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Abends. Abends seh ich gerne noch einmal hinaus, wenn im Sternenscheine schlummert Haus an Haus. Wenn das Glitzerkleid sich um die Dächer schmiegt, der verschneite Garten tief im Traume liegt. Und wenn durch die Tanne, die vorm Fenster steht, leiser Nachtwind tastet und Geflock abweht. Abends seh ich gerne noch einmal hinaus, wenn wie alle andern schläft auch unser Haus. Joh. Richter- Wilsdruff. Vorweihnachtliches Berlin. Der Weihnachtsmarkt — Karl May in Blei — Knecht Ruprecht persönlich — Es wird gekauft — Pakethochflut. Alle Jahre wieder hört man um die Weihnachtszeit die bewegliche Klage, daß der alte, berühmte, einst soviel besungene und in Wort und Bild verherrlichte Berliner Weihnachtsmarkt endgültig tot sei, und alle Jahre wieder stellt man dann mit Erstaunen fest, daß er nicht einmal scheintot, geschweige denn richtig tot ist, sondern immer noch quicklebendig. Er hat sich nur, wie alles in unserer Zeit, ein bißchen verändert, so daß die älteren Berliner, die in ihren Jugendjahren den romantischen Weihnachts markt auf dem Schloßplatz und im Lustgarten und auf dem Potsdamer Platz als geräuschvolles Volksfest mit gemacht haben, dem Weihnachtsmarkt von heute etwas fremd gegenüberstehen. Der Weihnachtsmarkt hat sich verkrümelt und verzettelt, er ist nicht mehr einheitlich, nicht mehr ein großes Ganzes —, ein Stückchen ist hier, ein Stückchen ist dort, aber gestorben ist er keinesfalls, und wer sich das einzureden sucht, dem muß man es so fort wieder ausredcn. Allerdings: die Hampelmänner, die Knarren, die weißen Schäfchen, die brummenden Waldteufel von Anno Dazumal, die sieht man nicht mehr oder sieht man nur noch in vereinzelten Exemplaren. Der Berliner Weihnachtsmarkt von heute, den die geschmackvollen Auslagen in den ganz auf Weihnacht eingestellten Geschäften ergänzen, hat sich modernisiert, und das wird ihm nur von Leuten, die zeit ihres Lebens in der Vergangenheit herumstochern und nur diese als wunderschön preisen, als Fehler angekreidet. Auf dem Weihnachtsmarkt von heute sieht man neben Dingen, die von altersher dorthin gehören, neben Haushaltungs gegenständen, Kleidungsstücken, Strümpfen, Krawatten, Taschentüchern, Pfefferkuchen, rührend einfachen Spiel waren jetzt auch richtige Berliner Mietskasernen als Kinderspielzeug, sieht man aus Blei gegossene Figuren der abenteuerlichen Romane von Karl May, sieht man in achtbarer Größe den Zeppelin und Dorniers „vo x", sieht man Tanks und Kanonen und Soldaten und sieht man sogar den Weihnachtsmann persönlich und durchaus lebendig mit sämtlichen Requisiten, die zu ihm gehören, dem weißen Bart, der Kapuze, dem Sack und der Nute. Er verschenkt aber nichts, der moderne Weihnachtsmann, sondern läßt sich alles bezahlen, denn er ist von Beruf ein Händler, der genau so dringend Geld braucht wie wir alle, und der sich in das Ruprechtskostüm nur des halb gesteckt hat, weil er in solcher Maskierung bessere Geschäfte zu machen hofft. Es herrscht in diesen Vorfesttagen ein ungemein leb haftes Leben und Treiben auf dem Weihnachtsmarkt, und am silbernen und goldenen Sonntag und an den Tagen zwischen den Sonntagen gab es zu gewissen Stunden ein geradezu lebensgefährliches Gedränge auf Straßen und Plätzen, vor Buden und in Kaufhäusern. Und es soll sogar wieder richtig