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Zahlen noch nicht bekannt sind, so sprechen doch die'vor läufigen Meldungen gegen eine Erhöhung der Arbeits losenziffer in diesem Zeitabschnitt. Für die beginnende Genesung der Wirtschaft führte der Minister weiter die Bsechäftigtenziffer an und verwies dabei aus die Statistik des ADGB. Damit stimme eine weitere Tatsache überein: Bei den Versicherungs trägern ziehen die Beitragseinnahmen langsam an. Zu den Ursachen dieser befreienden Erscheinung gehört auch der Wirtschaftsplan der Neichsregie- rung. Wenn die Reichsregicrung daraus jetzt die not wendigen Folgerungen auf dem Gebiete der sozialen Leistungen zieht, so entspricht das der unaufhörlichen Wechselwirkung zwischen Sozialpolitik und Wirt schaft. Unentbehrlich ist das Brut der Unterstützung, würdiger aber das Brot aus der Arbeit. Deshalb wird die Reichs regierung alles daransetzsn, durch Vergebung von öffentlichen Arbeiten, vor allem aber durch einen Austrieb in der freien Wirtschaft, aus Unterstützungsemp fängern wieder Lohnempfänger zu machen. Sie lässt sich von diesem Ziel nicht a b ü r i n g e n. Mit Genugtuung stelle ich fest, daß sich mit der Kriscn- wende immer mehr auch ein Wandel in der Geistes haltung verbindet. Im A r b e i t s d i e n st stehen jetzt mehr als 200 ONO Dienstwillige ohne Unterschied des Bekenntnisses oder der politischen Partei. In diesem Punkte können die Alten von den Jungen noch lernen. Bei den öffentlichen Arbeiten finden etwa 140 000 bis 150 000 Arbeiter ihr Brot. Der Verordnung vom 5. Sep tember verdanken bis jetzt rund 51 000 Arbeitslose die Wiedereinstellung in den Betrieb. Einen besonderen Auf trieb in der Beschäftigungsziffer erwartet die Reichs regierung von den Steuergutscheinen. Von dem Arbeitgeber mutz als zusätzliches Opfer verlangt werden, daß er auch eigene Mittel cinsetzt im wachsenden Ver trauen darauf, daß das Wirtschaftsrad in Schwung kommt. Zur Förderung des Baues von Eigen heimen wird die Reichsregierung für die Deckung von Spitzenbeträgen Hypothekendarlehen in Abschnitten von 1500 bis 2000 Mark gewähren. Dafür wird der Haushalt 1933 und 1934 bis zu 20 Millionen Mark einsetzen. Der Reichsarbeitsminister Dr. Schäffer in Dresden. Dresden. Reichsarbeitsminister Dr. Schäffer stattete am Donnerstag der sächsischen Regierung einen Besuch ab. Er traf gegen )411 Uhr in Dresden ein und begab sich zunächst zum Ministerpräsident Schieck. Im Anschuß daran fuhr er ge meinsam mit Innen- und Arbeitsminister Richter nach dem Iungdo-Arbeitslager Albrechtsbach bei Bautzen, das einer Be sichtigung unterzogen wurde. Dann begaben sich die beiden Her ren nach Neustadt und Sebnitz, um ein weiteres Arbeitsdienst lager des Reichsbanners in Königstein und das Arbeitsdienst lager in Posta zu besichtigen. Wenn möglich, soll zuletzt auch die Stadtrandsiedlung in Pirna besichtigt werden. Das Rededuell zwischen DNVP und NSDAP. In der „Neuen Welt" in der Berliner Hasenheide sand die vom Verband Groß-Berlin der DNVP. einbe rufene öffentliche Wahlversammlung statt, in der der „Redekampf" zwischen den Deutschnationalen Steuer und Schmidt-Hannover einerseits und dem Gauleiter der NSDAP., Goebbels, andererseits stattfinden sollte. Es herrschte ein geradezu lebensgefährlicher Andrang, der von starken Polizeikrästen in mehreren Ketten nur mühsam ein gedämmt werden konnte. Das Thema der Versammlung lautete: Nie wieder Parteienstaat! Der erste deutschnationale Redner, Schmidt-Hannover, erklärte einleitend, daß der Wahlkampf wie stets gegen die Linke und gegen die Bolschewisierung des Vaterlandes gehe. Die Frage sei, wer sich daran beteilige. Allein der mit Hilfe der Nationalsozialisten