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Wilsdruffer Tageblatt : 22.12.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-12-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193212228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19321222
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19321222
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-12
- Tag 1932-12-22
-
Monat
1932-12
-
Jahr
1932
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 22.12.1932
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5,6 Millionen Arbeitslose. Nach dein Bericht der R e i ch s a n st a l t für die Zeit vom 1. bis 15. Dezember 1932 hat sich die jahreszeitliche Verschlechterung, der bisher die Hebung des industriellen Beschäftigungsgrades entgegengewirkt hatte, in der ersten Dezemberhälfte stärker durchgesetzt. Bei den Arbeits ämtern waren am 15. Dezember rund 5 694 000 Arbeits lose gemeldet, d. h. rund 249 000 mehr als Ende November. Die Inanspruchnahme der Arbeitslosenversicherung und Krisenfürsorge hat erwartungsgemäß beträchtlich Angenommen. Die Zahl der Hauptnntcrstntznngsempfänger in der Versiche rung lag am 15. Dezember nahe an 700 000, sie war damit um rund 60 000 höher als Ende November. In ähnlichem Maße, nämlich um rund 657 000, ist die Zahl der Haupt- untcrstützungsenipfänger in der Krisenfürsorge gestiegen; sie betrug Mitte des Monats rund 1 188 000. Die Reichs anstalt unterstützt damit zusammen rund 1888 000 Arbeitslose. Danzigs Parlament beschließt abermals Aufhebung des Ermächtigungsgesetzes. Mit 41 Stimmen der Opposition gegen 29 Stimmen der Regierungsparteien beschloß der Danziger Volkstag wiederum die Aufhebung des Ermächti gungsgesetzes. Die Vorlage geht nunmehr nochmals dem Senat zu. Präsident Dr. Ziehm wies darauf hin, daß das Ermächtigungsgesetz die einzige Möglichkeit zur Auf rechterhaltung der Sicherheit und Ordnung auch in finanzieller Beziehung sei. Die Negierung werde alle verfassungsmäßigen Machtmittel anwenden, um die Aufhebung des Gesetzes zu verhindern. im Wege des Lobnabruaes entrichtet wird, von der Gemeinde an aeiordert und einaeboben. Die Verordnung des Ministeriums des Innern vom Oktober 1931 bestimme bierzu. daß für die Erbelmna der Bnracrsteuer das Gemeindesteuergesetz gilt. Nach 40 dieses Gesetzes erfolge die Veranlagung zu der Gemeindesteuer durch den Gemeinderot. Sie könne einem ge mischten Ausschuß übertrggen werden. Eine solche ortsgesetzliche Regelung besiehe ober für Dippelsdorf-Buchholz nicht. Eine unglaubliche Roheit. Dresden. Der Glasschneider Gritzner aus Pirna war am 8. Sepiember gegen abend zu Rad nach Heidenau gefabren und geriet, nicht mehr ganz nüchtern, mit einem ihn über holenden Pastanten, dem Arbeiter Kirchner, in einen Wort wechsel. in dessen Verlauf cs zu Tätlichkeiten kam. Mit einem Kinnhaken streckte er Kirchner nieder: als dieser röchelnd am Boden laa. bückte er sich über ibn und bearbeitete sein Gesicht mit Fausthieben, wobei er sich bisweilen unterbrach, um den schon fast Besinnungslosen zu fragen, ob er „nu friedlich" sei. Schließlich packte er ihn bei den Schullern, hob ihn an und ließ ihn mit dem Schädel auf das Granit pflaster aufstoßen, bis schließlich ein anderer Paffani erschien und der Szene ein Ende machte. Jetzt hatte sich Gritzner vor dem Landgericht gegen die Anklage der gefähr lichen, in lebensgefäbrdender Art und Weise verübten Körper verletzung zu verantworten. Der Anaeklagtc machte geltend, in Notwehr gehandelt in haben. Er bestritt^ auf den wehrlosen Kirchner weiter eingeschlagen zu baben, jedoch wurde dies nicht nur von dem dazuaekommenen Augenzeuaen bestätigt, sondern sogar seine Frenndin gab nach anfänglichem Zögern zu. daß etwas Derartiges doch vorgekommen sein könne Die Kammer verurteilte in Anbetracht der unglaublichen Roheit den An geklagten, der zudem in Pirna wegen