Volltext Seite (XML)
Sie sächsische Amnestievorlage. Im Rcchtsausschuß des Landtages angenommen. Der Rechtsausschutz des Sächsischen Landtages beriet die Amnestieanträge der Kommunisten und Sozialdemo kraten. Obgleich von Regierungsseite und von bürger licher Seite darauf hingewiesen wurde, daß ja der Reichs rat erst am Donnerstag abend über das Neichsamnestie- gesetz entscheidet und man noch gar nicht wissen könne, wie weit ein sächsisches Gesetz überflüssig wird, so entschied sich doch die Mehrheit für die sofortige Beratung und in einem späteren Stadium trotz nochmaligem Hinweis, datz wenigstens die Abstimmung erst nach der Entscheidung über das Reichsgesetz stattfinden möchte, auch für die sofortige Abstimmung. Aus der Erklärung der Negierung konnte man entnehmen, daß die Regierung im Reichsrat wahrscheinlich eine von Bayern abweichende Stellung ein nehmen und dem Ncichsgesetz entgegentreten werde. Sic stand grundsätzlich auch aus dem Standpunkt, daß die Einzelbegnadigung gegenüber der Amnestie das Gerech tere sei, und glaubte auch erklären zu können, daß sie das Ncichsgesetz immerhin noch durch Einzelamneftie zu ergän zen haben werde. Die Linke setzte sich geschlossen für weitest gehende Berücksichtigung der Vergehen gegen 8 213 des StGB. ein. Der Amnestieausschuß soll nach den Be schlüssen des Ausschusses lediglich aus Landtagsabgeord neten bestehen. Gegen das Gesetz stimmten die Bürger lichen, so daß es durch Kommunisten, Sozialdemokraten und Nationalsozialisten Annahme fand. Der Antrag über die Verhältnisse der Gefangenenanstalten wurde ange nommen. „TausrnMnge Knechtschaft -er Wenden." Die Iahrtamsendfeier der Stadt Bautzen nimmt die tschechische Tageszeitung „Narodni Politika" zum An laß, ihre Blicke auf die Wenden der Lausitz zu lenken. Ins Deutsche übersetzt, sagt der betreffende Artikel der „Narodni Politika" folgendes: „Tausend Jahre unter deutscher Herrschaft. Die Stadt Bautzen macht sich bereit, zu Pfingsten kommenden Jahres das tausendjährige Jubiläum der Eingliederung der Stadt Bautzen und der Lausitz in das Deutsche Reich zu feiern. Die Deutschen gedenken, aus dieser Tatsache nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht viel herauszuschlagen, sondern auch der einheimischen Lausitzer Bewohnerschaft zu beweisen, daß sie in der Lausitz die Herren sind. Für die Lausitzer Wenden wird dies eine trübe Erin nerung an die tausendjährige Knecht schaft unter deutschem Joche sein. Die Zeit abschnitte der tschechischen und polnischen Herrschaft haben die Lausitz niemals aus den Klauen der deutschen Herr schaft befreit, und so können die Deutschen mit Recht von der tausendjährigen Unterwerfung der Lausitz sprechen." Neben den historischen Irrtümern muß in diesem Artikel die Behauptung zurückgewiesen werden, daß sich die Wenden, deren Zahl in der sächsischen und preußischen Lausitz auf 40 bis 60 000 angegeben wird, tausend Jahre unter deutscher Knechtschaft befänden. Davon kann natür lich gar nicht die Rede sein. Die Wenden haben von jeher in ihrer volksmäßigen Eigenart besondere Achtung und auch besondere Freiheiten genossen. Überdies denken die Wenden, bis auf einige wenige Leute, die sich davon Vor teile versprechen, gar nicht daran, sich in irgendeiner Form selbständig zu machen oder etwa den Tschechen als Be freiern zuzujubeln. Sie wüßten auch gar nicht, wovon man sie befreien solle. Großfeuer im Vogtland. Ein Fabrikgebäude und ein Kino eingeäfchert. In den frühen Morgenstunden brach in dem Stiüerci- grbäude