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„Auf Grund dieses Volksurtcils werden wir jeden ver- antwortbarcn Schritt tun zur n b e r b r ü ck u n g der Zer rissenheit zwischen den politischen Lagern und zur Er- möglichuug einer starken volksverbundenen Reichs regierung." Die Haltung der Bayerischen Volkspartei. Der Landesvorsitzende der Bayerischen Volkspartei, Staatsrat Schäffer, erläßt eine Kundgebung zum Wahlausgang, in der es u. a. heißt: Es ist eine Lebens notwendigkeit der deutschen Innenpolitik, daß der Macht kampf unter den Gewählten, die berufen sind, die Reichs politik zu bestimmen, beendet wird. Eine Regierung, die ihre Aufgabe darin erblickt, sich grundsätzlich gegen die Volksvertretung zu stellen, ich nicht am Platze. Ein Reichs tag, der nicht alles daran setzt, sich durch sachliche Arbeit und vernünftige Zusammenarbeit aller arbeitswilligen Kräfte zu behaupten, verdient nicht den Ehrentitel einer Volksvertretung. Nur im Zusammenwirken zwischen Reichstag, Reichspräsidenten und Neichsregierung ist eine Politik der Gesetzmäßigkeit, des Rechts und der Ver fassungstreue gewährleistet. Christlich-Sozialer Vslksdicnst und Laudvolk. Der ehemalige Reichstagsabgeordnele Hartwig er klärte, der C h r i st l i ch - S o z i a l e Volksdienst würde sich wie bisher weder nach rechts noch nach links wenden. Grundsätzlich würde er einer Koalition zwischen Zentrum und Nationalsozialisten nicht ablehnend gegen überstehen. Der Führer des Landvolks, Landrat außer Dienst Dr. Gercke, erklärte: Das Landvolk sehe in dem Ergebnis der Wahl die Notwendigkeit einer Prä sid i a l r e g i e r u n g, die sich auf das Vertrauen Hindenburgs stütze, die aber besonders in den wirtschaft lichen Dingen den Worten die Tat folgen lasse. Dies betreffe vor allem eine wirksame Hilfe für die Gemeinden. * Schüsse und Messerstechereien am Wahltage. Zwischenfälle in Hamburg, Harburg und Lübeck. In Hamburg kam es am Wahltage zwischen An gehörigen des Reichsbanners und Nationalsozialisten zu einem Zusammenstoß, wobei Nationalsozialisten mehrere Revolverschüsse abgaben. Ein Angehöriger des Reichsbanners erlitt einen Kopfstreifschuß und mußte in ein Krankenhaus geschafft werden. Ein Nationalsozialist wurde festgcnommen. In Harburg entstand in der Nacht zum Montag zwischen einem Kommunisten und einem Nationalsozia listen ein Streit, der in eine Messerstecherei aus artete. Der Kommunist erhielt einen Messerstich in die Seite. Der Nationalsozialist wurde in Haft genommen. In Altona kam es zu einer Schlägerei zwischen etwa 100 Kommunisten und 80 Nationalsozialisten. Die streitenden Parteien bewarfen sich mit Steinen. Nach Ab gabe mehrerer Schreckschüsse durch die Polizei trennten sich die Streitenden. Verletzte sind nicht ermittelt worden. In Lübeck wurde der Nationalsozialist Wiedow von etwa 30 Reichsbannerleuten überfallen und durch einen Messerstich schwer verletzt. Herbeieilende Nationalsozialisten konnten die Reichsbannerleute stellen und gemeinsam mit dem inzwischen eingetroffenen Über fallkommando den mutmaßlichen Täter festneh'men. Die Schulllnderspeisungen im Winter 1932/33. Arbeitergemeinden sollen bevorzugt werden. Der sächsische Innenminister Richter Hal in der Land tagssitzung vom !8. Oktober erwähnt, daß die im Staats haushalt eingestellten Schulspeisungsmittel im Laufe des Sommers bei dem geringen Bedarf zurückgehalten worden