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Wilsdruffer Tageblatt : 05.12.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-12-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193212050
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19321205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19321205
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-12
- Tag 1932-12-05
-
Monat
1932-12
-
Jahr
1932
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 05.12.1932
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tiggestellte Ordnung über Aufnahme in die höhere Schule sieht verschiedene neue Bestimmungen vor. So werden die Vor schriften über die beizubringenden Zeugniste bei der Aufnahme einer Revision unterzogen. Bemerkenswert ist, daß besonders begabte Kinder aus dem dritten Jahrgang der Grundschule zur höheren Schule übergehen können; besondere Vorschriften hierfür werden noch erlassen. Der Entwurf sieht weiter die Höhe der Leistungen vor, did von einem Aufnahmeprüfling für Sexta erwartet werden. Nach der neuen Bestimmung wird die Aufnahme in die Sexta nur probeweise erfolgen. Es können also in Zukunft Schüler, die sich für den Besuch einer höheren Schule als ungeeignet erweisen, entlasten werden. Reform der Krankenversicherung und Angestelltenberufs- lasten. Durch die kürzliche Ankündigung einer erneuten Reform der Organisation der Krankenversicherung sind auch die Be rufskrankenkasten der Angestellten in den Mittelpunkt der öffentlichen Erörterung gerückt worden. Wie uns die Deutsch- nationale Krankenkasse, die bekannte Hamburger Berufskran kenkaste der Kaufmannsgehilfen, jedoch mitteilt, werden die ge nannten Berufskasten von der geplanten Reform kaum berührt werden. Zu irgendwelchen tiefer reichenden Eingriffen besteht schon deshalb kein Anlaß, weil diese Kasten auf dem reinen Prinzip der Selbstverwaltung der Versicherten beruhen. Das Prinzip bietet ausreichende Gewähr dafür, daß die Interesten der Versicherten in jeder Hinsicht voll gewahrt werden. Röhrsdorf. Familienabend. Gestern, am zweiten Advent, veranstaltete der christliche Iungfrauenverein einen kirchlichen Familienabend im Gasthof zum Erbgericht. Mit dem Adventsvers: „Macht hoch die Tür die Tor macht weit" wurde der Abend eröffnet. Ortspfarrer Küchler führte sodann in seiner herzlichen Begrüßungsansprache aus, daß in diesen schweren Zeiten die guten deutschen Gemütswerte, die Glaube- Liebe und Vaterland verkörpern, besonderer Pslege bedürften. Unter diesem Gesichtswinkel standen auch all die hierauf zur Aufführung gelangten Vortragsnummern. Diese waren: 1. „Volkslied und Schlager". Ein Vor- und Nachspiel von Rektor P. Kersten, dazwischen Volkslieder und Volkstänze. 2. „Ster nenkind", Märchen-Reigen, gedichtet von Adolf Holst, kompo niert von M. Georg Winter. 3. Gedichtvortrag: „Ich möchte wissen, was die Zukunft bringt" von Helene Krüger. 