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Gesamlsitzung -er Lan-tvirWasMammer. Neuwahl des Präsidenten. Die Landwirtschaftskammer für den Freistaat Sachsen hielt im Saale der früheren l. Kammer im Landtags gebäude in Dresden in Allwesenheit zahlreicher Regie rungsvertreter ihre 15. Gesamlsitzung ab, die schon dadurch eine besondere Bedeutung hatte, als die Kammermitglieder über die Neubesetzung des seit längerer Zeit unbesetzten Postens des Präsidenten der Landwirtschaftskammer zu entscheiden hatten. Nach Eröffnung der Sitzung durch den 1. Vizepräsidenten Okonomierat Richter (Lautitz) wurde sogleich zur Wahl des Präsidenten der Laudwirtschafts kammer geschritten. Geheimrat Professor Dr. Falke (Leipzig) schlug Qkonomierat Richter für die Wahl des Präsidenten vor, während von den Nationalsozialisten der Rittergutspächter Bennewitz vorgeschlagen wurde. In der geheim vorgenommenen Wahl wurde Llonomierat Richter mit 31 von 52 Stimmen zum Präsidenten gewählt. Der Neugewählte erklärte in einer kurzen Ansprache, daß er in der Wahl eine ehrenvolle Auszeichnung erblicke. Er sei sich der schweren Aufgabe und der großen Verant wortung voll bewußt, die er mit diesem Amte übernehme. Der neugewühlte Präsident richtete an die sächsische Re gierung die Bitte, der sächsischen Landwirtschaft wie bisher ein treuer Helfer und Förderer zu sein, und gab zum Schluß der Hoffnung Ausdruck, daß iu nicht zu ferner Zeil dem deutschen Bauernstände das Lebensrecht werde, auf das er Anspruch habe. Bei der Wahl des 1. Vizepräsidenten wurde Ritter gutsbesitzer Greulich (Streumen) für dieses Amt mit 30 gegen 22 Stimmen gewählt. Zweiter Vizepräsident wurde mit 28 Stimmen Gutsbesitzer Körner (Pisko witz), Ratsoz. Bei dessen Wahl wurden 24 weiße Zettel abgegeben. Das Amt des dritten Vizepräsidenten behielt "Amtmann Döring. Anschließend beantragte Geheim- irat Professor Dr. Falke einen vierten Vizepräsidenten, wie Zn der abgelaufenen Kammerperiode zu wählen. Der An trag verfiel der Ablehnung. Die Versammlung hatte sich dann mit dem Haushaltplan der Landwirtschaftskammer für 1932 zu befassen. Im Frühjahr hatte die Kammer über den Haushaltplan noch nicht endgültig beschließen können, da damals die Höhe der Staatsbeihilfen noch nicht fest stand. Die staatlichen Mittel, die im Jahre 1931 noch rund eine Million betragen hatten, von denen aber nur 803 000 Mark ausgezahlt worden waren, hatten auf 673 000 Mark herabgesetzt werden müssen. Der Gesamt haushaltplan schließt mit 2 433 926 Mark in Einnahmen und Ausgaben ab, was einer 20prozentigen Senkung gegen 1931 entspricht. Nach kurzer Aussprache wurde der Haushaltplan einstimmig angenommen. Anschließend er stattete Rittergutsbesitzer Dietze (Rodersdorf) im Aur- trage des Milchwirtschaftlichen Ausschusses einen Bericht über die etwaige Anwendung des § 38 des Reichsmilch gesetzes, der die Möglichkeit eines zwangsweisen Zusammen schlusses der Milcherzenger Vorsicht. Der Berichterstatter erklärte, daß der Milchwirt schaftliche Ausschuß nach wie vor an der Auffassung fest halte, daß ein zwangsweiser Zusammenschluß sich nicht empfehle. Wenn einzelne Teile der sächsischen Landwirt schaft für einen Zusammenschluß seien, so solle ihnen das unverwehrt bleiben. Nach längerer Aussprache wurde ein Antrag des Kammerdirektors Hofrat Dr. Schöne an genommen, der als Meinung der Landwirtschaftskammer seststellte, daß im jetzigen Augenblick von einer Anwendung des § 38 abgesehen werden soll, weiter ein Antrag des Rittergutsbesitzers Dietze, wonach nach Auffassung der Landwirtschaftskammer Zusammenschlüsse nach einzelnen Verbrauchergebieten