seien und nun in Monatsraten während des bevorstehen den Winters verteilt werden sollten. Der Sächsische Ge meindetag hat das Ministerium des Innern hierzu ge beten, darauf hinzuwirken, daß bei der Verteilung dieser Mittel in erster Linie die Arbeiterwohnsitzgemeinden be rücksichtigt werden, da die Not in diesen Gemeinden am größten ist. Die Möglichkeiten, die diesen Gemeinden zur Linderung der ungeheuren Not zur Verfügung stehen, sind so gering, daß eine bevorzugte Berücksichtigung mit Schul kinderspeisungen gerechtfertigt und von den Gemeinden der übrigen Gemeindegruppen gewiß nicht als unberech tigte Bevorzugung empfunden würde. kik Utto vautten-irecELcni/rr ll. Fortsetzung.) Markgraf war groß und schlank, seine Figur war von einem Ebenmaß, wie man es selten fand, dazu hatte er ein klares, charaktervolles Männergesicht mit aufrichtigen, be seelten Augen. Besonders angenehm war die Ruhe, die von feinem Wesen ausging. Püschel fand, daß sich der Mann als Schauspieler auf der Bühne fabelhaft ausnehmen müßte. Der letzte Ton des Stückes verhallte Mit ruhigem Schritt trat Rainer Markgraf zum Mikrophon und sprach: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!" * . * Frau Ammerling saß im Kasino hinter dem Büfett und strickte. In ihrer Nähe sah ihre blinde Tochter Maria und lauschte den Darbietungen des Radios. Die Musik war verstummt, und eine Männerstimme sprach. „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst," begann die Stimme, so warm, so weich und wohltuend Weiter tönte die Stimme, und mehr und mehr ging der Mann aus sich heraus Seine Rede wurde zu einer ge waltigen Predigt, die an den Herzen rüttelte Ein schlichter, einfacher Mensch sprach zu Menschen und pries das Hohelied der Liebe. Die Musik hatte längst wieder eingesetzt, aber die Stimme klang immer noch in Maria. Plötzlich fühlte sie, daß ein Mensch in ihrer Nähe war. Sie iah ganz still und merkte nicht, wie ihre Mutter mit einem Male eilig aufgesprungen war und wie der Gast mit einer Handbewegung bat Ruhe zu halten. Und nun saß er der Blinden gegenüber und lauschte und betrachtete sie zugleich. Bald vernahm Maria die Stimme des Mannes im Radio wieder. Sie sächsische Mwastungsreform. Wünsche des Gemeindetages. Zu dem großen Problem einer durchgreifenden säch sischen Verwaltungsreform hat der Vorstand des Säch sischen Gemeindetages in seiner letzten Sitzung die Auf fassung vertreten, daß das seit langem erwartete Re formwerk nunmehr in entscheidender Weise in Angriff genommen werden muß. Eine unerläßliche Voraussetzung hierfür bildet nach der Auffassung des Vorstandes, daß ein dazu besonders geeigneter Ministerialbeamter unter- völliger Freistellung von seinen bisherigen Aufgaben mit der weiteren Durchführung der Aufgabe, insbesondere mit der Erstattung von Einzelvorschlägen, von der Regie rung betraut wird. Der Vorstand hält es für erforderlich, daß diese Reform in engster Fühlungnahme mit dem Sächsischen Gemeindetag als der Vertretung der Gesamt heit der sächsischen Gemeinden zur Durchführung gelangt. Ein entsprechender Antrag ist inzwischen bereits an das Ministerium des Innern abgefertigt worden. politische Schießerei in Vurgstadt. Fünf Verletzte. Nachts kam es in Burgstädt zwischen Anhängern der NSDAP, und der KPD. zu Zusammenstößen. Dabei wurde auch geschossen. Fünf Anhänger der KPD. erlitten Verletzungen, die jedoch nur