gekauft worden sein, mehr jedenfalls, als man erwartet hatte. Daß plötzlich großes Geld über Berlin und die Berliner gekommen sei, wird man kaum annehmen dürfen, aber es fehlte wirklich schon in vielen Familien am Allernötigsten, und so mutzte man die paar Spargroschen hervorholen und unter der Spitzmarke „Weihnachtsgeschenk" kaufen, was man ohnehin in aller nächster Zeit als dringend notwendig hätte kaufen müssen, überflüssiges oder was man so nennt wurde meist nur von denen gekauft, Welche nicht allzu ängstlich auf jeden Groschen zu achten brauchen. Aber eine kleine „An kurbelung der Wirtschaft" lätzt sich immerhin feststellen. Ob der Handel mit Weihnachtsbäumen besonders ergiebig war, das wird sich erst in den letzten Stunden vor Beginn des Heiligen Abends mit einiger Sicherheit ermitteln lassen, denn die Berliner oder doch viele Berliner haben von jeher die Angewohnheit, den Weihnachtsbaum erst fünf Minuten vor zwölf sozusagen im Ramsch zu kaufen, weil er dann erheblich billiger ist. Einstweilen stehen die Bäume, die zum größten Teile aus dem Harz stammen, noch in langen Reihen auf den Straßen aufgepflanzt, und dahinter steht der Mann (oder auch die Frau), der sie feilhält, und reibt sich die Hände, aber nicht vor Ver gnügen darüber, daß er so viel verdient, sondern weil es immerhin ein bißchen kalt ist trotz des milden Wetters, das wir haben, eines Wetters, das eine begründete Aussicht auf Weihnachtsschnee noch nicht zuläßt. Groß und bewundernswert ist, wie in jedem Jahre, die Arbeit der Berliner Postämter in diesen Weihnachts tagen. Mau hat ausgerechnet, daß im Weihnachtsmonat fast fünfzehn Millionen Pakete aller Art über die Berliner Postämter gehen. Fünf Millionen Stück werden in Berlin aufgeliefert, und fast drei Millionen Stück werden in Berlin zugestellt; etwa sieben Millionen aber machen in Berlin für kurze Zeit Station und werden hier um geladen und weitergeleitet. Das ist aber noch lange nicht alles, was über die Bedeutung der Berliner Vorweih- nachten zu sagen ist. Es ließen sich Geschichten erzählen von einem romantischen Tiroler Alpenhäuschen, das Jahr für Jahr erscheint und direkt vor dem Rathause Platz nimmt, um „Alpenkräutergebäck" an die Berliner, vor allem aber an die Berlinerinnen, zn verkaufen: es ließe sich berichten von einer von der „Forschungsstelle für Spiel und Spielzeug" bei Berliner Kindern ver anstalteten Wunschzettelumfrage, die eine überwältigende Sehnsucht nach — Kamelhaarschnhen und Zinnsoldaten zutage treten ließ; und es ließe sich mancherlei Mitteilen über gediegene Inschriften auf Pfefferkuchenherzen, deren klassischste uns der Vers: „Dieser Kuchen ist von Honig, Mehr bekommst du sowieso nich!" zu sein scheint. Aber ehe wir das alles zu Ende berichten, ist aus Vorweihnachten Weihnachten geworden, und so bleibt uns nichts anderes mehr übrig, als allen ein recht frohes Weihnachtsfest zu wünschen — selbstverständlich auch allen Nichtberlinern! Diogenes von der Panke. Spserwilligkeit und Kameradschaft. Weihnachtsgruß der Stahlhelmführer. Die Bundesführer des Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten, veröffentlichen einen Weihnachtsgrnß, in dem es heißt: „Durch das Weihnachtssest ist eine kurze Ruhepause im politischen Kampfe eingetreten. Das deutsche Volk sollte den für die Dauer des Festes christlicher