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Killer über den MAigen Weg der NSDAP. Vor etwa 2000 Amtswaltern, Ortsgruppenleitern und Stützpunktleitern der politischen Gliederung der NSDAP, sprach Adolf Hitlerin Hatte über den künftigen Weg der NSDAP, und ihr politisches Programm. Hitler führte etwa aus: Wir sind heute in Deutschland die stärkste politische Partei. Wenn es unseren politischen Gegnern wirklich ernst wäre mit einer Verständigung, dann frage ich sie: Warum haben Sie, meine Herren Befürworter und Gönner aus dem bürgerlichen Lager, unserer Bewegung nicht die Macht bewilligt, die Sie doch bisher jedem SPD.-Bonzen ohne weiteres zugestanden hatten?" Ich laste mich nicht schlechter behandeln als die „Organi satoren des Landesverrats". Drei Dinge haben wir in die Wagschale zu werfen: Unseren Namen, unsere innere Kraft und unseren Glauben an Deutschland, Für diese Einlage in das Regierungsgeschäft können wir den ent sprechenden Einfluß auf dieses Geschäft verlangen, und zwar ohne jede Klausel, ohne jede Einschränkung. Glau ben Sie, es wäre für unsere Bewagüng vorteilhafter ge wesen, wir wären jetzt gleichzeitig mit Papen zusammen torpediert worden? Für mich ist die Reichsregierung niemals das Verdun der Westfront. Wir sind auch nicht dazu da, etwa verkrachte und ruinierte Staaten in Ordnung zu bringen und uns dann zum Schluß einen Fußtritt geben zu lasten. Wir haben das Beispiel schon einmal in Thüringen erlebt. — Ich habe die Be wegung gegründet und ihr gegeben, was sie an Symbolen besitzt. Niemals kann ich daher lo handeln, wie ein be liebiger Parteiführer, der eines Tages als Hospitant auftritt, weil sein eigener Laden in die Brüche gegangen ist. Ich kämpfe nicht, um K o n z e s s i o n en zu machen oder gar zu kapitulieren. Vor über 4200 Amtswaltern des Gaues Magdeburg- Anhalt sprach Adolf Hitler dann in der M a g d e b u r g er Stadthalle. Er erging sich in ähnlichen Ausführungen wie in Halle. Darüber hinaus betonte der Führer der NSDAP, u. a.: Die Macht dürfe der Nationalsozialismus nur dann nehmen, wenn er überzeugt sei, daß er sie auch halten könne. Niemals dürfe die NSDAP, in eine Reichsregie rung eintreten, wenn die Gefahr bestehe, daß man sie wie der v e r l a s s e n müsse. Wer einmal nach Berlin gehe, dürfe nich' mehr herausgehen und keine Macht der Welt dürfe dann den Nationalsozialismus herausholen können. Wenn die NSDAP. 30 Mandate etngebüßt habe, so habe der Gegner inzwischen zwei Regierungen verloren. Unter großem Jubel erklärte Hitler, daß er kein anderes Endziel kenne, als denSieg der Bewegung. Wenn irgend jemand das Schiss des Nationalsozialismus verlasse, so kümmere ihn das nicht. Kube über die preußenfrage. - Der Vorsitzende der nationalsozialistischen Larrdkags- fraktion, Abgeordneter Kube, beschäftigt sich im preußi schen Pressedienst der NSDAP, ausführlich mit der Preu ßenfrage. Dabei schreibt er u. a.: Bestimmte Kreise wollen dem Zentrum aufreden, es habe für Preußen immer wieder die Ministerprästdentschaft GregorStrassers verlangt. Das Zentrum aber hat in seinen Besprechungen mit uns Personalwünsche bezüglich nationalsozialistischer Minister ebensowenig geltend gemacht, wiewirbe züglich der Minister, die die Zentrumspartei herausstsllt. Personenfragen entscheidet in der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei nur der Führer. Nachdem Adolf Hitler uns den Ministerpräsidenten für Preußen ge nannt hatte, war für uns Preußen diese Angelegenheit nicht einmal mehr Gegenstand der Diskussion. Göbbels: „Wir wollen alles oder nichts!" In der Halle des Zirkus Hagenbeck in Essen hielt der Gau Essen der