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MvlfSMr vvr -er preußenstallion der ASDAP. Uber die Sitzung der nationalsozialistischen preußi < schen Landtaktzsfraktion.die vor der Vollsitzung des Landtags im Gebäude des Reichstagspräfidcntev stattfand, veröffentlicht die Reichspressestelle der NSDAP einen Bericht, in dem es heißt: Adolf Hitler nahm das Wort zu richtunggeben den Ausführungen für das kommende Kampfjahr. Der Führer stellte sich einleitend vor den General Litzmann, den der Reichskanzler General von Schleicher wegen seiner Mahnung an den Reichspräsidenten in seiner Rundfunk rede anzugreifen für richtig befunden hat. Adolf Hitler versicherte unter stürmischer Zustimmung General Litz- mann der Liebe und Verehrung der ganzen national sozialistischen Bewegung. In seinen weiteren Ausführungen streifte der Führer auch die politischen und wirtschaftlichen Aus lassungen des Reichskanzlers von Schleicher, dis man vom Standpunkt nationalsozialistischen Wollens und Wirkens für das deutsche Volk nur durch die Frage charakterisieren könne: Ist das alles? Schleichers geoffen barte Einsicht, sich für eine hoffentlich nur kurze Notzeit als Kanzler und politischer Sachwalter zu sehen, scheine erkennen zu lassen, daß er aus dem Schicksal der Vor gänger seiner Regierung Lehren gezogen habe. Die Ära Schleicher werde ebenso wie die vorhergehen den eine kurze Episode für die Nation sein. Auch dieser Kanzler glaube, von den Ideen, die der Nationalsozialis mus in dreizehnjährigem Ringen populär gemacht habe, leben zu können. In Wirklichkeit eigne man sich Begriffe, deren Inhalt man selbst nicht zu verwirklichen, sondern nur zu zerstören imstande sei, lediglich zum Scheine an, nm das Gedankengut der NSDAP, durch Mißbrauch zu diskreditieren «nd seine Verwirklichung dem Volke vor- zuenthalten. Gewisse Hoffnungen bestimmter Kreise auf einen Zwiespalt in der NSDAP, seien bitter enttäuscht worden. Vielleicht hätten die Ereignisse der letzten Tage im Gegen teil gerade das Gute gehabt, der Wilhelmstraße zu zeigen und den endgültigen Beweis zu erbringen, daß die NSDAP, durch nichts zu erschüttern sei. In das Jahr 1933 werde die NSDAP., die sich in den zwölf Wahl kämpfen des vergangenen Jahres wunderbar geschlagen habe, als eine kampferprobte und kampfkräftige Armee ge schlossen hineinmarschieren. „Unser Wollen und unser Weg sind klar. Niemals werden wir uns von unserem Ziel abbringen lassen. Wir haben die deutsche Jugend, wir haben den größeren Mut, den stärkeren Willen rmd die größere Zähigkeit. Was kann uns da zum Sieg noch fehlen!' ' Späte Einsicht. Washington, 16. Dezember. Der demokratische Se nator Long aus Louisiana erstarre am Freitag im Senat, der Eintritt der Vereinigten Staaten in den Weltkrieg sei der größ te Fehler, den die amerikanische Nation je gemacht habe. Alle Nationen, für die Amerika gekämpft und sein Geld ausgegeben habe, verdächtigten Amerika, daß seine.Politik in den letzten 15 -Fahren weiter nichts dargestellt hatte, als ein Experiment mit Mvrgan-Fnvestionen in Europa. Long erhob schließlich den Dorwurs, die amerikanischen Regierungen hätten in Europa und Asien imperialistische Politik getrieben; Amerika hätte nie mals die Philippinen übernehmen sollen. > Schweres Eisenbahnunglück In Frankreich. Sieben Tote, dreißig Verletzte. Auch drei Deutsche unter den Toten? Bei Eaudy in der Nähe von Pergignan mußte der von Paris kommende Eilzug infolge Überschwemmungen anß ein Nebengleis umgeleitet werden, das sich als nicht halt bar genug für den Eilzug erwies. Der'Zug entgleiste, wobei ein Wagen vollständig zertrümmert wurde. Nach den bisher vorliegenden Meldungen kamen sieben Per- sonen ums Leben, darunter der Heizer, der Lokomotiv führer und ein weiterer Bahnbeamter. Von den vier ge töteten Reisenden sollen