Liebe geltenden politischen Burgfrieden zum Anlaß nehmen, sich auf seine S ch i cks a l s v e r b u n d e n h ei t zu be sinnen, die über allen politischen Streit hinweg die Grund lage nationaler Zusammengehörigkeit sein muß. Der Geist der Opferwilligkeit und Kameradschaft muß zum tragenden Pfeiler deutscher Staatsgesinnung werden. Das ist unser Weihnachtsgruß und Wunsch an alle Kameraden und Freunde unseres Bundes in allen deutschen Landen." « Fördert die Ortspresse » Ois vom j ttomsn V. ttsnplsN» ö?sy Lop>k-lgkt bv kOmsnslsnst „Vigo", SspÜn-LekmspgenöQftk 26. Fortsetzung. „Siehst du wohl! Und da wolltest du fahnenflüchtig wer den? Nein, Kind, bleib du nur in der Schule deiner Eltern! Nirgendwo bist du besser am Platze als in der lieben Heimat." Sie schüttelten einander die Hände. Leichtfüßig eilte das Mädchen nach Hause. „Prächtiges Mädel," murmelte der alte Herr, ihr nach sehend. „Wär' wahrhaftig schade gewesen, wenn sie um den Leichtfuß —. Ah bah! eine Adelheid Liesefeld geht an so was nicht zu gründe. Ist zu kerngesund. Möcht nur wissen, ob der verflixte Junge jetzt . .. Muß mal bei der Frau H^r-ger auf den Busch klopfen; dem alten Starrkopf ist ja nicht bsizukom- men." * Die Frau vom Heidehof warf einen Blick auf die alte Kastenuhr in der Küche, die unbekümmert um das Drängen der Arbeit gleichmäßig wie ein ehernes Schicksal ihren Gang ging. Schon bald Abendessenszeitl Eilig warf sie eine Handvoll Salz in die Kartoffeln und schob den Tops ans Herdfeuer. Schnitt die Speckscheiben herunter und lief in die Milchkam mer, um die Milch zur Suppe zu holen. Durch das Fensterchen der kühlen, tiefer gelegenen Milchkammer drang vom Schwei nehaus her ungeduldiges Ouiken und Schreien — markdurch dringend. „Ja, ja, wartet doch! Man kann nicht alles zugleich!" Sie wischte den Schweiß aus der geröteten Stirn. Jetzt ge gen Abend stieß und drängte sich immer alle Arbeit. Ob die Hanne noch nicht zum Melken vom Felde kam? Es wurde ihr fast zu viel, ohne die kräftigen Arme der Annemarie in Haus und Stall fertig zu werden. Man fühlt doch seine Knochen, wenn man nicht mehr die jüngste ist. Ja, und Kummer und geheimes Leid bleibt auch nicht bloß in den Kleidern sitzen. Was hilft's? es ist Kriegszeit, Notzeit! Wie hieß auch wie der der Vers, den der Bauer mit schwerer Stimme aus der Zeitung vorgelesen halte, wo jedes Wort wie ein Hammer schlag klang: Jehwede Minute mahnt's: Menschen sind jetzt in Not; Jede Minute ahnt's: Brüder schlägt man dir tot! Nichts denken als dies und immer dies Menschen in Not, Brüder dir tot; Krieg ist im Land! Ja, und die alte Schwarzwälderin schien mit ihrem langsam- wuchtigen Pendelschlag ewig zu sagen: Menschen in — Not! Brüder dir — tot! Kriegszeit, Notzeit! Es hieß in Gottesnamen aushalten. Die Annemarie mußte jetzt des Bruders Stelle einnehmen. Und sie führte ihr Pflug- gespann, daß es wahrhaftig eine Lust war, ihr zuzuschauen Auch die Mägde hatten meist Feldarbeit. Das Korn war zwar herein, aber es standen noch Kartoffeln und Rüben drau ßen. Und der Winterroggen mußte gesät werden, es war höchste Zeit. Der stolze Bauer vom Heidehof ging jetzt tüchtig in den Sielen, denn der alte Knecht Mattes schaffte es allein nicht. Und so oft man auch ein junges Knechtlein auftrieb, wurde e« immer nach kurzer Zeit fortgeholt und in den feldgrauen Nock