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Wilsdruffer Tageblatt : 13.12.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-12-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193212134
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19321213
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19321213
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-12
- Tag 1932-12-13
-
Monat
1932-12
-
Jahr
1932
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 13.12.1932
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ff^Mkrt M fl-tten, noch schwere Kämpfe kosten wird. Es sei aber klar, so wird weiter erklärt, daß die Gleich berechtigung in dem kommenden Nbrüstungsabkommen verkörpert sein müsse. Es verstehe sich von selbst, daß iri diesen wenigen Tagen die materielle Auswirkung der Gleichberechtigung nicht habe ausgehandelt Werder können. Das Maß der deutschen Rüstungen sei sowohl niengenmäßig als auch wertmäßig von dem Grad der all gemeinen Abrüstung abhängig. Je mehr die anderer Staaten abrüsteten, um so bescheidener könne Deutschland mit seinen Forderungen sein. Als Ergebnis der Ab rüstungskonferenz werde in Teil 4 lediglich die all gemeine Abrüstung gefordert. Mit der Abrüstung Deutschlands, das ja längst ab gerüstet habe, habe diese Forderung nichts z« tun. Punkt i des Abkommens sei in Wirklichkeit ein sehr großer Erfolg, indem wir die anderen Staaten noch einmal aus drücklich auf die Abrüstung festgclegt hätten. Wie von zuständiger Stelle weiter mitgeteilt wird, werden die fünf Mächte auch weiterhin in Verbindung bleiben, um die Arbeiten der Abrüstungskonferenz zu fördern. Es sei möglich, daß sich noch weitere Mächte an- schließen würden. Abschließend wird erklärt, daß die gestrigen Vereinbarungen der Abrüstungskonferenz einen neuen Austrieb geben würden. Nicht Genf, sondern die Vernunft habe üher den Versailler Vertrag gesiegt. Was Deutsch land erreichen wolle, sei eine Nivellierung der Rüstungen Lurch Abrüstungen. Deutschland könne schon aus finan ziellen Gründen gar nicht daran denken, einen Rüstungs wettlauf mit den anderen aufzunchmen. In einem solchen Nennen würde Deutschland nicht zweiter, sondern dritter oder vierter Sieger bleiben. Die Angleichung der Rüstun gen lasse sich nur durch dieAbrüstungderanderen erreichen. Das Konferenzergebnis sei aber noch in keiner Weise gesichert. Deutschlands Stellung in der Abrüstungskonferenz Shncle jetzt seiner Stellung nach dem La «sanner Ab kommen. Für den Fall einer Nichtratifizicrung des Lau - sanner Abkomnrcns könne dennoch niemals ein Rück fall aus den Young-Pla» kommen. In ähnlicher Welse sei nach Unterzeichnung des Genfer Abkommens auch lein Rückfall mehr auf Teil 5 des Versailler Vertrages möglich. * Reichsaußenminrster Freiherr von Neurath rst, mit dem fahrplanmäßigen Zuge von Genf kommend, in Berlin eingetrosfen. 4- Vor -eflisen Kämpfen nm die prattische GleichberechttziW. In testenden Völkerbundkreisen wird der Beschluß der deutschen Negierung zur Rückkehr in die Ab rüstungskonferenz mit großer Freude begrüßt. Die Lage dar Abrüstungskonferenz hatte sich seit dem Alkstritt Deutschlands in den letzten Monaten so außerordentlich bedrohlich gestaltet, daß nach Auffassung der Völkerbund- kreise die Konferenz nur durch die Rückkehr Deutschlands gerettet werden konnte. Die Fünf mächtevereinbarung wird hier allgemein als das Kom promiß bewertet, in dem von allen Seiten Zugeständ nisse gemacht worden seien. Die Anerkennung der deutschen Gleichberechtigung bezeichnet man als be dingter Natur. Die französische Auffassung ist hier selbstverständlich vorherrschend, daß die praktische deutsche Gleichberechtigung und die endgültige Bestim mung des deutschen Rüstungsstandes von der vorher gehenden Schaffung des von Frankreich geforderten Sicherheitssystems abhängig sei. Man nimmt in