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Weisungen für die deutschen Vertreter in Genf notwendig machen. Gegen Meldungen aus Genf, wonach einzelne Mitglieder der deutschen Delegation Abrüstungs gespräche führen sollen, die zur Haltung der Reichs regierung in Widerspruch stehen, wird von unterrichteter Seite scharf Stellung genommen. Das amtliche Dementi nennt diese Nachrichten „haltlose Kombination" und erklärt, das; keine Unstimmigkeiten in der deutschen Delegation vorhanden seien, das; auch keine der artigen Besprechungen stattgefunden hätten. Aewerkschastsintereften und Landwirtschaft. Kontingcntsschutz für die bäuerliche Veredclungswirtschaft. Stegerwald, der Arbeitsminister unter Brüning, riner der Führer des Zentrums und der Christlichen Ge werkschaften, hat vor einigen Tagen in einem Gespräch mit einem Zeitungsvertreter die Bestrebungen der Land wirtschaft aus Durchführung der Kontingentie rung für agrarische Produkte aufs schärfste angegriffen und vollkommen abgelehnt. Dagegen nimmt nun ein anderer Führer des Zentrums, der frühere Minister Hermes, jetzt Präsident der Vereinigung der deut schen christlichen Bauernvereine, Stellung und schreibt u. a.: Niemand wird in Abrede stellen, daß die Wieder gesundung unserer Wirtschaft nicht allein von der Landwirtschaft her erfolgen kann. Aber unsere Wirtschaft ist gezwungen, den Weg verstärkter landwirtschaftlicher Erzeugung zu gehen. Die Landwirtschaft kann al- einzelner Wirtschaftszweig nicht zur Gesundung gebracht werden, und sie hat erkannt, daß das Arbeitslosen problem in hohem Maße auch ein agrarisches Problem ist, und daß kein geeignetes Mittel unversucht gelassen werden darf, unsere Arbeitslosen wieder in den Produktionsprozeß einzuschalten. Nach Jahren größter Verluste auf dem Getreidemarkt hat man sich dazu ent schlossen, die verhängnisvollen Getreidezollbindungen zu beseitigen, mit dem Erfolg, daß es der deutschen Land wirtschaft noch in letzter Stunde gelungen ist, die Ge treideversorgung fast restlos aus eigener Scholle sicherzustellen. Entsprechende handelspolitische Maßnahmen auf dem bedeutenden Gebiet der Veredelungswirtschaft, insbesondere bei Vieh und Viehprodukten, bei Gemüse und Obst konnten wegen der handelsvertraglichen Verstrickun gen nicht durchgesetzt werden, was die Wirkung hatte, daß unsere bäuerliche Wirtschaft die einseitige Exportpolitik mit nie geahnten Preiszusammenbrüchcn bezahlen mußte. Wollen wir unsere arbeitsintensivsten landwirt schaftlichen Kulturen und Wirtschaftszweige, die die meisten bodenständischen Arbeitskräfte beschäftigen, nicht weiter einer einseitigen Exportpolitik opfern, so müssen wir in diesen Notzeiten bei den wichtigsten Produkten unserer Veredelungswirtschaft den Exportanteil der Agrar st aaten durch Anwendung des Kontingen tierungssystems fe st legen. Dabei muß sich der Bauer bewußt bleiben, daß diese handelspolitischen Maß nahmen keineswegs ein Allheilmittel sind. Es darf erwartet werden, daß die Reichsregierung unter allen Umständen die bäuerliche Veredelungswirt schaftschützt. Der Bauer seinerseits muß in einer Zeit größter Wirtschaftsnot der sinkenden Kaufkraft unserer Industriearbeiter Rechnung tragen. Die Wahlkampfparole Adolf Hitlers. Oie Reichspropagandatagung -er NSDAP. Die Rede Hitlers. Im Mittelpunkt der Reichspropogandatagung der NSDAP, stand, nach einer Mitteilung der Reichspresse stelle der NSDAP., die Parole Adolf Hitlers sür den beginnenden großen Wahlkampf. Dr. Göbbels er läuterte kurz die erfolgte organisatorische