ähnlicher Zeiten stadt bekannt und auch schon wiederholt vorbestraft ist. zu neun Monaten Gefängnis unter Anrechnung der Untersuchungshaft. Der Feuerwehrmann als Brandstifter. Dresden. Schon seit längerer Zeit wurde die Gemeinde Zschachwitz durch unerklärliche Brandstiftungen beunruhigt, nnd das Geheimnisvollste war dabei dost diese Brandstiftungen steh mehrfach unmittelbar nach — Zusammenkünften der Frei willigen Feuerwehr des Ortes ereignet hatten! So waren zum Beispiel im Mai vorigen Jahres in der Nacht nach einer Fest lichkeit der Wehrleute nicht weniger als vier Gebäude, dar unter das Schulbaus, von Bränden heimgesucht worden. Man munkelte im Dorf schon seit längerer Zeit, dast der Schlaazeug- spieler der Fenerwehrkapelle, der Kutscher Hipve, der Brand stifter sein müsse. Hipve wurde nun unter Anklage gestellt, aber trotz erheblicher Belastung im Oktober 1931 vom Dres dener Schwurgericht mangels vollständigen Beweises freige- sprochen. Auffällig war es aber, daß, als Hippe in Unter suchungshaft saß, die Gemeinde von neuen Bränden verschont blieb. In der Nacht zum 31. Juli dieses Jahres gingen nun, nachdem vorher das Feuerwebr-Musikkorps im Orte ein Ständ chen gebracht hatte, ein auf dem Zschachwitzer Friedhof geiegener Geräteschuppen und eine Feldscheune in Flammen aus Diesmal 'waren die Verdachtsmomente gegen Hippe von vornherein so stark, daß er schon am nächsten Morgen in Hast genommen wurde. Hippe, der übrigens in Heidenau wohnt und der Zschachwitzer Feuerwehr nur noch aus alter Anhäng lichkeit angehört, und auch weil sein Vater ihr Hauptmann und sein Bruder ihr Mitglied war, will sich in jener Nacht sofort auf den Heimweg nach Heidenau be geben haben. Das Gericht war jedoch nach der ganzen Sachlage diesmal von der Schuld des Angeklagten überzeugt und ver urteilte ihn wegen vorsätzlicher Brandstiftung zu eineinhalb Jahren Zuchthaus und drei Jahren Ehrverlust. Opfer des Alkohols. Disziplinarkammer. Der Polizeihauptwachtmeister Reißmann aus Auerbach t. V. war bereits wiederholt von seinen vor gesetzten Dienststellen verwarnt worden, weil er, sogar im Dienst, häufig in angetrunkenem Zustande betroffen worden war Nach dem sich solche Fälle auch in letzter Zeit wiederholt hatten, strengte seine Behörde schließlich das Dienstentlassungsverfahren gegen ihn an. Vor der Kammer versuchte Reißmann die gegen ihn erhobene Anschuldigung als übertrieben und als Nache- s all von Kollegen hinzustellen, jedoch sah ihn das Gericht als überführt an und gab der Dienstentlassung statt, billigte Rciß- s nann aber eine Übergangsgebühr zu. Ein abstürzcudes Flugzeug aus ein Haus gefallen. Ein französisches Militärflugzeug stürzte in dem Pariser Vorort Antony aus ein Wohnhaus. Während die Maschine den Dachboden durchschlug und verbrannte, explodierte ein Benzintank und setzte das Haus in Brand. Der Flug zeugführer und eine Frau wurden getötet — 19 Haus bewohner mußten mit schweren Verletzungen fortgeschasft werden. Aus Sachsens Gerichtssälen. Ungesetzlicher Gemeindeverordnetenbeschlutz. Dresden. Die Gemelndeverordneten zu Dippelsdorf- Buchholz hatten am 28. April 1932 einen Antrag ange nommen, wonach der Finanzausschuß beauftragt wurde, die Bürgersteuerbeträge zu prüfen und zu berichtigen. Dagegen erhob der Gemeinderat, der den Beschluß sür ungesetzlich hielt, Einspruch mit dem Hinweis, daß die laufenden Steuer geschäfte nur vom Gemeinderat zu erledigen seien und der Be schluß somit in die Geschäfte des Gemeinderates eingreifc. Außerdem sei bei Prüfung der Bürgersteuer durch den Finanz ausschuß das Steuergeheimnis in Frage gestellt. Der Einspruch wurde von den Gemeindeverordneten zurückgewiesen. Auf die Klage des Gemeinderates hat das VerwaÜnnasgericht bei der Kreishauptmannschaft Dresden den Gemeindeverordneten- bcschluß als ungesetzlich aufgehoben. Nach ? 