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Wilsdruffer Tageblatt : 03.12.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-12-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193212038
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19321203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19321203
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-12
- Tag 1932-12-03
-
Monat
1932-12
-
Jahr
1932
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 03.12.1932
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Sonnabend bereiis erste Sitzung des neuen Michskabinetts. Don Neurath berichtet über Genf. Die Ernennung des neuen Ncichskabinetts wird bereits am Sonnabend, wahrscheinlich in den Vor mittagsstunden, erfolgen, und zwar ohne Rücksicht dar auf, ob eine Einigung über ein einheitliches Wirt- schaftsprgramm bereits erzielt ist oder nicht. Von der Einigung über das Wirtschaftsprogramm wird die Besetzung des Wirtschasts- und Ernährungsministceiums sowie dcS Arbeitsministcriums abhängen. Das neu ernannte Kabinett wird gleich nach seiner Ernennung am Sonnabend eine Kabinettssitz nng abhalten, in der Ncichsaußenminister von Neurath über Genf Bericht erstatten wird. Neurath reist Sonntag abend nach Genf. An der Kabinettssitzung wird, wie verlautet, auch Neichs- banlpräsidcnt Dr. Luther, der am Sonnabend nach Berlin zurücklehrt, teilnchmen. Nm Freitagnachmittag haben zwischen den bisherigen Ministern Braun (Ernährung) nnd Warmbold (Wirtschaft) Verhandlungen über ein einheitliches Wirt schaftsprogramm stattgefnnden. Sollten diese Verhand lungen, wie man zuverlässig hofft, zum Ziele geführt haben, so würden diese beiden Minister auch in das neue Kabinett eingegliedert werden, andernfalls würden beide wahrscheinlich ausscheiden. Für das Er- nährungsminlsterium würde dann von Knebel» Däberitz in Frage kommen. Reichskanzler von Schleicher hatte am Freitag in der Bendlcrstraße (im Neichswehrministerium) Be sprechungen mit Vertretern von Arbcitnehmerverbändcn, und zwar mit Otte vom Deutschen Gewerkschaftsbund, mit Habermann vom DHV. und mit Leipart vom Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbnnd. Für den Posten des Neichsarbeitsministcriums wird Bernhard Otte ge nannt, doch hängt die Besetzung dieses Postens gleichfalls von der zu schaffenden Einheitslinie ab. Als Reichskom missar für die Arbeitsbeschaffung kommt nach wie vor Landrat Gereke in Frage. * Der Matin z» Schleichers Betrauung. Moskau, 2. Dezember. Die Bildung de-» Kabinetts von Schleicher hat in Moskau großes Aufsehen erregt. Die Bil dung gewinne in diesem schweren Augenblick innerpolitischer Spannung Bedeutung, indem der Reichswehrminister gleich zeitig Kanzler und Reichskommissar für Preußen wurde. Auf dem Gebiete der Außenpolitik verspricht man sich von dem neuen Kabinett nichts neues. Die Hauptlinien des Kampfes um die Gleichberechtigung Deutschlands würden jetzt nur noch stärker betont werden. Das Schwergewicht der kommenden Schleicherschen Politik liege in der Innenpolitik. Der KPD. entstünden jetzt durch diese neue Kabinettsbildung neue Auf gaben, nämlich Sammlung der proletarischen Elemente und Herausholung der Arbeiter aus der NSDAP. Das Kabinett Schleicher, erklärt man in russischen kommunistischen