gesteckt. Für die gab's jetzt andere Arbeit — blutige. Blutige! . . . Die Frau vom Heidehof blieb plötzlich in der Küche stehen, das abgerahmte Milchdeppen in den Händen, und schaute mit leeren Augen in eine Ecke des großen Rau mes. Und doch war dort nichts zu sehen; höchstens, daß die kleine graugetigerte Maikatze dort mit einem Wollknäuel sich die Zeit vertrieb, das Gertruds Stopfkorb entfallen war. Und das war doch nichts Besonderes. Aber darauf sah die Bäuerin auch gar nicht. Ihre abwesen den Blicke gingen durch die Mauer hindurch — weit, weit in ziellose Fernen. Sie horchte . .. horchte. Hatte sie nicht soeben einen erstick ten Schrei gehört: „Mutter . . . Mutter!" Irgendwoher — aus einem verschütteten Stollen — aus dem Kampfgewühl eines Bajonettangriffs — aus Schlamm und Sumpf . . . Ein Zittern lief durch ihren Körper. Mit einem Ruck riß sie die Augen los und stellte hastig die Milch auf den Tisch. Sie hatte doch gar keine Zeit zum Sinnen und Träumen' Kurze politische Nachrichten. Auf Weisung der Oberreichsanwaltschaft wurde in Berlin einer der höchsten Funktionäre der Kommu - ni st ischen Partei, der Reichstagsabgeordnete John Schehr, von Beamten der Zentrale der Staats polizei festgenommen und in das Polizeigefängnts ein* gclicfert. Der Reichs Minister für Ernährung und Landwirtschaft, Freiherr von Braun, wird am Donnerstag, den 22. Dezember, um 19 Uhr, auf der Deutschen Welle über „D i e La n d w i r t s ch a f t ander Jahreswende" sprechen. Da es sich um die erfk Rede des Reichsernährungsministers nach der Umbildung der Reichsregierung handelt, wird der Nundsunkvortrag voraussichtlich auch auf die »leisten anderen Sender über nommen werden. Durch Notverordnung wird die Schlachtsteuer nunmehr auch in Mecklenburg-Strelitz mit Wir kung vom 1. Januar 1933 ab in Kraft gesetzt. Das Finanz ministerium wird ermächtigt, falls Gegenseitigkeit verbürgt ist, die Ausgleichssteuer gegenüber anderen Ländern nicht zu erheben. Das Weil im Prozeß Staat-Kirche. Millionenzahlungen an die Landeskirche In der verfassungsrechtlichen Streitsache der Evan gelischen Landeskirche Sachsens gegen das Land Sachse« hat der Staatsgerichtshof nunmehr seine Entscheidung da hin verkündet, daß dem Begehren der Evangelische« Landeskirche in allen wesentlichen Punkten in vollem Um fange entsprochen wird. Soweit die geforderten Nach zahlungen in Betracht kommen, sind vierteljährlich je 200 000 Mark bis zur Erreichung einer Gesamtsumme von 5 Millionen Mark zu zahlen. Durch diese Entscheidung wird das Land Sachsen ver pflichtet, der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche vom 1. April 1932 ab die vollen vierteljährlichen Zahlungen zu leisten, und zwar als Entschädigung an Geistliche und Kirchendiener für weggefallene Stolgebühren 310 000 Mk., als Zuschuß zu Ablösungsrenten für den Getreidezehnten 1000 Mark, für den Gottesdienst in der Hofkirche zu Dresden 12 000 Mark, für die Geistlichen, Priester, Witwen- und Waisenstiftung 3000 Mark, ferner jährliche Zuschüsse zur Besoldung der Geistlichen in der Höhe, daß damit 60 Prozent des Alterszulagenbedarfs für die ständige« Geistlichen gedeckt wird (beschränkt auf die Höchstzahl vo« 1500 Geistlichen), ferner als Ablösung der bisherigen Lei stungen der Amtshauptleute als Koinspektoren jährlich die jeweiligen Dienstbezüge für fünf