leichter Natur sein sollen. Tie Polizei nahm mehrere Verhaftungen vor. Saatenstand tm Freistaat Sachsen. Anfang November. Der Oktober wies eine milde Witterung mit mäßigen Niederschlägen auf. Nur in den rauhen Lagen der Ost lausitz und des Erzgebirges kamen vereinzelte Nachtfröste vor. Diese günstigen Witterungsverhältnisse gaben die Möglichkeit, die Feldarbeiten ohne größere Schwierigkeiten zu Ende zu führen. Die Kartoffel- und Rübenernte konnte gut beendet, die Bodenbearbeitung und Herbstbestellung weit gefördert werden. In der Regel ist die Bestellung nur noch auf den Hackfruchtschlägen auszuführen. Die Wintersaaten sind meist gut aufgegangen, .-stocken sich reichlich und haben sich bisweilen schon üppig entwickelt. In einigen Lagen hat aber auch die Trockenheit des Bodens ihren Aufgang gehemmt. Die Kleefelder wurden im Laufe des Monats noch vielfach gemäht oder beweidet. An Schädlingen traten Feldmäuse, He uster, Ackerschnecken und Engerlinge meist in nur mäßigem Um fange auf. Dle Schlachtungen tm dritten Vierteljahr 1932. Mitteilung des Statistischen Landcsamtes. Zn der folgenden Aufstellung werden die vorläufigen Ergebnisse der im Statistischen Landesamt bearbeiteten Statistik der Schlachtvieh- und Fleischbeschau für das dritte Vierteljahr 1032 und einige Vergleichszahlen für die vor hergehenden Zeitabschnitte wiedergegeben. Der Fleisch- beschau wurden im dritten Vierteljahr 1932 im Freistaat Sachfen unterzogen: Pferde und andere Einhufer 2122, Ochsen 5954, Bullen 17 933, Kube 34 097, Zungrinder 5910, Kälber 119 282, Schweine 319 281, Schafe 62154, Ziegen 1218. — Die Zunahme (plus) oder Abnahme (minus) be trug im dritten Vierteljahr 1932 gegenübet dem gleichen Abschnitt des Vorjahres in Huudertteilen bei Pferden minus 11,10, Ochsen minus 1,37, Bullen plus 1,95, Kühen minus 3,94, Jungrindern plus 10,08, Kälbern plus 9,07, Schweinen minus 3,82, Schafen plus 2,09, Ziegen minus 21,22. Gegenüber dem Vierteljahresdurchschnitt der Jahre 1912 und 1913 betrug die Zu- und Abnahme bei Pferden minus 42,97, Ochsen minus 28,04, Bullen plus 72,02, Kühen minus 12,89, Jungrindern plus 3,32, Kälbern plus 11,63, Schweinen minus 12,64, Schafen plus 13,34, Ziegen minus 93.00. Tagungen in Sachsen Die Schullandheim-Bewegung in Sachsen. Die Fachgruppe „Schullandheime" im Sächsischen Philologenverein hielt in Gohrisch (Sächsische Schweiz) eine Tagung ab, die von Vertretern aus dem ganzen Lande besucht war. Der Vorsitzende. Dr. Nicolai (Anna Diesmal war er nicht Prediger, sondern schlichter Er zähler. Scheinbar zusammenhanglos berichtete er aus seinem eigenen Leben, sprach von der Zeit, die so bitter sei, weil die Menschen die Bitterkeit in sich trügen, und er sagte, daß sie keiner loswerde, weil einer immer auf den anderen warte Sein Wort wurde tiefer, belebter, seine Sprache ergreifend. Er zauberte Bilder von einer Wortplastik ohnegleichen und mit einer Stimme, die im tiefsten Innern erzittern ließ Der lauschende Mann sah plötzlich, wie Tränen aus den toten Augen niederfielen auf die Mädchenhand. Er erhob sich mit einem Ruck „Sie weinen," sagte er leise zu dem Mädchen „Hat Sie so ergriffen, was der Mann sprach?" Die Blinde horchte auf den Ton der Stimme, die durch die gedämpfte Weihnachismusik drang. „Mir ist, als habe heute zum ersten Male ein Mensch gut zu mir gesprochen," sagte das Mädchen leise Der Mann schien sichtlich