Neugliederung der Reichspropagaudaabteilung. Die Reichspropaganda abteilung wird in Zukunft folgende vier Hauptabteilun gen umfassen: 1. Propaganda, 2. Nachrichtendienst, 3. Film, 4. Rundfunk. In seinen Ausführungen wies Adolf Hitler daraus hin, daß die Widerstände, die sich der nationalsozialistischen Bewegung heute noch entgegenstellten, jener letzte Ansturm vereinigter Gegner seien, dem sich jede Bewegung gegen übersehe, wenn sie sich der letzten Entscheidung vor dem Siege nähere. Der Nationalsozialismus sei eine so umwälzende Bewegung, daß ihr Sieg kein leichter sein könne. Immer habe erst die letzte Ausdauer und die letzte Entschlußkraft in den ent scheidenden Kämpfen dem Stärkeren den Sieg garantiert. Die nationalsozialistische Bewegung, die nicht auf kurze Sicht aufgebaut sei, besitze in ihrer inneren Kraft diese ungeheure Beharrlichkeit und Zähigkeit, ohne auch nur einen Augenblick am Endsieg zu zweifeln. Hitler legte im einzelnen dar, warum das Programm der Regierung von Papen znsammenbrechen müsse. Das wirt schaftliche Programm dieser Negierung könne nach allen vorhandenen Anzeichen bereits jetzt als erledigt gelten. Der innenpolitische Teil des Programms, der angeblich die Aufrichtung einer starken Autorität erstrebe, müsse an den geradezu lächerlichen Mitteln scheitern, mit denen man glaube, eine solche Autorität ohne die geringste Fundie rung im Volke aufrechterhalten zu können. Man könne ein System nicht einfach ersetzen durch ein neues Kabinett von Männern dieses gleichen Systems. Wenn man die parlamentarische Organisation ersetzen wolle, könne man das nicht durch eine Clique, die dem Volke ihren Willen aufzwingen wolle, sondern nur durch eine unparlamen tarische Organisation, die bereits von unten her aus dem Volke selbst herausgewachsen sei. Der Regierung von Papen fehle eben die Nation als Kraftquelle und deshalb müsse auch zum Schaden des Volkes ihr außenpolitisches Programm scheitern. Hitler unterzog die außenpolitischen Methoden der Regierung von Papen, die Deutschland in eine völlige Isolierung Hineintrieben, einer scharfen Kritik und zeichnete die positive Linie einer nationalsozialistischen Außenpolitik. Auch auf diesem Gebiete sei es nichts mit den frommen Wünschen der Regierung von Papen, den „Nationalsozia listen das dritte Reich vorwegzunehmen". Hitler gab sodann Richtlinien und Grundsätze für die politische Tendenz des Wahlkampfes bekannt. Er führte zum Schluß seiner immer wieder von stürmischer Zustimmung unterbrochenen Rede nach dem Bericht der N. S. K. u. a. aus: „Im Bewußtsein, für das Recht und die Zukunft des Volkes zu kämpfen, geht die nationalsozialistische Bewegung, von dem gleichen Kampf geist beseelt, mit dem Einsatz ihrer ganzen Kraft in den Wahlkampf hinein. Wir Nationalsozialisten werden der Nation ein unerhörtes Vorbild unserer Willenkraft geben. Wir werden für den 6. November kämpfen, als ob davon Deutschlands Sein oder Nichtsein abhängen werde. Ich sehe dem Kamps mit absoluter Zuversicht entgegen. In vier Wochen werden wir aus ihr als Sieger hervorgehen. Im Reichspräsidentenpalais wird dann wohl die Erkennt nis einhellig sein: die nationalsozialistische Bewegung steht, sie ist da und wird niemals verschwinden. Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder man gibt ihr die Macht, oder man gibt sie ihr nicht, dann werden sie von der Macht dieser Bewegung überwunden werden." * Gerechte Preisgestaltung für die Landwirtschast. Auf der Reichsführertagung der DNVP. beschäftigte sich Herr von Rohr-Demmin mit dem landwirtschaft lichen Teil des Regierungsprogramms. Er führte hierbei aus: Wenn das Aufbauprogramm kein Fehlschlag werden solle, müsse es die Abhängigkeit der deutschen Wirtschaft vom Weltmärkte auf das unerläßliche Maß beschränken. Die Kontingente erfaßten nur etwa ein Drittel der land wirtschaftlichen Einfuhr. Erfolge nicht schnell eins Preisbesserung für die Veredelungsprodukte und Futtermittel, dann stünden wir vor einem Zusammenbruch auch der nur noch mühsam gehaltenen Getreidepreise. Gleichzeitig werde die Landwirtschaft in eine immer gefährlichere Fehlerzeugung hineingedrängt. Wir würden im nächsten Jahre vor einem unabsetzbaren Brotkornüberschuß und einem weiteren Fehlbetrag an eigenen Futtermitteln stehen. Die Frage, ob die Landwirtschaft das deutsche Volk voll ernähren könne, sei zu bejahen. Durch Zins senkung und Subventionen könne man keinen Ersatz schaffen für eine gerechte Preisgestaltung. Geheimrat Dr. Quaatz sprach über das Thema: „Die Wiederherstellung Deutschlands". Er erklärte u. a., die erste Notverordnung, möge sie auch zwangsläufig gewesen sein, sei ein Fehler gewesen. Auch die neuen Regelungen dürften nicht auf Lohndruck hin auslaufen. Es sei gerechtfertigt, daß der Arbeiter einen Teil der Arbeit für den Arbeitslosen opfere, das dürfe aber nicht dazu führen, daß der Lohn des Arbeiters unter das Existenzminimum gedrückt werde. Die durch die Steueranrechnungsscheine erzielte Steuersenkung sei un bedingt zu begrüßen, da sie den Ertrag der Erzeugung vergrößere. Es sei eine Tat, daß man an die Schulden regelung herangche. Der Redner begrüßte die grund sätzliche Kursänderung in der deutschen Handelspolitik. Die Reichsregierung dürfe nicht mehr von den jeweiligen Parteien abhängen. HMekPlttW Eichung zwischen Deutschland und Siidasrika. London, 6. Oktober. Exchange Telegraphen Company meldet aus Iohannisburg (Südafrika): Es wird zuverlässig er klärt, daß zwischen Deutschland und der Südafrikanischen Union ein freundschaftliches Einvernehmen zustande gekommen ist, auf Grund dessen der deutsch-südafrikanische Handelsvertrag so abgeändert worden ist, daß er Südafrika die Möglichkeit gibt, dem anderen Teil des britischen Weltreiches entsprechend den Ottawaer Abmachungen Vorzugsbehandlung zu gewähren, ohne daß entsprechende Zugeständnisse an Deutschland gemacht wer den müssen. Kein Leprafatt in Ostpreußen. Das Ncuaustauchcn der Haffkrankhett. Der nach Ostpreußen entsandte Sachbearbeiter des Ministeriums für Volkswohlsahrt hat festgestellt, daß es sich bei dem angeblichen Leprafall in Heinrichs walde wahrscheinlich nicht um Lepra, sondern um eine schwere Krebserkrankung handelt. Bei den kürzlich gemeldeten Erkrankungen der Haff fischer ist es nicht zweifelhaft, daß es sich wiederum um Haffkrankheil handelt. Die Erkrankungen ver laufen verhältnismäßig leicht und sind bis jetzt nicht zahl reich. Ausgelöst sind die Erkrankungen möglicherweise durch die in diesem Jahre wieder sehr starke Haffblüte, die zu starken Fäulnisvorgängen und dadurch zum Aus strömen giftiger Gase aus dem Wasser geführt hat. Es dürfte in Anbetracht des jetzt erfolgten Eintritts kalter Witterung mit einem baldigen Erlöschen der Haffkrank heit zu rechnen sein. Wieder mißlungener Rakeienstari. Vorläufig kein neuer Versuch. Auch der zweite Start der Winkler-Rakete ist miß glückt. Bei der zweiten Zündung sprang die Rakete mit großem Knall aus dem Gestell, in dem sie eingebettet lag, und überschlug sich in Richtung des Unterstandcs der Film- und Photolcute