des Gasthofbesitzers Seifert in Markhausen Feuer aus, das sich mit rasender Schnelligkeit ausbreitete und auch aus einen angrenzenden großen Kinosaal Über griff, der ebenfalls Seifert gehört. Das Feuer ist wahrscheinlich im Maschinenraum ent standen, in dem sich ein Dieselmotor befand. Die dort lagernden Robölvorräte explodierten unter riesiger Rauch entwicklung. Im Nu stand das gesamte etwa 200 Quadrat meter große Stickereigebäude in Flammen. Da es an das Hauptgebäude, in dein sich Wohnung und die Gasträume des Gasthofs befanden, angebaut war, war auch dieses stark gefährdet. Während das Wohn- und Gasthaus ge rettet werden konnte, wurde der etwa 30 Meter lange Kinosaal mit einem einstöckigen Vorderhaus ein Raub der Flammen. Außer anderen Maschinen wurden vor allem vier große I2-Meter-Stickautomaten zerstört und große Garn- und Stoffvorräte vernichtet. Der Kinosaal ist völlig zusammengestürzt. Von der Stickerei stehen nur noch die Grundmauern. Die Brandursache konnte bis jetzt noch nicht fcstgestellt werden. »Sri«-NsnOrl - wirNGatt Amtliche sächsische Notierungen vom 13. Dezember. Dresden. Die Stiinmuna war matt. Ver. Photo gewannen 3, Aschaffenburg 1,5, Weißenborn 1,3, Deutsche Eisenbahn, Erz- gebirgische Holzindustrie und Geraer Strickgarn je 1 Prozent. Deutsche Jute büßten dagegen 9, Ver. Zünder 3, Thode und Reichelbräu je 1,5 und Schubert u. Salzer 1,25 Prozent ein. Auch Sachseuwcrk mit Garantie wurden niedriger angeboren. Anlagewerte verkehrten erholt. 7prozemige Dresdner Stadt anleihe, Reihe II, gewann 1,45 und Sachs. Staatsanleihe 1Z Prozent. Die übrigen Verschiebungen blieben belanglos. Leipzig. Am Aktienmarkt war das Geschäft ruhig bei nicht unfreundlicher Tendenz. Ver. Holzstoff stiegen 2, Rositzer Zucker 1,5, Chromo-Najork und Fritz Schulz je 0,75, Reichsbank 1,25 Prozent. Thür. Wolle verloren 1,5, Leipziger Riebeck und Auma je 1, Gelsenkirchen, Hugo Schneider und Schönherr je Och Proz. Das Anleihegeschäft war ziemlich lebhaft. Die heutige Nummer umfaßt 8 Seiten Verlag und Druck: Buchdruckerei Arthur Zschunke, Verlagsleitung: Paui Kumberg. Verantwortlich für die Schriftleitung: Hermann Lässig, für Anzeigen und Reklamen: A. Römer, sämtlich in Wilsdruff Leipziger Produktenbörse.' Weizen kni. 7T b^-73 Äg-HITS bis 182, 75 Kg. 186—190, 77 bis 78 Kg. 191—194, Roggen hiesiger 68 bis 69 Kg. 149—152, 70 Kg. (Durchschnitt) 154—156, Roggen 71 bis 72 Kg. 156—158, Sommergerste inl. Brauware 184—200, Industrie- und Futterware 174—184, Wintergerste 60 Kg. 164-170, Hafer inl. 129—135, Mais La Plata 197-202, Donau 192-197, Linqu. 210—215, Erbsen (inl. Viktoria) 20< bis 230. Geschäftsgang: Erbsen still, das übrige ruhig. * Amtliche Berliner Notierungen vom 13. Dezember. lation, die sich den Anlagekäufen des Publikums angeschlossen hatte, konnte ihre Bestände meist nur auf ermäßigtem Niveau abstoßen. Das Geschäft war wesentlich ruhiger. Das Interesse des Publikums erstreckte sich mehr auf den Rentenmarkt, an dem die Kuponerlöse, die teilweise bevorschußt werden, Anlage sinden. Tagesgeld war unverändert mit 4°/«, teils 4)4 Prozent zu haben. Im Verlauf lagen Aktien ruhig, teilweise schwächer. Am Rentenmarkt waren speziell wieder Länderanleihen, die Börsenbericht. Nach der Aufwärtsbewegung am Vor tage traten bereits Müdigkeitserscheinungen ein. Das Fehlen der zweiten Hand machte sich wieder bemerkbar. Die Speku lation, die sich l bis zu 1 Prozent gewannen, gefragt. Devisenbörse. Dollar 4,20—4,21; engl. Pfund 13^69 bis 13,73; holl. Gulden 169,23-169,57; Danz. 81,69—84,85; franz. Franc 16,43—16,47; schweiz. 