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Wilsdruffer Tageblatt : 25.10.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-10-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193210250
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19321025
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19321025
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-10
- Tag 1932-10-25
-
Monat
1932-10
-
Jahr
1932
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 25.10.1932
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reich'"?» Oberwartha beim Grabensprung, am Gakgenberg und am Friedhof in Weistropp. Es wird einmal etwas neues für die hiesige Gegend sein. Der Reitverein Oberwartha hofft, durch diesen Geländeritt Fühlung mit der Reichswehr zu bekommen, damit sich dieselbe bei dem nächsten Reitturnier in Wilsdruff beteiligt. Wohlauf denn zum fröhlichen Jagen! In einer nationalsozialistischen Kundgebund spricht morgen laut Anzeige in der heutigen Nummer der frühere Landvolk- Reichstagsabgeordnete Sieber aus Wiederoda. Er behandelt das für alle Volkskreise interessante Thema: „Nationalwirt schaft im deutschen Befreiungskampf". Gleichzeitig soll darauf hingewiesen werden, daß der seiner Zeit abgesagte Hitler-Ton film am Donnerstag, dem 3. November nachm. 4 Uhr und abends 8V» Uhr in den hiesigen Schützenhaus-Lichtspielen läuft. Karl SÜilpner, der kühne Wildschütz des Erzgebirges. Die ses historische Volksstück wird kommenden Sonntagxchsi'„Gol denen Löwen) und am Montag (ReformationsfeH in Klipp hausen vom hiesigen Turnverein D.T. zur Aufführung gebracht. Jedes Kind kennt im Erzgebirge den Namen des kühnen Wild schützen, besten Abenteuer von Mund zu Mund erzählt werden vis auf unsere Zeit. Kein Räuber pder Wilddieb war er, nein, ein Freigeist, der militärischen Zwang und Forstgesetze nicht an erkennen wollte, der bei den Bauern beklebt war und von ihnen versteckt und gewbrnt wurde, wenn ihm Gefahr drohte. Sogar der Freiherr von Einsiedel' interessierte sich für ihn, weil er in ihm einen wertvollen Menschen erkannte. Durch seine Für sprache und Hilfe wurde aus dem Abenteurer ein geachteter Volksheld, dessen Name im Erzgebirge unsterblich, ist: Karl Stülpner. Kein Wunder, daß sich die Volkstheater diesen dank baren Stoff nicht entgehen ließen. Es ist mit seiner spannenden packenden Handlung und seinem urwüchsigen Humor ein echtes, beinahe klassisches Volksstück. Der Turnverein D.T. hat sich weder Kosten noch Mühe verdrießen lasten, um das Stück ein wandfrei zur Aufführung zu bringen. Ls ist nur zu wünschen und zu hoffen, daß ein volles Haus hier wie in Klipphausen diese Mühe lohnt. Rundfunkübertragungen zum Reformationsfest. Am Refor mationstag, 31. Oktober, wird von Leipzig eine lutherische Vesper aus der Stadtkirche in Wittenberg übertragen wer den, die von mehreren deutschen Sendern (u. a. Breslau, Ham burg) übernommen wird (20.40 Uhr). Die Kantate des Lübecker Meisters Franz Tunder: „Ein' beste Burg ist unser Gott" wird aufgeführt von der Wittenberger Bachgemeinde. Bei dieser Vesper hält Superintendent Prof. Meißner die Predigt. Der Reformationstag wird von Leipzig aus eingeleitet mit einer Morgenfeier „Reformation" (9 Uhr), während um 18.30 Uhr die Mirag eine von Dr. Scharfe bearbeitete