zustandegekommene Be schluß des Auswärtigen Ausschusses, der der außenpoliti schen Offensive der Reichsregierung um die Gleichberech tigung Deutschlands den Wert abspreche, rechtfertige die Forderung: Nie wieder Parteienstaat! Ein großer Teil derjenigen, die einstmals den Dawesplan befürworteten, trage heute das braune Hemd. Der unglückliche Hitler- putsch des Jahres 1923 habe die nationale Angriffs bewegung um Jahre zurückgeworfen. Fast jeder Satz des Redners wurde von Beifallsstürmen ausgenommen. Die anerkennenden Worte Schmidts für Hitler als Organi sator lösten wieder stürmisches Händeklatschen der Nationalsozialisten aus. Während die Juugmannschaft der Nationalsozialisten gegen den roten Mordterror vorgehe, unterstützten die Führer der Partei im Parlament kom munistische Anträge. Die Riesenfront der parlamen tarischen Kräfte von Harzburg hätte eine stetige nationale Neichsregierung schaffen und erhalten können. Hitler habe es statt dessen vorgezogen, hinter dem Rücken des Stahl helms und der Deutschnationalen mit den Mittelparteien zu verhandeln. An Dr. Goebbels richtete der Redner die Frage, ob er die Erklärung eines nationalsozialistischen Abgeordneten „Unser Feind steht rechts!" billige und ob er es billige, daß in Eisenach von Berliner National sozialisten die schwarz-weiß-rote Fahne von der deutsch nationalen Geschäftsstelle heruntergerissen und durch die Gosse gezerrt wurde. (Stürmische Pfuirufe der deutsch nationalen Versammlungsteilnehmer.) Schmidt-Hannover schloß mit einer eindringlichen Mahnung zur nationalen Einigkeit. Dr. Goebbels bezeichnete es als tragisch, daß heute in Deutschland zwei nationale Parteien miteinander zu fechten hätten. Auch die Nationalsozialisten wüßten nicht, was sie dagegen ein wenden sollten, daß der Parlamentarismus liquidiert werde. Sie hätten sich im Verlaufe der Jahre manchmal von Personen trennen müssen. Sie hätten sich aber niemals von der Sache entfernt. Das Programm von 1919 gelte auch heule uneingeschränkt. Tie Nationalsozialisten hätten zwar taktische Umwege gemacht; aber immer ihr Ziel, die Macht zu erobern, im Äuge behalten. Dr. Goebbels er- kiärle dann, er könne die Behauplung, die National sozialisten wollten den Reichspräsidenten absetzen, aus das schärfste dementieren. Dr. Goebbels nahm scharf gegen die Gejamlpotltik des Kabinetts von Papen Stellung, insbe sondere gegen die Notverordnungen, die als in unerträg lichem Mage unsozial bezeichnet werden müßten und die dadurch den,Bolschewismus nur förderten. Die Nattonal- foztatlsten Hütten nicht mit dem Zentrum verhandelt, um das Parlament zu retten, sondern um die Rechte des Volkes, die nun einmal in den Parteien zum Ausdruck kämen, zu verteidigen. Früher habe man die National sozialisten zur Legalität gezwungen, weil die Illegalität gefährlich geworden wäre, und heute wolle man sie zur Illegalität zwingen, weil die Machtergreifung auf dem legalen Wege zu einer Gefahr zu werden drohe. Die Nationalsozialisten bedienten sich keineswegs de: ulassen- kampfes, weder des von links noch des von rechts. Wie könne man verlangen, daß sich Hitler als Vizekanzler hinter Papen stelle? Wenn Papen mit seiner Politik Schiffbruch leide, so ziehe er sich zurück, und die Nation werde nicht erschüttert. Erleide aber Hitler Schiffbruch, so verlören 14 Millionen Deutsche ihre letzte Hoffnung. Goebbels schloß mit dem Rufe: „Weg mit dem Bruderkampf im nationalen Lager, aber weg auch mit den Parteien und her mit dem Nationalsozialismus!" Sin Wahlaufruf des deutschen Handwerks Im Einvernehmen mit dem Reichsverband des Deutschen Handwerks übergibt die Gruppe der Hand werk s b ü n d e in Hannover der Öffentlichkeit einen Wahlaufruf, in