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rechtigkeit getrennt ist und Europa sein Gleichgewicht wiedergeben soll. Was diedeutsche Forderung auf Gleichberechtigung anlangt, so ist sie nach Auffassung des Faschismus voll kommen berechtigt. Das muß man so klar wie möglich anerkennen. Wenn die Abrüstungskonferenz ergebnislos zu Ende gehen sollte, kann Deutschland nicht im Völker bund bleiben, solange nicht diese Entrechtung, die Deutschland erniedrigt, beseitigt ist. Mussolini betonte dann, daß Italien im Völker bund, der gegenwärtig „außerordentlich krank" sei, ver bleiben werde. Der Völkerbund sei zu universell, er möge in Europa wirksam sein, aber im Fernen Osten und in Amerika blieben seine Worte nur Worte. Mussolini sagte dann abschließend: Es sind Versuche unternommen worden, Europa von dieser universellen Konstruktion zu be freien. Ich glaube, wenn morgen auf der Grundlage der Gerechtigkeit und der Anerkennung unserer heiligen Rechte die notwendigen und ausreichenden Vor aussetzungen für eine Zusammenarbeit der vier großen Westmächte erreicht würden, so könnte Europa in politischer Hinsicht ruhig sein, und vielleicht würde auch die Wirtschaftliche Krise ihrem Ende entgegengehen. * Beim englischen Ministerpräsidenten Macdonald ist ein Brief von maßgebenden Stellen des wichtigen englischen Baumwollzentrums Preston eingegangen, in dem die Anerkennung der deutschen Gleichberechti gungsansprüche gefordert wird. Der Brief ist auch von dem Präsidenten und dem Vizepräsidenten des nord englischen Banmwollspinner- und Fabrikantenverbandes unterzeichnet, der so gut wie alle Arbeitgeber des englischen Baumwollspinnergewerbes umfaßt. AMreich zu Mussolinis Turiner Rede Paris, 23. Oktober. Die Turiner Rede Mussolinis fin det in der französischen Oeffentlichkeit größte Beachtung. In politischen Kreisen verzeichnet man mit Genugtuung die Erklä rung des Duce über den Nichtaustritt Italiens aus dem Völ kerbund, seinen Aufruf an Amerika zur Streichung der Kriegs schulden und seine Ablehnung weiterer Rüstungen. Die wenig sten Sonntagsblätter haben schon Zeit gefunden, zu den Aus führungen des italienischen Ministerpräsidenten Stellung zu nehmen. In der Liberte sagt de Nolva, die Rede Mussolinis sei gemäßigter gewesen als der letzte sicherlich beeinflußte außenpolitische Artikel des „Corriere della Sera". Die ganzen Schwierigkeiten des italienisch - französischen Verhältnisses lä gen in der "Vorstellung von einer angeblich diplomatischen Dik tatur, die der Ouai d'Orsey auf die Staaten Mitteleuropas ausübe, indem er sich auf die militärische Vorherrschaft Frank reichs stütze. Und doch wisse man ebensogut in Rom wie in Berlin, daß die französischen Rüstungen defensiv und nicht offensiv seien (?). Zur Lösung dieser Mißverständnisse schlägt de Nolva Verhandlungen vor, die angeblich auch in Rom nicht nur für möglich, sondern auch für wünschenswert erachtet wür den. Im „Journal des Debats" wirft Bernusse Mussolini vor, daß er die Forderungen der Reichsregierung anerkannt hat; es sei zu befürchten, daß Mussolini mit Befriedigung die deutschen Rüstungen sehe, weil er glaube, daß Italien daraus Vorteile ziehe. Abgesehen von der allgemeinen Sache des Friedens sei das den Interessen seines Landes nicht dienlich. Mussolini un terstütze offen den deutschen Versuch der Erhebung, und durch diese Haltung arbeite er nicht für den Frieden, der durch das deutsche militärische Programm