Zusammenstellung „Luther und Eck disputieren" überträgt. Um 24 Uhr folgt dann das Hörbild „Wittenberg", eine Funkfolge, die auch von Ham burg und Breslau übernommen wird. Außerdem spricht Direk tor Liz. Thulin im Schulfunk der Deutschen Welle über „Kur sächsische Kunstfahrt durch Luthers Heimatland". — Am 6. November wird die Feier in Lützen von der Mirag übertragen. Achtung! Prcisrätselfchwindler! Zahlreiche aus wärtige Firmen veröffentlichen in verschiedenen Zeit schriften und besonders im Anzeigenteil kleinstädtischer Zeitungen Rätsel und Preisausschreiben, die meist kinder leicht zu lösen sind. Für richtige Lösungen werden Stand uhren, Grammophone, Radio- und Photoapparate ver sprochen. Die Veranstalter fordern dann von den Ein sendern für Verpackung und Versandspesen Geldbeträge, die höher sind als der Wert der gewonnenen Gegenstände. Bei der Staatsanwaltschaft in Berlin sind zurzeit gegen verschiedene Firmen wegen dieser Ausschreibungen Straf ermittlungsverfahren wegen unlauteren Wettbewerbs bzw. Betrugs anhängig. Geschädigte melden sich bei der Kriminalpolizei. Wahlvorschläge kosten nichts! Dem Ministerium des Innern ist bekannt geworden, daß Bürgermeister kleinerer Gemeinden die Zulassung von Wahlvorschlägen für die Gemeindeverordnetenwahlen von der vor herigen Einzahlung eines Kostenvorschusses abhängig machen. Ein solches Verfahren ist unzulässig und kann unter Umständen die Ungültigkeitserklärung der ganzen Wahl zur Folge haben. Die Vorschrift in § 26 Absatz 4 der Gemeindewahlordnung vom 15. Oktober 1926 ist durch 8 71 in Verbindung mit 8 26 der Gemeindewahlordnung vom 25. Juli 1929 aufgehoben worden. Braunsdorf. Reichsfugendweltkämpfe. Vorigen Sonntag hielt die Volksschule zu Braunsdorf unter Leitung von Lehrer Glauche zum ersten Male Reichsjugendwettkämpfe ab. Da die Gemeinde leider keinen Turn-, Spiel- und Sportplatz be sitzt, so war der Turnverein „Turnlust" D.T. zu Oberherms- borf so freundlich, seinen Platz gegen geringe Entschädigung zur Verfügung zu stellen. Das Programm füllte fast den gan zen Tag. Unter flotten Marschgesängen wanderte man ^/,9 Uhr früh von der Schule ab. Die Schulfahne wehte voran. Auf dem Platze angekommen, begannen sofort die fünf Riegen, welche nach Jahrgänge^ eingeteill waren, den Sechskamp (Weit-, Hochsprung, Kugelstoßen, Schlagballweitwurf, Lauf und eine Freiübung). 12 Uhr mittags war derselbe beendet und man rückte zur Mittagspause ein. °/»3 Uhr ging es abermals auf den Platz. Zunächst wurden Freiübungen gemeinsam gezeigt, dann folgte ein ziemlich komplizierter Blumenreigen, der bei den sehr zahlreich erschienenen Zuschauern ungeteilten Beifall fand. Tr wurde mit einer von allen beteiligten Kindern gestellten Grup pe abgeschlossen. Nun folgten exakt ausgeführte Geh- und Marschübungen der Knaden. Dieselben führten dann auf zwei Feldern Faustballspiele und Staffelläufe vor, während die Mädchen Singspiele zeigten. Als letztes stieg ein humoristischer Lauf, der die größten Lachsalven auslöste. Gegen 6 Uhr konnte die Siegerverkündigung durch Lehrer Glauche vorgenom- men werden. Nach kurzen Erläuterungen über Zweck und Ziel der Veranstaltung erhielten die Sieger Hindenburg- und an dere Urkunden. Vollbefriedigt zog Alt und Jung nach Haufe. Allgemein wurde der Wunsch