Genf nicht an, daß die deutsche Regierung sich mit den theoretischen Zugeständnissen begnügen wird, die an der Entwaffnung Deutschlands zunächst nichts ändern. Die Annahme der Fünsmächtevereinbarung durch Deutschland wird in Völkerbundkreisen als ein letzter loyaler Versuch Deutschlands aufgefaßt, nunmehr nicht außerhalb, soudern im Rahmen der Abrüstungskonferenz die Befreiung von Versailles und die prak tische Anerkennung der Gleichberechtigung zu erreichen. Anter diesen Umständen erwartet man große und außerordentlich scharf eKämpfe in den Ver handlungen des Hauptausschnsses, die jedoch erst im Januar einsetzen werden, da der Hauptdusschuß in Zeiner Mittwochsitzung lediglich die Fünfmüchtcvereiubaruug zur Kenntnis nehmen wird. - «ttmson begrüßt Deutschlands Rückkehr zur Abrüstung« konfercnz. Washington. In einer Erklärung begrüßt Staatsjekreta Stimson den Wiederbeitritt Deutschlands zur Abrüstungs- konserenz. Dies sei eine „ausgesprochen ermutigende Ent wicklung mW ein Schritt vorwärts in der Abrüstungsfrage'. * Sie SMP. zur Genfer GlMimg. Die amtlichen Mitteilungen der Deutschnationalen Volkspartei schreiben zu der Genfer Erklärung «. a.: Der amtliche Wortlaut des Fünfmächteabkommens läßt die Sorge berechtigt erscheinen, daß die deutsche Re gierung mit der Wiederbeteiligung an den Abrüfiungs- verhandlnngen den Weg verlassen hat, der für die Regie rung Papen bei dem Austritt aus der Abrüstungs konferenz maßgebend war. Während bisher von feiten Ler Regierung immer erklärt wurde, daß eine Betsiligrmg Deutschlands an der Abrüstungskonferenz erst dann in Frage komme, wenn die tatsächliche — nicht nur theoretische — Anerkennung der deutschen Glekchberechti- gung seitens der anderen Mächte vorliege, ist jetzt die Wiederbeteiligung an den Verhandlungen ohne diesen Vorbehalt zugestanden. Tas Versprechen Deutschlands, Streitfragen nicht mit Gewalt zn lösen, kann von den Gegnern in eine Anerkennung des Status guo, ja sogar in ein Bekenntnis zum Ost-Locarno umgeMscht werden. Daraus, daß nach der französischen These die Abrüstung in Etappen erfolgen soll und daß das Recht Deutschlands zur Aufrüstung auf den Stand der anderen Staaten ausdrücklich nicht anerkannt wird, folgt die Frage, wie die deutsche Gleichberechtigung praktisch erreicht werden soll. * Die Berliner Presse zu Geuf. Berlin, 12. Dezember. Tie Berliner Montag-Abend- blätter beschäftigen sich sehr ausführlich mit der Genfer Eini- gungsformcl. Der „Angriff" spricht von einem faulen Kompromiß. Frankreich habe nach wie vor die Möglichkeit die MMe MeschbereNiguMfoMrung bilE entsprechend Ge-" genforderungen zu durchkreuzen. Sehr bedenklich mute auch der Teil 4 der Erklärung an. Hätte Frankreich wirklich den heldi schen Willen, zu einer allgemeinen und gleichen Abrüstung zu gelangen, so hätte es nicht der gegenwärtigen verklausulierten, von Unklarheiten und Fußangeln durchsetzten Schlußerklärung bedurft. Die „Deutsche Zeitung" sagt, die Formel ent halte alles und nichts. Der „L o k a l a n z e i g e r" meint, tat sächlich müsse bei jedem e Men Punkt der Verhandlungen auf der Abrüstungskonferenz noch einmal um die praktische Gleichberechtigung gekämpft werden. Die Genfer Vereinbarung bedeute daher nur eine theoretische Anerkennung der deutschen Gleichberechtigung. Wir brauchen keine Formel, sondern Sicher heit durch eigene Waffen. Die „Kreuzzeitung" wägt das fplus und Minus ab und bezeichnet den Genfer Ausgang als einen deutschen Punktsieg, der aber erst noch in der Ver handlungspraxis der Abrüstungskonferenz zu festigen und aus zubauen sei. Die „D. A. Z." nennt das, was von Neurath nach Hause bringe, einen Wechsel auf die Zukunft. Zum Freuden taumel oder gar zu der Behauptung, über eine Erschütterung des Versailler Diktats liege leider kein Anlaß vor. Die „Ger man! a" bezeichnet die Genfer Formel keineswegs