NSDAP, eine Amtswaltertagung ab, in der auch der Reichsorganisationsleiter Dr. Göbbels sprach. Wenn man frage, weshalb die NSDAP, nicht in die Regierung gegangen sei, so müsse er, Göbbels, sagen: „Wir wollen alles oder nichts. W i r wollen keine Versöhnung. Wir haben nicht die Absicht, mit dem Faulen und Kranken zu paktieren. Für die NSDAP, gebe es keine Machtübernahme unter Ver zicht auf den politischen Charakter. Die ganze Partei werde es einmal dem Führer danken, daß er in jenen krisenhaften Zeiten des 13. August und des 25. November seinen Charakter bewahrt habe. Filmexpedition verschollen. Fünf Deutsche an Bord der vermißten französischen Jacht. In Pariser Filmkreisen ist ma- sehr beunruhigt über das Schicksal einer französischen Film expeoi- tion. Die aus 28 Köpfen bestehende Expedition hatte an Bord der Jacht „Sita" am 8. November Marseille ver lassen und war am 26. November auf den Cap Neidischen Inseln eingetroffen, von wo sie zwei Tage später wieder in See ging. Seither fehlt jede Nachricht von ihr. Von den Schauspielern sind fünf Deutsche, darunter eine junge Danzigerin, eine Hannoveranerin und zwei Berliner. Auch der Operateur Brining ist ein Deutscher, hat seinen Wohnsitz jedoch in Brüssel. Außerdem gehören der Expedition zwei Professoren van der Universität Mai land an. Von Rio de Janeiro, Para und Buenos Aires aus hat man versucht, sich auf funkentelegraphischem Wege mit der Jacht in Verbindung zu setzen, aber obne Erfolg. Das Schiff hatte bereits am 6. Dezember in Para (Bra silien) eintreffen müssen. * Großer Aabrllbrand bei Mn, In den Fabrikanlagen der Rheinischen Wachsindustric in Sürth bei Köln brach ein Feuer aus, das sich in kurzer Zeit auf vier große Fabrikschuppen ausdehnte und zu zu einem Großfeuer anwuchs. Die Feuerwehr mußte sich auf den Schutz der übrigen Fabrikgebäude beschränken. Dem Feuer fielen viele Fertigwaren und zahlreiches Roh material zum Opfer. * Drei Kinder verbrannt. Im Hanse eines Arbeiters in der Nähe von Stock- leben brach während der Abwesenheit des Ehepaares Feuer aus. Die im letzten Augenblick heimkehrende Mutier konnte von ihren fünf Kindern die Seiden ältesten retten Die drei anderen im Alter von sechs Wochen bis zu zwei Jahren verbrannten. Die Mutter hat selbst schwere Brand wunden erlitten. „MMOMgrerSleWWHemmm'ffe!" Ein Schreiben des Deutschen Gewerlschaftsbundes an den Reichskanzler. Der christliche.Deutsche Gewerkschaftsbund hat an den Reichskanzler vonSchleicherein Schreiben gerichtet, in dem eingangs die Worte des Kanzlers über Arbeitsbeschaffung und Siedlung in seiner Rundfunk rede vom 15. Dezember zitiert werden. Es wird dann an die am 19. August d. I. unterbreitete Stellungnahme des Deutschen Gewerkschaftsbundes zum Problem der Arbeits losigkeit und Siedlung erinnert. Dann heißt es in dem Schreiben weiter: Wir müssen feststellen, daß in der Zwischenzeit eine wirkliche Förderung der Siedlung nicht eingetreten ist, son dern daß sich alle Anzeichen für einen weiteren Rückgang gezeigt haben. Sie, Herr Reichskanzler, haben sich klarer als ihr Vorgänger zu dieser Aufgabe bekannt. Sorgen Sie dafür, daß es nicht bei eindrucksvollen Worten bleibt, sondern daß das Siedlungswerk wirklich vollbracht wird. Der Deutsche Gewerkschaftsbund erwartet vom Reichs kanzler und vom Reichskommissar für Arbeitsbeschaffung, „daß sie die Hemmnisse, die der Siedlung seit der Über führung ihrer Betreuung in das Reichsernährungsministe rium in den Weg gelegt worden sind, durch rücksichtsloses Durchgreifen überwinden". Eine Großiai Mussolinis. Die Trockenlegung der PoUtinischen Sümpfe^ — Einweihung - der Stadt Littoria. l Am