83 der Gemeinde- Verordnung habe der Gemeinderat die laufende Verwaltung der Gemeinde zu sühren und nach 8 89 sei er insoweit für seine Beschlüsse voll verantwortlich. Nach der Verordnung zur Durchführung der Bürgersteuer 1931 werde die Büraersteuer von don w-i-.i-ind-n verwaltet insbesondere soweit sie nicht 3. Ziehung 2. Klasse 202. Sachs. Landes- Lotterie Ziehung am 21. Dezember 1932. «Ohne Gewähr.) Alle Nummern, hinter welchen keine Gewinn- bezeichnung steht, sind mit 18» Mark gezogen. 2«««« aus Nr. 5000 auf Nr. ko«« auf Nr. 3«0« aus Nr. 3««« auf Nr. 2«v« auf Nr. 2«n« auf Nr. S0«t» auf Nr. S«»» aus Nr. 2265 bei Fa. Busch K Co., Dresden. S97S4 bei Fa. R. Adolph Kolbe Nachf., Adorf. 88926 bei Fa. I. F. Glien L Co., Zittau. 166894 bei Fa. Gustav Gericke, Dresden. 76918 bei Fa. Friedrich Kaiser, Meerane. 52695 bei Fa. Heinrich Nicklisch, Dresden 6l5I6 bei Fa. George Meyer, Leipzig. 67667 bei Fa. Max Borstel, Leipzig. 76879 bei Fa. Louis Lösche, Leipzig. «736 967 193 617 764 162 065 966 1879 651 878 127 255 451 S944 473 562 973 137 868 929 345 265 t26090) 3606 362 242 3249 885 419 931 661 <256) 755 295 895 239 938 539 <4986 <259) 568 398 279 446 611 629 ,259) 5169 266 811 236 966 860 216 339 665 269 471 «195 568 336 536 115 265 941 741 959 249 899 729 869 175 649 (259) 889 194 7517 114 698 735 <259) 941 688 966 8396 984 296 335 <256) 925 639 »343 <259) 992 368 352 649 547 358 891 216 374 666.788 <250) 415 664 239 »«296 759 117 <25b) 671 914 199 497 146 11447 941 095 371 476 ,256) 761 966 693 12420 354 383 631 VV1 «79 915 692 »3263 333 768 318 365 862 <259) 941 14881 958 245 435 445 745 494 196 969 724 864 614 669 13104 787 487 579 355 115 18452 661 349 472 432 958 342 <250) 895 <256) 944 399 <259) 682 »7898 313 773 <256) 412 <366) 894 256 <1699) 919 365 478 168 18461 492 832 719 616 209 292 273 <256) 317 1»026 261 654 <569) 545 691 796 484 266 <569, 492 159 992 291 SV139 230 844 339 384 164 112 185 S1546 565 912 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Fortsetzung. Gertrud Heidgers stolze Feuerseele hatte wieder einmal den Halt verloren, brach zusammen unter ihrer Last. Und nun stürzten auch die Tränen hervor, wie ein ange stauter Quell, und überströmten das junge Gesicht. Ein armes Menschenkind schluchzte sein herztiefes Weh ins Leere hinein. Droben wurde ein Schrank zugeschlagen. Gerta fuhr zusam men, trocknete hastig ihr Gesicht. Gewaltsam faßte sie sich. Niemand durfte das sehenI Gut, daß sie mit dem Rücken zum Fenster sah, dann bemerkte die Mutter ihre geröteten Augen nicht . . . ach, da mußte sie fast lächeln. Aber es war «in wehes Lächeln: Es war doch keiner da, der sie mit Augen sorgender Zärtlichkeit beobachtete! Tief auf atmete das Mädchen. Wie konnte das nur gesche hen? Wieder einmal war sie schwach geworden. Sie wollte doch stark sein — wie die da draußen, wie die Frauen und Mütter, die klaglos ihr Liebes Hingaben! O sie war es nicht allein, die im Schatten stand, die tiefge beugt unter Lebenslasten wankte! Diese Erkenntnis war Ger trud Heidger durch den Krieg aufgegangen. Wieviel edelstes Menschentum, wieviel Zukunftshoffnun gen, wieviel herrliche Kraft, die alle Wüsten der Welt in stuchtbringende Aecker hätte umschaffen und Millionen von Menschen hätte zum Segen sein können, wurde niederge- stampft vom Krieg! Und die heimkehrten — zerbrochen, siech, nur noch Ruinen ihrer stolzen Manneskraft o nein, Gerta hatte kein Recht, die Hände anklagend zum Himmel zu heben. Sie war nur ein winziges Glied in der unabsehbaren Kette der Müden, Lichtlosen, Siechen, Zertretenen. Es gab Lasten, die schwerer wuchteten... Als Gertrud Heidger dies alles in leidgefüllten Monaten zum Bewußtsein gekommen war, da lösten sich langsam, lang sam ihre Gedanken von dem eigenen Schicksal und suchten tastend die Wege zu fremdem Leid. Und da wachte in ihrer Seele alles ursprüngliche Gute und Großzügige auf. Für andere