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konstitutionellen LeDcns, üm autoritäre Siaatsführunq gegen Parteiherrschaft, um Arbeit und Brot für alle unterstützt haben. Meine Arbeit hatte nur ein Ziel: Dem Zusammcn- schlus? aller wahrhaft vaterländischen Kräfte zu dieucn. In ihm liegt die Zukunft der Nation beschlossen, der wir alle heissen Herzens dienen. Kämpfen wir weiter „mit Hindenburg für das neue Deutschland!" Ore letzte Sitzung des alten Kabinetts. In der letzten Sitzung des alten Neichskabinetts ver abschiedete sich, wie amtlich mitgcteilt wird, Reichskanzler von Papen von seinen bisherigen Mitarbeitern und dankte ihnen herzlich für die treue Zusammenarbeit. In einer kurzen Ansprache bat er diejenigen Reichsminister, die im Kabinett verbleiben, auch mit seinem Freunde und Nachfolger Herrn von Schleicher zum Wohle des Vaterlandes zusammenzuarbeiten. Als Dienstältester widmete Reichsminister von Neurath dem scheidenden Kanzler herzliche Worte des Abschieds. Sodann verabschiedete sich Reichskanzler von Papen von den Be amten und Angestellten der Reichskanzlei, die er seinem Nachfolger vorstellte. Ein Dementi -es Auswärtigen Amts. ' Im Auswärtigen Amt wird zu den Presse- mekd"ngen, wonach Deutschland den an der Abrüstungs frage interessierten Ländern eine Weh^etatnote übersandt habe, erklärt, daß eine derartige Note nicht abgegangen sei. Ferner entspreche der in diesen Meldungen verzeichnete angebliche Standpunkt der deutschen Regierung nicht den Instruktionen, die dem Reichsaußenminister für Genf erteilt worden seien. Bekanntlich war behauptet worden, die Reichsrcgicrung habe in der Note erklärt, den Wehretat während der nächsten fünf Jahre nicht er höhen zu wollen. Kriegsopferappell an die neue Reichsregierung. Der Rcichsverband deutscher Kriegsopfer hat sich telegraphisch an den Reichspräsidenten und an den Reichs kanzler von Schleicher mit der dringenden Bitte gewandt, im Nahmen der geplanten sozialpolitischen Maßnahmen der neuen Reichsrcgiernng auch der Not der Kriegs beschädigten und Kriegshinterbliebenen zu steuern Dje Hilfe der Reichsregierung müsse sich vor allem erstrecken auf die stark gefährdeten K r i e g e r fi e d l u n g en und auf eine Beseitigung der unbilligen Härten bei An- rechnungder Kriegsrente auf Sozialbezüge und Erwerbslosenunterstützung-n. Adolf Hiiler in Berlin. Sitzung der Reichstagsfraktion der NSDAP, in seinem Beisein. Adolf H i tl er, der Sonnabend abend noch im thürin gischen Wahlkampf gesprochen hatte, ist am Sonntag in Berlin eingetroffen. Wie verlautet, gilt Hitlers Reise nach Berlin der bevorstehenden Eröffnung des Reichs tages. Die nationalsozialistische Rcichstagsfraktton wird am Montag zusammentreten, und Adolf Hitler wird bei dieser Gelegenheit die neuen Reichstagsabgeordneten der NSDAP, begrüßen. Wie verlautet, hat am Sonntag zwischen Reichskanzler von Schleicher und Reichstagspräsident Göring im Zusammenhang mit der Frage einer Vertagung des Reichstages eine Besprechung stattgefuuden. Buhiger Wahlverlauf in Thüringen. ' Am Sonntag fanden in sämtlichen Städten und Landkreisen des Landes Thüringen die Neuwahlen für die Gemeinde- und Kreisräte statt. Die Wahlen verliefen störungslos und in voller Ruhe. Die Wahlwerbung am Wahltage selbst war nur gering, wie überhaupt der Wahlkampf sich bis auf die Tätigkeit der National sozialisten und ihrer Führer unter AdolfHitlers persönlichem Einsatz in engstem Rahmen bewegte. Allgemeine Wahlmüdigkeit. Nach den vorliegenden Ergebnissen der Kommunal wahlen kann gesagt werden, daß die allgemeine Wahl beteiligung wesentlich geringer gewesen ist als bei Len vergangenen Ncichstagswahlen. Durchschnittlich dürfte um etwa ein Fünftel weniger gewählt worden sein. Die sich daraus ergebenden Stimmverluste verteilen sich ziemlich gleichmäßig auf alle politischen Parteien. In Weimar-Stadt erhielten nach dem amtlichen Wahlergebnis (in Klammern die Stimmenzahl bei der Reichstagswahl am 6. November 1932): NSDAP. 