drei deutsche Staatsangehörige sein, und zwar ein Ehepaar namens Gerber unv ein Fräulein Charlotte Bremer. Dreißig Personen erlitten zum Teil schwere Verletzungen. I ifflu unserer keimst » - Wilsdruff, am 17. Dezember 1932. Merkblatt für den 18. und 19. Dezember. Sonnenaufgang 8" 8"' I Mondaufgang 21" 22°' Sonnenuntergang 15" 15" j Monduntergang 11" 11" 18. Dezember 1786: Carl Maria von Weber geb. 19. Dezember 1594: Gustav Adolf von Schweden geb. Wie wird das Wetter? Zu Beginn der Woche lag über Mitteleuropa ein Hochdruckgebiet, das das Wetter in ganz Deutschland be herrschte. Bei schwachen östlichen Winden hatten wir vor wiegend heiteres Wetter, die Temperaturen lagen allge mein unter dem Gefrierpunkt. Im Laufe der Woche trat dann langsam eine Wetterveränderung ein. Wärmere Luft strömungen brachten zunächst Westdeutschland Tauwetter, das sich aber sehr bald auf den größten Teil Deutschlands und auch auf die Alpen ansdehnte. Die Schneedecke, die wir zunächst in den deutschen Mittelgebirgen hatten, ging immer weiter zurück. Da auf dem Ozean außerordentlich starke Ticfdruckwirbel liegen, ist für die nächsten Tage mit einer Fortdauer des trüben, ziemlich warmen Wetters und mit wiederholten Niederschlägen zu rechnen. Die Aus sichten für weiße Weihnachten sind im Augenblick jeden falls noch sehr gering. * Die gesanglichen Darbietungen am Weihnachtsbaume auf dem Marktplätze wurden gestern abend vom Gesangverein ^A nakreon" unter Leitung von Kantor Gerhardt fort- gesetzt. Eine zahlreiche Hörerfchar lauschte den lieben weih nachtlichen Klängen. Heute und morgen nachmittag spielt die Städtische Orchesterschule wieder und Dienstag abend 148 Uhr ^ingt der ^Gesangverein „Liedertafel" unter Lehrer Paul en-tzsch. Meine Heimatzeitung. Das Schönste, was mir jeden Morgen die Post bringt, ist die Heimatzeitung. Sie gleicht einem Tautropfen, der mein Leben netzt und erfrischt. Sie ist ein lieber Gruß aus der Hei mat, aus der die Ungunst der Zeit mich vertrieben hat. Sie er zählt von Menschen und Oertlichkeiten, die ich einst liebgewann. So bildet ihre Lektüre meine traulichste Stunde am Tage. Da lebe ich für eine Weile wieder in der Heimat und atme ihren Frieden. Es ist, als weile ich im Hause meiner Eltern, als liege ich in den Arinen meiner Mutter. Ein solches Band verknüpft mich mit der Heimat. Und dieses Band heißt: Heimatzeitung. Schon ihr Name ist mir ein vertrauter Gruß. Dann kom men die Nachrichten aus der Heimat. Sie zeigen altgewohnte Plätze und Wege. Lang entbehrte Freunde lächeln mich an. Es ist wie das Streicheln linder Hand über die heiße Stirn, wie das Fächeln eines sanften Windes. An Glück und Unglück nehme ich teil. Die Wege und Straßen wandere ich mit. Aus flugs- und Vereinsberichte wecken die Erinnerung an manche lustige Stunde. Ich erlebe jegliches Geschehen in meinem Hei matsorte mit. Fch könnte, wenn ich dort wäre, über alles mit plaudern. Niemand würde merken, daß ich lange Zeit fern ge wesen bin. Die Familienanzeigen erzählen von Freude und Leid. Mancher Bekannte würde staunen, wenn er wüßte, wie gut ich, der im fernen Ausland Lebende, über sein Schicksal, seine Beförderung, seinen Unfall und sein Jubiläum unterrich tet bin. Und dann die Vergnügungsanzeigen! Ach, ihren Ein ladungen wäre ich gern gefolgt. Gern hätte ich dieses gesehen und jenes gehört. Wenn ich die Ankündigungen lese, genieße ich im Geiste alle die Feste und Darbietungen mit. An den Läden und Geschäften, die in humorvollen Versen oder in lockenden Bildern ihre Waren anpreisen, wandere ich in Gedanken vorbei und freue mich über ihre Darbietungen und Auslagen. Hoffnungen steigen auf und nieder. Und meine Lieben vertröste ich auf bessere Zeiten. Das Leben in der Fremde wäre noch trostloser, wenn die Heimatzeitung nicht wäre. Alle Schönheit