dem zunächst nochmals auf die Not lage des deutschen Handwerks hingewiesen wird. Das Handwerk fordere die sofortige Herbeiführung unmittel barer Maßnahmen, „um endlich die bisher in Gesetzgebung und Verwaltung vernachlässigte Handwerkswirtschaft wieder in Gang zu bringen". Darum gelte es für jeden Handwerker, am 6. November seine Pflicht zu tun und zur Wahlurne zu gehen. Die Handwerker werden auf gefordert, ihre Stimme den Parteien zm geben, die für die Freiheit der Ration, für Recht und Wohlfahrt des Volkes, für den Gedanken der selbstverantwortlichen Per sönlichkeit und die Sicherung und Erhaltung des Privateigentums und darum für eine positive Politik des Schutzes und der Förderung des gewerblichen Mittel st andes eintreten. AWedWWlk siir von Hoesch. Paris, 19. Oktober. Ministerpräsident Herriot gab am Mittwoch im Außenministerium zu Ehren des scheidenden deut schen Botschafters v. Hoesch ein Frühstück. Bei dieser Gelegen heit überreichte der deutsche Botschafter dem französischen Mi nisterpräsidenten im Auftrage des Reichspräsidenten v. Hin denburg die Goethe-Medaille mit Verleihungsurkunde. In einer Ansprache widmete Ministerpräsident Herriot dem scheidenden Botschafter warme Abschiedsworte. Er führte aus, Botschafter von Hoesch habe sich durch seine Vaterlands liebe und durch die zielbewußte Vertretung der deutschen In teressen zugleich aber auch durch die Geradheit seines Wesens und das in langjähriger Erfahrung erworbene Verständnis für das französische Volk und Land allgemeine Achtung in Frank erworben. Man sehe ihn deshalb mit großem Bedauern von seinem Posten scheiden, an dem er stets für die Besserung des Verhältnisses zwischen Deutschland und Frankreich tätig ge wesen sei. Hierfür sei ihm Frankreichs Dank gewiß. Das Ziel bleibe bestehen, und er glaube, daß trotz aller Schwierigkeiten dieses Ziel nicht unerreichbar sei. Der Ministerpräsident schloß mit den besten Wünschen für die weitere Laufbahn des Bot schafters. Botschafter von Hoesch dankte für die Abschiedsworte des Ministerpräsidenten und für das Abschiedsgeschenk der franzö sischen Regierung in Form einer Sövres-Tafeldekoration. Er sprach seine Genugtuung darüber aus, daß der letzte Akt sei ner zwölfjährigen diplomatischen Tätigkeit in Paris die Ueber- reichung der Goelhemedaille an den Ministerpräsidenten habe sein können. Er habe in diesen zwölf Jahren seiner Tätigkeit in Paris so gewaltige und schier unentwirrbare Probleme sich lösen sehen, daß er nicht mehr an die Unmöglichkeit einer be friedigenden Losung einer politischen Frage glauben könne. So hoffe er auch auf eine Regelung der gegenwärtigen Schwierig keiten, die uns dem vom Ministerpräsidenten gekennzeichneten Stil einer freundschaftlichen Verständigung näher bringen würde. Der Botschafter schloß mit dem Wunsche nach Be hebung der schweren Sorgen, die gegenwärtig auf der ganzen Welt lasteten. Herriot verteidigt seine „Gleichderechtigl!W"-PoliÄ. Paris, 19. Oktober. Im Anschluß an eine Sitzung des Auswärtigen Ausschusses der Kammer, in der Herriot Erklä rungen über die Außenpolitik abgegeben hatte, wurde eine amtliche Verlautbarung veröffentlicht, für die, wie es darin heißt, allein der Ausschuß und die Regierung die Verantwor tung übernimmt: Der Ministerpräsident gab einen ausführ lichen und geschichtlichen lleberblick Wer die Gleichberechli- gungsforderung. Er wies ferner darauf hin, daß er gegen wärtig an der Vorbereitung der Vorschläge arbeite, mit denen Frankreich beweisen wolle, soweit auf dem Wege der Ab rüstung vorzugehen, wie dies mit seiner Sorge um die Sicher heit vereinbar sei, die allen Mächten durch den Artikel 8 des Völkerbundspaktes versprochen sei. Er erklärte, daß