4. „Weis heit in der Waschküche", Weihnachts-Volksstück in zwei Bil dern von Martha Große. Die Spielerinnen ernteten für die mit großer Hingebung und viel Mühe verbundenen Darbietun gen den herzlichsten Beifall. Einem inzwischen vorgenommenen Losverkauf zumeist gestifteter Gewinne folgte nunmehr die Anegabe der schönen Gewinne. Am Schlüße dankte Pfarrer Küchler allen denen, die den Saal auch in diesem Jahre wieder so überaus stark füllen halfen, den Spielerinnen und allen, die ihr Scherflein mit zu dem guten Zweck beigetragen haben, zu dem dieser Abend gedacht ist. Mit dem Wunsche für eine weitere gesegnete Adventszeit und frohes Weihnachtsfest schloß er den Abend. — Alle Anwesenden werden aber mit einem stillen Dank im Herzen gegangen sein, für die Aufopfe rung, der sich Pfarrer Küchler und Gemahlin unterzogen haben, um diesen Abend so schön zu gestalten. Röhrsdorf. Viehzählung. Am 1. Dezember wurden hier folgende Zahlen ermittelt. In Klammern sind die Zahlen vom 1. Dezember 1931. Pferde 116 (113), Rinder 552 (546). Schweine 872 (984), Schafe 8 (6), Ziegen 41 (38), Gänse 235 (202), Enten 97 (87), Hühner 1986 (1975), Perl- und Trut hühner 20 (12), Bienvösker 33 (31). Da in dieser Zähllifte die Zahl der Hunde nach dem Bestand vvm April 1932 gemeldet werden muß, so sind hier 51 Hunde vorhanden. * Burkhardswalde. 12. Orgelvesper. Durch alle Not Und alles Leid, durch Haß und Lärm und Streit unserer Zeit kommt sie wieder licht- und ruhevoll heran, die liebe Advents- und Weihnachtszeit, diese einzige Zeit im Jahre, da der ewige Menschcnkrieg kurze Friedenstage hat und selbst in die leersten und härtesten Herzen ein Schimmer von der Liebe fällt, die nicht von dieser Welt ist. Mit dem ersten Adventslichtlein klingt klingt es auf und der Glocken Freudensang trägt es über Berg und Tal: Macht hoch die Tür, die Tor macht weit! Das war auch der Leitgedanke der 12. Orgelvesper, die Kantor Spind ler gestern nachmittag 3 Uhr in der hiesigen Kirche veranstal tete. „Macht hoch die Tür" sang in hundertstimmigen Akkorden die Orgel in der Weidenhagenschen Adventspastorale unter den Meisterhänden Kantor Spindlers, „Macht hoch die Tür" sang der gutgeschulte Kinderchor und voll stimmte die Gemeinde in die zweite und dritte Strophe des bekannten Chorals ein. Kan tor S p i n d l e r bot weiter ausgezeichnet wirksam die Orgel fantasie „Tochter Zion freue dich", der gleichsam als Echo oer gleichnamige dreistimmige Kinderchor folgie, und die Advents pastorale von Corelli. Als Solistin wirkte Frau Gisela Kum - b e r g - Wilsdruff mit. In vollendet schöner Weise sang sie , Advent" von Becker, das Sopransolo „Wie lieblich ist der Bo ten Schritt" aus dem „Messias" von Händel und „O du mein Trost und süßes Hoffen" von Franck. Kantor Spindler war der geschätzten Sängerin auf der Orgel ein kongenialer^ Begleiter. In erbaulicher Ansprache brachte dann Pfarrer Görnitz die Adventsbotschaft nochmals zum Klingen: Freuet euch und aber mals sage ich, freuet euch, eure Lindigkeit lastet kund sein allen Leuten! Gemeindegesang beschloß die 12. Orgelvesper. Das we nig einladende und noch so gar nicht weihnachtliche Wetter dürfte manchen entfernter Wohnenden vom Besuche abgehalten haben, «ber die trotzdem kamen, in deren Herzen zog Vorweihnachts stimmung ein. hig. Neukirchen. Die amtliche Viehzählung vom 1. De zember hatte im hiesigen Orte folgendes Ergebnis einschließlich des Rittergutes: 165 Pferde, 929 Rinder, 1419 Schweine, 376 Schafe, 41 Ziegen, 3135 Hühner, 241 Gänse, 79 Enten, 19 Bienenstöcke. Während im allgemeinen die einzelnen Tiergat- tungen