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landesvarlellaa des MsWen Zentrums. In Dresden hielt die Sächsische Zentrumspartei einen außerordentlichen Landesparteitag ab, der nach Vor trägen von Dr. Vockel (Berlin) und Kantor Günther (Leutersdorf) über die politische Lage im Reich und die kommenden Gemeindewahlen in Sachsen eine Entschlie ßung faßte, in der die Schaffung einer Negierung ge fordert wird, die sowohl das Vertrauen des Reichspräsi denten als auch der Reichstagsmehrheit besitzt. Gemekndenot im Obererzgeblrge. Zahlreiche obererzgebirgische Gemeinden können die Unterstützungen nicht auszablen. Nachdem bereits vor einigen Tagen in einer Konferenz der obererzgebirgischen Bürgermeister in einer Kundgebung an Reich und Land dringend um rasche Hilfe gebeten wurde, da die obcrerz- gebirgischcn Gemeinden sich in einer trostlosen Lage be finden, konnte jetzt in einer Anzahl Gemeinden nur ein Teil der Wohlfahrtsunterstützung und die zusätzliche Un terstützung für Alu- und Kru-Empsänger überhaupt nicht ansgezahlt werden. In Milden au hatte dies eine Erwerbslosendemonstration zur Folge, die sich erst dann wieder zerstreute, als der Bürgermeister einer Deputation der Demonstranten versichert hatte, alles zu tun, nm die Mittel baldigst zu schaffen. Auch in den übrigen Ge meinden hofft man, den Rest bald zahlen zu können, doch steht bis jetzt noch nicht fest, woher die erforderlichen Mittel genommen werden sollen, da die Gemeinden samt und sonders vor leeren Kassen stehen. Listenverbindung der Linken bet den MMen Gemelndewahlen. Nach einer Mitteilung des Berliner Parteiorganes der SPD. hat die sächsische Sozialdemokratie beschlossen, bei den kommenden Gemeindewahlen eine Listenverbin dung mit den Kommunisten einzugehen. Nach dem Be schluß sollen außerhalb dieser Maßnahme keinerlei son stige Bindungen sür die Sozialdemokraten entstehen. Schmeling gegen Walker. Im Ausscheidungskampf um die Weltmeisterschaft im Schwergewicht standen sich in der Nacht zum Dienstag in der Long-Jsland-Arcna bei Newyork Max Schmeling und der einstige Weltmeister im Mittelgewicht Mickey Walker gegenüber. Der Kampf wurde zugunsten des Milchfonds veranstaltet, dessen Vorsitzende die Gattin des Zcitungs- konzernbeherrschers Hearst ist. Da der Vorverkauf zu diesem Kampf nicht richtig in Schwung kommen wollte, mußte er schon zweimal verschoben werden. Beide Kämpfer haben ihr Training in bester körperlicher Ver fassung abgeschlossen. Schmeling brachte gegenüber seinem Gegner durch seine Jugend und seine größeren Körperkräfte die größeren Siegesaussichten in den Kampf. Während Schmeling erst 26 Jahre alt ist, zählt sein Gegner bereits 35 Jahre. Schmelings Größe beträgt 183 Zentimeter, die Walkers nur 169; das Gewicht des ehemaligen Schwcrweltmeisters beträgt 86,5 Kilogramm, während Walker nur 79 Kilo gramm wiegt. Besonders wichtig für den Kampf ist die größere Reichweite Schmelings, die 193,5 Zentimeter beträgt, während Walker nur über 177,5 verfügt- Beide Kämpfer hatten in Reden, die sie vor dem Katnpf gehalten hatten, ihrer Zuversicht auf den Sieg Ausdruck gegeben; die öffentlichen Wetten standen 5:3 für einen Sieg Schmelings. Schmeling Sieger. Newyork. Vor 30 000 Zuschauern fand der Kamps statt. Bereits in der 1. Runde mußte Walker bis 