als so ein deutig, daß sie jeder Interpretationskunst standhaften würde. Aber in den entscheidenden Punkten erlaube sie keine doppelsin nige Auslegung.DieGleichberechtigung der zwangsweise entwaff neten Staaten wird als Grundsatz anerkannt. Führe die Kon ferenz zu einem positiven Ergebnis, so trete auch Deutschland in den vollen Genuß der- vereinbarten Abrüstungs- und Aus gleichungsmaßnahmen. Scheitere sie, so gewinne auch Deutsch land seine Verhandlungsfreiheit zurück. Der „Deutsche" hebt unter der Überschrift „Sicherheit den entmilitarisierten Zonen!" hervor, daß ebenso wie der deutsche Rüstungsstand unsere nationale Sicherheit völlig unzureichend sei. Das Blatt verweist dann vor allem auf die ungewöhnliche Lage des ent militarisierten Rheinlands und auf die ebenso ungeschützte deut sche Ostgrenze. Erste Aufgabe der deutschen Politik sei es, diese unhaltbaren Zustände zu beseitigen. Die „Vos fische Zei tung" unterstreicht, daß Deutschland in seiner friedlichen Re visionskampagne einen neuen Abschnitt erreicht habe. Dem „Vorwärts" kommt das Genfer Ergebnis willkommen, aber, so sagt er weiter, mit allgemeinen Formeln sei auf diesem Gebiet ein Fortschritt nicht möglich. Erst wenn jeder Gedanke an Krieg auf Seiten Deutschlands und Frankreichs völlig ver schwunden sei, werde ein neuer entscheidender Schritt zur Sicherung des Friedens getan sein. Sitzung des ReichskaSinetis. Das Reichskabinett tritt am Mittwoch M einer Sitzung zusammen, in der die Abgrenzung des Arbeits bereichs deS ReichSkommissarS für Arbeitsbeschaffung fest- gestellt werden wird. In der Sitzung dürfte des weiteren die gesamte außen» und innenpolitische Lage zur Erörte rung kommen. MrdanWag ms dm Wasser Wilhelm geplant? Ein Deutscher in Schloß Doorn fest- genommen. Im Hause Dooru ereignete sich ein aufsehenerregender Zwischenfall. Ein Unbekannter war über Vie Gartenmauer geklettert und hatte sich Eingang in das Schloß verschafft. Als er von einem Diener in einem neben dem Arbeits zimmer des Kaisers liegenden Tnrmzimmer entdeckt wurde, versuchte er zu flüchten, wnrde aber überwältigt und der im Schloß befindlichen Polizeiwache übergeben. Bei einer Durchsuchung deS Mannes strnd man ein langes Dolch- Messer sowie eine Pistole. Offensichtlich hatte der Mann, Lei dem es sich mn einen deutschen Staatsangehörigen handeln soll, die Absicht, einen Anschlag auf den Kaiser zu verüben. Die Diener schaft des Schlosses will den Unbekannten schon seit einigen Tagen in der Umgebung des Schlosses beobachtet haben; er scheint eine günstige Gelegenheit abgepaßt zu haben, um seinen Plan auszusühren LegiMW-nenSildUW in Selgim. Die Amerikaschuldcn sollen bezahlt werden. Man erwartet in Brüssel den Rücktritt des Kabinetts de Broqueville; die entsprechende amtliche Erklärung eines Rücktrittes ist aber vorläufig zurückgestellt worden, wahr scheinlich um der Regierung Zeit zur Beratung zu einem Entschluß in der Frage der Schuldenzahlung an Amerika zu lassen. Die Regierung, die fest entschlossen war, nicht zu zahlen, steht sich gezwungen, in dieser Frage nun doch internationalen Beweggründen Rechnung zu tragen. Vor allem ist es ihr darum zu tun, die freimdschaftliche Hal tung gegenüber Frankreich und England nicht zn trüben. Belgien will deshalb unter besonderen Vorbehalten seine Amerikaschuldsn bezahlen. 