laut, diese Wettkämpfe in dersel ben Aufmachung jährlich zu wiederholen. Um noch mehr An sporn zu bieten, wäre es vielleicht sehr ratsam, wenn sich noch einige Schulen anschlössen, wie Grumbach, Kesselsdorf, Ober hermsdorf und Kleinvpitz Weistropp. Vom Grund- und Hausbesiherverein. In der letzten Mitgliederversammlung gab der Vorsitzende Kenntnis von zwei Zuschriften, betr. unsern Bericht in einigen Tages zeitungen über die Iuliversammlung. Sowohl der Bezirksschorn steinfegermeister von Weinböhla als auch der Zentralverband der Schornsteinfegergesellcn Deutschlands hatten sich gegen un sere Angaben über das Meistereinkommen gewandt. In dec eingehenden Aussprache wurde ausdrücklich festgestellt, daß sich die in dem erwähnten Berichte enthaltenen Angaben über das Einkommen des Bezirksschornsteinfegermeisters auf die uns durch die Amtshauptmannschaft Dresden zugestellten Ausfüh rungen des Kehrbezirksvorsitzenden, Bürgermeister Strehle in Cosiebaude, stützen. Anlaß zur Beanstandung sei gewesen, daß aus Rücksicht auf die Garantierung dieses Mindesteinkommens eine durch Notverordnung vorgefchriebene 20prozentige Gebüh rensenkung nicht habe durchgeführt werden können, obwohl an deren Erwerbskreisen ein Mindesteinkommen überhaupt nicht garantiert, im Gegenteil aber ihr Einkommen durch Notver ordnungen in rücksichtslosester Weise geschmälert worden ist. Im übrigen war man der Meinung, daß die Kehrvorschriften dahingehend gelockert werden könnten, daß nur die ständig in Anspruch genommenen Küchenessen sechsmal, die im Sommer dagegen nicht oder nur ausnahmsweise benutzten übrigen Essen nur bedarfsweife gekehrt werden. Mit der vom Verlag der Verbandszeitung mitgeteilten Bezugspreisänderung konnte sich die Versammlung nicht ohne weiteres einverstanden erklären. Der Zeitungsbezug unterbleibt deshalb vorläufig. Für die durch Unwetter Geschädigten in der Oberlausitz bewilligte man zehn RM. Die Jahreshauptversammlung wurde auf den 7. Januar 1933 festgelegt. Neukirchen. Mutterberatungsstunde findet für Oktober durch die hiesige Fürsorgeschwester diesen Mittwoch 443 Uhr nachm. im hiesigen Gasthof statt. Steinbach. Schadenfeuer. Zum Schadenfeuer im Belgerschen Gute ist noch eine weitere Klarstellung notwendig. Die Blankensteiner Wehr hat das Feuer an zweiter Stelle wir kungsvoll mit ihrer Motorspritze bekämpft. — Vielleicht darf bei dieser Gelegenheit eine Anregung bez. der telephonischen Alarmierung der einzelnen Wehren gegeben werden. Der Brand im Belgerschen Gute hat wieder bewiesen, daß in dieser Angelegenheit ganz bestimmte Abmachungen zwischen den ein zelnen Gemeinden getroffen werden müssen. Es muß für jeden Ort eine Telephonnummer bekanntgegeben werden, die nachts jederzeit hört und die Feuerwehr auf schnellstem Wege alar miert. Auch für die Postbezirke Reinsberg und Burkhards- walde, die keinen Nachtdienst haben, wird sich ein Weg finden lassen. Steinbach bei Moho.rn. Am Sonnabend abend veranstal tete im hiesigen Gasthof die Nationalsozialistische Spielschar Nossen, unterstützt vom Bund deutscher Mädchen und der Ortsgruppe Neukirchen der NSDAP, eine Nationalsozialistische Jugend-Kundgebung Zweck der Veranstaltung war, wie die Redner des Abends, Pg. Kantor Berthel-Deütschenbora, den Publikum zu verstehen gab, der