Kreisen, sei das Va-Banque-Spiel des deutschen Kapitalismus. Was Moskau dazu sagt Paris, 2. Dezember. Der „Matin" schreibt zur Be- auftragung Schleichers, daß man außer Stalin keinen abso luten Herrscher kenne, der mit der Autorität wetteifern könne, die General v. Schleicher als Reichskanzler und Reichswehr- Minister mit Unterstützung des Reichspräsidenten verkörpere. Diese Autorität werde General von Schleicher im Gegensatz zu Papen zum besten ausnützen. Frankreich habe die Pflicht, diesem Soldaten und absoluten Herrscher über die Reichswehr gegenüber, der selbst der Mehrheit der Linksorganisationen in Deutschland sympathisch fei, beide Augen zu öffnen. * Weicher hei MeMz. Berlin. General von Schleicher begab sich um 1114 Uhr zum Reichspräsidenten, um ihm seine vorläufige Ministrr- liste zur Genehmigung zu unterbreiten. Um 12^ Uhr findet Beschlußsitzung des alten Kabinetts statt. Um 12.45 Uhr treten die Mitglieder des Kabinetts von Schleicher zu einer ersten Besprechung zusammen. Bis dahin dürste sich auch entschieden haben, ob zwischen Reichswirtschafts- minister Professor Dr. Warmbold und Reichsernährungsminister von Braun eine Einigung erzielt worden ist. Die Bekanntgabe der Ernennungen dürste im Laufe des Nachmittags erfolgen. Oie Verlängerung -es Michsbankkrediies. Mchdem die BIZ. in ihrer Verwaltungsratssitzung vom 14. November für ihren Anteil die Verlängerung des deutschen Reichsbankkredits von 90 Millionen Dollar vom 5. Dezember bis 5. März ausgesprochen hatte, ist nun auch die Zustimmung der übrigen drei Beteiligten» der Bank von Frankreich, der Bank von England und der Federal Reserve-Bank, erfolgt. Da die Devisenlage der Neichsbank sich in den letzten drei Monaten etwas ge bessert hat, so ist gemäß der in diesem Frühjahr verein barten Rückzahlungsklausel ein bestimmter Prozentsatz der Devisenzunahme für die Abtragung des Kredites zu ver wenden. Sie Drohung mit dem Noungplan. Besprechungen HerriotS. Der französische Ministerpräsident hat vor seiner Ad resse nach Genf den deutschen Botschafter Koester und den englischen Botschafter Tyrrell empfan gen. Herriot wird in Genf zunächst mit MacDonald und Norman Davis die Lage besprechen, die aus einer er neuten Ablehnung des französischen und englischen Ge suches um Zahlungsaufschub für die Schuldenraw an Amerika hervorgchen könnte. Herriot wird MacDonald persönlich die Notwendigkeit darlegen, in die sich Frankreich rm Falle einer ablehnenden Haltung der Vereinigten Staaten versetzt sehen würde, den Youngplan wieder in Kraft zu setzen. Dieser Meinungsaustausch zwischen den Ministerpräsidenten beider Länder ist nach Auffassung fran zösischer Kreise um so erforderlicher, als MacDonald sofort nach seiner Ankunft in Genf der Auffassung Ausdruck ge geben hat, daß eine Wiederinkraftsetzung des Aoungplanes ihm unmöglich erscheine. f Rus unserer Keimst s Wilsdruff, am 3. Dezember 1932. Merkblatt für den 4. und 5. Dezember. Sonnenaufgang 7'" 7" I Mondaufgang 12" 12" Sonnenuntergang 15" 15" I Monduntergang 23" — 1875: Der Dichter Rainer Maria Rilke geb. 1757: Sieg Friedrichs des Großen über die Österreicher bei Lenthcn. Wie wird das Wetter? Als um die vorige Wochenwcnde ein starkes Tief druckgebiet vor der Küste Norwegens schwere Stürme in England und auf der