bedroht sei. „Eine geradezu absurde Ldee." Der Reichswehrminister verwahrt sich gegen unverantwortliche Gerüchtemacherei. Neichswchrministcr von Schleicher, der sich zur Zeit in Badenweiler aufhält, hat dem Vertreter einer Nachrichtenagentur folgende Erklärung übergeben: „In Berlin wird die Nachricht verbreitet, daß ich meinen Aufenthalt in Badenweiler zu politischen Besprechungen benutze, die den Bestand des jetzigen Kabinetts gefährden könnten. Eine geradezu absurde Idee! Ab gesehen davon, daß ich mit dem mir befreundeten Reichs kanzler von Papen sachlich und politisch völlig Über ei n st i m m e , habe ich während meines Aufenthaltes in Badenweiler noch keine politische Persönlichkeit größeren oder kleineren Formats gesehen oder gesprochen und ge denke das auch in Zukunft nicht zu tim." PoWempel zur MiWsung derKriegr- Wldlöge hemm. Weimar, 23. Oktober. Amtlich wird mitgeteilt, daß das Postamt Weimar gegen die Absicht des thüringischen Staatsministeriums, auf den Umschlägen aller von den Mini sterien ausgehenden Briese einen gegen die Kriegsschuldlüze des Versailler Diktats gerichteten Vermerk setzen zu lassen, Be denken erhoben habe, da ein Erlaß des Reichspostministeriums vom 24. September 1931 Aufdrucke über die Kriegsschuldlüge usw. beanstandet, Das Staatsministerium hat daraufhin das Reichspostministerium um Zurückziehung dieses Erlasses ersucht und dies damit begründet, daß der Kampf um die Beseitigung der Kriegsschuldlüge höchste politische und sittliche Pflicht jedes wahrhaften Deutschen sei. Scharfe Absage des Zentrums an Papen. In einer großen Zentrumskundgebung im Essener Stadtgartensaal setzte sich der zweite Vorsitzende der Zentrumsvartei, Abgeordneter Joos, ausführlich mit der Politik der Reichsregierung auseinander. Zur Frage der Tolerierung der Reichsregierung von Papen durch die Zentrumspartei erklärte Joos: Eine Chance können wir einer Negierung nicht geben, deren Politik und deren Methoden wir für falsch halten. Man habe die Vertrei bung der preußischen Regierung mit Staatsnotrecht be gründet. Es könne eine Stunde kommen, wo Volksnot recht dagegengcsetzt werde. Von verschiedenen Seiten habe man erwartet, die kluge Zentrumspartei würde sich an passen. So klug dürfe aber die Zentrumspartei nicht sein, daß sie ihre Grundsätze preisgäbe. Weil das Zentrum die jetzige Reichsregierung Papen nicht tolerieren konnte, habe es Verhandlungen mit den Nationalsozialisten ausgenommen. Bei diesen Ver handlungen hätten die Vertreter des Zentrums kein Jota von den Grundsätzen des Zentrums preisgegeben. Von <>:r Auslieferung der Macht an die Nationalsozialisten sei dabei nicht die Rede gewesen. Aber nationalsozialistische Führer hätten sich bei diesen Verhandlungen davon über zeugt, daß die Zentrumspartei unzerstörbar sei. Die Er kenntnis, daß Neuwahlen doch nicht zu vermeiden seien, hätte dann bald zum Abbruch der Verhandlungen ge führt. Joos schloß seine Ausführungen mit der Versiche rung: Das Zentrum wird seinen Grundsätzen unerschütter lich treu bleiben. Aus dem Wahlkampf. Hugenberg in Gelsenkirchen. Der deutschnationale Führer Dr. Hugenberg sprach auf äußerst gut besuchten Versammlungen in Lemgo, Bielefeld und Gelsenkirchen. Dr. Hugenberg unterstrich in allen seinen Reden besonders die Notwendigkeit einer Politik der Vernunft. Um sie zu ermöglichen, müsse die DNVP. bei den Wahlen am 6. November stark werden. Nichts sei unserem Paterlande bei dieser