der lei tende Gedanke seiner Negierung immer der gewesen sei und auch stets der bleiben werde, der die Politik des Völkerbundes verteidige. In Durchführung dieser Genfer Grundsätze und Methoden habe das augenblickliche Kabinett eine Lösung der gestellten Fragen gesucht und werde sie auch weiterhin suchen. weine Nachrichten Zeppelin wieder in Friedrichshafen. Friedrichshafen, 19. Oktober. Das Luftschiff „Graf Zeppelin" ist am Mittwoch um 21 Uhr von seiner achten Süd amerikafahrt nach Friedrichshafen zurückgekehrt. Die Landung erfolgte um 21.40 Uhr glatt. Das Luftschiff brachte vierzehn Fahrgäste mit, die zum Teil von Rio de Janeiro kamen. Mussolini über das „Revolutionäre Klima" des Faschismus. Rom, 19. Oktober. Am Mittwoch fand in Rom anläß lich der faschistischen Zehnjahresfeier eine außerordentliche Sitzung des Nationalrates der Korporationen unter dem Vor sitz Mussolinis statt. Mussolini bezeichnete den Nationalrat der Korporationen als eine „typisch revolutionäre Einrichtung, die der Gefahr der bürokratischen Unfruchtbarkeit entgehen werde, wenn ihre Mitglieder nicht vergäßen, daß die Revolution eine geistige Errungenschaft und ein „moralisches Klima" bedeute. Die Weltkrise hätte, wenn nicht das „Klima der Revolution" geherrscht hätte, in Italien weit schwerere Auswirkungen ge habt. Er sei fest überzeugt, daß zwischen den beiden entgegen gesetzten wirtschaftlichen Erfahrungen, die die Welt heute mache, das letzte Wort der Synthese und des Gleichgewichts von Rom gesprochen werden würde. Schneesturm über den nordamerikavischea Prärien. Neuyork, 19. Oktober. Nach einer Meldung aus Süd- Dakota tobt dort sowie über Norddakota, Montana und Wyo ming ein Schneesturm von ungewöhnlicher Heftigkeit. Man be fürchtet Riesenverluste unter dem Meidevieh. Alle Verbin dungswege, Eisenbahnen und Drahtleitungen sind unterbrochen. Reichsbahnanschräge aufgeklärt. Zwei Eisenbahner in Braunschweig in Haft genommen. Wie vom Braunschweiger Landeskriminalpolizeiamt mitgeteilt wird, wurden wegen dringenden Verdachts der Beteiligung an den vor einigen Jahren in und um Braunschweig verübten Anschlägen auf die Signaleinrich tungen und Züge der Reichsbahn sowie wegen dringenden Verdachts damit zusammenhängender Amtsunterschlagun gen und Urkundenfälschungen zwei Reichsbahn beamte in Untersuchungshaft genommen und dem Amtsgericht Braunschweig zugeführt. Wilsdruff, am 20. Oktober 1932. Merkblatt für den 21. Oktober. Sonnenaufgang 6°' I Mondaufgang 20'" Sonnenuntergang 16'" s Monduntergang 13" 1833: Alfred Nobel, Stifter des „Nobel-Preises", geb. Lehrgang zur Herstellung von Süßmost in Wilsdruff. Wir ernten jährlich große Mengen Obst, die nicht mit Vorteil im Hande! verwertet werden können. Auch vor der Ernte schon sammeln sich erheblicheMengenFallobst an. Wohin damit? Diese Ernteteile lassen sich durch Süßmostbereitung sehr gut zu einem brauchbaren und wohlschmeckenden Erzeugnis verarbeiten, das unter Umständen mehr Nutzen bringt als die Ernte erstklassigen Obstes. Denken wir vor allem auch an das Beerenvbst. Bisher war die Verarbeitung zu Wein das übliche. Aber diesen können wir schon nicht unseren Kindern geben. Und doch wünschen wir gerade für sie im Sommer ein erfrischendes Getränk. Wir besitzen es in Süßmost! Seit den letzten Jahren hat er seinen Siegeszug angetreten und ist in aller Munde. Es ist der aus der Presse geflossene, keimfrei gemachte Saft von Früchten aller Art. In diesem Getränk ist der Fruchtzucker noch nicht durch die Gärung ausgegärt und zerstört worden. Kein teurer Zucker braucht zugesetzt zu werden. Diesen Vorteil wollen wir nicht gering einschätzen. Die Süßmostbereitung erfordert vom Rohstoff bis zum fertigen, haltbaren