erschüttert. Er nahm die kleine Hand fest in die seine und sagte: „Er wird nicht das letzte mal zu der aufhorchenden Menschheit, zu Ihrem Herzen gesprochen haben, Fräulein Maria " Dann erhob er sich und verließ stumm den Raum. Frau Ammerling aber eilte, so rasch es ihre Korpulenz er laubte hin zu ihrer blinden Tochter. „Mädel," sagte sie auf geregt. „weißt du, wer mit dir gesprochen hat? Der Herr Intendant Herr von Schulenburg!" „Der Intendant! Mutter, ich glaube, es muß ein guter Mensch lein!" Mutter Ammerling faltete die Hände und sagte stolz: „Fräulein Maria hat er gesagt Fräulein Maria! Mädel, ich denke auch, es ist ein guter Mensch!" * * * „Schönen Dank für das Weihnachtsfest, Herr Markgraf!" sagte Eugen Külz verlegen. Er kam sich vor dem Manne plötzlich io klein vor „Dank!" entgegnete Markgraf, und auch ihn schien eine Verlegenheit erfaßt zu haben. „Für das, was ich sprach?" „Ja." entgegnete Külz sehr herzlich und nickte dabei Püschel zu, der herangetreten war. „Nicht wahr. Karlheinz Herr Markgraf ist ein Sprecher, der weiß wo er den Menschen zu packen hat Ihr Organ, Herr Markgraf . . . wenn ich Intendant wäre, ich würde Sie sofort zum ersten Sprecher machen." berg), konnte in seinem Bericht über das vergangene Jahr mit Genugtuung feststellen, daß trotz aller wirtschaftlichen Nöte die Schullandheime sich gut gehalten haben. Das ist dem Umstand zu danken, daß einerseits durch die Opfer willigkeit der Elternschaften bei der Gründung der Heime diese von vornherein auf eine gesunde wirtschaftliche Grundlage gestellt wurden, und daß andererseits diese Opferwilligkcit auch in der Notzeit sich bewährt. Lßider sind die früher von Ministerium für Volksbildung ge währten Unterstützungen für bedürftige Schüler zum Auf enthalt in Schullandheimen weggefallen. Das Ministerium soll erneut gebeten werden, sich dafür einzusetzen, daß die früher für diese Zwecke zur Verfügung stehende Summe in den neuen Haushaltplan wieder ausgenommen wird. Weiterhin beschäftigt man sich mit Wirtschafts- und Be- legungssragen und behandelte sehr eingehend die Hygiene im Landheim. Es wurde beschlossen, im nächsten Jahre in Hellendorf zusammenzukommen. Der Sertmer Verlehrsffreik staut ab. Widersprechende Angaben über den Umfang des Streiks. Die Lage im Berliner Verkehrsstreik hatte sich bis Montag mittag etwas gebessert. Nach den Mitteilungen des städtischen Nachrichtenamtes verkehrten Montag außer 46 Straßenbahnlinien, auf denen 450 Aüge fuhren, auf 15 Omnibuslinien 200 Autobusse. Das sei fast die Hälfte des normalen Verkehrs. Die Zahl von 6000 Arbeits willigen entspreche etwa 50 Prozent des für den vollen Betrieb erforderlichen Fahrpersonals. Auch der Unter grundbahnverkehr sei auf mehreren Strecken wieder aus genommen worden. Diese Angaben werden jedoch von der nationalsozialistischen und kommunistischen Streik ¬ leitung bestritten. Es wurde von dieser Seite erklärt, daß Montag nur 65 Straßenbahnwagen in Verkehr gewesen seien und daß im übrigen der Kampf bis zum äußersten weiter geführt werden würde. Der Streik in der Berliner Müllabfuhr, der keine wirtschaftliche Ursache hat, sondern ans Sym pathie für die Streikenden der BVG. ausgebrochen ist, dauert fort. Irgendwelche Einigungsverhandlungen werden nicht geführt. Oie ersten Sonvergerichisprozesse wegen des BBS -Streiks. Am Dienstag haben sich im Zusammenhang mit dem BVG.-Streik mehrere Kommunisten und Nationalsozia listen vor dem Sondergericht zu verantworten. Die An geklagten sind wegen Landfriedensbruchs, Transport gefährdung und Anstiftung (Rädelsführerschaft) zum Landfriedensbruch verhaftet worden. Nach der Notver ordnung vom 9. August können gegen Rädelsführer Zucht hausstrafen bis zu zehn Jahren verhängt werden. Normaler SiraßenbahnSeirieb in Berlin. In Berlin werden am Dienstag wieder sämtliche Straßenbahn- und Autobuslinien von den frühen Morgen stunden an fahrplanmäßig verkehren. Auch auf den U-Bahn-Strecken hofft man, im Laufe des Tages den fahr planmäßigen Betrieb wieder durchführen zu können. Kommunisten blasen Verlehrsstreik ab. Die kommuuistische Streikleitung teilt mit, daß sie den Berliner Verkehrsstreik nunmehr abbreche. Der Verkehr bei der BVG. dürfte sofort in vollem Um sang wieder ausgenommen werden. - Der wandernde Berg. Ein schweizerisches Dorf bedroht. Der „wandernde Berg" im Kanton Glarus, der Kilchenstock, ist wieder in stärkere Bewegung geraten. Die Bewohner von Linthal und Umgebung wurden durch mächtige Felsabstürze aus dem Schlafe geschreckt. Alarm sirenen ertönten, Scheinwerfer erleuchteten die Nacht, um den Einwohnern den Weg zu weisen. Als am Vor mittag die Nebel verschwanden, wurde festgestellt, daß die oberste Bergkuppe in nördlicher und in südlicher Richtung in einem Ausmaß von etwa 30 000 Kubikmeter abge brochen ist. Der Hochwald ist aus weite Strecken zusammen- geschlagcn. Markgraf lächelte still und ein wenig weh. „Ich danke Ihnen, Herr Külz! Sehen Sie, das . das wäre mir nicht so ganz unlieb. Die „Tribüne" geht ein. Sie wissen, ich liege dann auf der Straße . . aber es geht vielen so, und ich wist nicht klagen. Bin schon froh daß ich heute hier sprecher durfte " Die Gesichter der beiden Männer veränderten sich. Jähe- Mitleid mit dem Manne ergriff sie. Not und Elend standen vor seiner Tür, und er hatte doch vermocht heute zu den Men schen zu sprechen aus der überschäumenden Kraft eines Herzens, io voll Liebe, Güte und Verstehen, und er wußte doch, daß das Leben vielleicht kein Verstehen für ihn haben würde Plötzlich wandten sich alle um. Der Programmdirektor Heiner Seeliger stand vor ihnen Seeliger war ein alter Herr mit schlohweißem Haupthaar bartlos und mit ungeheuer lebendigen Augen „Herr Markgraf!" sagte der alte Herr sehr freundlich „Darf ich Sie bitten, mir zu folgen Herr von Schulenburo möchte Sie sprechen." Während sich Seeliger mit Markgraf entfernte, sagt« Püschel: „Das hat was zu bedeuten, Eugen!" „Klar, daß das was zu bedeuten hat!" fuhr Külz den armen Püschel an „Ich lasse mich fressen — der Intendant hat zugehört." „Und . ." „Und! Karlheinz, bist du heute schwer von Begriff! Hast du denn nicht gedacht, als er sprach: Der Mann ist dei Sprecher? Verstehst du mich: der Sprecher!" „Ja!" sagte Püschel ernst. „Da hast du recht!" * * * Rainer Markgraf stand dem Intendanten der Berliner Funkstunde gegenüber. Die beiden Männer sahen sich an und prüften. Schulen burg, ein hoher Vierziger, war groß, stark und breit, mit Hellen Augen voll Temperament, begabt mit der Sicherheit und der natürlichen Ruhe und Noblesse des Grandseigneurs. Rainer Markgraf war gegen die wuchtige Gestalt des anderen in seiner natürlichen Schlankheit abfallend, aber von einem natürlichen Adel der Seele und des Herzens, der jedes Wort, jede Bewegung adelte. (Fortsetzung folgt.)