1 OV4444chch,4»»«4G»O4G4«4G,G„444444»444444444444444ch44444ch44444444444chG44444444ch» Hus unlerer keimst Wilsdruff, am 13. Dezember 1932. Merkblatt für de« 14. Dezember, Sonnenaufgang 7°" I Moudaufgaug 1«« Sonnenuntergang W" I Monduntergang 9« 17S9: George Washington, Begründer der Unabhängig, keit Nordamerikas, gest. Das Weihnachkspakek. Für längere Strecken ist das Weihnachtspaket ja Wohl längst unterfvegs: wer einem oder einer seiner Lieben im Ausland? zu Weihnachten etwas schenken will, hat es sicher schon abgeschickt, damit es rechtzeitig und möglichst noch vor Weihnachten eintreffe, denn man muß da immerhin — die Pünktlichkeit der postalischen Zu stellungen m Men Ehren! — mit gewissen Verzögerungs möglichkeiten, mit gemächlichen Zollabfertigungen und ähnlichen Dingen rechnen. Also besser zu früh als z« spät! Aber für die anderen Weihnachtspakete, die nicht so iveit hinaus müssen, wird es nun auch nachgerade Zeit. Die Reichspost wird das wahrscheinlich schon selbst noch einem dieser Tage klar darlegen, wie sie das vor jedem größeren Feste zu tun pflegt, was uns aber nicht zu hindern braucht, persönlich nach dem Rechten zu sehen und unsere Weihnachtspakete, d. h. die Pakete, die wir versenden wollen, so einzurichten. wie wir selbst sie ae- danken kommen sollte, uns zu bedenken. Es ist ost Viet Liebe in einem Weihnachtspaket verpackt, selbst wenn der Inhalt geldlich nicht allzu wertvoll sein sollte, Liebe einer Mutter, Liebe eines Kindes, Liebe zwerer, die sonstwie zusammengehören. Und die ganze große, die ganze poetische Liebe, die in dem Weihnachtspaket schlummert, und die irgendwem draußen in der Wett das Fest ver schönen helfen soll, kann in sehr nüchterner und prosaischer Weise zuschanden gemacht werden, wenn das Paket zer brochen, zerrissen oder sonstwie beschädigt ankommt. Von dem Weihnachtszauber, von dem Weihnachtsdust, den das Paket im Sinne des Absenders oder der Absenderin ausströmen sollte, ist dann kaum noch die Rede, und der Inhalt des Paketes, der bei all seiner Einfachheit und Schlichtheit das Herz ergreifen sollte, ist dann nichts Poetisches, nichts Weihnachtliches mehr, sondern eben nur noch eine prosaische Wurst oder ein Stück Kuchen oder in Dutzend Apfelsinen. Und warum das alles? Weil der Absender oder die Absenderin in das Paket zwar Liebe hineingelegt, aber leider nicht an eine ordnungsmäßige Verpackung, an einen richtigen Verschluß des Paketes gedacht hat. Das muß nämlich auch sein, muß sogar sehr sein, sonst geht der ganze Weihnachtspaketzauber kaputt. Wie verpackt und verschlossen werden muß, das sollte jeder eigentlich von selbst wissen, und wer es nicht weiß, dem sagt es die Reichspost. Was kann nicht alles ge sündigt werden mit Paketen! Mangelhaft vernagelte oder verschnürte sind da und dann Pakete, deren Ausschrift zettel nur so ganz oberflächlich aufgeklebt sind, so daß sie bei irgendeiner Gelegenheit wieder abfallen, rmd Pakete mit Wein- und Likörflaschen, die so nachlässig verpackt sind, daß die etwaige Weihnachtsgans, die daneben liegt und der Bratpfanne entgegenharrt, statt in Fett in Schnaps getränkt ans den Tisch kommt, und Pakete von schmächtiger Pappe und ohne jegliche andere Umhüllung, als sollten sie nur zum Nachbar nebenan getragen werden, während sie doch in Wirklichkeit viele Kilometer weit hinaus müssen in die Welt, und Pakete mit gerade erst erschossenen Hasen, die ihr frisches Blut in den Napf kuchen mit Rosinen ergießen, und was es noch mehr gibt von solchen unglaublichen Dingen. Und dabei könnte jeder von uns, wenn er sich nnr ein bißchen mehr zu sammennähme mit feinem bißchen Denken, alles ganz hübsch in Ordnung machen, so daß die Reichspost sich nicht zu ärgern brauchte und er selbst und der Empfänger des Paketes erst recht nicht. Darauf also ist zn achten in diesen Tagen Ler Paket- Hochflut, und wenn darauf geachtet wird, wird der Wunsch des Schenkers oder der Schenkerin, mit dem Pakete eine wirkliche Freude zu bereiten, sicher in Er füllung gehen, und das bescheidenste Paket wird zn einem wirklichen Weihnachtszauber werden. * Einen schönen Anblick bietet gegenwärtig der vom Fecht- verein aufgestellte Lhristbaum auf Lem Marktplatze, der einen kleineren Bruder gefunden hat in der Meißner Straße bei Eleftromeister Richter. Der Winter hat ein Einsehen gehabt und beiden ein, wenn auch vorläufig noch dünnes