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RelWarbeltZm'misicr Syrnp Mb zu bedenken, daß von dieser Verordnung der finanzielle Bestand der sozialpolitischen Einrichtungen abhänge. Ministerialdirektor Weigert vom Rcichsarbcitsministcrium erklärte, in der gesamten Arbeits losenhilfe habe im Frühsommer d. I. ein Fehlbetrag von rund S00 Millionen Mart bestanden. Dieser sei durch die Ver ordnung mit Hilfe von Einsparungen und Einnahmeerhöhun- gcn ausgeglichen worden. Würden die vorliegenden Anträge auf Aufhebung der Not- Verordnung angenommen, so ergäbe sich wiederum ein Fehl betrag von monatlich 80 Millionen Mark und die geordneten Unterstützungen der Arbeitslosen wären nicht mehr gesichert. Die gegenwärtigen Sätze lägen zweifellos an der unteren Grenze des sozial Vertretbaren und müßten erhöht werden, sobald die Wirtschaftslage das irgendwie gestatte. Die Regie rung werde sich um Veränderungen und Milderungen be mühen. — Die Notverordnung selbst mit ihren Bestimmungen über Kürzung der Arbeitslosenunterstützung und der Sozial leistungen, über die zeitliche Begrenzung des Anspruchs auf Unterstützung, Verschlechterung der Ncichsversorgung und Ab gabe zur Arbeitslosenhilfe wurde in der Aussprache von allen Seiten wegen ihrer sozialen Härten einer mehr oder minder heftigen Kritik unterzogen. Die Finanzlage der Versicherungszweige. Ein anderer Vertreter des Neichsarbeitsministe» riums stellte die Finanzlage der Invaliden-, Angestellten-, Knappschafts- und Unfallversicherung dar. Die Beiträge der Invalidenversicherung seien von 90 Millionen monat lich im Jahre 1929 bis aus etwa 53 Millionen monatlich im laufenden Jahre zurückgegangen. Trotz der Auswirkungen der Notverordnung müsse man im nächsten Jahr noch mit einem Fehlbetrag von 125 Millionen rechnen. Die Sicherstellung dieses Versicherungszweiges sei die Hauptaufgabe der nächsten Zukunft. Die Ange st eilte «Versicherung habe zwar noch erhebliche Überschüsse, aber auch hier sei eine Kür zung der Leistungen notwendig. Die Knappschafts- Pensionsversicherung leide unter einem außerordentlichen Bet- tragsausfall infolge Lohnsenkungen, Arbeitslosigkeit und Kurz arbeit. Die Arbeitcrpensionskasse sei vorläufig durch einen jährlichen Reichszuschuß von 89 Millionen ins Gleichgewicht gebracht. In der Angestelltenpensionskasse dagegen sei trotz eines Reichszuschusses noch ein Fehlbetrag vorhanden. In der Unfallversicherung stiegen die Umlagebeittagssätze«in- solge des Rückganges der Lohnsummcn stark an. Im Kohlen bergbau habe der Beitragssatz etwa 9 Prozent des Lohnes er reicht. Ter Regierungsvertreter erklärte, daß eine Aufhebung der < Notverordnung für die Sozialversicherung eine Mehrbelastung , von rund 300 Millionen im Jahr bringen müsse. Aufhebung -er Notverordnung vom 44. Juni beschlossen. Der Haushaltsausschuß beschloß dann «ach sehr ein gehender Aussprache und nach Ablehnung eines deutsch nationalen Antrages, die sozialen Härten der Notverord nungen zu beseitigen, mit 24 Stimmen der National sozialisten, der Sozialdemokraten und der Kommunisten, die Notverordnung vom 14. Juni 1932 außer Kraft zu setzen. Die Vertreter der übrigen Parteien hatten sich an der Abstimmung nicht beteiligt. Angenommen wurde dann mich noch mit sämtlichen Stimmen bei Nichtbeteiligung des Zentrums und der Bayeri schen Volkspartei ein deutschnatioualer Antrag, die Härten der -übrigen Notverordnungen zu beseitigen. Außerdem wurde mit dem gleichen StimmverhMnis wie bei dem Antrag auf Aufhebung der Notverordnung ein sozial demokratischer Antrag angenommen, der eine Winterbeihilfe auch für die alleinstehenden Arbeitslosen sowie für die Wohlsahrtserwerbslosen Vorsicht. Der