7122 (11 003), DNVP. 2272 (3768), DVP. 1250 (2100), Zentrum 619 (636), SPD. 3347 (5491), SAP. 199, KPD. 2704 (3914), KPDO. 577, Handel und Gewerbe 849, Vorortsliste 398, Bürgerliche Mitte 922. An Man daten erhielten: NSDAP. 11, DNVP. 3, DVP. 2, Bür gerliche Mitte 1, Handel und Gewerbe 1, SPD. 5, KPD. 4, KPDO. 1, Zentrum 1. i In Jena-Stadt: NSDAP. 6249 (8 Sitze; Reichstagswahl am 6. No vember 8420), SPD 7479 (9; 9615), KPD. 6513 (S; 7442), KPDO. 604 (—), DNVP. 1864 (2; 3635), Staatspartei 2866 (3; 2005) , Bürger!. Mitte 3369 (5; 2648), Politische Vorortsliste 464 (—). s In Apolda: f SPD. 2798 (6; 3478), KPD. 2184 (4; 2574), NSDAP. 2430 (8; 6M9), Bürgerliche Einheitsliste 2788 (6; 2278). In Gotha: ' NSDAP. 7505 (14; 10 046), DNVP. 2386 (4; 2845), DVP. 1919 (4; 1466), SPD. 1327 (2; 1922), KPD. 6153 (11; 7473). In Meiningen: NSDAP. 4233 (12), DNVP. 526 (2), DVP. 385 (1), Dürgerliste 304 (1), Staatspartci 216 (1), SPD. 1198 (4). In Gera: Bürgerbund (DNVP., DVP., Wirtschastspt.) 5424 l(3; 6950), Mittelstand 2069 (1), Haus- und Grundbesitz 8594 (2), NSDAP. 13 804 (7; 16 377), SPD. 10142 (9; 18 654), KPD. 6464 (3; 8805), KPDO. 1403 (—). Die Linksmehrheit ist somit in Gera gebrochen. In Arnstadt: Bürgerliche Einheitsliste 1123 (5), Gemeindewohl 876 (1), NSDAP. 4923 (13), KPD. 2369 (6), SPD. 2253 (6), Neue Schwierigkeiten in -er GleichberechSigungsfrage. Vorgefechte in Genf. Herriot ist in Genf eingctroffcn und beabsichtigt, bis Donnerstag abend in Genf zu bleiben. Im Gegensatz zu den optimistischen Erklärungen von amerikanischer Seite zeigt man sich in den leitenden französischen Kreisen durchaus pessimistisch hinsichtlich einer baldigen Regelung der Gleichberechtigungsfrage, da man die Überwindung der deutsch-französischen Gegensätze in den wenigen zur Verfügung stehenden Tagen nicht für möglich hält. Die Besprechungen sollen bis zum Ein treffen Neuraths in unverbindlichen Einzelberatungen geführt werden. Man beabsichtigt, möglichst bald nach dem Eintreffen Neuraths eine gemeinsame große Besprechung der fünf Großmächte abzuhalten, in der die» Gleichberech tigungsfrage und der weitere Verlauf der Abrüstungs konferenz behandelt werden sollen. In unterrichteten Kreisen wird jetzt allgemein auf die neuerdings verschärft zutage getretenen Gegensätze zwischen der englischen nnd amerikanischen Regierung in der Abrüstungsfrage hingcwiesen. Die Gleichberechtigungsfrage muss im übrigen nach amerikanischer Auffassung eine möglichst baldige Lösung finden, da das Fernbleiben Deutschlands von der Ab rüstungskonferenz als Hindernis für die Wiederher stellung des allgemeinen Vertrauens und die Über windung der Weltwirtschaftskrise empfunden wird. Mx Schmeling soll ein Schloß kaufen. Angeboten: ein feudaler pommerscher Herrensitz. Der Meisterboxer Max Schmeling will, um sein Geld anlegen zu können, in Pommern oder Mecklenburg ein Waldgut erwerben. Ihm ist jetzt das dem Hamburger Großkaufmann Traun gehörige, in Hintcrpommern ge legene Schloß Wettrin mit 3200 Morgen Wald angeboten worden. Wettrin wurde 1913 bis 1915 erbaut und gehört zu den feudalsten Herrensitzen in Pommern. Es ging für 2,5 Millionen Mark in den Besitz des Hamburger Grcß- kaufmanns über und wurde von diesem für nur 650 