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Wilsdruffer Tageblatt : 13.12.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-12-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193212134
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19321213
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19321213
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-12
- Tag 1932-12-13
-
Monat
1932-12
-
Jahr
1932
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 13.12.1932
- Autor
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harrt. Vier Jahre sind vergangen, der Schmiedelehrling macht jein Gesellenstück und nimmt unbeobachtet das Glückseisen sei nes Meisters zum Vorbild. Da kommt ein Geiger und erzählt vom Zauberwald und was ihm da passiert ist. Währenddessen Sieht die Hexe den Blasebalg und das Elückseifen des Meisters verschmort. Der, wütend darüber, wirft den Lehrling samt dem verschmorten Eisen hinaus. Der Lehrling und der Geiger machen sich auf, um im Zauberwald nach dem verhexten Mäd chen zu suchen und sie zu erlösen. Der Bergkönig mit seinen Michtelmännern, der Berggeist mit seinem Anhang und die Hexe sind wiederholt mit im Spiel. Schließlich ist die Macht der letzteren gebrochen, das Mädchen und der Knabe erlöst und ein glücklicher Schuß macht auch den Recken Siegfried frei. Zu Weihnachten, da das Schmiedeehepaar Silberhochzeit feiert, kehrt das schmerzlich entbehrte Töchterchen ins Elternhaus zu rück und mit ihr der ehemalige Lehrling — Hans im Glück, mit einem neuen Glückseisen. Die Wiedergabe war im Großen und Ganzen sehr gut und von einer Anzahl hübscher Reigen vorteilhaft belebt. Ganz wunderbar machte sich zum Beispiel der Reigen der Schneeflocken, der auch wiederholt werden mußte. Ueber allem wachte das kundige Auge und die tatkräf tige Hand des Regisseurs, der auch für glänzende Bühnen bilder gesorgt hatte. Die Musik war sehr angepaßt und wurde von Reinhold Scheibler-Freital geführt. Die Kulissenmalerei war eine ganz großartige, der Zauberwald im Sommer voll blühenden Lebens.' Wesentlich gehoben wurde die ganze Sze nerie durch die mit dem Rampenlicht erzielten Lichteffekte. Der Beifall des Publikums war sehr stark und wohlverdient. Ver- ieinsvorfltzender Hunziger begrüßte in einer Aktpause die Erschienenen und den mitanwesenden Autor und gab bekannt, baß das Spiel im Januar nachmittags für Kinder und abends nochmals für Erwachsene wiederholt würde. Warnung vor Holzdiebstählen. Gegenwärtig nehmen die Holzdiebstähle im Saubach- und Prinzenbachtal, sowie im Tän- Nichtgrund verheerend zu. Die Täter scheuen sich nicht, den Fich ten- und anderen Baumbeständen mit Hacke und Beil zu Leibe zu gehen und in den Waldungen Verwüstungen anzurichten. Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß das Betreten der Wal dungen und das Sammeln von dürrem Holz nur mit Genehmi gung gestattet ist. In nächster Zeit werden wiederholt Polizei streifen die Waldungen begehen, und es wird jeder, der unbefugt dort angetroffen wird, zur Anzeige gebracht. Außerdem ist nach dem Forst- und Feldstrafgesetz jedes mitgeführte Handwerks zeug, Wagen und dergleichen zu beschlagnahmen. Gestohlen wurde in der Nacht zum 13. Dezember einem hiesigen Einwohner mittels Nachschlietzens ein Radioapparat Marke „Saba 520 W" und ein Lautsprecher Marke „Saba DWP 31". Vor der