Sonntag fand die feierliche Einweihung der neu gegründeten Stadt Littoria in den früheren Ponti- nischen Sümpfen durch Mussolini statt. Damit ist der erste und schwierigste Teil des ungeheuren Trocken legungswerkes abgeschlossen, das dieses durch Jahr tausende gefürchtete, gänzlich entvölkerte Fiebergebiet in wenigen Jahren zu fruchtbarem und dichtbesiedeltem Ackerland gestalten wird. Mussolini erklärte, 6000 Bauern seien auf neugewonnenem Boden angesiedelt. Wenn der ganze Plan vollendet sei, würden 40 000 bis 50 000 Land- nsirte ihr Brot in dem neuen Gelände vor den Toren Roms finden. Mussolini kündigte für den April die An siedlung weiterer 2000 Familien und für den Herbst 1933 die Einweihung der neuen Stadt Sabauda an. Henderson über das FSnfnMteabkommen. Der Präsident der Abrüstungskonferenz, Henderson, traf, von Genf kommend, in London ein. Bet seiner An kunft drückte er seine große Befriedigung über das Zu standekommen des Fünfmächteabkommens und die Rück kehr Deutschlands zur Abrüstungskonferenz aus. Es sei er freulich, daß das Fünfmächteabkommen sowohl die Frage der Gleichberechtigung als auch die der Sicherheit umfasse. Denn er sei davon überzeugt, daß eine glückliche Lösung der Rüstungsprobleme nur bei einer erfolgreichen Behand lung der mit diesen beiden Fragen verbundenen politischen Schwierigkeiten erreicht werden können. Gimon erlrantt. Der englische Außenminister Simon ist an Erkältung und Fieber erkrankt und hat daher seine für Sonntag ge plante Abreise, nach Genf achs.aLßN.M Neues GlsenbahnÄM inMSHwetz. Diesmal bei Zürich. - Mehrere Tote und Schw exverletzte. Kaum hat sich das Entsetzen über das Luzerner Eisenbahnunglück einigermaßen gelegt, als auch schon Wieder eine Nachricht von einem neuen ernsten Unglück auf den schweizerischen Bundesbahnen eintrifft. Dicht beim Bahnhof Oerlikon, etwa 5 Kilometer von Zürich ent fernt, fuhr ein Eilzug auf eine Lokomotive in voller Fahrt auf. Bei dem Zusammenstoß löste sich die elektrische Zug lokomotive von dem Packwagen los, verkeilte sich in die Dampflokomotive und sauste mit ihr bis fast zum Bahn hof Oerlikon hinein. Der Packwagen des Zuges und zwei nachfolgende Dritterklassepersonenwagen wurden ganz in- cinandcrgeschachtett. Durch die Zertrümmerung der Wagen wurden 3 Fahrgäste gelötet »nd 18 verletzt, darunter 8 schwer. Der Heizer der Rangierlokomotive wurde durch glühende Kohlen, die aus der Feuerung auf ihn fielen, so schwer verbrannt, daß er sofort an den Verletzungen starb. Die auf dem Gleis stehengelassene Dampfloko motive hatte als Vorspann für einen Güterzug aus Zürich gedient. Durch eine Vergeßlichkeit des Stellwerkwärters, die noch durch den dichten Nebel unterstützt wurde, kam es, daß die Durchfahrt für den aus Zürich erwarteten Eilzug freigegeben wurde, obwohl das Gleis noch versperrt war. Infolge des Nebels konnte auch der Führer der Eilzug-Lokomotive das Hinder nis auf den Gleisen nicht rechtzeitig beobachten, zumal der Eilzug unmittelbar vorher durch einen kurzen Tunnel fahren muß. Zum Unglück kam eine Viertelstunde spater noch ein Leerzug, der auf ein Nebengleis umgestellt werden mußte. Der Lokomotivführer dieses Leerzuges hatte ver mutlich noch nichts von dem Unglück erfahren. Er ran gierte deshalb rückwärts und fuhr direkt in die Unglücks- stätte hinein, wo er den letzten Wagen des Cilzuges zertrümmerte. Nach einer amtlichen Darstellung soll durch diesen zweiten Zusammenstoß kein weiterer Schaden an gerichtet worden sein. Nach Aussagen von Augenzeugen scheint es aber, daß dabei doch noch ein Mensch getötet und eine weitere Person schwer verletzt wurde. Die Rettungsarbeiten waren