zu, die wieder zahlreich erschienen waren. Der Mctallmantel, der die Rakete umkleidet, zersprang, wobei die Splitter in weitem Umkreis hcrumflogen. Die Umgegend wurde blitzlichtartig durch einen von der Rakete ausgehenden Feuerschein erleuchtet. Der Rest der Rakete landete unmittelbar hinter dem Deckungsgraben der Film leute. Es entwickelte sich starker weißer Qualm, der vor übergehend die ganze Gegend verhüllte. Ingenieur Winkler betonte, daß er sich das Versagen der Rakete noch nicht erklären könne. Ein neuer Start ist für absehbare Zeit Wohl nicht möglich. 3WN verglMerk den MarinkhansW Tokio, 6. Oktober. Amtlich wird gemeldet, daß das ja panische Marineministerium dem Kabinett einen Entwurf über reicht hat, in dem verlangt wird, daß der Haushalt für die Marineausgaben im Jahre 1933/34 von 200 aus 320 Mill. Aen erhöht werden soll. Die Erhöhung wird mit der gespann- politischen Lage begründet. Ein Teil der Summe soll zum Aus bau der Marinefliegerei verwendet werden. Schlechte MWen siir Hoover? Berlin, 7. Oktober. Wie die „D.A.Z." aus Neuyork meldet, veranstaltet dieser Tage die Zeitschrift „Literary Digest" eine Pvobeabstimmung für die Präsidentenwahlen. Das Ergeb nis war 415 000 Stimmen für Roosevelt gegen 326 000 für Hoover. Von der Zeitschrift bei früheren Wahlen veranstaltete Probeabftimmungen ergaben häufig ein verhältnismäßig tref fendes Bild vom Ausfall der eigentlichen Wahlen. Wilsdruff, am 7. Oktober 1932. Merkblatt für ven 8. Oktober. Sonnenaufgang 6" l Mondaufgang 15^ Sonnenuntergang 17^ I Monduntergang — 1585: Der Komponist Heinrich Schütz geb. ! Sehnsucht nach der MnterurlauMarte. Die Sommerurlaubskarte, die uns in diesem Jahre von der Reichsbahn beschert worden ist, hat große Erwar tungen nicht nur erfüllt, sondern sogar noch übertroffen. Alle sind mit dem Erfolg zufrieden, sowohl die Reichsbahn, die auf ihre Kosten gekommen ist, als auch die Urlauber, die gut und billiger gefahren sind. Die Reichsbahn hat ihre Zufriedenheit dadurch bewiesen, daß sie die Urlaubs karte zu herabgesetzten Preisen über die ursprünglich in Aussicht genommene Zeit hinaus verlängert hat. Man kann auch im Oktober noch Sommerurlaub vorschützen, obwohl es schon längst Herbst ist. Das reisende Publikum aber möchte jetzt die Urlaubsfahrkarte noch über den Herbst hinaus in den Winter hinein und möglichst bis zum Ende des Winters, das bei uns gewöhnlich in den Früh ling fällt, verlängert fehen, so daß die billige Fahrkarte eigentlich nie aufhören würde. Man sieht, das reisende Publikum ist schlau. Aber die Reichsbahn hat sofort freundlich abgewinkt und ihr Nein begründet. „Wer kann heutzutage schon Winterurlaub nehmen!" so ungefähr redete die Reichsbahn den Antragstellern ins Gewissen. „Die paar hundert oder tausend Skiläufer und Rodler reichen nicht aus, um unsere Kassen zu füllen, und die anderen Leute haben erstens kein Geld und zweitens keinen richtigen Urlaub im Winter. Manche haben viel leicht noch ein bißchen Urlaub vom Sommer her gut, aber das sind immer nur wenige, und das ist meist nur ein Urlaub von wenigen Tagen. Eine Winterurlaubskarte könnte also nicht mal die elf Tage gelten, die wir als Mindestzeit für die Sommerurlaubskarte ausgerechnet haben. Wenn wir aber diese Mindestgeltungszeit der Fahrkarten verkürzten, käme die ganze Eisenbahnordnung in Unordnung. Für die Reisen von noch kürzerer Dauer gibt es schon eine solche Unmenge von Vergünstigungen — Wochenendkarten, Feiertagsrückfahrtkarten usw. —, daß die Einführung der Winterurlaubskarte