Öffentlichkeit zu zeigen, daß es der Hitlerbewegung durch die Organisation der Jugend nicht darum geht, diese etwa zu Parteifanatikern innerhab des Na tionalsozialistischen Schülerbundes oder des Bundes Deutscher Mädels oder der Hitlerjugend zu erziehen, sondern daß man sich zur Aufgabe gemacht hat, die Jugend zu wahren Deutschen heranzubilden durch Pflege des Sportes in normalen Bahnen, Pflege guter deutscher Musik und des deutschen Volksliedes, Spiel und Tanz unter Ablehnung neudeutscher Lebensauffas sung, wie sie die Nachkriegszeit zur Blüte brachte, welche nicht dem Wesen des deutschen Volkes entspricht. Nicht endenwollen der Beifall belohnte dem Redner, wie auch die turnerischen Darbietungen und die Musikstücke, mit denen Pg. Kleb-Nossen Ehre einlegen konnte. Besonders gefielen auch Volkstänze und Sprechchor des Bundes deutscher Mädels, der Prolog und der Gedicktsvortrag durch Ruth Weiß - Deutschenbora. Mit dem Rütlischwur erreichte die Begeisterung des Publikums ihren Höhepunkt, welche durch den gemeinsamen Gesang des Horst- Wessel-Liedes einen spontanen Ausdruck erreichte. Vereinskalender. Cewerbeverein. 25. Oktober Versammlung. Bezirks-Obstbauverein. 25. und 26. Oktober Lehrgang. — 2. November Filmvorführung. Reitverein Oberwartha. 26. Oktober Versammlung. Landwirtschaftlicher Verein. 26. Oktober Versammlung. „Anakreon". 28. Oktober Singstunde. Ortsausschuß des Handwerks. 30. Oktober Gewerbekam merwahlen. Vereinigte Kegelklubs. 31. Oktober Preiskegeln. Turnverein D.T. Sonntag, den 30. Oktober Theaterabend im „Löwen". Reformationssest Theaterabend in Klipphausen. Homöopathischer Verein. 1. November Vortrag mit Tee abend. Wetterbericht. Vorhersage der Sächsischen Landeswelterwarte für den 26. Oktober: Meist schwache Winde hauptsächlich aus westlichen Richtungen. Vorwiegend heiter, örtlich Nebel, nach kühler Nacht am Tage mild, zumeist keine Niederschläge. LächWe Mchenflelm-Mivervrdmmg. Die Steuer auf die Einheitswerte. Ende Mai dieses Jahres hat die sächsische Regierung dem Landtage eine Vorlage über das Steuerrecht der öffentlich-rechtlichen Religionsgesellschaften unterbreitet, die aber noch nicht verabschiedet worden ist. Durch dieses Gesetz sollte unter anderem den Neligionsgesellschaften, die ihren Stellerbedarf zurzeit nur durch Zuschläge zur Einkommensteuer erheben dürfen, ein Ersatz dafür ge währt werden, daß dieses Einkommensteuerzuschlagsrecht durch die Verordnung des Reichspräsidenten zur Siche rung von Wirtschaft und Finanzen vom 1. Dezember 1930 insofern beeinträchtigt wurde, als die Einkommensteuer für die ersten 6000 Mark des Einkommens aus land wirtschaftlichen, forstwirtschaftlichen und gärtnerischen Anlagew durch die Einheitssteuer abgegolten wird. Inso weit kann also die Kirche keine Einkommensteuerzuschläge mehr erheben. Da die Religionsgesellschaften des öffent lichen Rechts nach Artikel 137 der Reichsverfassung aber ein Recht haben, auf Grund der bürgerlichen Steuerlisten Steuern nach Maßgabe der landesrechtlichen Bestimmun gen zu erheben, mußte hier Abhilse geschaffen werden. Da sich nicht absehen läßt, wann die Gesetzesvorlage im Landtag zur Beratung gelangen wird, hat das Ge samtministerium die Voraussetzung für den Erlaß einer Notverordnung für gegeben erachtet. Der Ersatz