mit großen Schwierigkeiten ver bunden, da man die Toten und Verletzten zum Teil erst nach Aufreißen der Wagenwände und Fortrkumung der sie erdrückenden Wagenteile aus ihrer Lage befreien konnte. Amy Zohnfon-MMon in London. Kapstadt—London in sieben Tagen. Die englische Fliegerin Amy Johnson-Mollison legte Oie letzte Strecke ihres Rekordsluges Kapstadt—London zurück. Von Le Bourget kommend, traf sie auf dem Flug platz Croydon ein, wo ihr von einer nach Tausenden zäh lenden Menschenmenge ein begeisterter Empfang bereitet wurde. Der König und die Regierung ließen der Fliegerin durch Vertreter ihre Glückwünsche übermitteln. Die Fahrt der Fliegerin zu ihrem Hotel gestaltete sich zu einem Triumphzug. Den Rekordflug vom Kap, der elf Tage be trug, hat sie mit sieben Tagen geschlagen. j Nur unlerer velmsl Wilsdruff, am 19. Dezember 196L Merkblatt für den 2V. Dezember. Sonnenaufgang I Mondaufgang — Sonnenuntergang 15" s Monduntergang 11" 1795: der Geschichtsschreiber Leopold v. Ranke geb. Pfaffenkäpplein und Teufelszwirn. Durch Nebel und Reif leuchten rote Signale aus der entblätterten Hecke: Die seltsam geformten, vierkantigen Früchte des Spindelbaumes stehen jetzt in voller Pracht und entfalten eine Farbenkrüft wie nur die Tulpen im Frühling und die Rosen im Sommer, deren wir jetzt sehnsüchtig gedenken. Pfaffenkäpplein nennt das Volk diese seltsam gestalteten Gebilde, anderwärts heißen sie Rotkehlchenbrot. Und in der Tat: wo sie wachsen, da ist das Rotkehlchen nicht weit und mit ihm die ganze Schar der gefiederten Gäste, die jetzt noch bei uns geblieben sind. Da schlüpfen Meisen aller Art, hellbäckige Kohlmeisen und schwarzbeschopfte Tannenmeisen, zuweilen auch die lung- geschwänzten Pfannenstiele durch das Gezweig, am Bcven raschelt ohne Scheu eine Schwarzamsel dahin und wendet die gefallenen Blätter nach verborgenen Insekten um, der Zaunkönig huscht wie ein Schatten durch das Niederholz, und ein anderer Zwerg, den man sonst selten zu sehen bekommt, das Goldhähnchen, zupft an den Zweigspitzen, lockt seine Sippschaft und läßt sich zutraulich aus nächster Nähe bewundern. Die so grellrot gefärbten, aber gallebitteren Pfaffen käpplein zwar rühren sie alle nicht an, und auch die feinen Wollranken des Teufelszwirns, der hie ganze Hecke wie mit einem Schleier übersponnen hat, locken sie jetzt nicht. Die werden erst,in ein paar Monaten wichtig, wenn die Sonne wieder zu Kraft gekommen sein wird und die jetzt nur auf die mühsame Stillung ihres Hungers bedachten Vögel wieder Liebesgedanken bekommen und ihr Nest weich und warm auspolstern wclllen. Dann wird die Hecke wieder grün sein, Teufelszwirn und Zaunrebe im Verein mit dem wilden Hopfen worden alles mit ihrem dichten Netz einspinnen und uns neugierigen Menschen den Einblick in die Vogelkinderstube verwehren. Darum müssen wir jetzt ausziehen, wenn wir die Nester der Vögel kennenlernen wollen. Jetzt sind sie leicht zu finden, und jetzt stören wir ihre Bewohner sticht, denn über Winter lüften die Wohnungen aus usid sind nicht bezogen. So ein Gang aber ist für jeden Tierfreund sehr lehrreich und kann auch guten Nutzen stiften. Denn wir entdecken dabei zuerst, welche ungeheure Bedeutung die Hecke im Haushalt der Natur um so mehr einnimmt, als die Kultur siegreich in die Gegend eingezogen ist und das- Land ringsum mustergültig bestellt wird. Gerade dann pflegt es den Vögeln an Ni/tgelegenheiten zu mangeln, und sie ziehen sich von weit und breit an die wenigen Plätze zusammen, wo noch eine Hecke übriggeblieben ist. Den Höhlenbrütern hat man durch das Aufhängen von Nist kästen helfen können, alle die Singvögel aber, die