leben, andern dienen, vor allem den Allernächsten! Wärme und Traulichkeit um sich verbreiten! Tränen trocknen, Wunden heilen . . . Oder wenn dazu keine Möglichkeit war, so konnte sie wenigstens die Hände regen und den Tapferen, die draußen ihr Leben für Hie Heimat scholle einsetzten in Frost und Kälte, wärmende Hüllen ar beiten. < Das tat Gerta denn auch mit allem Eifer; und es war stau nenswert, was sie zustande brachte. Und in dem Maße, als das ehedem so verbitterte Mädchen sich selbst vergaß und die Augen auf das abgrundtiefe Menschheitsleid gerichtet hielt, wandelte sich die Bitterkeit in stille Wehmut und Ergebung, fand das unruhige Herz Ruhe und Frieden. Nur zuweilen, wenn — wie soeben — all ihr Entsagen sie mit leeren Augen ansah, konnte es noch geschehen, daß ur plötzlich die Flutwelle des Wehes wieder hoch anschwoll und ihr den Boden unter den Füßen wegspülte. Doch das waren Rückfälle, die immer seltener wurden. Gerta Heidger kämpfte sich allmählich durch zur Höhe abge klärter Weiblichkeit. — Die Mutter und Annemarie kamen mit dem leeren Korb zurück. „Hajaß, da fühlt man seine Arme!" lachte letztere gutge launt; denn die Mutter hatte ihr oben noch zwei Stücke des feinsten Gespinstes für ihren Extra-Hamsterkasten geschenkt. „Für dich is dat eigentlich zu schwer, Mutter; laß Hanne beim letzten Korb helfen. Hanne! Komm, pack mal an!" rief sie in die Spülküche hinein. Eilig kam Hanne gelaufen und trocknete sich noch unter der Türe die Hände an der blauleinenen Schürze ab. Bewun dernd sah sie auf die Leinwandrollen. „Jess' Marjosep, wat'n Werks! Wenn man davon so'n Stücker drei vier in de Kist hat, könnt mer lachen! Laß man, Annemarie, dat kann ick alleinig!" „Nee, ich muß doch noch alles fortpacken. Un auf'm Korn boden is auch noch nich umgeschaufelt." „Tu auf de Aepfelkammer auch gleich de Aepfel umlesen, Annemarie! Un bring 'n paar Goldreinetten für Bernd sein Paket!" gebot die Frau. „Ja, ich schick Wilhelm auch gleich eines, der ißt aber lieber die roten Paradies/ Ein Liedchen trällernd, in das Hanne gleich einfiel, gingen die beiden. „So, nun hilf mal flink die Hemden nachsehen, Gerta," sagte die Bäuerein, als sie allein waren. Das Rote Kreuz war nämlich äußerst dankbar für gebrauch tes Leinen. Das war weich und geschmeidig, köstlich zum Ver binden. Es lag da eine ganze Menge Leintücher und Hemden, die nicht mehr ganz waren. Da fand sich wohl manches Stück, das man ausnierzen konnte. Die Frau breitete die schneeweißen, von Gerta schön gefal teten Stücke auseinander. Wo etwa nur ein kleiner Schaden war, die bekam Gerta zum Flicken auf den Schoß, die andern legte sie auf die Ofenbank. „Mutter, mein Haufen ist schon größer als der fürs Laza rett!" lachte Gerta. „Da flickt man sich tot und wieder leben dig! Geh, nimms nicht so spitz, wir haben ja noch genug. Bernd hat die ganze Kommode noch voll neuer Hemden, und Vater auch." „Ja, ja, hast recht, wenn man's denkt. Ist gut, daß der Berg mal weggeräumt wird," gab die Mutter zu und warf unbe sehen ein paar Stücke zu dem kleineren Teil. Dann kam ein Hemd von feinerem Leinen. War das von Bernd? Der hatte doch nicht diese kleine Fältchen vorn an der Hemdbrust. Sie breitete es auseinander — und starrte darauf hin. Es trug den Namenszug von Clemens und war wohl damals aus Versehen zurückgeblieben.... Der Frau zitterten die Knie, sie sank auf einen Stuhl. Und als hätte es nur dieses geringfügigen, zufälligen An lasses bedurft, um den Bann der Zurückhaltung zu sprengen, den Sorgenbecher zum Ueberfließen zu bringen . . . legte sie mit einemmal den Kopf über die Lehne von Gertas Fahr stuhl und schluchzte auf. „O Gerta — ob er noch lebt? . -. Ob ich ihn noch wieder- sehe?" Das Mädchen strich leise über der Mutter Scheitel, scheu, in ungewohnter Zärtlichkeit. (Fortsetzung folgt.)
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