Nordsee hervorrief, mußte man allgemein annehmen, daß die Wetterverschlechterung sehr bald auch auf Deutschland übergreifen würde. Tatsächlich war aber das kontinentale Hochdruckgebiet so kräftig, daß eine Wetteränderung zunächst nicht eintrat. Bei vor wiegend heiterem Himmel sanken die Temperaturen nachts im allgemeinen nnter den Gefrierpunkt, während tagsüber die Quecksilbersäule 4—6 Grad Celsius erreichte. Die Tagesdurchschnittstemperaturcn entsprachen damit ungefähr den Normalwerten. Mitte der Woche machte sich in Westeuropa ein stärkerer Lnftdruckfall bemerkbar, der schließlich sich bis nach Mitteldeutschland ausdehnte. Infolgedessen trat im Westen eine langsam zunehmende Bewölkung ein. Die Temperaturen gingen etwas höher als au den vorhergehenden Tagen. Nach der allgemeinen Wetterlage ist anznnehmen, daß sich die Wetterverschlechte rung mit Niederschlägen zunächst nur in Westdeutschland bemerkbar machen wird. Erst später wird auch in Mittel deutschland mit stärkerer Bewölkung und Neigung zu jj Niederschlägen zu rechnen sein. * Ein Hauch von Weihnachtsstimmung weht bereits durch diese Tage. In den Schaufenstern türmen fleißige Hände'ganze Berge weihnachtlicher Schätze auf, und überall sieht man, wie man auf das Fest rüstet, trotz Klagen über schwierige Zeit. Wie ganz anders schauen dann in diesen Vorwcihnachtswochen die Straßen und Gasten aus. Ein Abendbummel vor lockenden Läden hat setzt bereits seine besonderen Reize, und man kann sagen, daß die Borweihnachtsfreude, die aus den im elektrischen Licht erstrahlenden Schaufenstern spricht, derjenigen in größeren und großen Städten nichts nachgibt. Es scheint, als ob die Lichter der Schaufenster Heller glänzten, und es ist merkwürdig, wie sehr uns diese vorweihnachtlichen Tage mit ihrem eigenen Zauber umspinnen. Versunkene Kindheitsträume blühen wie der auf und ranken sich empor. Man blickt in sein Iugendland, und mit einein sehnenden Empfinden gedenkt man der dämm rigen Abendstunden, als man als Kind vor den erleuchteten Scheiben der Schaufenster stand voller Ahnen und Wünschen. Damals war alles viel kleiner, einfacher und bescheidener. Man denkt an jene Abende zurück, wo sich die Kinder um den Mär chenerzähler scharten, um mit ihm durch bunte Länder zu wan dern, in denen Zwerge und verzauberte Prinzessinnen wohn ten, und wo tapfere Ritter und schöne Prinzen ein helden haftes Dasein führten. Oder denkt an jene Abende zurück, wo man am Pyramidenbau oder am Weihnachtsgartcn herum bastelte. Bald werden wir den Duft der Tannen in den Stra ßen spüren, und überall in den Läden wird das Auge den glitzernden Flitter finden, der dazu bestimmt ist, den Weih nachtsbaum zu zieren. Aerztlicher Sonntagsdienst (nur dringende Fälle): Sonntag, den 4. Dezember: Dr. Ziem-Wilsdruff und Dr. Woll burg - Seeligstadt. Osfenhalten der Läden an den kommenden drei Advents sonntagen. Am zweiten, dritten und vierten Adventssonntag (4., 11. und 18. Dezember 1932) ist die Ofsenhaltung der Han delsgeschäfte von vormittags 11 bis nachmittags 6 Uhr und die Beschäftigung von Gehilfen, Lehrlingen und Arbeitern bis zu acht Stunden im Handelsgewerbe gestattet. Wer irgend kaufen kann und kaufen will, sollte diese Besorgung nicht bis zum letz ten Augenblick hinausschieben. Die Gewerbesteuer