NeaierungSvertrctcr hatte vorher darauf hmaewiesen, daß dieser Beschluß für die Dauer des Winters eine Ausgabe von 140 Millionen Mark bedeuten würde. Ler Ausschuß vertagte sich dann auf Mittwoch. Der Hauptausschutz des Preußischen Landtages nahm u. a. einen nationalsozialistischen Antrag an, wonach die Finanzgebarung des Kabinetts von Papen noch nachträglich einer Untersuchung dahin unterworfen werden soll, ob und in welchem Umfange Osthilfe- und Umschuldungsmittel für Zwecke der Wahlpropaganda verwandt worden seien Ferner noch ein Antrag der NSDAP., der eine Besserstellung des flachen Lan des hinsichtlich der Postbestelluug fordert. Reichskanzler und Reichsrat. Empfang des Geschästsführenden Ausschusses. Reichskanzler von Schleicher empfing den Geschästs führenden Ausschuß des Reichsrates, der aus je einem Vertreter Preußens, Bayerns, Württembergs und für die kleineren Länder (Exzellenz Boden) besteht. Im Namen des Reichsrates brachte Ministerialdirektor Dr. Brecht, der Vertreter Preußens, die Wünsche und Ansichten des Reichsrates zum Ausdruck. Vor allem, soweit es sich um das Verhältnis der Reichsregierung zum Reichsrat bzw. zu den Ländern handelt. Nachdem der Kanzler kurz er widert hatte, fand ein Gedankenaustausch statt. Das Handwerk an den Reichskanzler. Der Reichsverband des Deutschen Handwerks hat in einem Schreiben den Reichskanzler gebeten, in seiner Rundfunkrede auch zu den vordringlichen Fragen der Handwerkswirtschaft Stellung zu nehmen. Das Schreiben betont, daß nur durch die unmittelbare Ein schaltung einer mit den Verhältnissen des gewerblichen Mittelstandes durchaus vertrauten Persönlichkeit an ent scheidender Stelle die erforderliche Berücksichtigung des Handwerks erwirkt werden könne. Der Eingabe tvurde eine Entschließung beigefügt, die den Ernst der Lage im Handwerk kennzeichnet. Deutschlands „praktische" Gleichberechtigung. Die Herrischen Vorbereitungen für Vie Ab rüstungskonferenz haben in Berlin bereits begonnen. Der Führer der deutschen Delegation, Botschafter Nadolny, ist in Berlin eingetroffen, und unter seinem Vorsitz hat die erste Beratung der deutschen Delegation stattgefunden, der die Aufgabe zufällt, den Arbeitsplan für die Ab rüstungskonferenz auszuarbeiten und die deutschen Prak- tischen Vorschläge nach der theoretischen An erkennung der Gleichberechtigung zu formulieren, die in drei Gruppen eingeteilt werden sollen: 1. die Sicherheitsforderung Deutsch lands, die angemeldet werden soll, da in den Genfer Vereinbarungen die Gleichberechtigung gewährt wird in einem System, das allen Nationen Sicherheit bietet; ^Abrüstung der anderen Mächte, also prak tische Verwirklichung der GlekchverrWk 1 gn « g kn der Form einer Annäherung des Rüstungsstandes an den deutschen Status; 3. Umgestaltung der Reichs wehr entsprechend den Erfahrungen während der ver gangenen Jahre und bei zweckentsprechender Ausnützung der vorhandenen Mittel. * Frankreich besieht aus „Sicherheil". Deutschland wieder in der Abrüstungs konferenz. Das Präsidium der Abrüstungskonfe renz hielt unter dem Vorsitz Hendersons eine streng ge heime Sitzung ab, an der züm erstenmal seit der Aus trittserklärung vom 23. Juli wieder ein deutscher Vertreter teilnahm, und zwar Gesandter von Weizsäcker. Es wurde beschlossen, in der Mittwochsitzung - des Hauptausschusses lediglich die Vereinbarungendei fünf GroßmSchtezur Kenntnis zu bringen. Es soll jedoch dabei ausdrücklich der Eindruck vermieden werden, daß die übrigen Konferenzmächte sich durch die Vereinbarungen der Großmächte als gebunden fühlen müßten. Man nimmt an, daß eine Entschließung dieser Art die allgemein-unverbindliche Zustimmung des Hauptausschnsses finden wird. Das