Wahl nützlicher als eine empfindliche Nieder lage der Nationalsozialisten. Nachdem das schwarz-rote Svstem gestürzt worden sei, wären die Nationalsozialisten eigene Wege gegangen, während der Weg der Deutsch nationalen unverändert geblieben sei. Während im letzten Wahlkampf die Forderung geheißen habe, Nationalsozia listen und Deutschnationale müssen die Mehrheit haben, so sei das Ziel dieser Wahl die Wiederkehr einer schwarz-braunen Mehrheit zu verhindern. Die Deutsch nationale Volkspartei vertrete den klaren rücksichts losen Nationalismus auf der ganzen Linie, aber ebenso lehne sie jeden Sozialismus, nicht aber das Soziale, ab. Dr. Hugenberg befaßte sich dann eingehend mit der Politik des Zentrums. Er betonte, solange die Ministerialbürokratie noch dieselbe ist, die unter Müller-Franken und Brüning, unter Braun und Severing für den alten Kurs gearbeitet hat, so lange wird auch der ehrlichste Wille der Regierenden selbst von Nachgeordneten Stellen sabotiert werden. Vor allem sollten die jetzt Verantwortlichen nicht vor den Toren des Zentrums halt machen. Es gibt bekanntlich ein Wort: Wer vom Zentrum ißt, stirbt daran. Das ist zugleich die Mahnung unserer nationalen Katholiken. Das Zentrum ist in seinem Haß gegen den Norden und gegen Preußen oft zu einer Gefahr für die Reichseinheit geworden. Auch jetzt ist das Zentrum wieder der Treiber der Fronde gegen Papen. Es gehört zu den besonderen Maßnahmen des Zentrums — die neuliche Rede des Herrn Kaas war ein Musterbeispiel dafür —, in Zeiten der Krise und der Ver legenheit das robuste Machtstreben des Zentrums hinter wohlgesetzten und moralisierenden philosophischen Dar legungen zu verbergen. Der Stahlhelmführer in Kiel. In der Nord-Ostsee-Halle in Kiel fand eine große Kundgebung des Stahlhelm der Nordmark statt, auf der der Erste Bundesführer, Franz Seldte sprach. Er führte u. a. aus: Diese Wahlzeit sei keine Stahlhelmzeit, aber das Wort gelte, daß in der heutigen Lage Deutsch lands der deutsche Soldat noch einmal das ent scheidende Wort zu sagen haben wird. Der Stahlhelm sei sich von Anfang an darüber klar gewesen, daß das Volk nicht Wahlen wollte, sondern seine Arbeitsruhe und sein Brot; daß die Nation nicht Wahlen brauchte, sondern eine klare Staatsführung, und daß die Besten dieses Volkes die Aufgabe der Negierung darin sähen, daß sie den Mut finde, das Leben der Nation zu gestalten. Über die Tagesstreitigkeiten hinweg gehe immer der Aufruf des Stahlhelm auf das große Ziel der deutschen Volksgemein schaft und auf das Ziel: die deutsche Freiheit. Hoffentlich breche die Stunde an, in der Neid und Parteihader ihre verhängnisvolle Rolle in Deutschland ausgespielt hätten. Heue Siiauische Hehe gegen Memel. In der lettischen Presse hat wieder eine plan mäßige Hetze gegen das Memelgebiet eingesetzt. Alle Kownoer Blätter bringen in großer Aufmachung Berichte der litauischen Telegraphenagentur aus Memel, in denen die sofortige Einführung der litauischen Sprache in allen memellündischen Schulen und Kirchen ge fordert und ein energisches Eingreifen der Zentral regierung verlangt wird. Diese Hetze verfolgt anscheinend dieselben Ziele, die Anfang d. I. zu dem großen Memel streit führten, der bekanntlich in der Verhaftung des Landesprösidcnten Böttcher seinen Höhepunkt sand. Gelungener Mugraketcnstart in Berlin. Der Flugraketcnerbauer Reinhold Tilling- Osna brück führte zum erstenmal auf dem Flugplatz Berlin- Tempelhof