ist am 15. Dezember mit der dritten Teilzahlung in Höhe eines Viertels der für das Rechnungs jahr 1932 festgesetzten Iahressteuer fällig. (Vgl. Amtliches.) Die Lohnsteuerkarten 1933 werden den Arbeitnehmern in den nächsten Tagen zugehen. Er ist verpflichtet, dieselbe bei Beginn des Kalenderjahres 1933 oder bei Beginn eines Dienst verhältnisses auszuhändigen. Weitere Bestimmungen enthält die im amtlichen Teile dieser Nummer abgedruckte Bekanntmachung. Kaspar ladet ins Schützenhaus ein. Kaspar, der kleine lu stige Kerl, hat am Donnerstag im Schützenhus seine Antritts vorstellung gegeben und ist von den Besuchern herzlich begrüßt worden. Nun ladet er für morgen Sonntag nachmittag 3 Uhr zu einer großen Kinder- und Familienvorstellung und abends 8 Uhr zu einer weiteren Vorstellung ein. Gegeben wird „Kaspars Glück als Heiratskandidat". Wer einmal befreiend lachen will, muß sich dieses Stück ansehen. Nach einem persönlichen Nach spiel ist Gelegenheit geboten, das Tanzbein zu schwingen. Dvuaumont — ein Heldenlied! Singende Truppen — Marsch — Marsch — rollender Geschützdonner — Angriff — die Feste wird erstürmt — Gegenstöße der Franzosen — helden hafte Verteidigung der Feldgrauen — so rollen packende Bilder nacheinander ab. 31. Juli — Großangriff der Franzosen — Materialschlacht — Schiffsgeschütze schwersten Kalibers — Gas bringen die Feste Dvuaumont in kurzer Zeit zu einem Stein haufen. Darinnen zähe, verbißene Kämpfer — deutsche Hel den — unaufhaltsam prasseln, die Granaten — unaufhaltsam schließen die Franzosen den Ning um die Feste. — Eine Mel dung: wir sind eingeschloffen. Gewaltiger Einschlag — Schreien Verwundeter — brennende Generalstabskarten — Rettung durch den Nordwestausgang — ein kleines Häuflein — Tote, Tote, Verwundete. — Das war das Ende. Dieses gewaltige Werk deutschen Heldentums dürfte sich keiner entgehen lasten. Heute abend läuft dieser Film noch einmal in den Schützenhaus- Lichtspielen. Unbestellte Ansichtssendungen gehen gerade in der Weih nachtszeit dem Publikum vielfach zu. Meist wissen die Emp fänger nicht, wenn sie keinen Bedarf für die Waren haben, wie sie sich in Bezug auf die Sendung verhalten sollen. Des halb sei gesagt, daß für die Empfänger unbestellter Sendun gen keine Verpflichtung zur Rücksendung vorliegt, auch wenn Porto beigefügt wurde. Es ist nur notwendig, die Gegenstände nicht in Gebrauch zu nehmen, sondern sie zurückzubehalten, also wohlverwahrt aufzuheben, bis sie von der Firma abgeholt werden. Ein Verbrauch der Gegenstände führt zu einer Ver mögensschädigung des Absenders, und der Absender kann des halb fordern, daß ihm der Schaden ersetzt, wird, wenn er den Nachweis zu führen vermag, daß die abgesandten Gegenstände auch tatsächlich in den Besitz des Adressaten gekommen sind. Natürlich kann man billigerweise niemand zumuken, daß er dis Gegenstände unbegrenzt lange liegen läßt und Schränke für die Aufbewahrung zur Verfügung stellt. Deshalb kann der Empfänger die Gegenstände nach einer angemessenen Frist in Nutznießung nehmen oder aber vernichten, wenn dies die Raumersparnis in seiner Wohnung erfordert. Was unter „an» gemeßener Frist" zu verstehen ist, sagt das Gesetz nicht. Man kann deshalb die Verjährungsfrist für die Bezahlung von For derungen als vollgültig annehmen, die zwei Jahre umfaßt. Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten. Kesfelsdorf. (Gemeindevervrdneten-Sihung.) Die Gemeindeverordneten tagten am Donnerstag im Oberen Gasthof in ihrer 32. öffentlichen Sitzung. Entschuldigt fehlten 2 Gemeindeverordnete, der Zuhörerraum war gut besetzt. Unter Mitteilungen wurde bekanntgegeben: a) Auf einen Antrag von W. Iltzsche betr. vorstädtische Kleinsiedlung wird vom Wohl fahrtsministerium mitgeteilt, daß jetzt und auf absehbare Zeit für diesen Zweck keine Mittel mehr vorhanden sind, b) Die Bezirksumlage sür die hiesige Gemeinde beträgt für das Jahr 1932 10 563.85 RM. c) Die Nacheichung der Waagen und sonstigen Meßgeräte finl^i in der hiesigen Gemeinde am 2.» 5. und 6. Dezember statt, d) Das Arbeits- und Wohlfahrts- ministerium teilt mit, daß dem Bezirksverband Mittel zur kostenlosen Unterbringung erholungsbedürftiger jugendlicher Erwerbsloser im Iugenderholungsheim Ottendorf zur Ver fügung gestellt worden sind. Anträge sind an die Gemeinde zu stellen, e) Das Arbeitsamt Freital gibt bekannt, daß in der Gemeinde Keßelsdorf am 31. Oktober 5 männliche und 3 weib liche Alu-Empfänger und 8 männliche und 4 weibliche Kru- Empfänger mit 18 Zuschlagsempfängern zu verzeichnen waren. Wohlfahrtserwerbslofe unterstützt die Gemeinde zum gleichen Zeitpunkt 36, und 5 Mittellose mit einem Kostenaufwand von 1301.15 RM. s) Vom Wohlfahrts- und Jugendamt wird mit geteilt, daß im hiesigen Bezirk noch einige elternlose Kinder zur eventuellen Adoption vorhanden sind, g) Der Bezirks ausschuß hat beschloßen, daß ab 1. 4. 32 für alle unehelichen Kinder der Gemeinde, welche der Bezirk bisher allein unter halten mußte, 0s auf die Gemeinde umgelegt wird, h) Bei der am 1. Dez. vorgenommenen Viehzählung wurden in Keffels- dorf 66 Pferde, 293 Rinder, 370 Schweine einschließl. Ferkel, 12 Schafe, 24 Ziegen, 1465 Stück Federvieh und 41 Bienen stöcke festgestellt, i) Das Wahlergebnis der Gemeindeverord- netenwahl am 13. November wurde bekannt gegeben und die ab 1. Januar 1933 amtierenden Gemeindeverordneten ver lesen. k) Der Vorsitzende gibt eine aussührliche Aufklärung über die Ausstellung und Verwendung von Steuergutscheinen. Punkt 2: Richtigsprechung der Iahresrechnung für das Rech nungsjahr 1931/32. Die Iahresrechnung war vom Finanzaus schuß eingehend geprüft und alles in bester Ordnung befunden worden. Gemeindeverordneter Holfert fowie einige andere Mitglieder des Finanzausschußes äußern sich über die peinlich genaue und gewissenhafte Kasscnführung lobenswert und wird dem Bürgermeister seitens des Erstgenannten Entlastung er teilt. Der hiesige Gemeindehaushalt schließt bei einer Einnahme von 32 433.45 RM. und einer Ausgabe von 36 066.43 NM. (ohne Durchlaufposten) mit einem Fehlbetrag von 3332.98 RM« ab. Punkt 3: Wahl eines Ortsschätzungsausschußes bei Vieh schäden. Zu diesem werden die Gutsbesitzer Faust, Holfert und Kunze sowie Fleischermeister Böhme als ordentliche Mit glieder und die Gutsbesitzer Dachsel, Pietzsch und Henker sowie Fleischermeister Hörnig als Stellvertreter einstimmig wieder gewählt. Punkt 4: Ter Anbringung einer Brennstelle am Ein gang des Gemeindeamtes stimmt man einstimmig zu. Dis Arbeit soll von Elektromeister Zuschke hier ausgeführt werden. Punkt 5: Es wird