der Ferne, alle Lie benswürdigkeit ihrer Menschen, sie können uns die Heimat nicht ersetzen. Hier ist man „zu Hause", in der Ferne bleibt man fremd. Das Leben und Fühlen mit der Heimat — auch in der Ferne — vermittelt die Heimatzeitung. Ihr verdanke ich, daß ich noch dieses „Zu Hause" habe, in dem ich mich heimisch fühle und das ich täglich neu erlebe, obwohl ich räumlich weit vom Heimatort entfernt wohne. Niemand mißachte seine Heimatzeitung! Wer sie aufgibt, verliert unendlich viel. Wer ihr in der Fremde die Treue be wahrt, sichert sich einen reichen Schatz. Und du, der du noch in der Heimat bist, halte deine Heimatzeitung als ein Kleinod lieb und teuer. * AerMcher Sonntagsdienst (nur dringende Fälle) Sonntag den 18. Februar: Dr. Nitsche- Wilsdruff und Dr. Woll- bürg- Seeligstadt. Auf die Weihnachtsfeier des Städtischen Kinderhortes, dir morgen Sonntag nachmittag 144 Uhr im Kinderhort stattfindet, sei auch Ln dieser Stelle nochmals hingewiesen. Am Sonntag keine Sportsvnderziige. Wegen ungünstiger Wetterverhältnisse — die Schneedecke ist fast völlig verschwun den — verkehren am Sonntag, dem 18. 12., von Dresden nach dem Osterzgebirge keine Sportsonderzüge. Schutz alter Bäume. Die Amtshauptmannschast Döbeln, die seit Gründung des Landesvereins SäMischer Heimatschutz zu seinen stärksten Stützen zählt, hat mit Zustimmung ihres Be zirksausschusses auf Anregung des Vereins der Naturfreunde in Döbeln eine Umfrage an ihre Gemeinden über den Schutz alter Bäume veranstaltet. Man will dadurch die bemerkens werten Naturdenkmäler des Döbelner Bezirkes erfassen, sie photographisch aufnehmen und den heimatlichen Vereinen zur Pflege und Überwachung übergeben. So mancher alte schone Daum dürfte dadurch der Vergessenheit entrissen und von der heutigen Zeit mehr beachtet und gewürdigt werden. Und vor allem, man wird, sollten bauliche Veränderungen in seiner Um gebung Vorkommen, diese so treffen, daß er in Zukunft nicht Gefahr läuft, einzugehen ober gar durch das Bauvorhaben ver nichtet zu werden. Der Landesverein Sächsischer Heimatschutz will im Laufe der Jahre auch die seltenen und bemerkenswerten Bäume der übrigen Amtshauptmannschaften sammeln und in Verzeichnisse eintragen: er verspricht sich davon viel für die Heimat- und Gemütspflege unseres Volkes und für die Achtung der Merke der Natur. Sollen die Arbeitsbücher abgeschafft werben? Der Säch sische Gemeindetag hatte die Industrie- und Handelskammer Dresden um ein Gutachten darüber ersucht, ob künftig auf die Ausstellung von Arbeitsbüchern verzichtet werden könne. Nach Erörterung der Angelegenheit mit den sächsischen Schwester kammern wurde dem Sächsischen Gemeindetag berichtet, daß die Meinungen darüber auseinandergingen, ob die Arbeits bücher in Zukunft entbehrt werden könnten. Den für die Auf gabe der Arbeitsbücher geltend gemachten Gesichtspunkten, wonach sie infolge der anders gearteten Arbeits- und Erzie hungsverhältnisse gegenwärtig ihren Sinn verloren hätten, stän den andere Meinungen gegenüber, die ihre Beibehaltung drin gend forderten. Auf die Ausstellung der Arbeitsbücher könne schon deshalb nicht verzichtet werden, da die Aufrechterhaltung und Stärkung der elterlichen Autorität minderjährigen Arbei tern gegenüber heute mehr als je notwendig sei. Die Handels kammer hat den Gemeinbetag schließlich darauf hingewiesen, daß die Frage der Abschaffung der Arbeitsbücher erst in letzter Linie unter finanziellen- Gesichtspunkten betrachtet werden dürfe. Wie steht es mit dem Finderlobn? Diese Frage taucht immer wieder auf, wenn man liest, daß ein reicher Mann seine von Hundermarkscheinen pralle Brieftasche verloren hat, und dem armen, aber ehrlichen Finder eine Zigarre als Finberlohn reicht. Es ist gar nicht nötig, daß wir uns darüber entrüsten, sondern wir müssen vielmehr