6 zu Boden, erhob sich wieder und war bis zur 8. Runde ein ebenbürtiger Geg ner. In der 8. Runde wurde er dreimal zu Boden geschlagen und von Schmeling so zugerichtet, daß der Manager Walkers den Kampf aufgab. Walter. Schmeling. Lörle.Ksnüel^ z Amtliche sächsische Notierungen vom 26. September. Dresden. Bei sehr kleinem Geschäft wurden die meisten Kurse nahezu unverändert genannt. Unter anderem gewan nen Ditiersdorser Filz, Jndustriewerke Plauen und Retchel- bräu je etwa 3, Peniger Patentpapier und Braubank je 2 Prozent. Ferner verlangte man noch Kunstdrnck Niedersedlitz, Plauener Gardinen und Radeberger Exporlbierbrauerei. Kunst- anstalten Man büßten 2 Prozent ein. Festverzinsliche Werle änderlen sich nur unbedeutend bis auf 7proz. Retchsanleihe, die sich 2 Prozent erholten. Leipzig. Am Aktienmarkt war trotz geringer Umsätze die Tendenz gm behauptet. Böhme-Schokolade stiegen 7, Kasseler Jute 2 und Falkcnsteiner Gardinen 1 Prozent. Riquet wurden bei 1,5 Prozent Kurssteigerung gesucht. Poluphon und Leip ziger Baumwolle verloren je 1,25, Thür. Wolle 1 Prozent. Am Anlagemarkt war Interesse für Sachsenboden und Leip ziger Hypothekenpsandbnefe vorhanden. Leipziger Schlachtviehmarkt. Auftrieb: 171 Ochsen, 317 Bullen 236 Kühe, 154 Färsen, 311 Kälber, 1069 Schafe, 2603 Schweine. Preise: Ochsen 1. 31-34, 2. 25-30, 3. 22-25, Bullen 1. 28 bis 30, 2. 25-27, 3. 21-24, 4. 18-20, Kühe 1. 27-29, 2. 24 bis 26, 3. 20-23, 4. 14-19, Färsen 1. 30-33, 2. 25-29, Kälber 2. 44—47, 3. 40-43, 4. 34-39, 5. 25-33, Schafe 1. 30 bis 35, 2. 35—38, 3. 27—30, 4. 24—26, Schweine 1. 45, 2. 43 bis 44, 3. 42—43, 4. 40—41, 5. 37—39, 7. 34—39. Geschäfts gang: Rinder schlecht, das andere langsam. Chemnitzer Schlachtviehmarkt. Auftrieb: 179 Ochsen, 190 Bullen, 312 Kühe, 47 Färsen, 4 Fresser, 637 Kälber, 497 Schase, 2196 Schweine. Preise: Ochsen a) 1. 33—34, a) 2. 30—31, b) 1. 27—29, b) 2. 24-26, c) 20-23, Bullen a) 26-29, b) 23 bis 24, c> 20-22, Kühe a) 28—30, bl 22-26, c) 16-20, dl 10-14, Kälber b) 46-48, c) 42-45, d) 38-40, e) 30—35, Schase aj 1. und 2. 32—34, b) 28—30, c> 24—26, dl 20—22, Schweine a) 46—48, b) 44—47, c) 43—46, dl 42—44, el 39—42, g) 35—40. Geschäftsgang: Rinder schleppend, Schase schlecht, Kälber und Schweine mittel. Dresdner Produktenbörse 26. 9. 23. 9. 26, 9, 23, 9, Weizen 7? Nilo 205 — 21^ 205 - 21l Wetzen kl. Roggenkt. 9.4— 9.7 9,6—10,8 9.7—10.0 9,6—10,8 Roggen 73 Kilo lSS —164 l6 - 16b KaiferauS zuamehl 18.5—40,! 18,5—40H Winrergsl Sommergs 180-192 156 - 16- 1V '--192 Bäcker- mundmel 33,5-35,1 13,5—35,5 Haler, tnl NapS, K. lS2 — 138 W5 - 138 Weizen- nachmchl 21,0-22/ 21,0-22,5 Mai» Laplata Linqu. — — Inland- weizenm Tvpe 70 17,0—39. 37,0—39,0 Rotklee Trocken« schnitzel 9,00-9,2'. 9,00—9.20 Roggen mehl VI Tvpe 60 5 26,2 -27,2 26L-27.5 Zucker- schnitze! Kartoffel- flocken Futtermehl I2H—1ü,b 12,5—13,b Roggen mehl I Type 70 ?L Roggen- nachmebl l8,o-20,i > I Amtliche Berliner Notierungen vom 26. September. Börsenbericht. Die Ausführungen des ReichsernährungS- ministers auf der Tagung des Bayerischen Landwirtschafts rats fanden an der Börse eine befriedigende Ausnahme. Da am Rentenmarkt für die nächste Zeit klare Verhältnisse ge schaffen sind, zeigte der Markt ein festeres Aussehen. Die Aus führungen Herrrots vermochten die Tendenz