Schneekleid angelegt, das ihre Schönheit ganz wesentlich er höht. Wenn jetzt abends die Kerzen des Baumes strahlen, dann brechen sie sich in den weißen Flocken und verbreiten jenen geheimnisvollen Weihnachtszauber um sich, der uns einnimmt, wenn wir abends bei Mondcnschein und Sternengeslimmer durch eine schneebedeckte Winterlandfchaft gehen. Der Baum wird setzt viel beachtet, vor allem in den Abendstunden. Leider ist bisher der unter dem Baum angebrachte Gabenkasten sehr wenig beachtet worben. Sein Inhalt kommt bedürftigen alten Leutchen zugute, und deshalb sollte jeder, der noch etwas geben kann, sein Scherflein in den Kasten werfen. Die Städtische Orchesterschule spielte am Sonntag nachmittag wieder am Baume, sie wird es auch am Mittwoch und Sonnabend abend 6 Uhr tun. Morgen Mittwoch Uhr singt der MGV. Sängerkranz, Freitag abend 8 Uhr der Anakrevn. Hoffentlich finden auch diese im Interesse des Fechtvereins liebeswerkes gemachten Darbietungen die nötige Beachtung. Kantor Rasp, Wantewitz, zur Synode gewählt. Bei der am 4. "Dezember 1932 vorgenommenen Wahl eines weltlichen Mitgliedes für die ev.-luth. Landessynobe haben im 14. Wahl bezirke (umfassend die Kirchendezirke Meißen und Großenhain) von 1522 Wahlberechtigten 1348 von ihrem Stimmrechte Ge brauch gemacht. Von 1344 gültigen Stimmen wurden abge geben für Kantor Oskar Rasp-Wantewitz 795 Stimmen, Amtsgerichtsdirektkor Dr. L u d w i g - Großenhain 259 Stim men, 1. Bürgermeister H v t o p - Großenhain 290 Stimmen. Kantor Rasp gilt somit als gewählt. Der MMarverein hielt am Sonntag abend im „Adler" seine gutbesuchte Dezembermonatsversammlung ab. Vorsteher No s e begrüßte die Erschienenen, erinnerte an die am 15. De zember 1745 geschlagene Schlacht bei Kesselsdorf und brachte überzeugend zum Ausdruck, daß unserem Volke noch große Auf gaben vorbehalten sind, daß auch sein Arisstieg wieder kommen müsse. Nach den monatlichen Mitteilungen gedachte er ehrend des zur großen Armee versammelten Kameraden Johann K n y, zu bestem Andenken sich die Anwesenden von den Plätzen er hoben. Angebote wegen Film- und anderen Darbietungen werden zurzeit zurückgestellt. Wie im vergangenen Jahre die Infanterie wird am 1. Februar auch das Artillerieregimcnt 4 im „Löwen" eine Traditionsvvrführung „4M Jahre sächsische Artillerie" veranstalten. Der Militärverein begrüßt das und wird auch die übrigen Bewohner in und um Wilsdruff dafür interessieren. Kameradensöhne, die zur Reichswehr wollen, kön nen sich an den Vorsteher wenden. Dann erhielt Kamerad Emil Schmidt das Wort zu seinem Vorträge. In hochinteressanter Weise wußte er die Anwesenden im Geiste mit hinunterzuneh men ins Reich der schwarzen Diamanten. Gespannt folgte man den lebhaften Schilderungen über seine mannigfachen Erlebnisse in der Tiefe. Kamerad Rose dankte ihm am Schlüsse mit einem herzlichen Elückaus und die Kameraden erhoben sich von ihren Plätzen. Mürchenspiel - Aufführung. Der Arbeiter - Turn- und Sportverein brachte am Sonntag abend vor ausverkauftem Hause im „Löwen" ein Märchenspiel mit Orchester, Gesang und Neigen in 5 Aufzügen „Das verschmorte Glückseisen" oder „Bruderliebe" von Alfred Hesse - Freital, Musik von Arno Reiche, zur Aufführung. Fünf lange Aufzüge und viermaliger Dühnenumbau erforderten fast vier Stunden Zeit, die aber schnell vergingen, da das Spiel an sich fesselte. Kein Fehler wäre es allerdings, wenn das Orchester, das ja sowieso da ist, in den Zwischenaktspausen noch für Unterhaltung sorgte. Im Mittelpunkte der Spielhandlung steht ein frisches rankes Schmiedstöchterlein, die in Bruderliebe zu ihrem Spielgefähr ten sich hingezogen fühlt. An dem Tage, da der letztere zu ihrem Vater in die Lehre geht, wird sie selbst von der bösen Hexe in den Zaubenvald verbannt, wo auch Siegfried seiner Erlösung
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