagegen hat Polen die Einfuhr eines Kontin gents von Häuten und Fellen in einem besonderen Zustand der Verarbeitung bewilligt. * Das neue französische Marineluftschiff „E. 9" hat seine erste Probefahrt unternommen. Es stieg mit elf Mann Besatzung an Bord auf und kreuzte in der Umgebung von Paris. Das Luftschiff „E. 9" ist ein halb starres Luftschiff von 10 000 Kubikmeter. * Ausweisung ausländischer Kommunisten. Berliner Blätter berichten, daß zahlreiche in Berlin lebende ausländische Kommunisten wegen ihrer politischen Betätigung ausgewiesen oder mit Ausweisungen bedroht worden seien. Von unterrichteter Seite wird hierzu erklärt, daß in der Hauptsache aus fremdenpolizeilichen Gründen eine Anzahl Ausweisungen erfolgten. Bei den Aus weisungen ist zweifellos der Gesichtspunkt allein maßgeb lich, daß für kommunistische Journalisten, die nicht Reichsdeutsche sind und sich hier staatsfeindlich betätigen, in Deutschland kein Raum mehr ist. Ein Stoßgebet zum Himmel — im nächsten Augenblick mußten sie alle zerrissen sein! Doch — keine Explosion erfolgte. Ein Blindgänger! Unteroffizier Heidger sprang auf, bleich, aber entschlossen. Jeden Augenblick konnte das Geschoß zerplatzen Um Gott, all die Familienväter! Was lag an ihm? Er mußte sich opfern. Gedankenschnell nahm er die gefährliche Höllenmaschine auf seine Arme — rannte dem Ausgang des Grabens zu. . . legte vierzig Schritte weiter die Granate mit hastiger Vorsicht hin ... Um Gottes willen, nur noch ein paar Schritte, dann ist er gerettet . Rennt zurück wie de «tzWind ... Da brüllt es auf wie ein Raubtier, dem man seine Deute aus den Zähnen reiht. Ein ungeheurer Krach wie von einem Erdbeben! Haushoch stürzt eine Garbe von Rauch, Steinen, Erde. . . Zehn Schritte weiter liegt Clemens Heidger blutüberströmt > Die Nachricht kam auf den Heidehof. Einer der geretteten Landsturmleute schrieb an die Familie. Erzählte die opfer willige Heldentat in ergreifender Schlichtheit. „Mein Weib und meine fünf Kinder sollen für den Retter beten," schloß der Brave. „Ich weiß nicht, ob ich lebend heimkehre, aber diesmal hat Ihr Sohn mich und die Ka meraden vor sicherem Tode errettet und sein eigenes Leben nicht geschont. Wir haben alle geweint, als wir ihn j» schwer verwundet sahen. Er war bewußtlos. Sanitäter ha ben ihn fortgebracht zum Verbandsplatz. Da lebte er noch. Gott gebe ihm Genesung!" Wie eine Blitzlohe schlug der Brief ein. Die Mädchen wein ten laut. Die Mutter saß wie erstarrt da. Jeder Bluts tropfen wich aus ihrem kalkfahlen Gesicht. Dann aber schluchzte sie plötzlich auf: „Clemens, mein Kind! Mein gutes Kind ... Nein, er wird leben! Gott wird ihn uns wieder zuführen!" Kreideweiß lehnte der Bauer am Tische. Die Hand, die den Brief hielt, zitterte. Der starke Mann war bis ms Mark gs- troffen Der Rest seines Stolzes brach kläglich zusammen. (Fortsetzung folgt.)