nur vorüber gehend zu beeinträchtigen. Beachtung fand der Reichsbank ausweis, der einen weiteren, wenn auch nur geringen Zugang an Deckungsmitteln aufweist. Tagesgeld erforderte unver ändert 4^ Prozent. Im Verlaus war die Tendenz an den Aktienmärkten bei leichten Schwankungen und kleinem Geschäft gehalten. Der Privatdiskont blieb unverändert 3^/s Prozent. Devisenbörse. Dollar 4,20—4,21; engl. Pfund 14,55 bis 14,59;° holl. Gulden 169,18—169,52; Danz. 81,82—81,98; franz. Franc 16,48—16,52; schweiz. 81,13—81,29; Belg. 58,34—58,46; Italien 21,60—21,64; schwcd. Krone 74,68—74,82; dän. 75,52 bis 75,68; norweg. 73,28—73,42; tschech. 12,46—12,48; österr. Schilling 51,95—52,05; poln. Zloty (nichtamtlich) 47,10—47,30; Argentinien 0,904—0,908; Spanien 34,42—34,48. Produktenbörse. Für Weizen erfolgten Stützungskäufe und auch sonstige Deckungen. Die Preise lagen höher. Roggen vermehrt offeriert, wenig verlangt und schwächer, im Zeit handel gehalten. Gerste gefragt. Hafer schwer verkäuflich. Mehl unverändert. Die.Rede des Reichsernährungsministers übte vorläufig noch keinen besonderen Einfluß auf den Ge treidemarkt aus. Getreide und Olsaaten per 1000 Kilogramm, sonst per 100 Kilogramm in Reichsmark: 26. 9. 24. 9. 26. 9. 24. S. Weiz., märk. 212-214 210-212 Weizkl. f. Bln. 9,7-10,1 9,7-10,1 Pommersch. — — Roggkl. s. Bln. 8,5-8,9 8,5-8§ Rogg., märk. 159-161 160-162 Raps — — Braugerste 174-184 174-184 Leinsaat — — Sommergst. — — Erbsen, Vikt. 21,0-24,0 21,0-24,0 Futtergerste 167-173 167-173 kl. Speiseerbsen — — Wintergerste —— — Futtererbsen 14,0-17,0 14,0-17,0 Hafer, märk. 136-141 136-141 Ackerbohnen — — Pommersch. — — Peluschken —— — westpreuß. — Wicken 17,0-20,0 17,0-20,0 Weizenmehl Lupine, blaue — — per 100 Kg Lupine, gelbe — —— fr. Berl. vr. Serradelle — — inkl.Sack 25,5-29,7 25,2-29,7 Leinkuchen 10,3-10,5 10,3-10,5 Roggenmehl Erdnutzkuchcn 11,5 11,5 Per 100 kg Trockenschntzl. 9,2-9,5 9,2-9,5 fr. Berl. br. Soyaschrot 10,9-11,7 10,9-11,8 inkl.Sack 21,0-23,4 21,0-23,4 Kartofsclfl. 13,8-14,2 14,0-14,3 Kartoffelnotierungen. Weiße 1,20—1,30; gelbfleischige 1,30—1,50; rote 1,30—1,50; Odenwälder blaue 1,20—1,30. Preise in Mark per Zentner waggonfrei ab märkische Station. Fabrikkartoffeln für Stützungskäufe 9 Pfennig, im sonstigen Verkehr 7^—8 Pfennige pro Stärkeprozent frei Fabrik. Preisnotierungen für Eier. F. Deutsche Eier: Trinkeier vollfr. gestemp. über 65 Gramm 9,25, über 60 Gramm 8,75, über 53 Gramm 8,25, über 48 Gramm 7,75; frische Eier über 53 Gramm 7,75; aussortierte kleine und Schmutzeier 6. 8. Aus landseier: Dänen und Schweden 18er 8,75,17er 8,25,1514—16er 7,75, leichtere 7,25; Estländer 17er 8, 15)4—16er 7,50; Rumänen 6—6,50; Ungarn 6,25—6,50; Jugoslawen 6,25—6,50; Russen, normale 5,75—6,25; Polen, normale 5,75—6,25; kleine, Mittel und Schmutzeier 5,50—6. Sächsischs Mrischasisnachnchien. Abschluß der Angestellten Tarifverhandlungen der wefl- fächsifchen Textilindustrie. Der Verband von Arbeitgebern der westsächsischen Textilindustrie teilt mit, daß die Tarifverhandlungen zwischen den Arbeitgebern und den Gewerkschaften der kaufmännischen Angestellten zum Abschluß gekommen sind. Es wurde vereinbart, daß die zurzeit gültigen Gehalts sätze unverändert bis zum 28. Februar 1933 bestehen bleiben. Ein Aufrücken in eine höhere