Präsidium hat ferner beschlossen, die sach lichen Verhandlungen im Hauptausschuß am 31. Januar aufzunehmen. Das Präsidium tritt bereits am 23. Januar zusammen. Auf französisches Verlangen wurde ferner fest gesetzt, daß die sachlichen Arbeiten der Abrüstungs konferenz Ende Januar mit der Beratung des französischen Sicherheits- und Ab rüstungsplanes beginnen sollen. Die weitere Arbeit der Abrüstungskonferenz wird also zunächst unter dem Zeichen der französischen Pläne stehen. Hoffentlich wird durch die Behandlung der französischen Sicherheitsforderung die praktische Ausgestaltung der vorläufig noch theoretischen deutschen Gleichberechtigung in die zweite Linie gedrängt. Zwei Schnellzüge im Tunnel zusammengestoßen. Schweres Eisenbahnunglück in der Schweiz. Mehrere Todesopfer und zahlreiche Schwer- , verletzte. ' Im Gütsch-Tunnek, durch den die Eisenbahnlinie a«S dem Sackbahnhof Luzern hinter der Stadt herführt, um dann wenige Kilometer später nach Bellinzona einerseits und andererseits nach Basel und Zürich ab- zuzweigen, ereignete sich ein schweres Eisenbahnunglück. Der Gotthardschnellzug, der am Dienstagnach mittag Luzern in der Richtung nach Basel verließ, stieß mit einem aus Zürich ausfahrenden Schnellzug zu sammen. Bisher sind vier Tote, nach einer anderen Mel dung acht Tote geborgen worden. Sechs Reisende werden noch vermißt, zwölf Personen sind schwer verletzt worden. Die Lokomotivführer der beiden Züge befinden sich eben falls unter den Toten. Der dunkle und enge Tunnel erschwerte dte Nettungs- arbeiten sehr. Die Ursache dc8 Zusammenstoßes liech darin, daß der Züricher Schnellzug bei der Signalflelle Sentimatt das geschlossene Einfahrtssignal über- fuhr und dadurch in die auf den Gotthardschnellzug ge stellte Ablenkungsweiche hineinfuhr. Die Lokomotiven fuhren gegeneinander. Glücklicherweise hatten sie noch nicht das volle Tempo, sonst wäre die Katastrophe sehr viel größer geworden. Der enge Tnnnek be wahrte die Wagen davor, «mzustürzen. Die Polizei nahm umfangreiche Absperruugsmaßnahmen vor. Der Eisenbahnverkehr von und nach Lnzern ist Unterbrochen und wird durch Kraftwagenverkehr vorläufig aufrecht- erhalte«. Sieben Todesopfer des Eisenbahnunglücks. Ein Verletzter, der bei dem Eisenbahnunglück bei Lnzern einen doppelten Beinbruch davongelragen hat, gibt eine Schilderung davon, wie er und viele andere Ver wundete drei Stunden lang eingeklemmt in eine, fürchterlichen Lage unter den Trümmern aus harren mußten, bis er befreit werden konnte. Die Rettungs- Mannschaft konnte nur mit äußerster Vorsicht zu Werks gehen, Werl die Wagen so geborsten waren, daß sie jeden Augenblick völlig znsammenzubrechen drohten. Die Dunkelheit machte das Nettungswerk im Tunnel noch schwieriger. Während die Eisenbahninspektton in Lnzern nur spärliche Auskünfte Wer das Unglück gibt «nd erklärt, daß über die Anzahl der Toten und Verletzten noch keine endgültigen Angaben vorlagen, beziffert die Polizci- direktiou die Zahl der Toten mit sieben. Davon gehören drei zum Zugpersonal. Die Verletzten weisen Schädelbrüche, Schenkel brüche «nd Quetschungen auf. Unter ihnen befindet sich auch eine junge Berlinerin, Fräulein Willis Stock, die aber nur eine leichte Unterschenkelquetschung erlitt. Erschütternd war es, wie die unverletzt ge- bliebmen Passagiere einer nach dem anderen, wie aus einer Hölle entronnen, ans dem Tunnel wankten. Mehrere hatten einen Nervenschock erlitten. Hus unserer Heimst Wilsdruff, am 14. Dezember 1932. Merkblatt für den IS. Dezember. Sonnenaufgang 7" I Mondaufgang 17" Sonnenuntergang 15" f Monduntergang 10" 1842: Der Dichter Karl Stieler geb. Weihnachtsvorbereitungen in den Haushaltungsschulen. In