Eingangstür, die mittels Nachschlüssels ge öffnet worden ist, lag ein neu vorgerichteter Dietrich, dessen Bart abgeschliffen ist. Wo ist ein solcher angefertigt oder wo fehlt ein solcher? Vor Ankauf der Radivgeräte wird gewarnt. Etwaige Wahrnehmungen wolle man umgehend der nächsten Polizeibehörde bzw. dem Gendarmerie-Posten Wilsdruff 1, Löb- tauer Straße, melden. Schützt die Kettenhunde! Die jetzt herrschende Kälte macht es zur Pflicht, den Kettenhunden, deren Los an und für sich schon beklagenswert ist, eine ganz besondere Aufmerksamkeit zuzuwenden. Die Hütten dieser Tiere müssen vor allen Dingen vor Zugluft geschützt und innen recht reichlich mit Stroh oder Packwolle ausgefüllt werden; auch sind die Oeffnungen, beson ders während der Nachtzeit, mit starken Decken zu verhängen. Maul- und Klauenseuche im Dresdner Schlachtvishhof. Wie wir erfahren, ist im Dresdner Schlachtviehhof die Maul- und Klauenseuche festgestellt worden. Kesselsdorf. Gestohlen wurde in der Zeit vom 1. zum L. Dezember einem hiesigen kleinen Häusler von seinem Felde ein siebenjähriger Nußbaum, Stamm fünf Zentimeter stark und unten fast an den Wurzeln etwas angerissen. Der Baum ist mit Handwerkszeug aus der Erde gegraben und das Loch wieder zugeschüttet worden. Der Täter ist also mit einer großen Dreistigkeit vvrgegangen. Etwaige Wahrnehmungen, wo ein Nußbaum gepflanzt worden ist, wolle man der nächsten Po lizeibehörde bzw. dem Gendarmerieposten Wilsdruff 1, Löb- tauer Straße, Telephon 19, melden. Geheimhaltung des Na mens wird zugesichert. Huhndorf. Gestohlen wurden am 10. d. M. in der Zeit von 5.30 bis 9.30 Uhr aus der verschlossenen Knechtskam- mer eines hiesigen Gutsbesitzers mittels Einbruches ein blauer Herrenmantel mit schrägen Seitentaschen und Riegel, ein blaues Jackett mit hell gestreiftem Futter, eine blaue Weste mit schwar zer Seide gefüttert, eine Winterjoppe (Ueberknöpfer) dunkel grün mit Streifen, eine braune Manchesterjacke mit vier Außen taschen, ein graues seidenes Halstuch, ein Paar schwarze Leder halbschuhe, ein blaues Jackett mit schwarzem Futter, eine lila Hose mit Umschlag, eine Brieftasche von schwarzem Kunstleder, enthaltend einen Einwvhnerschein, ausgestellt von der Stadt Dresden, einen Geburtsschein, ausgestellt in Niedersedlitz, einen Antrittsschein für die Kirche und drei Zeugnisse, sämtlich auf Kurt Miklitzsch, geb. am 16. 11. 14 in Niedersedlitz, Bez. Dres den ausgestellt. Die Täter haben die Kammertüre, nachdem tue Bewohner bereits aufgestanden und im Pferdestalle beschäftigt waren, aufgebrochen. Annehmbar kommen nur ehemalige Dienst boten von dem betreffenden Gute als Täter in Frage. Da die Eigentümer selber von armem Herkommen sind, so ist die Tat als um so verwerflicher anzusehen, da sie sich die Bekleidungsstücke nur schwer wieder beschaffen können. Die Tat zeugt von einer ganz gemeinen Gesinnung der arbeitenden Klasse untereinander. Wer irgend Angaben hierzu machen kann, wolle dies umgehend der nächsten Polizeibehörde bzw. dem Gendarmerieposten Wils druff 1, Löbtauer Straße, Telephon 19, melden. Klipphausen-Sachsdorf. Im Silberkranze. Morgen Mittwoch feiert Herr Kurt Lehmann mit seiner Gattin das Fest der silbernen Hochzeit. Wir wünschen dem Jubelpaar alles Gute für den weiteren Lebensweg! Röhrsdorf. Versammlung. Die siebente Monats- Versammlung hielt der Militärverein für