oder regionalen Wirtschaftsgebieten nur dann vorgenommen werden sollen, wenn die vom Zusammenschluß betroffenen Wirtschaftskreise es wünschen und ein ausreichender Preis gewährleistet wird. Zum Schluß berichtete Hofrat Dr. Schöne über einige aktuelle agrarwirtschaftliche Fragen, so über die Möglich keit einer Planwirtschaft bei der Getreideverwertung, über den Schutz der Veredelungswirtschaft, für die erneut die Kontingentierung der Einfuhr verlangt wurde, und über die Tätigkeit des Freiwilligen Arbeitsdienstes bei der Ausführung von Meliorationen. VSrle - KsnOrl»wlrtlchaN Amtliche sächsische Notierungen vom 22. November. Dresden. Bei kleinen Umsätzen überwogen leicht die Kauf aufträge, die verschiedentlich zu Gewinnen bis zu 1 Prozent führten. Darüber hinaus gewannen Fritz Schulz und Eßlinger je 2, Neichsbankanteile 1,25 Prozent. Begehrt waren ferner Steadit, Jndustriewerke Plauen, Kieler Eiche und Schöfferhof. Dagegen fielen Leipziger Riebeck 3 und Kulmbacher Rizzi 2 Prozent. Auch Soniag und Schubert u. Salzer waren etwas leichter. Von festverzinslichen Werten konnten Reichsanleihen bis zu 1,5 Prozent aufbessern. Auch 8prozentige Dresdner Schatzanweisungen zogen etwas an. Dagegen ließ 8prozentige Dresdner Stadtanleihe 1 Prozent nach. Grundrentcnbriefc lagen etwas höher. , Amtliche Berliner Notierungen vom 22. November. Börsenbericht. Die Börse verhielt sich gegenüber den Be strebungen, eine tragfähige Regierung zu bilden, weiter ab wartend. Die Stimmung war unverändert freundlich, da auf verschiedenen Gebieten kleine Kauforders Vorlagen. Am Rentenmarkt machte sich wieder einiges Anlagebedürfnis des Publikums bemerkbar. Tagesgeld war mit 4 bis 4^ Prozent reichlich angeboren. Im Verlaus lagen Aktien- und Renten märkte freundlich. Devisenbörse. Dollar 4,20—4,21; engl. Pfund 13,74—13,78; Soll. Gulden 169,18—169,52; Danz. 81,82—81,98; franz. Franc 16,47—16,51; schwetz. 80,92—81,08; Belg. 58,29—58,41; stauen 21,55—21,59; schweb. Krone 73,18—73,32; dän. 71,43—71,57; norweg. 70,08—70,22; tschech. 12,46-12,48; österr Schilling 51,95—52,05; Argentinien 0,89—0,90; Spanien 34,40—34,46. Produktenbörse. Bei mangelnder Unternehmungslust und mäßigem Angebot veränderten sich die Preise nur wenig. An regungen jeglicher Art fehlten. Im Mehlgeschäft sind die Ab rufe besser. Braugerste ist vernachlässigter. Futterware ge halten. Hafer eher schwächer. Getreide und Olfaaien per 1000 Kilogramm, sonst bei 100 Kilogramm tu Reichsmark: 22. 11. Weiz., mark. 196-198 Pommersch. — Rogg., märk. 155-157 Braugerste 170-180 Sommergerste — Füttergerste 161-168 Wintergerste — Hafer, märk. 126-131 Pommersch. — westpreutz. — Weizenmehl per 100 ks fr. Berl. vr. inkl Sack 24,2-27,1 24,2-27,1 Roggenmehl per 100 Ks fr. Berl. vr. inkl. Sack 20.0-22.2 20,0-22,2 22. 11. 21. 11. Weizkl. f. Bln. 9,4-9 7 9,4-9,7 Roggkl. f. Bln. 8,6-9,0 8,6-9,0 Raps — — Leinsaat — — Vikwriaerbs. 21,0-26,0 21,0-26,0 kl Speiseerbst 20,0 23,0 20,0-22,0 Futtererbssn 14,0-16,0 14,0-16,0 Peluschken — — Ackerbohnen —, — Wicken — Lupine, blaue — — Lupine, gelbe — Serradelle — — Leinkuchen 10,1-10,2 10,1-10,2 Erdnußkuchen 10.8-111 10,8-11,1 Trockenschtzl. 8,9 8,9 Sovaschro. 10,3-11,0 10,3-11,0 Kartoffel;!. Handelsrechtliche Lieferungsgefchäfte. Weizen: Dezem ber 208,75—209,25, März 211, Mai 215; Roggen: Dezember 167,50, März 171,50-172, Mai 175,25-175,75; Hafer: Dezember 132,75 4- Bries, März 135, Mai 139. 21. 11. 196-198 155-157 170-180 161-168 127-132 Berliner Butternotierungen. 1. Qualität 115, 2. Quali tät 105, abfallende Sorten 96 Mark fe Zentner. 