im Bestand fast keine Veränderungen aufweisen, zeigte sich ein gwßer Rückgang an Schweinen, was die Folge der ka tastrophalen Lage in der Ferkelzucht ausdrückt. Herzogswalde. Mo t orr a d u n fa ll. In der Nacht zum Freitag verunglückte der Autvreparateur F. von Mohorn an der Kurve am Gute von Martin Stirl; an der Toreinfahrt stürzte er vom Rade und trug starke Verwundungen davon, so daß er in ärztliche Behandlung gebracht werden mußte. Auch das Motorrad trug Beschädigungen davon. Mohorn. Dom Taufstein, Traualtar und Kirchhof. Bis Mitte November erhielten die heilige Taufe: Emma Marga Gertrud Garant, Tochter des Zugschaffners G.; Gerhard Ru dolf und Margot Ella Wittig, Zwillingskinder des Gutsbes. W. Siegfried Werner Keule, Sohn des Wirtschaftsbesitzers K.; Lie selotte Erna Pegen, Tochter des Stellmachers P. — Kirchlich aufgeboten wurden: Woldemar Fritz Unger, Elektromonteur in Dresden, mit Maria Clara Franz, Mohorn; Willy Helmut Räntzsch, Hol-Händler in Hartha, mit Anna Irma Schroth, Mohorn; Erich Max Zimmermann, Schlosser in Dresden, mit Martha Linda Hühne, Schönfeld. — Getraut wurden: Oswin Gustav Hauswurz, Tischler in Mohorn, mit Frieda Dora Kal lert, Reinsberg; Willy Helmut Räntzsch, Holzhändler in Hartha, mit Anna Irma Schroth, Mohorn; Max Willy Hausdorf, Schuhmacher in Kestelsdorf; mit Elsa Selma Schubert, Grund; Woldemar Fritz Unger, Elektromonteur in Mohorn, mit Maria Clara Franz, Mohorn. Mohorn. Elternabend. Die Lehrerschaft des Schul bezirkes ladet die Eltern von Mohorn-Grund für Dienstag abends 148 Uhr nach dem Gasthof Mohorn zu einem Eltern abend, an welchem Schularzt Dr. Böhmer einen Vortrag halten wird. Kantor Mühlmann behandelt das Thema einer etwaigen Zusammenlegunng einiger Klasten oder Verschmelzung beider Schulen, Lehrer Knabe will versuchen, der Elternschaft die Vor züge der Sütterlinschrift klarzulegen. Kirchennachrichtcn Wilsdruff. Dienstag 8—1410 Uhr Iungfrauenverein. Vereinskalender. Verein junger Landwirts. 6. Dezember Vortrag. Land». Verein. 7. Dez. 4 Uhr „Adler" Versammlung. Frauenverein Grumbach. 7. Dezember Gasthof Bohr. Militärverein. 10. Dezember Versammlung. Wetwrborick^ Vorhersage der Sächsischen Landeswetterwarte für den 6. Dezember: Veränderliche Bewölkung. Vorübergehend stär kerer Bewölkungsrückgang, erneut Neigung zu Nebelbildung, Temperaturen tags wenige Grad über Null, nachts bei Auf klaren Nachtfrost. Schwache Winde aus meistens westlichen bis südlichen Richtungen. Sscblen un<> iraGdsrlGs» Das Ansteigen der WvhtsahrtsnnterWten. Vergleich zwischen Sachsen und dem Reich. Auf 1000 Einwohner entfallen in Sachsen 127 und im Reich 32 Arbeitslose. Während die von der Arbeits losenversicherung unterstützten Arbeitslosen und Krisen- unterstützten weiterhin zurückgegangen sind, ist die Zahl der Wohlfahrtserwerbslosen um rund 2 Prozent gestiegen, so daß von den gesamten unterstützten Arbeitslosen aus die Wohlfahrtserwerbslosen 59 Prozent, die Krisenunter stützten 28 Prozent und die Arbeitslosen in der Arbeits losenversicherung 13 Prozent entfallen. Die von den Arbeitsämtern gezählten Wohlfahrtserwerbslosen be tragen in Sachsen 56 auf 1000 Einwohner und im ' eich 34 auf 1000 Einwohner. Die Gemeinden und Bezirks verbände mutzten im Oktober 