Röhrsdorf und Um gegend am Sonntag im Vereinslokale ab. Sie war von 39 Ka meraden besucht. Kamerad Vorsteher Otto Seifert eröffnete sie, alle Kameraden herzlich begrüßend, insbesondere Kamerad Pfarrer Küchler als Vortragenden. Zu Ehren des Heimge gangenen Kameraden Hugo Fiedler, der beinahe dreißig Jahre Mitglied war, dessen der Kamerad Vorsteher herzlich gedachte, erhob man sich von den Plätzen. Bei Behandlung der Ein gänge erstattete Kamerad Vorsteher eingehenden Bericht von der Herbstbezirksversammlung in Meißen. Betreffs Stiftungs fest beschließt man einstimmig, dasselbe wieder einmal tradi tionsgemäß mit einem Militärkonzert auszustatten. Die Abhal tung soll Ende Januar stattfinden. Die abschließende Jahres hauptversammlung wird auf den 8. Januar festgelegt. Hierauf erhielt der Vortragende Kamerad Pfarrer Küchler das Wort. „Wissenswertes aus der Kirchenchronik zu Röhrsdorf". Auf Grund von alten Dokumenten hörte man, unser Nüdigersdorf, das ist Röhrsdorf, wurde etwa im elften bis zwölften Jahrhun dert besiedelt. Das älteste Kirchendokument stammt aus dem Jahre 1498. In diesem wird unsere Kirche als nach dem Jün ger Jesu Bartholomäi genannte Kirche, als Bartholomäuskirche, bezeichnet. Das gleiche Dokument berichtet auch von der Schaf fung des Marienaltars für die Kirche im Jahre 1499. Das Jahr 1587 war für die Kirche verhängnisvoll; infolge Blitz einschlag brannte sie fast ganz ab. Die neuerbaute Kirche er hielt zum Aufbewahren der Originaldokumente dabei einen kup fernen Turmknopf anstatt einen zinnernen wie bisher. 1677 wird wegen Verfalls -des Kirchturmes, Erneuerung von Glocken und neuem Glockenstuhl berichtet. Die dritte von sechs Urkun den besagt die am 17. Mai 1737 erfolgte Grundsteinlegung zu unserer Mutigen Kirche. Sie erforderte einen Kostenaufwand von 12000 Talern. In der Chronik sind bis auf den heutigen Tag 25 Pfarrer und 19 Lehrer namentlich verzeichnet, die seit her hier walteten und noch walten. Diesem ortsgeschichtlichen Vortrag wurde große Aufmerksamkeit und Interesse, auch we gen der hier am.längsten ansässigen Familien usw., entgegen- gebracht. Die Kameraden dankten durch herzlichen Beifall, den der Kmerad Vorsteher noch mit Dankesworten unterstrich. In der Aussprache wurde noch verschiedenes dazu erklärt. Eine besondere Note erfuhr der Abend auch noch durch das vom Schützenkönig, Kamerad Walter Zinke, gespendete Königsbier. Man trank auf das Wohl des am Erscheinen verhinderten Ka meraden und blieb bei dem angeschnittenen Thema einmal et was länger als sonst beisammen. * Scharfenberg. Frettierer fest genommen. Am Donnerstag nachmittag wurden zwei Männer beim Frettieren vom hiesigen Revierjäger P. gestellt und festgenvmmen, eben so noch ein dritter, welcher die Aussicht über die in einem Steinbruch versteckten Fahrräder hatte. Die drei Männer wur den ins Gemeindeamt nach Naustadt gebracht, wo ihnen ein Frettchen, Netze und einige, schon erbeutete Kaninchen abge- nommen wurden. Es wurde schon seit einiger Zeit beobachtet, daß verschiedentlich die Kaninchenbaue von Frettieren heim gesucht waren. Ober-Garsebach. „Hoffnungsvolle Jugend." Vor einigen Tagen wurde ein Junge für eine Dummheit von einer Frau K. ausgezankt, weshalb der Bengel, in Wut geratend, seinen Pantoffel nach der Frau warf und dieselbe so unglück lich ins Auge traf, daß sie sich sofort ins Krankenhaus begeben mußte. Von einem Herausnehmen des Auges konnte noch Ab stand genommen werden, doch vermutet man, daß die Sehkraft kaum wieder eintreten wird. Vereinskalender. Frauenverein. 