80,92—81,08; Belg. 58,27—58,39; Italien 21,55—21,59; schweb. Krone 74,88—75,02; dän. 70,93 bis 71,07; norweg. 70,53-70,67; ischech. 12,46—12,48; österr. SchWna 51,95—52,05: Argentinien 0,85—0,86; Spanien 34,37 Berliner Butterpreise. 1. Qualität 113, 2. Qualität 106, abfallende Sorten 97 Mark je Zentner. " Produktenbörse. Am Weizenmarkt zeigte sich erhebliches Angebot. Im Zeithandel wurden durch die staatliche Stelle zum ersten Kurs etwa 3000 Tonnen Brotgetreide ausgenom men, wovon etwa 2430 Tonnen Weizen und der Rest Roggen sein dürste. Die Mühlenkäuser nahmen nur zögernd auf. Bei der Kursfeststellung für Abladungsware wurden weitere 36 Waggon Weizen zu je 15 Tonnen durch die öffentliche Hand erworben. Die Preise waren leicht ermäßigt. Roggen wurde von der DGH. gekauft. Im übrigen bleibt der Konsum ab wartend. Beim Hafer ist das Angebot gleichfalls groß, bei der Gerste nicht so reichlich, aber auch über Bedarf. Berliner Heu- und Strohnotierungen. Drahtgepreßtes Roggenstroh (Quadratballen) 0,65—0,85, dito Weizenstroh (Quädratballen) 0,45—0,55, dito Haferstroh (Quadratballen) 0,45—0,55, dito Gerstenstroh (Quadratballen) 0,45—0,55, Roggenlangstroh (zweimal mit Stroh gebündelt) 0,75—1,00, bindfadengepreßtes Roggenstroh 0,55—0,75, dito Weizenstroh 0,45-0,55, Häcksel 1,35—1,45, handelsübliches Heu (gesund und trocken) 1,10—1,30, gutes Heu (gesund, trocken), erster Schnitt 1,80-2,15, Luzerne (lose) 2,25—2,55, Timothy (lose) 2,30-2,60, Kleeheu (loses 2,1,5—2,40 Mark; drahtgepreßtes Heu 40 Pf. über Notiz. Tendenz. Stroh still, Heu ruhig. Berliner Magerviehmarkt vom Magerviehhof in Fried richsfelde. Schweine- und Ferkslmarkt. Auftrieb: 161 Schweine, 524 Ferkel. Verlauf: Ruhiges Geschäft, Preise wenig ver ändert. Es wurden gezahlt im Großhandel für Läuferschweine 4—5 Monate alt 22—38, Pölke 3—4 Monate alt 15—22, Ferkel 8—12 Wochen alt 12—15, dito 6—8 Wochen alt 11—12, dito bis 6 Wochen alt 9—11 Mark je Stück. F. Beier. Um gütigen Besuch bittet K1«dersefselv.2.95M. an Puppenwagen,Rodel schlitten,Korbjeffelvon 4 50 M. an zämtl. Korb waren, Besen u. Bür sten, Wäfcheleine« in gr. Ausw. Korbmacherei MartivTäubert Wtlsoruff, Dresdner Str., Ecke Zedtlerstraße Mitgl. d. Ravattspargruppe jedem, der an WWMWS, leicket, teils ick gern kostenkrei mit, was meine küau scknell und billig kurierte. 12 ?1g. Rückporto erb. kians lALller, Obersskretür a. D., Dresden 337, IValpurgissirrLe 9, IV. MihnMs-Geschenke, welche Freude bereiten: Briefpapiere, Amateur alben, Beschäftigung^- und Gesellschafts-Spiele, Gesangbücher, Märchen-, Bilder-,Malebücherufw. kaufen Sie vorteilhaft i. der Buch« u. Papierhandlg. H.Merl,ZMerst.M l-sbkueken signei- l-jskstsiiung in rsioksr Luswskl und gsnr: vorrügüebsr (ZueiitSt >3 6lmsl8lo»6ü u. ösumkueliön in jodsr Lrslslsgs klisimsokei- öuttsl'spekulslius kein IVIZPÄPSN sowis dis bslisbtsn XnuspsrkSusoksn smpsisklt ZMl- Gedenkt der hungernde« Nägel! "MV Streujutter Pfd. 28 Pfg., Futterringe, Futterhäuschen. Ferner erhalten Sie sämtl. Vogelfutter fachmännisch zufammengestellt bei Alfred Wolf, Zoo-Handlung, Wilsdruff, Zedtlerstraße 188. ^Mll Zoliubeft öSeksksi sm ^skkt konöitofsi ^056 eins elskli'iLc^e Dinger WsitsLtgsksnds 7oklungssckslcktseungsn Linger locken überall VsrkswsstsUsn in Dresden DregerS1r.17, blsuptstrsüs 6, Ksssslsdorisr Llrsös 15. 