dem Finder sagen: Lieber Freund, es ist Deine Sache, den Finberlohn zu fordern. Der Finder hat ein gesetzlich verbrieftes Reckt auf Finderlohn, das ihm nie mand streitig machen kann. Das Bürgerliche Gesetzbuch hat die se Angelegenheit abschließend und eindeutig geregelt. In 8 971 des BGB. wird nämlich bestimmt, daß der Finder von dem Empfangsberechtigten einen Finderlohn verlangen kann. Der Finderlohn richtet sich nach dem Mert der Sache und betragt bei Funbgegenständen bis zu 300 RM. 5 v. H., vom Mehrwert 1 v. H., bei Tieren 1 v. H. Hat die Sacke nur für den Emp fangsberechtigten einen Wert, so ist der Finderlohn nach billi gem Ermessen zu bestimmen. Der Anspruch ist ausgeschlossen, wenn der Finder die Anzeigepflicht verletzt oder den Fund auf Nachfrage verheimlicht. Diese gesetzliche Regelung gilt aber nur für den Normalfall und hat eine sehr wichtige Ausnahme: Einen Finberlohn gibt es nicht, wenn die Sache in dem Ge bäude einer dem öffentlichen Verkehr dienenden Behörde, z. B. im Rathaus oder bei einem öffentlichen Verkebrsunternehmen (im Eisenbahnzug ober lm Postautos verloren ober gefünh-rk wurde. Hier beansprucht die Behörde oder die Verkehrsunter nehmung gewöhnlich eine Gebühr. Der Finder selbst hat einen derartigen Anspruch nicht, muß aber trotzdem seiner gesetzlichen Verpflichtung zur Abgabe gefundener Sachen nachkommen. Franciscus Naglers neuestes Werk — ein Erfolg. Die neueste, herrliche Dichtung mit Musik des Kirchenmusikdirektors Franciscus Nagler in Leisnig, „Das Wunder von Bethlehem", ein Advents- und Weihnachtsspiel in 5 Bildern, mußte drei mal vor ausverkauftem Hause aufgeführt werden. Die Dar bietung unter des Dichter-Komponisten eigener Leitung bei Mitwirkung des Damen - Gesatzgvereins, des „Liederkranz"- Orchesters, der ehemaligen Kurrende usw. kann als ein voller Erfolg bezeichnet werden. Die Brandschäden im November. Nach der vorläufigen Schädenzusammenstellung der Sächsischen Landes-Brand- verflcherungsanstalt, Abteilung für Gebäudeversicherung, betrug die Anzahl der Schäden im November 236 gegen 253 im November 1931. Die annähernde Schädensumine beläuft sich auf 372 000 (350 000) Mark. Hierzu kommen noch 25 (50) Prozent Teuerungszuschlag. Die Arbeitszeit am Heiligen Abend im GastwirtS- gcwerbe. Wie im vergangenen Jahre, haben die Arbeit geber- und Arbeitnehmerverbände des Gast- und Schank- wirtschaftsgewerbes in Sachsen auf Anregung des Arbeits- nnd Wohlfahrtsministeriums auch diesmal wieder für den 24. Dezember vereinbart, den Arbeitnehmern an diesem Tage ab 19 Uhr freizugeben, wobei die verheirateten und jugendlichen Arbeitnehmer in erster Linie zu berücksich tigen sind. Ausgenommen hiervon sind Betriebe in Saison orten, sowie Hotels und Bahnhofswirtschaften über haupt. — Die vor allem auf dem Lande bereits bestehen den tariflichen Vereinbarungen, die die Beurlaubung der Arbeitnehmer zum Teil schon vor 19 Uhr vorsehen, werden hiervon nicht berührt. Extrabeilage. Der heutigen Gesamtauflage unserer Zeitung liegt eine Extrabeilage, der Firma Central-Kaufhaus Alois Eck- stein-Freital-Potschappel über Spielwaren bei, die wir geneig ter Beachtung empfehlen. * Schärfere Überwachung der Preisschilder. Der Reichskommissar für Preisüberwachung hat i« einem Rundschreiben die obersten Landesbehörden ange wiesen, streng auf die Befolgung der Vorschriften übsi den Preisschilderzwang für gewisse Waren und hand werkliche Leistungen zu achten. Gegebenenfalls solle mit Geldstrafen gegen die Säumigen vorgegangen werden. Ter Reichskommissar weist darauf hin, daß die Kaufkraft der Bevölkerung in diesem Winter im Verhältnis zu deu früheren Jahren noch geringer sei. Eine Steigerung der Preise müsse daher im allgemeinen Interesse vermie- den werden, es sei denn, daß sie durch Erhöhung der Welt rohstoffpreise