13. Dezeacker 8 Uhr „Mwen". Verein junger Landwirte. 20. Dezember 6 Uhr „Adler" Vortrag. Wetterbericht. Vorhersage der Sächsischen Landeswetterwarte für den 14. Dezember: Nachts bei Aufklaren nur noch geringer Frost. Tagestemperaturen einige Grade Der Null. Gegen den Vor tag wärmer. Erneut nach vorerst heiterem Wetter Bewölkungs zunahme. Keine oder nur unerhebliche Niederschläge. Südöst liche bis südliche Winde. Auch im Gebirge am Tage bereits Tauwetter. Dresden. Iungdeutfcher Konvent. Der Jung- deutsche Orden hielt im „Palmcngarten" feinen Konvent ab, zu dem Gäste und Freunde der Bewegung zahlreich erschienen waren. Nach begrüßenden Worten des Arbeitsgemeinschafts führers, Professor Vogel, gab Rechtsanwalt v. Stieg litz einen lleberblick über die Geschichte des Liberalismus imd kam bann auf das Problem der Krise. Mit Subventionen, Ost hilfe, Arbeitsbeschaffungsprogrammen versuche man Teillösun gen und bedenke nicht, daß wir keine Konjunktur-, sondern eine Strukturkrise zu überwinden hätten. Nicht von Den her, son dern von unten her, könne der Wirtschaftskrise Einhalt geboten werden. Artur Mahraun weise mit seinem Großen Plan den Weg, um auf 32 Millionen Morgen Land eine Million neuer Bauernstellungen in Dvrfsiedlungen za schaffen. Eine Million neuer Bauernstellen bedeute geradezu restlose Beseitigung der Arbeitslosigkeit, denn rund vier Millionen Volksgenossen ge wönnen^ nach Mahrauns Ansicht, so wieder Lebensraum und Arbeit und vor allem ein Heim, daß sie wieder mit dem Ge samtvolke verwurzeln lasse. Im Wege der Volksdienstpflicht müssen die Vorarbeiten, die Erstehung der Dvrfsiedlungen in Angriff genommen werden. Dorfsiedlungen, keine Einzelsied lungen, damit die Schicksalsverbundenheit deutscher arbeitsfreu diger Volksgenossen nicht verloren gehe. Nach Versagen aller Teilmaßnahmen sei die Zeit dafür reff geworden. Eine neue Entwicklung in aufopfernder Arbeit müsse an Stelle des Ver gangenen treten. Reicher Beifall dankte dem Redner für seine zahlenmäßig begründeten Ausführungem Der Großkomtur Max Lasse schloß mit begeisternden Worten für Arbeitsdienst und Großen Plan die Versammlung. Dresden. Ern euerungS arbeiten an der Evangelischen Domkirche. Unter dem Einfluß der Witterung sind an der Sophienkirche, vor allem an den beiden Türen, erhebliche Zerstörungen eingetreten. Mehrfach sind große Steinstücke abgebrochen. Um die Kirche zu erhalten und die Vorübergehenden nicht zu gefährden, hat man fetzt ein Schutzgerüst um die Kirche gebaut. Man plant auch umfangreiche Wiederherstellungsarbeiten. Allerdings sind noch keine bindenden Entschlüsse gefaßt worden. Dresden. Selbstmord eines Bürgermei sters. In einem hiesigen Hotel beging der Bürgermeister Haufe aus Friedrichswalde (Nmtsh. Pirna) Selbstmord durch Erschießen. Der Grund ist noch nicht geklärt. Stolpen. Royer Tierschinder. Hier stand ein Oberkellner aus Fischbach vor Gericht. Sein Arbeitgeber hatte ihn entlasten, weil er einer Kuh den Schwanz ge brochen hatte. Vor Gericht stellte sich heraus, daß er noch 21 anderen Rindern ebenso übel mitgespielt hatte. Man chem der Tiere war der Schwanz sogar mehrfach gebrochen. In einem Falle behandelte