diesen Wochen, wo mancher sich besorgt fragt, wie er diesmal bei seinen beschränkten Geldmitteln den Gabentisch seiner Lieben bestellen soll, bereiten die Lehr gänge der landwirtschaftlichen Hausfrauenvereine wieder viel freudige Überraschungen vor. Das gilt besonders von den Weihnachtsbäckcreicn. Weihnachten soll nun ein mal, nach alter Sitte, das Alltagseinerlei unterbrechen und sich auch dadurch der Erinneruug einprägen. Ein sehr autes Gedächtnis Lat aber erkabrunasaemäk der menlch- UW, mnnenMH auch Wr mTnMW Da werden nun allerhand Gebäcks bereitet und türme« sich allmählich bis zum Geschenktage zu kleinen Vorräten« wie man sie in vielen Haushaltungen noch nie gesehen und gekostet hat. Die deutschen Hausfrauen sind auf diesem Gebiete ja so reich. Nicht wenige verfügen über erprobte, von Mutter zu Tochter vererbte Rezepte, die es verdienen, Gemeingut zu werden, und dafür sorgen die Haushaltungskurse. So gelangt hier und da eine neue Note in die genießerisch« Symphonie der festlichen Tage, und alle begrüßen dies« willkommene Abwechslung und loben die lerneifrig« Haustochter, der sie zu verdanken ist. Auch durch den Aus tausch der einzelnen Landschaften untereinander, von NorÄ und Süd, Ost und West ist da eine große allgemeine Be- reicherung zu erzielen. Honigkuchen, Leckerli, Springerle, Krapfen, Spekulatius und wie sie alle heißen, sind längst aus ihrer ursprünglichen engeren Heimat im Aufbruch be griffen und drauf und dran, sich das ganze deutsche Vater land zu erobern. In anschließenden Handfertigkeitskursen lernen di« jungen Mädchen, wie man nach eigenen geschmackvollen Entwürfen Weihnachtskästchen herstellt. Die notwendigen Aufwendungen kosten nur wenige Pfennige, aber so ein selbstgefertigtes Kästchen sieht hübsch aus und hat eins eigene Note, und wenn es mit selbstgebackenem Inhalt auf dem Gabentisch eines lieben Menschen steht, wirkt es gut und macht vielleicht mehr Freude als manche Sache, der man ansieht, daß sie der Geber aus Verlegenheit, was er eigentlich schenken sollte, mit schwerem Gelds ge kauft hat. In den Handarbeitsabteilungen sind die kostspieligen Sächelchen, die noch vor zehn Jahren allgemein üblich waren, gänzlich zurückgetreten, es kommen nur noch halt bare und wirklich brauchbare Sachen in Betracht. Nament lich der Handwebrahmen feiert Triumphe und wird sicher lich nach den bisher abgelegten Bewährungsproben sich ein noch viel breiteres Verwendungsgebiet erringen. Wunderhübsche handgewebte Kissenplatten, Gürtel und Bänder, Taschen und Täschchen, daneben die gewebte« Perlbänder, die jungen Mädchen und Kinder so gut stehen, sind da in aller Stille entstanden und haben de« Vorzug, daß sie zu jeder Kleidung, auch zu den ländlichen Trachten, paffend herzustellen sind. Auch Bastarbeiten sind sehr im Schwange und zeigen neue Absatzmöglichkeiten für im eigenen Lande hervorgebrachte Rohstoffe, ebenso wi< die mancherlei Holzarbeiten aus deutschen Edelhölzern, an die sich besonders geschickte Hände mit Erfolg wagen, Stellenweise werden die in rastloser Arbeit gefertig ten Meisterstück ausgestellt, und bei einer dieser Aus stellungen machten ganz besonders die selbstgefertigten Spielsachen den besten Eindruck. Es hat sich schon im ver gangenen Jahre gezeigt, daß mit den kleinsten Mitteln, beispielsweise mit aus einer Tomatenkiste gefertigtem Puppenwagen, bei den beschenkten Kindern die größte Freude gemacht werden kann, wenn die Anfertigung mit der nötigen Liebe und dem entsprechenden Geschick in die Hände genommen wurde. Die Erwachsenen aber stehen staunend: Was, das alles können unsere tüchtigen Land-« mädel? Und wer daran noch gezweifelt hat, lernt ein sehen, wie viel Gutes die