neben der Sommerurlaubskarte praktisch einer allgemeinen Tarif herabsetzung gleichkäme. Und das würde bei der gegen wärtigen Finanzlage der Reichsbahn eine kleine Kata strophe bedeuten. „Aber", so sagt die Reichsbahn weiter, „wir glauben euch als Ersatz für die abgelehnte Winterurlaubskarte etwas anderes bieten zu können. Es handelt sich da um die erwähnte Feiertagsurlaubskarte, die jetzt bald — denn Weihnachten steht vor der Tür — wieder fällig werden wird. Es ist möglich, daß bei diesen Feiertagsurlaubs karten die Geltungsdauer erweitert wird, so daß jeder dann die Feiertagsreise ein bißchen verlängern kann, ohne bei der Rückkehr Zuschläge zahlen zu müssen. Und außer dem können wir euch jetzt schon etwas für den Sommer versprechen: die Sommerurlaubskartcn nämlich dürften im kommenden Sommer vor verleg: werden, so daß die, welche fchon im Juni auf Urlaub gehen wollen, sich nicht mehr ärgern sollen. Im laufenden Jahre konnten sie von unseren Vergünstigungen keinen richtigen Gebrauch machen, 1933 aber soll die billige Urlaubskarte schon am 1. Juni anfangen und vielleicht sogar noch früher." Also sprach die Reichsbahn, indem sie ihren ablehnen den „Standpunkt" begründete und zugleich ein schönes Programm entwickelte, das nur den Fehler hat. daß es noch nicht verbindlich ist. Hoffen wir das Beste, und wer's nicht anders kann, bleibt eben im Winter zu Hause hinter dem Ofen sitzen. * Starker Reif lag heute morgen auf den Fluren, und die Quecksilbersäule war nicht mehr weit vom Gefrierpunkt entfernt. Stellenweise hängen bereits die Dahlien ihre Köpfchen, und hie und da spürt man bereits etwas von kommender Winteröde. Ist auch der Helle Tag noch sonnig und warm, so kann die Nacht doch fchon. recht kühl werden, was die Menschen, die außer Haus gehen und erst spät zurück kehren, zur Vorsicht mahnen sollte. Unzählig sind die Fälle, wo sich z. B. schwitzende Personen beim Hinaustreten in die kalte Nachtluft mangels schützender Kleider Erkältungskrankheiten zu ziehen. So wenig schädlich, ja sogar nützlich und gesundheits fördernd frischer, staubfreier Wind für nicht schwitzende Men schen sein kann, so schädlich kann es sein, wenn der Schweiß auf der Haut rasch erkaltet, der noch in den Hautporen steckende Schweiß plötzlich stockt und dadurch das bekannte Erschauern herbeigeführt wird. Herbstferien. Heute mittag schlossen sich die Schultore zum Beginne der Herbstferien. Sie sind die letzte Atempause vor dem Winter, besten kurze und oft unfreundliche Tage die Be wegungsfreiheit des Kindes stark einfchränken. Es soll deshalb jetzt genießen, was der Herbst an Schönheit zu bieten hat. Frei und glücklich soll es die Augen und Wälder der Heimat durch streifen, in denen bald Oede und Einsamkeit herrschen wird. Ferien sollen jenen Vorrat an Kraft vermitteln, der notwendig ist zu Schularbeit und Pflichterfüllung. Möchte es den Kindern gegönnt und vergönnt sein, die Tage der Freiheit zu diesem Zwecke zu verwenden. Sonnige Herbsttage, deren es hoffent lich noch recht viele gibt, müssen genutzt werden. Man schätzt sie immer erst dann, wenn man sie nicht mehr zur Verfügung hat. 6üjähr. Bestehen. Am 8. Oktober kann die Firma Bruno Bretschneider, Leder- und Treibriemenfabrik Wilsdruff, auf ein Mjähriges Bestehen zurückblicken. Das Unternehmen wurde 1872 von Stadtrat Bruno Bretschneider gegründet. 1888 wurde eine Triebriemenfabrik angegliedert und 1900 die am Orte befindliche Gerberei und Treibriemenfabrik Helbig k Kit tel hinzugekauft. 1908 übernahm der älteste Sohn, Richard