10 hält einen zweiten Bestandteil, den die erhitzten Metalle unter Bildung der Metallasche aufnehmen. Sind nun die Eigenschaften der Luft bedingt durch die Eigenschaften ihrer Bestandteile, so dürfen wir vermuten, dafs dieser zweite Luftbestandteil in reinem Zustande folgende Eigenschaften hat. Er wird schwerer sein als atmosphärische Luft, da der Stickstoff leichter ist. Er wird die Verbrennung mit aufserordentlicher Lebhaftigkeit unter halten, da er in der Luft durch die grofse Menge von Stickstoff gewissermafsen verdünnt und demgemäfs in seiner Wirkung beeinträchtigt war. — Aber wie sollen wir diesen Körper er halten? Läfst er sich vielleicht aus der Zink-, Eisen- oder Kupferasche durch verstärkte Hitze unter Rückbildung von Metall wieder austreiben? Der Versuch zeigt, dafs es nicht möglich ist; und bei genauerer Überlegung durften wir das kaum anders erwarten. Die Metalle Eisen, Kupfer, Zink, welche den Luftbestandteil sehr leicht und willig aufnehmen, werden ihn nur schwierig wieder entlassen. — Nun zeigen einige der uns bekannten Metalle ein abweichendes Verhalten an der Luft. Sie behalten ihren metallischen Glanz und ihre Farbe selbst beim Erhitzen. Es sind die sog. edlen Metalle, Gold und Silber. Suchen wir nun nach einem Metalle, welches eine Mittelstellung zwischen den edlen und jenen unedlen in seinem Verhalten gegen Luft einnimmt. Wir finden es im Quecksilber. Das Quecksilber bleibt unter den gewöhnlichen Bedingungen an der Luft blank und silberweifs; wird es aber längere Zeit er hitzt, so überzieht es sich ganz allmählich mit einer roten Haut, Fie. 8. der Quecksilberasche. — Versuchen wir, ob Quecksilberasche den aufgenommenen Bestandteil wieder abgiebt. * Wir bringen sie zu dem Zweck in eine einerseits geschlossene, schwer schmelz bare Glasröhre und verschliefsen deren Öffnung mit einem Kork, durch welchen ein zweimal gebogenes Gasleitungsrohr gesteckt ist (siehe Fig. 3). Das Ende desselben führen wir unter