000 Mark an eine» Danziger Kaufmann verkauft, der in zwischen verstorben ist. Kus unserer keimst Wilsdruff, am 5. Dezember 1932. Merkblatt für den 8. Dezember Sonnenaufgang 7'° l Mondaufgang 12^ Sonnenuntergang 15" I Monduntergang 0" 1834: Adolf Freiherr von Lützow, Führer der Freischar 1812/13, gest. Nikolaustag. Zum 6. Dezember, Wer Lnft hat, zu schenken, braucht um eine passende Gelegenheit hierfür jetzt nicht in Verlegenheit zu sein: man braucht nicht erst auf Weihnachten zu warten, da man schon viel früher mit dem Geschenkemachen beginnen kann. Am Nikolaustage fängt es an: das ist in einem großen Teil Deutschlands, besonders in den katholischen Gegen den, und außerdem in der Schweiz und in den Nieder landen, ein ausgezeichneter Tag für die erste Beschenkung der Kinder, was jedoch eine Beschenkung der Erwachsenen durchaus nicht ausschließt. Vielfach umkleidet man das Beschenken mit allerlei netten Heimlichkeiten: die Kinder stellen zum Beispiel am Vorabend des Nikolaustages ihre Schuhe vor die Stubentür und finden sie dann am nächsten Morgen mit Geschenken gefüllt vor. Je größer der Schuh ist, desto besser ist es dann. Sehr merkwürdig sind die Beziehungen, die zwischen dem alten Nikolaus und dem weit bekannteren Knecht Ruprecht herrschen. Nikolaus gehörte ursprünglich nur der griechischen, besonders der russischen Kirche an. Er soll einmal Bischof von Lycien gewesen und zur Zeit der Christenverfolgung unter Kaiser Licinius eingekerkert worden sein. Im Jahre 325 soll er dann an dem großen Konzil zu Nicäa teilgenommen haben. Das Abendland begann ihn erst zu verehren, als sein Leichnam nach Bari in Italien gebracht wurde. Das war im Jahre 1087. Viel mehr weiß man nicht von ihm, vor allem aber weiß man nicht, weshalb sein Gedächtnistag zu einem Geschenktage gemacht wurde. Und die Sache wird noch ein bißchen ver wickelter dadurch, daß ganz unvermittelt der Knecht Ruprecht mit dem Nikolaus identifiziert wird. Der Knecht Ruprecht ist eine Gestalt, die nicht erst am Weihnachtsabend, wie viele meinen, sondern schon in den Wochen vor Weihnachten in den Häusern umhergeht, um die Kinder niederknien und beten zu lassen und sie dann in der Regel mit Nüssen und Äpfeln zu beschenken. Die Rute, mit der er die unartigen Kinder züchiigen soll, scheint man ihm erst später angedichtet zu haben, aber das bleibt am besten unter uns Erwachsenen; denn wenn die Kinder das erfahren, kommen sie ganz aus Rand und Band. In vielen Gegenden nun erscheint der Knecht Ruprecht zum ersten Male am 6. Dezember, und deshalb ist er ohne sein Zutun zum St. Nikolaus oder Niklas ge worden. Aber das ist durchaus nicht seine einzige Wand lung! In Süddeutschland kommt er unter dem Namen Bartel oder Klaubauf, in Schwaben schon am Marlinstage als Pelzmartl — weil er einen zottigen Pelz trägt —, in Pommern als Schimmelreiter und in Mecklenburg gar als Wode, was mit dem alten germanischen Gott Wodan oder Odin zusammenhängt. In noch anderen Gegenden aber sind an seine Stelle rein christliche Gestalten getreten: in Schlesien Joseph, in Sachsen und bei den Ostpreußen „der heilige Christ". In Wirklichkeit ist der Knecht Ruprecht, den man also durchaus nicht zum Kinderschreck zn machen braucht, ein Überbleibsel ans altheidnischer Zeit, wo man zur Zeit des Winteranfanges sich ver mummte, um den winterlichen Sturmdämon darzustellen. Woraus man ersieht, was alles geschehen und sich ändern mußte, ehe wir zu dem harmlosen und mit Recht so be lebten Nikolaus gelange» konnten. * Vom Adventskranz. Eine alte Sitte, noch zu Ervßvater- zei't hochgehalten, scheint wieder mehr geübt zu