Getränk kaum einen halben Tag. Kein Raum ist nötig zur Aufstellung von Gärgefäßen. Keine Gärgesäße sind anzuschaffen, denn jede Flasche ist ver wendbar. Die Lagerung bis zur Genußreife erfordert nicht lange Zeit, sondern Süßmost ist sofort genußfertig. Es kann gar keinem Zweifel unterliegen, daß die Süßmostbereitung noch außerordentlich großeAussichten hat, wird doch dabei in kürzester Zeit ein alkoholfreies, schmackhaftes und nahrhaftes Getränk geschaffen, nicht durch Steuern belastet und besten Rohstoffe nicht vom Auslande bezogen werden müssen. Um allen Ge legenheit zu geben, die Süßmostgewinnung zu erlernen, veranstal tet der Bezirk. Obstbauverein Wilsdruff einen Lehrgang der Süßmostberestunz (siehe Inserat). Für Mitglieder und deren Angehörige ist die Teilnahme kostenlos, von anderen Teilneh mern wird nur ein geringer Unkostenbeitrag erhoben. Sie kön nen sich bei dem Vorsitzenden des Vereins, Lehrer Anders, Wilsdruff, w melden. „Der Hauptmann von Köpenick" in den Schützenhaus-Licht- spielen. Eines der erfolgreichsten und meistgespieltesten Büh nenstücke der letzten Theatersaison ist ohne Zweifel Carl Zuck mayers „Hauptmann von Köpenick", der nahezu über alle Bühnen des Reiches gegangen ist. Der Grund dieses Erfolges liegt wohl darin, daß durch das Genie des Dichters Zuckmayer der schon Historie gewordene Vorkriegsstoff uns erneut gegen wartsnah gebracht wurde. Es wird daher von allgemeinem In teresse sein, daß der aktuelle Stoff jetzt Gegenstand eines Ton films geworden ist, den der bekannte Regisseur Richard Oswald nach dem obigen Bühnenstück gedreht hat. Carl Zuckmayer hat selbst entscheidend am Manuskript des Films mitgearbeitet. Wie dem Theaterstück war auch dem Tonfilm in allen Orten ein außergewöhnlicher Publikumserfolg beschieden. Morgen Frei tag und am Sonntag nachmittags und abends ist der „Haupt mann von Köpenick" in den hiesigen Schützenhaus-Lichtspielen zu sehen. Der Stahlhelm^ Bund der Frontsoldaten, Bezirksgruppe Meißen, hielt am vergangenen Sonnabend in Meißen eine Füh- rersitzung ab, zu welcher die Ortsgruppen- und Kameradschafts führer vollzählig erschienen waren. Eingangs der reichhaltigen Tagesordnung streifte der Bezirksführer Kamerad Köhler zu- näW die gegenwärtige politische Lage und die Stellung der Stahlhelms hierzu. Ein kurzer Bericht über den letzten Neichs- frontsoldatentag in Berlin folgte, wobei hervvrgehoben wurde, daß hierbei die sächsischen Stahlhelmer besonders gut abge schnitten haben und von diesen wiederum der Bezirk Meißen. Das Winterprogramm, welches u. a. auch die Ausgestaltung der allmonatlichen Pflichtversammlungen enthält, wurde den Orts gruppenführern bekannt gegeben. Bei der Ausbildung der Iungsta-Leule machte der Bezirksführer u. a. auch die Mittei lung, daß der Iungstahlhelm nunmehr in den Verband Deut scher Jugend-Verbände ausgenommen worden ist. Die im Laufe der letzten Monate innerhalb des Bezirkes veranstalte ten Sammlungen für die Seldte- und Duesterberg-Spende ha ben ein fehr erfreuliches Ergebnis gehabt. Eine rege Aussprache erfolgte über die Einführung des Freiwilligen Arbeitsdienstes, wie er in verschiedenen anderen Bezirken bereits mit großem Erfolg getätigt worden ist. Auch in unserem Bezirk wird dem nächst ein Freiwilliger Arbeitsdienst durch die Ortsgruppe Meißen eingerichtet werden, wozu schon zahlreiche Anmeldungen vvrliegen. Auch an der Winterhilfe für seine arbeitslosen Kame raden wird der Stahlhelm tätigen Anteil nehmen. Verschiedene interne Angelegenheiten bildeten den Schluß der reichlich drei stündigen Verhandlungen. Schlageter-Eedenkkreuz-Weihe! Am kommenden Sonntag, den 23. 10. 1932, wird auf der Höhe des Galgenberges gegen-