einen Flugraketenstart vor. Der Abschuß gelang tadellos. Die Rakete trieb den etwa vier Meter langen Flugkörper 800 Meter empor. Dann entfalteten sich langsam zwei Tragflächen, die einen spiralartigen Gleitflug zur Erde ermöglichten. Sackett fordert die Deutsch rmerikaner auf, fiic Hoover zu stimmen Paris, 23. Oktober. Nach einer Meldung des Son derberichterstatters des Matin hat der gegenwärtig in Urlaub befindliche amerikanische Botschaffter Sackett in einer Wahl versammlung die deutsch-amerikanischen Wähler aufgefordert, für Hoover zu stimmen. „Ich will", soll der Botschafter ausge führt haben, „daß dieser Mann, der so viel für Deutschland getan hat, sein Werk fortsetze. Ich will, daß -A-r, deren Wur zeln in deutschem Boden stecken und die Ihr gleichzeitig Bür ger dieses großen Landes seid, Euch daran erinnert, was dieser Mann getan hat, daß die Krise noch nicht überwunden ist- Was mich betrift, würde ich eine Aenderung und einen Bruch der Kette für unerfreulich halten." Reichsbahn belastet den Arbeitsmatttt Die Arbeitsmarktlage in Sachsen. In der Zeit vom 1. bis 15. Oktober 1932 konnte ein weiteres Absinken der Arbeitsuchendenziffer von 658 664 auf 657 521, also um 1143, sestgestellt werden. Der gang bezog sich jedoch nur auf die weiblichen Personen, während bei den männlichen Arbeitsuchenden bereits wieder eine Zunahme von 485 074 auf 489 569 eingetreten ist. Diese Erscheinung deutet darauf hin, daß den saiscn- müßigen Entlassungen aus den Außenberufen noch kon- junktur- und saisonbedingte Einstellungen in den Ver- branchsgüterindnstrien, die hauptsächlich weibliche Per sonen beschäftigen, gegenüberstehen. Es ist in der Tat so, daß für die jetzige Entwicklung der Wirtschafts- und Arbeitsmarktlage eine saisonmäßige Belebung der Ver brauchsgüterindustrien, insbesondere der Textilindustrie, kennzeichnend ist, die durch die Verordnung zur Belebung der Wirtschaft vom 4. September 1932 nicht unwesentlich gestützt wird und aus diesem Grunde einen größeren Um fang annimmt als in den beiden Vorjahren. Einstellungen werden hauptsächlich dort vorgenommen, wo die Betriebs leitungen mit verhältnismäßiger Sicherheit auf Absatz der hergestellten Waren rechnen können. Sehr uneinheitlich und überwiegend ungünstig blieb dagegen die Arbeits marktlage der wichtigsten Produktionsmittelindustrie Sachsens, der Metallindustrie. Größere Entlassungen von Zeitarbeitern der Reichsbahn, die in den meisten Arbeitsamtsbezirken beobachtet wurden, haben zu einer Belastung des Arbeitsmarktes beigetragen. (Und das im Zeichen des Wirtschaftsprogramms! D. Red.) Die Zahl der Hauptunterstützungsempfänger erfuhr in der Arbeitslosenversicherung einen Rückgang von 74167 auf 68 337, in der Krisenfürsorge von 142 760 auf 136 522. Die Zahl der Arbeitsdienstwilligen stieg von rd. 16 000 Ende September auf rund 18 000 Mitte Oktober. politische Zusammenstöße in Berlin. In Berlin kam es anläßlich der bevorstehenden Wahlen zu politischen Zusammenstößen, die am Wed ding die Polizei veranlaßte, zur Schußwaffe zu greifen. Dort hatten Nationalsozialisten unter polizeilicher Be deckung Flugblätter verteilt. Dabei wurden sie wie auch die Beamten aus den Fenstern mit Steinen beworfen, wodurch drei Nationalsozialisten am Kopfe leicht verletzt wurden. Die Beamten gaben darauf m e h r e r e S ch ü s s e auf Fensterund Dächer ab, die aber niemanden trafen. Drei Kommunisten wurden wegen Nichtbefolgung polizeilicher