'm Schützenha«» Wiledrusi I morgen Donnerstag abends K 1/29 Uhr großer Lusispielabend: 11414 11410 "der Kaspar al» Lmillerip 1si4 ISlO an der Westfront Hieraus als Nachspiel auf vieyeitigcn Wunsch noch mals: Da« Wtlsdrnffer Schützenfest. Liedertafel Freitag Singstunde.Damen u. Herren Uhr. Awchl. Beschlußfassung üb, Weih nachtsfeier. Sämtl. Aktive dringend um Erscheinen gebeten. Feinste Mcher-We, im Preise bedeutend herab gesetzt, frisch eingelroffen Fa. Hugo Busch Mi » »H „ Tanneu und W« Ls weilmselltsMe um Unterstützung bei etwaigem Bedarf Sigi Ml». PjW, WMss, Weihnachtsfeier des Städtischen Kinderhortes Wilsdruff am Sonntag, dem 18. Dezember 1932, nach mittags >/z4 Uhr 'M Kinderhort. Zur Aufführung gelangt das Spiel Einmaleins und Weihnachten Eintrittspreis LO Pfg. Karten im Kinderhort. MMU LLSMdeOlW. Warnung! Wahrscheinlich von der lieben Konkurrenz sind in Wilsdruff Gerüchte verbreitet worden, die in keiner Hinsicht den Tatsachen entsprechen. So wird behauptet, unser Unternehmen sei in jüdischen Händen, und die von uns ge lieferten Waren seien verdorben. Demgegenüber stellen wir ausdrücklich fest, daß seit der im Jahre 1918 erfolgten Gründung unserer Vertriebs-Genossenschaft sich in Geschäfts führung, Vorstand und Aufsichtsrat nie ein Jude befunden hat. Unser Ge schäftsführer, Herr Kurt Göldner, ist geborener Protestant. Verdorbene oder minderwertige Waren gibt es bei uns nicht. Wenn bei der Uebernahme von der „Hansa" sich Waren befunden haben, die nach unsern strengen Richtlinien nicht mehr als voll verkaufsfähig angesehen werden mußten, so kann dies lediglich ein bezeichnendes Licht auf die Gepflogenheiten des Pri vathandels werfen. Derartige Waren sind aber von uns sofort aus dem Verkauf zurückgezogen worden. Politik gibt es bei uns nicht! Mir dienen einzig und allein dem Wohle des Verbrauchers, ohne Ansehung der Person, des Standes oder der poli tischen Ansicht (z. B. führen wir schon immer die Fabrikate der „Sturm"- Zigaretten-Fabrik). Wir warnen daher Jedermann, derartige falsche Gerüchte in Umlauf zu setzen oder zu verbreiten. Wir bitten unsere Freunde, uns von diesen Verleumdungen sofort Kenntnis zu geben, damit wir gegen die Betreffen den gerichtlich und strafrechtlich vorgehen können. — Der Zweck unserer Arbeit ist, den Verbraucher durch Großeinkauf und durch Ausschaltung des Zwischenhandels mit guten und preiswerten Lebens mitteln zu versorgen. Deshalb hat es uns besonders gefreut, aus dem vor einigen Tagen verteilten Flugblatt eines Filial-Geschäftes, daß auch in Wilsdruff eine Verkaufsstelle unterhält, zu ersehen, daß es dieser Firma jetzt plötzlich möglich ist, in unsere Preise eintreten, ja teilweise sogar noch billiger sein zu können. Freilich müssen wir uns dabei fragen: wäre dieser Preis-Abbau auch erfolgt, wenn wir unsere Verkaufsstelle nicht eröffnet hätten? Wir wissen auch, daß von den Geschäftsleuten versucht wird, durch ihre Organisation beim Marken-Artikel-Schutzverband uns zur Herabsetzung unseres Rabattes von 8)5 auf 52L zu zwingen. Daraus ersieht man also wieder, daß es diesen Herrschaften nur auf den Verdienst ankommt! Wir wollen keine einzige Existenz zugrunde richten, aber wir kämpfen dafür, daß in den heutigen Notzeiten die Lasten nicht nur auf einzelne Schultern abgewälzt werden, sondern daß jeder einzelne Berufsstand mit helfen muß, seinen Volksgenossen das Dasein zu erleichtern! Wer mit uns für dieses Ziel kämpfen und sich selbst durch günstigen Einkauf Vorteile verschaffen will, für den gibt es nur eine Antwort: Vertriebs-Gesellschaft für Lebensmittel m b. H. Dresden Filiale Wilsdruff Zellaer Straffe 38