oder der inländischen Landwirtschaftsprcis« etwa bedingt sei. * Grumbach. Märchenaufführung. Kommenden Sonn tag, den 4. Advent, veranstaltet der hiesige Turnverein wie all- jährlich einen Theaterabend für die Kinder, und zwar gelangt diesmal das Märchen in 4 Bildern „Der verzauberte Pfeffer- kuchenmann" zur Ausführung. Eigens hierzu angefertigte Büh- nendekorationen versprechen einen vollen Erfolg, so daß ein Be such nur zu empfehlen ist. Auch der Eintrittspreis pro Person 30 Pfg. ist sehr niedrig gehalten. X Röhrsdorf. Hohes Alter. Am 18. Dezember ist es dem Privatus Iulius Beyer vergönnt, bei vollem körperlichen und geistigen Wohlbefinden sein 80. Lebensjahr zu vollenden. Er ist geborener Röhrsdvrfer und übernahm das väterliche Gut, wel ches er bis zum Jahre 1895 bewirtschaftete, wobei er in den Jahren von 1884—1895 Gemeindevorstand war. Nach Ver kauf seines Gutes siedelte er mit seiner Gattin nach Naundorf b. K. über. 1899 kamen sie dann wieder nach hier, um sich ein schönes Landhaus zu erbauen, das er dann mit seiner Gattin bis zum Jahre 19Ä, wo sie starb, inne hatte. Seit dieser Zeit wohnt der Jubilar in treuer Hausgemeinschaft mit seines Be sitznachfolgers Familie Erich Nitzsche. Iulius Beyer bekleidete auch in den Jahren von 1887—1928 das Amt des Friedens richters. Er war aber auch jederzeit ein treuer Leser unseres Blattes. Wir wünschen ihm auch weiterhin einen sonnigen Lebensabend. Glückauf! * Limbach. Märchenaufführung. Die Schule hat sich dankenswerterweise auch in diesem Jahre der großen Mühe unterzogen, durch die Aufführung eines Märchenspiels Weih- nachtsstimmung und Weihnachtsfreude in aller Herzen zu tra gen. Sie bringt morgen Sonntag abends 148 Uhr das stim mungsvolle Märchen „Was Hannerl in der Chrinstacht er träumte" im Gasthofe zur Aufführung. Um auch den Kindern die Möglichkeit des Besuches zu geben, wird die Sonntag nach mittag 142 Uhr stattfindende Hauptprobe als Kindervorstellung ausgebaut. Näheres ist aus dem Inserat in dieser Nummer zu ersehen. Herzogswalde. Schulaufführung. Franziskus Nag ler, der heimische Dichter und Komponist, dessen kindestüm- lichen Spiele, Reigen und Tänze schon oft in unserer Gegend über die Bretter gegangen sind, durfte am Sonntag die Ein wohner von Herzvgswalde und der näheren Umgebung durch sein Heimatstück „Mein Dörfchen" erfreuen. Lehrer und Kinder hatten ihre Einladung ins Dörflein/ ergehen lassen, und zahlreich war man ihr gefolgt, so daß der Erbgerichtssaal die Besucher kaum zu fassen vermochte. Die gesamte Lehrerschaft hatte sich in den Dienst der guten Sache gestellt, Zeit und Mühe geopfert und mit wißbegierigen Kindern studiert, und diese harmonische Zusammenarbeit aller Lehrkräfte fand ihre vollste Anerkennung durch ein gutes Gelingen und eine über aus dankbare Zuhörerschar. Mit dem Chvrlied: O Fest, aller heiligen Feste, nahm die Veranstaltung ihren Anfang; hieraus gab Schulleiter Möbius nach begrüßenden Worten seiner Freude Ausdruck über den guten Besuch, ein Zeichen des guten Einvernehmens zwischen Schule und Elternhaus, kennzeichnete Franziskus Nagler als Kenner des Dorflebens, der diese Er lebnisse in seinem Stück „Mein Dörfchen" festgelegt hat. Die Zuhörer wurden vom Elternhaus in den Garten, in die Haus arbeit am Sonnabend, auf den Kirchplatz zur Sonntagsfeier, zum Hochzeitsfest, in die Schule, in den Bauernhof und zur Dorfmusik geführt. Allerliebst nahmen sich die Mädchen im Scheuerkostüm aus, nett und anheimelnd wurde der Hochzeits walzer ausgeführt, nicht minder geschickt der Kirmes tanz und all die Darbietungen der Großen und Kleinen. Daß eine der artige Aufführung allseitige Anerkennung und reichen Beifall finden mußte, war zu erwarten und für Lehrer und Kinder der beste Dank. — Am 22. Januar soll eine Wiederholung statt- finden.'