Anordnungen zwangsgestellt. Rus unferer stelmsl Wilsdruff, am 24. Oktober 1932. Merkblatt für den 25. Oktober. Sonnenaufgang 6^ I Mondaufgang Sonnenuntergang 16" I Monduntergang 15°° 1825: der Komponist Joh. Strauß (Sohn) geb. Sommerwärme im Oktober. Die Wärme, die uns das Wochenende brachte, ist sür das letzte Drittel des Monats Ok tober ganz außergewöhnlich zu nennen. Der schöne Herbst hat seinen letzten Vorgänger im Jahre 1921 gehabt. Damals war der späteste Eintritt einer Sommertemperatur der 14. Oktober, wo in Dresden, Chemnitz, Breslau, München und in vielen anderen deutschen Städten des Saargebietes und des Rhein landes 25 Grad Celsius gemessen wurden. Am 10. Oktober des gleichen Jahres konnten im Saargebiet und im Rheinland so gar Temperaturen von 30 Grad Celsius beobachtet werden. Im Jahre 1910 war gleichzeitig ein schöner und warmer Herbst zu verzeichnen. Ein wahrer Rekord-Herbst an Schönheit und Wärme wurde weitere elf Jahre vorher beobachtet, im Jahre 1899. Damals dauerte der „Sommer" bis in den November hinein. Als außergewöhnlichstes Ereignis konnte am 5. Novem ber in Münster, in Erfurt wie in zahlreichen anderen Städten Thüringens, ebenso Sachsens und des Rheinlandes eine für diesen Termin ungewöhnlich hohe Temperatur von 20 Grad Celsius gemessen werden. Im Jahre 1899 hatte der Sommer eine Länge von mehr als sechs Monaten. Die Herbstferien sind zu Ende! Unsere Kinder nahmen heute wieder ihr Ränzchen auf und gingen den altbekannten Weg zu dem großen Hause, um fleißig zu lernen. Das Wetter in den vergangenen zwei Wochen war leider nicht immer so, daß sich die Kinder unbesorgt im Freien tummeln konnten. Wenn es jetzt nach dem Ende zu besser geworden ist, so wollen wir nur hoffen, daß die angenehme Zeit noch etwas anhält, denn auch in der Schulzeit finden die Kinder schon noch Ge legenheit, neben dem Lernen das Spiel nicht zu kurz kommen zu lassen. Und durch Turn- und Spielstunden unterstützt dir Schule ja auch das körperliche Wohlergehen der Kinder. Turnverein D.T. Die Versammung am Sonnabend war schwach besucht. Nach seinem Bedauern darüber behandelte der Vorsitzende Iohannes Schmidt die große Anzahl der Eingänge. Von der Turnfestzeitung war Nummer 3 erschienen. Eine Einladung des MGV .„Sängerkranz" wie eine solche des Brudervereins Mohorn wurden bekanntgegeben. In einem Schreiben drückte der Gauturnwart für die tatkräftige Mithilfe bei der Gründung des Turnvereins Sachsdorf - Klipphausen seinen Dank aus. Der Gau hatte alle Vereine gemahnt, bis zum 1. Oktober die Kreissteuer zu bezahlen, da sie sonst ge schwärzt würden. In einer Bezirksversammlung, die aus diesem Grunde stattfand, verurteilte man allgemein das rigorose Vorgehen des Kreises und der oberen Instanzen, die die Notlage der Vereine nicht begreifen könnten oder wollten. Es wurde weiter auch der strafferen Zucht und Disziplin während des Turnens das Wort geredet. Der Stadt rat ersuchte in einem Schreiben um unentgeltliche Uebernahme eines wöchentlichen Turnunterrichts von 1)4 Stunde für den freiwilligen Arbeitsdienst und um Bereitstellung des Turn platzes an der Meißner Straße. Turnwart Schubert über nahm dankenswerterweise den Unterricht und der Platz wird zur Verfügung gestellt, wenn ein Mitglied des Vereins die Leitung. Der frühere Turnwart Benath nahm bei seiner Üebersiedlung nach Langebrück nochmals Abschied vom Verein in einem längeren Schreiben. Es wurde einstimmig beschlossen,