werden. Damals nämlich war es zu Adventsbeginn Brauch, aus grünen Tannen zweigen einen Kranz zu winden und ihn mit vier Wachskerzen zu bestecken. Am ersten Adventssonntag wurde die erste Kerze angezündet, am letzten Sonnabend vor Weihnächten branntS die letzte Kerze. Der Kranz wurde entweder aufgehängt oder auf den Tisch gelegt. Die Kinder bestaunten das Licht und wußten, wenn es Weihnachten war, und sicher hatte der Ker zenschein des Adventskranzes bereits Glanz und Freude von den Kerzen des Weihnachtsbaumes! Wie gesagt, dieser schöne Brauch lebt wieder auf, man kann den Adventskranz in den Blumenläden kaufen. Aber wer kein Geld mehr dazu übng hat, kann ja selbst bei einem Spaziergang im Walde sich die paar Tannenreiser zusammenlesen und den Kranz mit Kerze» versehen. Lassen wir den Adventskranz wieder in unserem Heim leuchten! Geben wir den Kinder Vorweihnachtsfreuds — es braucht ja wahrhaftig nicht viel dazu. Und laßt diese Ker. zen des Adventskranzes brennen, dieses Licht möge ein Ech» wecken in Herzenstiefen, die bislang vielleicht verschüttet wäre:» es möge in das Dunkel der notvollen Tage die frohe Botschaft vom Licht der Welt tragen! Der kupferne Sonntag hat nicht gehalten, was sein Name hoffen läßt. Daran waren nicht nur die allgemein miesen wirtschaftlichen Verhältnisse schuld, sondern auch das Wetter, das den Verkehr auf ein Minimum herabdrückte. Hier und da sah man mal in den Läden, die meist bis 6 Uhr vffengehalten wurden, einen Käufer für Weihnachten, aber sonst herrschte Ruhe. Es ist zu hoffen, daß sich die Kauffreudigkeit mit de-N immer näher heranrückenden Weihnachtssest verstärkt. Heiterer Abend in der „Liedertafel". Am Sonnabend wäre» die Mitglieder der „Liedertafel" mit ihren Angehörigen im „Löwen" zusammengelömmen, um, wie der Vorstand Ott» Wehner-in seiner Begrüßungsansprache betonte, bei heite ren Darbietungen und frohem Tun, bei Sang und Becherklang die Sorgen des Alltags und die Not der Zeit wieder einmal zu vergessen. Das kleine Orchester der Städtischen Orchester schule bot einleitend einige Konzertstücke, dann sang der ge mischte Chor unter Lehrer Hientzschs Stabführung, unh schließlich warteten Dresdner Künstler mit heiterer Muse auf; Georg Becker mit heiteren Plaudereien und Rezitationen, die an die Hörer viel Voraussetzungen stellten und infolgedessen nicht immer richtig bewertet wurden, und Irmgard Ger hardt mit verschiedenen Tänzen, von denen der Matrosen tanz am besten gefiel. Am Flügel waltete verständnisvoll Curt v. Kessinger seines Amtes, der mit ausgezeichneter Tech nik einige Klavierstücke, so die „Aufforderung zum Tanz" von Carl Maria v. Weber und die „Wut um den verlorenen Gro- schen" von Beethoven bot, die verdienten Beifall ernteten. Lins besondere Ehrung wurde Stadtrat Wehner zuteil. Ein hal bes Jahrhundert gehörte er nun der „Liedertafel" an. Aus diesem Grunde hatte ihm der Deutsche Sängerbund den Ehren brief und der Sängerbund Meißner Land die Silberne Me daille am blauweißen Bande verliehen. Der zweite Vorsitzende Tapezierermstr. Lohse, überreichte dem Jubilar Ehrenbrief und Medaille unter ehrenden Worten und brachte die Wünsche des Sängerbundes Meißner Land zur Verlesung, die Bundesvor sitzender Adelhelm brieflich übermittelt hatte. Stadtrat Weh ner dankte für die Ehrung und feierte das deutsche Lied als den Talismann, der dazu angetan ist, uns alle näher zusam* menzuführen. Alle Wünsche für den Jubilar legte der Manner chor in den Gesang des Sängerspruches „Treu schlägt da« Herz". Nachdem dann die Tanzfläche geräumt war, spielte die Musik zum Tanz auf, dem in froher Stimmung Jung uE Alt huldigte. 