1932 für die Wohlfckhrts- erwerbslosen 13,60 Millionen Mark und für die Krisen- unterstützten 1,15 Millionen Mark aufbringen. Zur Deckung dieser Ausgaben standen nur 9,37 Millionen Mark aus der Reichshilfe zur Verfügung. Von den gesamten Arbeitslosen wurden am 31. Oktober 1932 in Sachsen 20 006 oder 3,1 Prozent und im Reich 253 957 ober 4,9 Prozent im Freiwilligen Arbeitsdienst beschäftigt. Trotz der Neueinstellungen von Arbeitern bleibt die Zahl der Beschäftigten in Sachsen um rund 14 Prozent hinter der im Vorjahre zurück, während im Reich die Zahl der Beschäftigten gegenüber dem Vorjahre nur um 10 Prozent Niedriger ist. Man ersteht also auch hieraus die besondere wirtschaftliche Notlage Sachsens. Dresden. Tödlicher Unfall beim Schmücken eines Christbaums. In einem Dresdner Lokal kam in der Nacht zum Sonntag ein Kellner beim Schmücken eines Christbaumes ums Leben. Der Mann fiel so unglücklich von einer Leiter, daß er sich einen schweren Schädelbruch znzog, an besten Folgen er am Sonntag früh im Krankenhaus verstarb. Es handelt sich um den 35jährigen Kellner Max Steudel, Deubener Straße 40. Dresden. Geschäft seinbrecher fest genom men. In der letzten Zeit wurde in Vorstadt Löbtau eine größere Anzahl Geschäftseinbrüche ausgeführt, wobei den Tätern erhebliche Werte in die Hände fielen. Nunmehr gelang es, acht Perfonen als Täter und Hehler zu er mitteln. Sieben Personen wurden festgenommen. Darunter befinden sich auch zwei bekannte Ein- und Ausbrecher, von denen der eine noch eine längere Freiheitsstrafe zu verbüßen hat. Diese beiden Personen setzten ihrer Fest nahme erheblichen Widerstand entgegen. Neudorf. Von einem Baum erschlagen. In Gebirgs-Neudorf wurde der Waldarbeiter Schneider beim Fällen von Bäumen von einem angesägten Baum, der zu früh stürzte, getroffen und so schwer verletzt, daß er starb. Er hinterläßt außer seiner Frau drei unmündige Kinder. Aue. Belohnte Aufmerksamkeit. Einer Kassiererin wurden als Belohnung für ihre Mitwirkung bei der Aufdeckung eines Münzverbrechens 60 Mark vom Reichsfinanzminister zuerkannt. Sie hatte durch ihre Auf merksamkeit dazu beigetragen, den Hersteller und Heraus geber salscher Markstücke zu ermitteln. Meerane. Stürmische Bürgermeisterwahl Die mit Spannung erwartete Sitzung des Meeraner Stadtverordnetenkollegiums hatte als einzigen Tages ordnungspunkt: Wiederbesetzung der im Februar 1933 freiwerdenden zweiten Bürgermeisterstelle, Ausschreibung, eventuell Wiederwahl. Nach Protest gegen die beabsichtigte Wahl verließ die sozialdemokratische Fraktion den Sitzungssaal. Darauf wurde über den Antrag der Bürger lichen abgestimmt, als zweiten Bürgermeister von Meerane Bürgermeister Dr. jur. Hellmuth Bnlling (Wal denburg, Sa.) zu wählen; die Kommunisten schlugen Dr. Alexander (Berlin) vor. Auf Dr. Vulling entfielen 16, auf Dr. Alexander 3 Stimmen, so daß Dr. Bulling als ge wählt gilt. Er hat auch die Wahl im voraus angenommen. Bei der Frage der Besoldung erhob sich während der Rede eines Kommunisten lauter Tumult im Zuhörer raum, so daß der Vorsteher die Räumung des Saales anordnete. Borna (Bezirk Leipzig). Im Bett erstickt. In Schönau ist ein dreijähriges Mädchen im Bett erstickt, während die Eltern abwesend waren. Wiederbelebungs versuche