frei im Geäst bauen, brauchen die Hecke, und wie dankbar sie jede Gelegenheit benützen, das zu erkunden ist jetzt die beste Zeit. So ein winterlicher Ausflug bietet hohe Anregung. Bant doch jede Boaelart nach ihrer besonderen Architektur, so daß die Nester so verschieden sind wie der Gesang und das Federkleid, und der Kenner sie leicht unterscheiden kann. Der Spindelbäum, einst hoch geschätzt wegen seines Holzes, das die besten Spindeln für die Spinnräder und die unverwüstlichsten Schuhzwecken lieferte, dessen Pfaffen käpplein auch in den Apotheken viel verwendet wurden,. Wird jetzt kaum mehr genutzt. Der Teufelszwirn, der unseren Vorfahren gute Fasern zu Seilen und Bändern lieferte, ist nur noch ein schönes hochrankendes Unkraut. Und doch verdienen beide einen Platz am Gartenzaun sind zwischen den Feldrainen, und wo sie fehlen, sollte man sie anpflanzen, sie und die wilde Rose, die Brom beere, den Maßholder, die Schlehe, den Weißdorn und den Schwarzdorn. Denn im Frühjahr liefern sie die Wiege für die Nestjungen der Singvögel und der Teufels zwirn webt den Bettvorhang davor. * Goldeirer Sonntag. Etwas war golden am gestrigen Sonn tage, und wenn es auch nur der Sonnenschein war. Klarer blauer Himmel und warmer Sonnenstrahl lockte die Menschen bereits am frühen Nachmittag auf die Straßen. Der Verkehr war deshalb bedeutend stärker als am vergangenen Sonntage, Auch das Land war ziemlich stark vertreten. Gekauft wurde durchweg gut, freilich zumeist nur praktische Dinge. Nun ist die letzte Woche vor dem Feste angebrochen. Noch ist genügend Zeit, Einkäufe zu tätigen, aber man tut gut, sie nicht etwa gar bis zum heiligen Abend aufzuschieben. Eesangsdarbietungen am Weihnachlsbaume auf dem Markl platze. Morgen Dienstag nachmittags ^6 Uhr singt der Schul chor unter Kantor Gerhardts Leitung, K-8 Uhr die „Liedertafel". — Hell strahlt der'Baum wie in den vergange nen Jahren! Aber die Gaben sind in diesem Jahre sehr gering. Gewiß ist die Not in diesem Jahre größer wie je, aber umso größer muß ja auch die Hilfe sein, die geleistet werden muß. Viele noch so kleine Gaben bringen auch einen größeren Be trag. Es wird deshalb nochmals gebeten, nicht achtlos an dem Weihnachtsbaume vorüberzugehen, sondern ein Geldstück, und sei es noch so klein, in den Opferstock zu weisen. Weihnachtsfeier der NSDAP.-Frauengruppe. Am Sonn abend vereinigte sich die Frauengruppe der NSDAP, mit den männlichen Mitgliedern der Partei und Gästen im Adlersaale zu einer Feier unter brennendem Christbaume. Von vornherein Aag über dem vollbesetzten Saale jene Stimmung, die Erfolg verbürgt. Ein kleines aber feines Orchester der Städt. Orchester schule bereitete mit einer langen Reihe schöner Darbietungen den Boden. Die Vorsitzende der Frauengruppe, Frau Tutzsch- ky, begrüßte die Erschienenen in herzlicher Weise, und Pg.- Roßberg-Meißen wies in gehaltvoller Ansprache' auf die kommenden durch die große Not getrübten Weihnachtstage hin, rüttelte alle Zaghaften und Kleingläubigen auf und geißelte Mr Märchen Zeitgeschehen, Im Mittelpunkte der Darbietungen stand die Aufführung eines Theaterstückes „Das Christkind und der Arbeitslose". In meisterhafter Weife hat es der Verfasser des Stückes verstanden, nicht nur die leibliche, sondern auch dis seelische Not des Arbeitslosen zu schildern, der verbittert durch sein und der Seinen Schicksal alle Leute haßt, von denen er annimmt, daß es ihnen bester geht, als wie ihm. Doch wo er Haß sät, erntet er Liebe, und mit derselben hält auch das Christ kind Einzug. Das Stück hat ergreifende Momente, die von den Darstellern besonders Lervorgekehrt wurden. Die Wiedergabe