Gehaltsklasse kann jedoch in den Gruppen 1 bis 3 nur alle zwei Jahre erfolgen. Die heutige Nummer umfaßt 8 Seiten Verlag und Druck: Buchdruckerei Arthur Zschunke, Verlagsleitung: Paul Kumberg. Verantwortlich für die Schriftleitung: Hermann Lässig, für Anzeigen und Reklamen: A. Römer, sämtlich in Wilsdruff Versteigerung. Donnerstag, den 29. September 1932, vormittags 1l Uhr sollen in Wilsdruff 1. Klavier, 1 Schlafzim- mercinrichtung und verschiedene echte Möbelstücke öf fentlich meistbietend gegen sofortige Barzahlung ver steigert werden. Sammelpunkt 10,4b Uhr vormittags im Anmeldezimmer des unterzeichneten Amtsgerichts Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Wilsdruff. SWeuWs Wilsdruff Mittwoch, den 28. September, abends 8 Uhr 12.Prüfungskonzer1 der Städtischen Orchesterschule. Eintritt 40 Pfg. PrLfungokommifsar: Berg-Mufikdirektor Han« Teichmann, Halle a. d. Saale. Hierzu ladet herzlichst ein G. Philipp, Stadt. Musikdirektor Gasthof Sora N»ra«s«ige! Sonnabend, den 1. Oktober Guter Montag Gasthof Helbigsdi Voranzeige! Sonntag, den 2. Oktober Guter Montag Dienstag, den 4. Oktober 1932, abends punkt 8^ Uhr „Stadt Dresden" Vortrag „Her LsraksrerhsilS als lliliwrizrtlMsr" Redner: Herr Gaubildungsobmann Bolz-Leipzig Es ist Pflicht, diesen Vortrag zu besuchen. Der Vorstand. Von heute ab täglich frische« Schellfisch empfiehlt Paul Humpisch Musser EiMshm! Münz! aes Mannes Rede ist keines Mannes Rede, man soll sie hören alle beede. Der Iuugdeutsche" Lugt im Schaukasten Meitzner Mr OrMt Heiser , bet WechaMkerM-y ausvW KMffellesei? Jungdeutscher Orden Wilsdruff. lAng.an Geschäftsstelle d. Bl Auch in schlechten Zeiten gibt es ein Mittel, um eintretende Absatzstockungen zu beleben: das sind nachgewiesenermaßen allein die Zeitungs-Anzeigen! Warum? Weil der Leser, wenn er die Zeitung zur Hand nimmt, sie und damit auch den Anzeigenteil lesen will, also die Anzeigen sacht, im Gegensatz zu allen anderen Reklamen und Drucksachen, die die Käufer lesen sollen. Es gibt also lein besseres Mittel, als das in dem Wilsdruffer Tageblatt anzupreisen, was man zu verkaufen hat. Der Verstorbene bat 23 ^sakre in unseren Diensten Aestanäsn unck in seltener Irene sein 2^mt verwaltet. ^Vir vrercken ckem teuren Rntseblafsnen ein treues (Zeckenden bervabren. 'WilsZrutk, am 26. Leptembsr 1932. Oer Ltacltrat pW—— Mittwoch, am 28. September 1932, vormittags 11 Uhr sollen in Wilsdruff (Bieter sammeln am Gasthof zum „Weißer Adler") 1 Kufett (Nußbaum), 1 Ktanduhr und 1 Schlafrimmereinrichtnng (Schrank, 2 Betten, Waschtisch, Nachtschränkchen) öf fentlich versteigert werden. Uollftreckangsstelle des Finanzamts Nossen. Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme, die uns beim Heim gänge unseres lieben Entschlafenen, des Herrn Hermann Mar Schubert in so reichem Maße durch Wort und Schrift, herrliche Blumenspen den, Gesang, sowie freiwilliges Tragen und letztes Geleit zur ewigen Ruhestätte zuteil geworden sind, sagen wir allen unseren berÄichslrn vanll Besonderen Dank Herrn Pfarrer Nicolai für die Trostworte am Sarge und am Grabe. Dies alles hat unseren wunden Herzen wohlgetan. vir «ettrauernSen Hinterbliebenen. Blankenstein und Dresden-Kaditz, 27. September 1982. 24. Leptsmbsr 1932 ist unser trüberer 8etrieb8leiter ^08ek Naäle verstorben.