für den teilweisen Wegfall der Einkommensteuerzuschläge wird in der Weise geschaffen, daß von den einheitssteuerpflich tigen Mitgliedern Steuern, die sich an die nach 88 214 und 215 der Neichsabgabenordnung besonders festzustellen den Besteuerungsgrundlagen (Einheitswerte) anschließen, erhoben werden können, und zwar höchstens 0,75 Mark auf je volle 1000 Mark Einheitswert. Im übrigen bringt die Notverordnung sowohl ^hin sichtlich der Besteuerung der Einkommen, die den Betrag von 20 000 Mark übersteigen, als auch hinsichtlich der Vorauszahlungen die gesetzlichen Bestimmungen mit dem gegenwärtig bereits geübten Verfahren in Einklang. Dresden. W e g e n" umtPH Hss« n y e «sss V» den Tod. In einem kleinen Gasthaus in der Altstadt wurde ein in Leipzig wohnhafter Kircheninspektor er- hängt aufaefunden. Wie aus einem Briefe hervorging, hatte er in seiner Leipziger Kirchgemeinde etwa 6000, Marl! unterschlagen. Wclschhnfe (Bezirk Dresden). T ö dl ich e r U n f a l l t Vor dem Gasthof lief der Kaufmann Giesel aus Nöthnitz gegen einen Autobus. Er wurde überfahren und auf der Stelle getötet. Geringswalde. Neuer Bürgermeister. Mit^ den Stimmen der Bürgerlichen wurde Bezirksdirektor Bernhard aus Rochlitz gegen den Stadtamtmann Schön feld aus Riesa zum Bürgermeister gewählt. Neuhausen. Einbrecherkampf im Hotel. Nachts drangen Einbrecher in ein benachbartes Hotel ein, die von dem Koch des Hauses im Korridor bemerkt wurden. Als er sie stellte, wurde er niedergeschlagen und die Treppe hinabgeworfen, doch gelang es ihm noch, die Alarmglocke zu ziehen. Darauf flohen die Einbrecher und ließen ihr Werkzeug sowie einen Dolch und bereitgestelltes Diebesgut zurück. Der Koch wurde schwer verletzt in ein Chemnitzer Krankenbaus gebracht. Hohenstein-Ernstthal. Das gefährliche Gas. In einem Hause der Dresdner Straße wurde die ledige Damenschneiderin Gallrein tot im Bett liegend aufgefun den. Gas war über Nacht von der Straße infolge Rohr- brnches in die Erdgeschoßwohnung gedrungen. Die auf so tragische Art Verstorbene war elternlos. Lugau. Kraftwagen gegen Güterzug. Zwischen Lugan und Neuölsnitz führ ein Kraftwagen gegen einen Güterzug. Das Auto wurde eine Strecke mit geschleift und ging völlig in Trümmer. Der Führer Müller aus Zschocken wurde schwer verletzt. Es ist noch nicht festgestellt, wer die Schuld an dem Unglück trägt. Zwickau. Flugzeugabsturz. Auf dem Flugplatz stürzte das Flugzeug D 1366 des Zwickauer Vereins für Luftfahrt aus etwa 25 Meter Höhe ab und wurde voll ständig zertrümmert. Der Pilot, ein Flugschüler aus Leipzig, und sein Bruder, kamen ohne Verletzungen davon. Plauen. Ein Hemdenmatz auf Wander schaft. Ter aus dem Bezirksheim Olsnitz nur mit Hemd bekleidet entwichene Richard Blechschmidt aus Schleiz ist in der Nähe von Oberlosa, wiederum nur mit Hemd be kleidet, und blutenden Wunden an den Händen und am Körper angehalten worden. Er log allen Leuten, die ihm begegneten, vor, daß er von Unbekannten angefallen worden sei. Blechschmidt wurde nach dem Krankenhaus Plauen gebracht. Die Verletzungen hat er sich jedenfalls beim Entweichen aus dem Bezirksheim durch das Hin durchkriechen durch dürres Gestrüpp zugezogen. Leipzig. Dreister Straßenraub. In der Lu- dolf-Colditz-Straße wurde abends ein dreister überfall auf eine