zeitgemäßen Lehrgänge der Haussrauenvereine zu stiften und wie viel Sorgen sie jetzt dem Christkind abzunchmen vermögen. * Traditionsabend des sächsischen Artillerieregimenls Nr. 4 in Wilsdruff. Wie uns Oberst und Regimentskommandeur Praetorius vom 4. Artillerieregiment mittelst, findet am 1. Februar 1933 abends 8 Uhr im Saale des Hotels „Goldener Löwe" eine Traditivnsvorführung „400 Jahre Sächsische Ar tillerie", vvrgetragen von Angehörigen des 4. Artillerie-Regi ments, statt. Im ersten Teile des Programms wechseln von Offizieren vorgetragene vaterländische Gedichte mit Musik stücken, vom Trompeterchor des Regiments gespielt, ab. Im zweiten Teile folgt das Traditionsspiel „Sächsische Artillerie in vier Jahrhunderten". Zu den Darstellungen der einzelnen Epochen spielt das TroMpeterchor die geschichtlichen alten Mär sche. Zum Schluß erklingen die Parademärsche für Feldtrom peten und Kesselpauken der ehemaligen Feldartillerie der 12er und 48er. Der Eintritt ist auf 50 Pfg. festgesetzt, die zur Deckung der Unkosten bestimmt sind. Ein evtl. Ueberschuß wird zum Besten der Winterhilfe an die Stadt abgeführt. Wir kom men zu gegebener Zeit auf die Veranstaltung zurück. „Kaspar als Artillerist an der Westfront" wird morgen Donnerstag abends ^9 Uhr im Marionettentheater im Schüt- zenhause gegeben. Kaspar als Artillerist, das kann ein Gau dium werden. Alle Freunde urwüchsigen Humors seien auf diese Vorstellung auch an dieser Stelle hingewiesen. Als Nachspiel wird auf vielseitiges Verlangen im Theatrum mundi nochmals „Das Schützenfest" wiederholt. , Weihnachtsfeier. Der Kinderhort veranstaltet kom menden Sonntag nachmittag >44 Uhr und Montag nachmittag 4 Uhr die übliche Weihnachtsfeier, die sich bisher immer größ ter Beliebtheit erfreute. Diesmal wird als besonderes Weih nachtsstück aufgeführt „Einmaleins und Weihnachten." Ge schäftsleute und sonstige Freunde des Kinderhortes werden ge beten, Spenden im Kinderhort abzugeben. Im Bezirks-Landbunde besprach am Sonnabend der Vor sitzende, Bürgermeister Zimmermann, die politischen Vor gänge der jüngsten Wochen und Monate. Was man von dem Kabinett Papen erwartet habe, sei nicht eingetreten. Wenn man aber auch mit seinen Maßnahmen nicht habe allenthalben einverstanden sein können, dürfe man doch nicht verkennen, daß es grundlegend in vielen Dingen Wandel geschaffen habe. Noch weniger befriedige das Kabinett Schleicher. In seinem Grundaufbau entspreche es dem Bilde, das man sich von einem General Schleicher als Reichskanzler gemacht habe. Die Hoff nung, daß endlich einmal der Grundstein zu einem nationalen Mirtschaftsaufbau gelegt würde, werde durch das Liebäugeln mit den Gewerkschaften nicht gefördert, und die Rückkehr des Ministers Warmbvld, des Vertreters der Schwerindustrie, in das Reichskabinett vergrößere noch das Mißtrauen. Im jetzigen Kabinett gehe es um die Frage, ob Ausfuhr- oder gesunde na tionale Wirtschaftspolitik getrieben werden soll. Es werde schar fen Kampf geben, aber er hoffe, daß das Landvolk mit seinen gesunden Nerven durchhalten werde. Hauptreferent war Herr W. E. von Schönberg auf Oberreinsberg, der Vorsitzende der Kreisarbeitsgemeinschaft, der in dieser Eigenschaft von Herrn Zimmermann begrüßt wurde. Er berichtete zuerst über die Vor verhandlungen über die Tarife, die zum 31. Dezember ge kündigt worden sind. Es bestehen für Sachsen fünf verschiedene Tarife, und man will diesmal versuchen, sie vorher möglichst in Einklang zu bringen, was die Schlußverhanblungen in Halls erleichtern würde. Redner erwähnt, daß auch die Entschei dung in diesen Fragen von der Richtung beeinflußt wird, dis jetzt in Berlin eingeschlagen werden soll. Die Persönlichkeit