17. Stadt. Sinfoniekozert. Die Vortragsfolge zu diesem Konzert am Dienstag im Hotel „Weiher Adler" bietet folgen de Werke. Das 36 Mann starke Orchester spielt L. v. Beet hovens Ouvertüre Coriolan. Die Sinfonie Nr. 35 in vier Sätzen v. W. A. Mozart. Andante cantabile aus der 5. Sim- phonie (E-moll) von P. Tschaikowski sowie auf vielfache» Wunsch das Capriccio Italien von P. Tschaikowski. Unsere beft- bekannte einheimische Sängerin Fräulein Doris Rost wird« folgende Perlen der Tonkunst zum Vortrag mit Orchesterbe gleitung bringen, die Rosenarie aus „Figaros Hochzeit" vo» W. A. Mozart, Kennst Du das Land aus der Oper „Mignon" von A. Thomas, Elsas Traum aus der Oper „Löhengrin" von R. Wagner, sowie zwei Lieder von Wilhelm Stephan, Musikschüler der städtischen Orchesterschule Wilsdruff, gebürtig aus Tanneberg. W. Stephan vertonte für Alt und Orchester „Du bist wie eine Blume" von H. Heine, sowie „Begegnen" vom Ernst Köhler-Haußen-Dresden. W. Stephan geht bereits eigene Wege, und es ist interessant zu hören, wie er bereits mit den harmonischen Gesetzen umgeht. Stephan spielt Cello, Kla vier und Posaune, und beendet Ostern seine Ausbildung. Der Landwirtschaftliche Verein hält kommenden Mittwoch nachm. 4 Uhr im „Adler" eine Versammlung ab, in der Dr. med. vet. Fischer-Dresden einen Vortrag hält über „Die Klauen und ihre Pflege". Marionettentheater im Schützenhaus. Morgen Dienstag abends 1-9 Uhr kommt ein Sittendrama in 6 Akten: „Jugend von heute" oder „Ein verlorenes Leben", sowie das persönliche Nachspiel „Die Waise am Grabe der Mutter" zur Vorführung. Mittwoch nachm. 3 Uhr findet große Kindervorstellung statt. Schadenersatzansprüche bei Verkehrsunfällen. In neuerer Zeit sind des öfteren Verkehrsunfälle vorgekommen, bei denen Kraftfahrer an schadhaften Stellen von öffentlichen Wegen verunglückt find. Mehrfach haben sich an solche Verkehrsun fälle, wie die Deutsche Beamtenbund - Korrespondenz erfährt, Zivilprozesse angeschlvssen, in denen die Verunglückten Schaden ersatzansprüche geltend gemacht haben. Die Gerichte haben die se Ansprüche zum Teil als berechtigt anerkannt, meist aber gleichzeitig ein konkurrierendes Verschulden der Verletzten an genommen. Diese Vorfälle haben den Preußischen Landwirt schaftsminister und den Preußischen Innenminister veranlaßt, durch einen Runderlaß vom 2. November 1932 — I 8441 II und II M 46 Nr. 77/32 — an den Reichsausschuß der Kraft- verkehrswirtschaft (Kraftverkehrskammer) in Berlin die Wege- benutzer, insbesondere die Kraftfahrer, zu ersuchen, bei der Be nutzung der Straßen den gegenwärtigen Verhältnissen Rech nung zu tragen und namentlich an den mit Warnungstafeln gekennzeichneten Stellen die Straße nur mit größter Vorsicht und unter möglichster Herabsetzung der Geschwindigkeit zu be fahren. Bei der schwierigen finanziellen Lage, in der sich dis Wegeunterhaltungspflichtigen durchweg befinden, muß leider angenommen werden, daß der Zustand der Straßen noch aus längere Zeit den berechtigten Anforderungen nicht überall ge nügen wird. Die vorhandenen Mängel werden nicht so bald beseitigt werden können, als dies wünschenswert wäre, es wird vielleicht sogar mit einer weiteren Verschlechterung des Zustandes der Straßen gerechnet werden müssen. Angesichts dieser Verhältnisse erwartet das Ministerium von den Kraft fahrern, daß sie der Not der Zeit Rechnung tragen, indem sie nicht Ansprüche an das Straßennetz stellen, die jetzt beim besten Millen nicht erfüllt werden können. Neue Bestimmungen für die Aufnahme in die höhere Schule. Die jetzt vom sächsischen Volksbildungsministerium fer«