er die Wunde mit Kuhmist. Die Folge war natürlich eine Vereiterung der Wunde. Zittau. Vereinigte bürgerliche Fraktion. Die neugewählten Stadtverordneten der berufsständischen Vereinigung, des Christlich-Sozialen Volksdienstes, der Deutschen Staatspartei, der Deutschen Volkspartei und der Deutschnationalen Volkspartei sowie der einzige Vertreter der unpolitischen Liste haben sich zu einer Fraktion zu- sammengeschlosten, die mit zehn Mitgliedern die stärkste Fraktion des Kollegiums sein wird. Tie nationalsozia listische Fraktion hat acht, die sozialdemokratische sechs und die kommunistische Fraktion fünf Mitglieder. Bad Schantzau. Seilschwebebahn nach dem Lilienstein ? Dem Pächter der Bergwirtschast aus dem Lilienstein soll es gcümgen sein, einen Interessenten für den Bau einer Seilschwebebahn von dem neuen Autopark- platz am Fuße des Berges bis zum Gipfel zu gewinnen. Die Kosten werden ans 60 000 Mark veranschlagt. Bautzen. Konsumverein in Schwierig keiten. Der hiesige Konsumverein hat beim Amtsgericht das gerichtliche Vergleichsverfahren beantragt. Der Grund für die Schwierigkeiten soll in der Hauptsache darin liegen, daß viele Spargelder abgehoben worden sind. Ter Betrieb des Konsumvereins, der über 38 Verkaufsstellen verfügt, wird vorläufig weitergeführt. Hainichen. Brandstiftung? Von der Staats anwaltschaft ist wegen der beiden am 26. 4. und am 28. 6. in der Fabrik von Chares u. Kirbach in Berthelsdorf entstandenen Brände ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. Es sind zahlreiche Arbeiter der Fabrik als Zeugen vernommen worden. Über den Stand der noch nicht ab geschlossenen Untersuchung bzw. über die vermutliche Täterschaft kann noch nichts Näheres mitgeteilt werden. Chemnitz. Diebischer Bettler. In Nicder- hermersdorf konnte ein schon lange gesuchter, im Chem nitz wohnhaft gewesener Schlosser aus Domb (Kreis Kattowitz) beim Vetteln festgenommen werden. Ter Mann hatte schon seit mehreren Monaten Kantinen und Garten lauben in Chemnitzer Gartenkolonien aufgebrochen und dort Genuß- und Lebensmittel gestohlen. Er wurde außer dem noch von mehreren Justizbehörden wegen Betruges und zur Strafverbüßung gesucht. Glauchau. Edle Gönnerin. Eine in Baltimore (Ver. Staaten) seit über dreißig Fahren lebende ehemalige Glauchauerin, Frau Elise Sophie Schmidt, hat der Stadt Glauchau 41 715 Mark vermacht mit der Anweisung, das Geld beim Bau eines Kinder-Walderholungsheimes für die Stadt Glauchau zu verwenden. Bereits aus der Dr.- Otto-Schimmel-Stistung sind rund 44 000 Mark zu dem gleichen Zweck verfügbar. Leipzig. Brieftasche mit über 3000 Mk. gestohlen. Einer Frau wurde eine Brieftasche mit einem Geldbetrag von 3065,60 Mark entwendet. Tic Ge schädigte hatte ihre Wohnung ift der Hohe Straße ver lassen, um den Betrag in der Otto-Schill-Straße bei der Sparkasse einzuzahlen. Unterwegs suchte sie auf dem Königsplatz ein Kaufhaus auf. Als sie in der Sparkasse den Betrag einzahlen wollte, merkte sie, daß ihre Akten tasche, in der sie ihre Brieftasche aufbewahrte, offenstand. Die Frau kann nicht die geringsten Angaben machen, wer als Dieb des Geldes in Frage kommen könnte. Leipzig. Kind in der brennenden Woh nung. In einer Wohnung in der Pfaffendorfer Straße brach ein Stubenbrand aus, als ein einjähriges Kind allein in der Wohnung war. Als die Mutter zurückkchrte, fand sie die Wohnung