Beamte in der Gruppe Vllb der Staatlichen Vesoldungsordnung, für zwölf Beamte in der Gruppe XIV, und für zehn Beamte in der Gruppe XVIII; dann 25 Prozent des Gesamtbetrags der ersten Bezüge als Versorgungsbezüge und 15 Prozent als Geschäftsaufwand; endlich zur Abdeckung der für Lie Zeit vom 31. Mc^z geschuldeten Rückstände an Leistungen auf allen diesen Gebieten ist das Land Sachsen verpflichtet, der Landeskirche vom 1. Januar 1933 vierteljährlich je 200 000 Mark jeweils am 10. des zweiten Vierteljahrs monats bis zur Erreichung einer Gesamtsumme von 5 Millionen Mark zu zahlen. Wieder ein Autounglück auf vereister Landstraße. Baronin Langwerth von Simmern schwer verletzt. Auf der vereisten Landstraße nach Walluf geriet der Wagen der Baronin Langwerth von Simmern ins Rutschen und prallte mit einem Lastauto zusammen. Die Baroneß Langwerth von Simmern, die am Steuer des Personenautos saß, trug schwere Kopfverletzungen und Schnittwunden im Gesicht davon, während die Baronin eine Gehirnerschütterung erlitt. Eine dritte Dame wurde gleichfalls schwer verletzt. Die Baronin Langwerth von Simmern ist die Gattin des ehemaligen Reichs kommissars für die besetzten rheinischen Gebiete in Koblenz. Doppelte, dreifache Arbeit hielt sie von früh bis spät auf den Füßen, bis sie abends todmüde in die getürmten Kissen sank. Aber oft befiel es sie mitten in der Arbeit — willenlos, wie eine Gewalt, die stärker war als sie — dies verlorene Spinti- siren und Grübeln und Lauschen! Ja, es war oft, als ob sie den ganzen Tag aufhorchte auf irgend etwas Fernes; es schien als ob sie immer auf etwas warte, mit gespannten Zügen. Sie sah dem Briefträger immer mit hungrigen Augen ent gegen. „Worauf wartest du denn, Mutter?" fragte Annemarie eines Tages verwundert, als die Mutter dem alten Thomas zwei Karten von Bernd und eine Zeitung abgenommen hatte und die Sachen zögernd in der Hand hielt, als müsse aus der Tiefe der unergründlichen Posttasche noch etwas ersehntes auftauchen. „Sonst nichts?" bettelten ihre Augen. „Worauf wartest du? Bernd schreiot doch so oft, da kann man nicht über klagen, mein' ich. Und gut geht es ihm auch noch." „Ja, Gott Dank — ja, et geht ihm gut," murmelte die Frau und griff zum Tränkeimer für das Jungvieh — besann sich aber, stellte ihn wieder hin und setzte sich mit des Sohnes Karten an den Tisch. Annemarie aber, die einen Brief von ihrem Schatz erobert hatte, lief in die Aufkammer, um ihn erst mal allein zu genießen. Bernd schrieb regelmäßig. Alles, was er tat, war bedacht sam und zuverlässig, so wie man es von ihm erwarten konnte. Aber es waren immer nur Karten. Zu einem Brief hatte er sich bisher noch nicht aufschwingen können. Das konnte man nicht verlangen! Briefschreiben war seine starke Seite nicht. Der Pflug schien ihm leichter zu regieren als die Feder. Und dann war ja noch ein liebes blondes Mädel da, die wartete... ja, da ging's eben nicht anders, da mußte er sich schon mal zu einem Brief Hinreißen, wenns auch saure Arbeit war und ein merkwürdiger Liebesbrief wurde. Nach dem Heidehof also kamen nur Karten. Und jede Karte begann unweigerlich: „Teile Euch mit, daß ..." Annemarie lachte. „Teile Euch mit — teile Euch mit! Er kann doch mal wat andres schreiben! Erlebnisse erzählen u« sowat. Der Bernd weiß doch auch rein nix zu sagen!" (Fortsetzung folgt.)