4- Berliner Notierung für Rauhfutter. Drahtgepreßtss Roggenstroh (Quadratballen) 0,65—080, dito Weizen-, Hafer und Gerstenstroh (Quadratballen) je 0,45—0,60, Roggenlang stroh (zweimal mit Stroh gebündelt) 0,75—1,00, bindfaden- gepreßtes Roggenstroh 0,60—0,80, dito Weizenstroh 0,45—0,60, Häcksel 1,30—1,45. Tendenz: Behauptet. Handelsübliches Heu (gesund und trocken, nicht über 30 Prozent Besatz mit minder wertigen Gräfern) 1,10—1,30, gutes Heu (desgl., nicht über 10 Prozent Besatz) 1. Schnitt 1,80—2,10, Luzerne, lose 2,15—2,45. Timothy, lose 2,20—2,50, Kleeheu, lose 2,00—2,30. Tendenz: Ruhig. Drahtgepreßtes Heu 40 Ps über Notiz. Die Preise verstehen sich als Erzeugerpreise ab märkischen Stationen, frei Waggon, für 50 Kilogramm in Mark. Berliner Magerviehmarkt. (Marktbericht vom Magervieh hos in Friedrichsfelde.) Schweine-und Ferkelmarkt Auftrieb: 204 Schweine und 467 Ferkel. Verlauf: Preise anfangs besser, zum Schluß abflauend. Es wurden gezahlt im Großhandel für Läuferschweins 4—5 Monate alt 22—28, Pölke 3—4 Monate al' 15—22, Ferkel 8—12 Wochen alt 12—1o, 6—8 Wochen alt 11—12, bis 6 Wochen alt 9—11 Mark je Stück. Die heutige Nummer umfaßt 8 Seiten Verlag und Druck: Buchdruckeiei Arthur Zschunke, Verlagsleitung: Paul Kumberg, Verantwortlich für die Schriftleitung: Hermann Lässig, für Anzeigen und Reklamen: A. Römer sämtlich in Wnsdruß ffmim vtHÄAligiuIg«» Die Bekanntmachung, lutr. die Zwangsversteigerung des im Grundbuche für Wilsdruff Blatt k>56 auf den Namen der Hotelbesitzerin Isabella ohl. Kreibich geb. Fiedler in Herrnskreischen (Tschechoslowakei) einge tragenen Grundstücks (vgl. Wilsdruffer Tageblatt vom 12. November 1932) wird dahin berichtigt, daß der Name der Grundstückseigentümerin nicht Kreibisch, sondern Kreibich Ist. 2a 12/82, Wilsdruff, den 22. Nov. 1932. Das Amtgericht Aus Blatt 1bS des hiesigen Handelsregisters, die Wilsdruffer Waffelfabrik, Gesellschaft mit be schränkter Haftung in Wilsdruff betr., ist heute ein getragen worden, daß der 8 1! des Gefellschastsver- trages durch Beschluß der Gesellschafter vom 16. August 1932 laut Notariatsprotokolls von diesem Tage ab geändert worden ist. Amtsgericht Wilsdruff, am 2l. November 1932. Herzlichen Dank Z allen denen, welche uns an unserem W W Silberhochzeitstage durch schöne Ge- W D schenke, Karlen- und Blumengrüße, durch W W Musik und Gesang geehrt haben. Oskar Eger und Frau. D W Grumbach, am 28. November 1932. / W Voranzeige: 1. Dezember Abendessen! W Am Sonntag, den 27. November 1982, 7 Uhr abends feiert der SWsche Militäkmein für Wilsdruff und Umgegend sein 69. Stiftungsfest im Hotel ,,Meißer Adler", bestehend aus einem Uonrerl ausgeführt von der Stadt. Orchesterschule Wilsdruff, nachdem Kall. Die Kameraden und deren Angehörige werden zu dieser Feier ergebenst eingeladen. Eintritt einschl. Steuer bO Pfg. Wilsdruff, am 23. Nov. 1932. Rose, Vorsteher. L c d t o : fkilMvkter MiÄvken: > trisck einxetrokken Äll. §114 chU>tkM444 k*ür die überaus vielen Beweise berrllieker Isilnabme beim HeimAanKS unserer lieben Kwtsebiatsnen, st^nu HsäwlK Bödme 8LASN wir Lllsn unseren derrliclisten Dank. vis trausrnäen Hinlerblibbsnsn. Herr:c>A8WLläs, nm 23. November 1932. M Sie Mvemr uns Aelbnaamrett mache aus meine Ausstellung in Adventskränzen und Leuchtern ganz besonders aufmerksam. Dekorationstanneioorrätig. Hugo Nake, Blumengeschäft, Dresdner Straße. WsrsriLsiLbsr» ba «kuwiwaspalerüdlltvllruoger, v l)NÄösn.Lcbfokm8ltAmar1M ÄlMdekMoiuempfobfeaU W .uAllLkünstperLSnIich mlbneM „V <1 I VLKENIUNü »— Mnelvgnnn - rum blmarbeitvn ru Seilerwaren wercien von mit lautend angenommen. 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