verqualmt, und das Kind besin nungslos vor. Die Wiederbelebungsversuche hatten Erfolg. * VeraMgen um den pöhlbergring. Aus Einladung des 1. Bürgermeisters Dr. Krug fand in Annaberg eine Versammlung von Interessenten statt zur Besprechung des Projektes der Errichtung einer elf Kilometer langen Schnell- und"Zuverlässigkeitsbahn für Kraftfahrzeuge am Südabhang des Pöhlberges. Es waren unter anderem Vertreter der sächsischen Ministerien, des Landesarbettsamtes Sachsen, der Reichsanstalt für öf fentliche Arbeiten in Berlin, der Amts- und Kreishaupt mannschaft, des Bezirksverbandes, der Industrie- und Sportverbände erschienen. Dr. Krug erörterte das Projekt, dessen Ausführung Tausenden Arbeit geben könne. Es handele sich um die Schaffung einer Prüfungsbahn, die sowohl an Fahrer wie an das Material die allerhöchsten Anforderungen stellen würde. Er richtete auch an die sächsische Staatsregierung die Bitte, sich für den Plan ein zusetzen und Mittel für ibn bereitzustellen, wohingegen Kreishauptmann Grille (Chemnitz) erklärte, daß die Ne gierung zwar mit großem Interesse von dem Plane Kenntnis nehme, in der gegenwärtigen Notzeit aber eine ablehnende Haltung einnehmen müsse. Zum Schluß be tonte Bürgermeister Krug, daß man sich durch die be stehenden Schwierigkeiten nicht abschrccken lassen wolle. * Wie die Kommunisten am Silbernen Sonntag ^etnravien^ wollten. Die vereitelten Demonstrationen. In Dresden war von kommunistischer Seite für Sonntag, wie die Polizei zu den gemeldeten Störungen ergänzend mitteilt, zu wilden Demonstrationen im Stadt zentrum, und zwar während des Hauptverkehrs in den Nachmittagsstunden, als Auftakt zu der „kommunistischen Kampfwoche", die am Montag beginnen soll, aufgerufen worden. Um die Massen aufzuputschen, hatte man unter anderem auch mit Streuzetteln gearbeitet, in denen vom „Antifaschistischen Aktions-Komitee" zum „Einkauf des Weihnachtsbratens am Silbernen Sonntag halb fünf Uhr in der Seestraße" aufgefordert wurde. Ein anderer Streu zettel lud zum „gemeinsamen Einkäufe der Hungerarmcs am Sonntag halb fünf Uhr auf dem Altmarkte" ein. Während sich die wirklichen Führer nicht im Stadtzentrum sehen ließen, hatte sich eine ganze Reihe der politischen Polizei bekannte Zellenobleute ufw. eingefunden, nm die Demonstranten zu dirigieren. Ihre Absicht schlug aber in folge der von der Polizei getroffenen Maßnahmen fehl, und alle Demonstrationsversuche konnten im Keime er stickt werden. Auch in Leipzig. Am Silbernen Sonntag haben die Kommunisten, wie jedes Jahr, wieder Störungsversuche unternommen. Aus der enggedrängten Menge in den Hauptgeschäftsstraßen tönten immer wieder kommunistische Sprechchöre; sobald sich aber die Polizei zeigte, verschwanden die Störer. * MK eln dreister Raabüberfall. In Flur Beerwalde bei Waldheim wurde ein älterer Rittergutsarbeiter aus Schweikershain von :wci Unbekannten überfallen und seiner gesamten Barschast be raubt. Während einer der beiden Räuber den Mann von hinten faßte und ihm Mund imd Augen zuhielt, durch suchte der zweite mit Gewalt die Taschen und entwendete ihm die Geldbörse mit dem gesamten Inhalt. Der Vorgang spielte sich innerhalb weniger Sekunden ab, so daß der überfallene vor Schreck nicht einmal um Hilfe rufen konnte. Die Täter flüchteten, von ihnen fehlt jede Spur.
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