einstimmig beschloßen, die Eingabe der er forderlichen Wegebauarbeiten dem Bürgermeister zu überlaßen. Punkt 6: Verschiedenes, a) Laut Mitteilung des Amtsgerichts Wilsdruff ist für das Jahr 1933 ein Beisitzer zum Kleingarten- und Kleinpachteinigungsamt zu wählen. Mit diesem Amt wird wiederum Gemeindevervrdneter Max Opitz einstimmig betraut, b) Von der Amtshauptmannschaft Meißen ist ein Schreiben eingegangen, aus Gründen der Sparsamkeit die Zahl der Ge meindeverordneten herabzusehen. Da den hiesigen Gemeinde» vewrdneten noch nie eine Aufwandsentschädigung oder ander weitige Sitzungsgelder gezahlt worden sind, besteht zur Herab setzung kein Anlaß, c) Von einigen Wohlfahrtserwerbslosen ist ein Antrag auf Einhaltung eines festen Zahltages und der da durch bedingten gleichmäßigen Unterstützungszahlung anstatt eines wöchentlichen Abschlages eingegangen. Dem Wunsche wird seitens des Bürgermeisters ab 1. Januar 1933 stattge- gebcn. Des Weiteren beschließt das Kollegium einstimmig, beim Reichsbahnbetriebsamt Freiberg um Anbringung einer Bahn hofsuhr am hiesigen Stationsgebäude nachzusuchen. Dieser Be schluß ist insofern außerordentlich begrüßenswert, da die Kir chenuhr mit der Bahnzeit meistens differiert und auch die von Braunsdorf oder Oberhermsdvrf täglich nach hier zur Bahn gehenden Fahrgäste sich dann früh oder abends genaue Zeit nehmen können. Damit ist die Tagesordnung erschöpft. An schließend geheime Sitzung. Keßelsdorf. Zusammenstoß. Gestern nachmittag in der fünften Stunde fuhr auf der Straßenkreuzung am Oberen Gasthofe ein Motorradfahrer einer Radfahrerin aus Grumbach von hinten ins Rad, weil bas Mädchen die Fahrtrichtung nicht angezeigt hatte. Sie stürzte auf die Straße und erlitt leichte Verletzungen. Keßelsdorf. Handball. Sonntag vormittag 10 Uhr Keßelsdorf 2. gegen Oberhermsdorf. Burkhardswalde. 12. Orgelvesper. Morgen Sonn tag, den 2. Advent, findet in der Kirche nachmittags 3 Uhr die 12. Orgelvesper statt. Ausführende sind: Frau Gisela K u m b e r g - Wilsdruff (Sopran) und der Kinderchor. Orgel und Leitung liegen in Händen von Kantor Spindler. Dir Vortragsfolge steht unter dem Leitgedanken: „Macht hoch dis Tür, die Tor macht weit". Sie zeigt folgenden Verlauf. 1. T. Weidenhagen: Adventspastorale über „Macht hoch die Tür" (Orgel). 2. Kinderchor: Gesangbuch 26, 1. 3. Gemeinde: 26, 2, 3. 4. A. Becker: Advent (Sopran-Solo und Orgel). 5. E. Weidenhagen: Fantasie über: „Tochter Zion freue dich" (Orgel). 6. Kinderchor: Dasselbe. Dreistimmig. 7. A. Corelli: Adventspastorale (Orgel). 8. G. F. Händel: „Wie lieblich ist der Boten Schritt" (Sopran-Solo und Orgel aus dem „Messias"). 9. Ansprache, Gebet, Segen. 10. Gemeinde: 32, 1, 2. 11. G. F. Händel: „Wohlauf, frohlocke, o Tochter von Zion" (Sopran-Solo und Orgel aus dem „Messias"). 12. Gemeinde: 26, 5. Der Eintritt ist frei. Die Gesangbücher sind mitzu bringen. Dittmmmsdorf. Pfarrer i. R. Dr. Held st. Mit schmerz lichem Empfinden vernahm die hiesige Kirchgemeinde die Kun de von dem so plötzlichen Heimgange ihres früheren langjäh rigen treuen Seelsorgers, Herrn Pfarrer i. R. Dr. Held. Nach nur siebenmonatigem Ruhestand ist Dr. Held, der schon in der letzten Zeit seines Wirkens leidend war, am Dienstag in
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