waren erfolglos. Groitzsch. Enttäuschte Diebe. Auf dem Trans port zum Bahnhof wurde eine Kiste entwendet. Die Diebs waren aber von deren Inhalt bitter enttäuscht, denn das Diebesgut bestand aus — Kalenderblocks, die sie im Pfarr holz verstreuten. Crimmitschau. Ein Ehrenmal. Die hier schon jahrelang geführten Verhandlungen zwecks Errichtung eines Ehrenmals beginnen nun endlich greifbare Gestalt anzunehmen. In einer Gesamlvorstandssitzung der Ver einigten Militärvereine einigte man sich grundsätzlich auf einen Entwurf des Kunstmalers Stöckert (Dresden). Das Denkmal erfordert einen Kostenaufwand von ungefähr 8000 Mark. Als Standort hat man den Zöffelpark mit dem Blick auf die Stadt aewäblt. Leipzig. K o n t o r e i n b r u ch. Nachts drangen un-' bekannte Diebe in Kontorräume in der Marschnerstraße ein. Entwendet wurden eine eiserne Kassette, enthaltend 175 Mark sowie einige 15-Pfg.°Briesmarken. Nach vor handenen Blutspuren zu urteilen, muß sich einer der Täter vermutlich beim Zertrümmern der Fensterscheibe verletzt haben. Leipzig. Adoption ohne Kind. Am 23. No vember dieses Jahres zog in Leipzig ein Kaufmann aus München zu, der von hier aus an etwa 80 verschiedene Zeitungen nachstehendes Inserat aufgab: 10 000 Mark lar erhält derjenige, welcher ein Kind diskreter Herkunft als eigen annimmt. Keine weiteren Verpflichtungen. Kind erhält weitere 5000 Mark bei Volljährigkeit durch Ver sicherung Off. u. „Christkindl" erbeten a. d. Expedition. Die Ermittlungen führten zur Festnahme eines Kauf manns ans München. Bei seiner Vernehmung gab er an, daß er von den Osferteueinsendern Vermittlungsgebühren für die Bearbeitung erheben wollte. Von diesen Gebühren sollten die 10 000 Mark gezahlt werden. Einen Nachweis dafür zu führe«, daß überhaupt ein zu adoptierendes Kind vorhanden sei, war er nicht in der Lage. Leipzig. Geständnis des Vatermörders Vester. Am 19. Mai dieses Jahres wurde bekanutlich im Heizraum eines Grundstückes in der Nikolaistraße der .Hausmeister Vester bewußtlos mit einer schweren Kopf verletzung aufgefunden. Im Krankenhaus starb der Ver- letzte. Die Erörterungen ergaben, daß ein Verbrechen vor lag, und der Sohn des Hausmeisters der Täterschaft über führt war, da auf seinen Schuhen und an seinem Anzug frische Blutspuren gefunden wurden. Willi Vester hat nun mehr die Tötung seines Vaters eingestanden, will aber in Notwehr gehandelt haben. Nach Lage des Befundes dürste eine Notwehr jedoch kaum in Frage kommen. * Verzweifelte Lage einer Landgemeinde. Das Armenlager zehrt Gohlis aus. Die Landgemeinde Gohlis bei Riesa mit »twä 2200 Einwohnern steht vor dem finanziellen Zusammen bruch, dessen Ursachen besonders tragisch sind. Im Jahr« 1920 wurde auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz in Gohliser Flur ein sogenanntes Heimkchrerlager errichtet, in dem seinerzeit die aus Rußland und dem Osten zurück gezogenen verarmten Reichsdeutschen mit ihren An gehörigen untergebracht wurden. Bis zur Auflösung des Heimkehrerlagers im Jahre 1924 wurde der Unterhalt dieser Ausländsdeutschen ans Mitteln des Reiches bez stritten. So entstand ein neues Gemeinwesen, das ^in neuer Ortsteil Gohlis wurde, und dessen Einverleibung mit dem eigentlichen Ort trotz aller Proteste zwangÄ läufig erfolgte. Man muß hierbei berücksichtigen, daß in diesem Ortstcil 1400 Menschen wohnen, während die G« meinde Gohlis selbst nur knapp 800 Einwohner hat. Da« aus allein ergibt sich schon die Unhaltbarkeit des jetzigen Zustandes. Es wäre Aufgabe des Reiches und des Landes^ die Lasten für dieses Lager, das ja nur durch die Folgen des Krieges entstanden ist, zu tragen. Keinesfalls kaust aber dadurch eine Gemeinde wirtschaftlich völlig zugrunde gerichtet werden. Für Zahlung -er Veamtengehälter vor Weihnachten.! Die Landtagsfraktion der Deutschen Vokkspartei Hal an den sächsischen Ministerpräsidenten einen Brief gerichtet,, in dem es heißt: „Die sächsische Beamtenschaft blickt mit besonderer Sorge dem Weihnachtsfest entgegen. Wenn die restlichen Gehaltsteile für Dezember nicht vor dem Feste zur Auszahlung kommen, ist sie nicht in der Lage^ Weihnachten dieses Jahres auch nur das Notwendigste für die Familie zu beschaffen. Daran sind aber auch weite Kreise der Wirtschaft interessiert. Das gesamte Weihnachts geschäft wird erheblich beeinträchtigt, wenn die Kaufkraft; der Beamtenschaft versagt. Wir bitten daher die Regierung^ alles einzusetzen, um die Auszahlung der Gehaltsbezügs noch vor Weihnachten zu ermöglichen." Aauvübersall aus einen Geschäftsinhaber. 50 Mark erbeutet und ans dem Fenster gesprungen. In den späten Nachmittagsstunden wurde auf den^ Kurzwarenhändlcr Thiencmann, der in der Großen Kirch gasse in Dre s d e n ein Etagengeschäft betreibt, ein Naubüberfall verübt. Hierbei fielen dem noch unbekannten Täter 50 Mark in die Hände. Während der überfallene um Hilfe rief, gelang es dem Räuber, durch Sprung aus dem Fenster des ersten Stockwerkes auf die Straße zu entkommen. Im Verlaufe des Kampfes, der sich zwischen, den beiden Männern entsponnen hatte, sowie bei dem Sprung, dürfte der Räuber Verletzungen davongetragen' haben. Sine GasschuWule der Teno. Unterricht für jedermann. Luftschutz- und Gasschutzschulung ist heute eine der wichtigsten Aufgaben. Nunmehr hat die Teno, nachdem sie sich schon längst dem Gasschntz-Vereitschaftstrupp an gegliedert hat, auch eine Gasschutzschule eingerichtet, die ihren Sitz in alten Artilleric-Wagenschuppcn des Arsenals in Dresden hat und die in Tages-, Nachmittags-, und Abendkursen von ein- nnd mehrtägiger Tauer mit sechs fachlich vorgebildeten Lehrkräften jedermann Gelegen-, heil gibt, sich über alle Gasgefahren und über den wirk-j samen Schutz dagegen zn unterrichten. Atem-, Bewegungs» nnd Arbeitsübungen mit der Maske erst im unvergastsn, dann im vergasten Naum machen mit dem Tragen l er Geräte vertraut. Ein Kriech- und Klettcrgang mit ver trackten Winkeln, Wippbrcttern nnd allen denkbaren Schikanen erprobt den Gasschutzschüler in seinem Ver halten unter schwierigen Umständen. Weiter gehören zu der Schule ein Gerütschaftsranm mit Desiufektionskammest sowie ein Schlafraum für eine Wache und für Kursus^ teilnehmer, Waschranm, Führer- nnd Lesezimmer, außer-, dem sind eine Modenschau und Geräteräume für die all-, gemeinen Aufgaben der Teno in dem Gebäude unters gebracht. Das "Ganze ist in wenigen Wochen von Teno- Leuten im Weae des Freiwilligen Arbeitsdienstes errichtet, worden.
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