Frau verübt. Der noch unbekannte Täter sprang aus einem kurz vorher gestohlenen Auto, in dem sich noch ein Komplice befand, mit vorgehaltenem Revolver auf die Frau zu und entriß ihr die Handtasche mit 44 Mark Inhalt. Hierauf ergriff der Täter die Flucht mit dem Kraftwagen. * Weißenfels. Das Stadttheater als Muni- tionsdepot. Im Dach des Stadttheaters fand man 1400 Schuß Jnfanteriemunition. Die Polizei ist mit der Aufklärung über die Herkunft dieser Munition beschäftigt, doch nimmt man schon jetzt an, daß der Fund aus der Ausstandsbewegung vom Jahre 1920 stammt, bei der das Stadttheater einen Stützpunkt der Kämpfer bildete. Teplitz-Schönau. Das Rennen um die Größe. Hier fanden Besprechungen der hiesigen Gemeindevertreter und der der angrenzenden Gemeinden Turn, Settenz, Weißkirchlitz, Prosetitz und Probstau statt, wobei der Plan ihrer Vereinigung zu einer großen Stadt besprochen wurde. Die neue Stadt, die voraussichtlich Teplitzbad heißen würde, hätte 61000 Einwohner und wäre damit die größte sudetendeutsche Stadt. — Allerdings verhandelt nun auch Reichenberg schleunigst mit seinen Nachbargemeinden zu demselben Zwecke; käme auch diese Vereinigung zustande, so wäre wieder Reichenberg mit fast 100 000 Einwohnern an der Spitze. Teplitz-Schönau. Die Verbrecherin im Eva- kostüm. Nachts wurde auf dem Bahndamm in Kloster grab von patrouillierenden Gendarmen eine vollkommen nackte Frau aufgefunden, die sich als Elise Paier aus Falkenau i. E. ausgab. Es wurde jedoch festgestellt, daß die Paier mit der vielaesuchten Verbrecherin Auer^aus Fal kenau identisch ist. Arbeitsbeschaffung der Reichsbahn. Ein Sofortprogramm für Sachsen. Wie berichtet wird, will die Reichsbahndirektion Dresden im Rahmen der Maßnahmen der Reichsregierung zur Belebung der Wirtschaft ein Sofortprogramm durch führen, durch das 44 Kilometer Gleise erneuert werden sollen. Für die Arbeiten kommen folgende Strecken in Betracht: Leipzig—Hof, Dresden—Werdau, Dresden- Bodenbach, Dresden—Elsterwerda, Dresden—Görlitz, Chemnitz—Kieritzsch, Chemnitz—Riesa, Coswig—Bors-! dorf, Schwarzenberg—Zwickau, Gößnitz—Gera, Anna berg—Flöha und Chemnitz—Adorf. Für die Erneuerungs arbeiten wird der sogenannte Reichsbahnoberbau K, der, neueste Oberbau, verwendet werden. Hand in Hand mit den Gleiserneuerungen auf Holz- bzw. Eisenschwellen geht eine Erneuerung der Gleisunterlage, bei der bester Stein schotter verwendet wird. 18 WahlvorsMge im Wahlkreis ZV. In der Sitzung des Wahlkreisausschusses des Wahl kreises 30 Chemnitz-Plauen-Zwickau unter Vorsitz des Stadtrates Dr. Gleibe wurden von den 20 eingereichten Kreiswahlvorschlägen 18 zügellosen. Das sind zwei mehr als bei der letzten Reichstagswahl. Nicht zugelassen wurden auch hier die Partei Deutscher Volksbund (Ge meinschaft für Deutsche Wirtschaft und Lebensgestaltung) und die Deutsche Präsidialpartei. * 17 Wahlvorschläge im Wahlkreis Leipzig. Unter Vorsitz des Kreiswahlleiters, Oberregierungs- rat Hempel, prüfte der Kreiswahlausschuß die eingegan genen 19 Wahlvorschlüge, von denen 17 zugelassen wurden. Richt zugelassen wurden in diesem Wahlkreise die Listen der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands und der Kampfgemeinschaft der Arbeiter und Bauern.
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