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Gustav-Adolf-Feier aus dem Lühener Schlachtfeld. Die Teilnehmer der Gustav-Adolf-Tagung begaben sich nach Lützen, wo am Gustav-Adolf-Stein auf dem Schlachtfeld eine eindrucksvolle Gedächtnisfeier stattfand. Prof. D. David Heinzelmann, der Vorsitzende des Halle schen Hauptvereins, wies auf die tiefe Symbolik hin, die darin liege, daß der Leichnam Gustav Adolfs auf der Heimreise nach Schweden eine Nacht hindurch auf Luthers Grab in der Wittenberger Schloßkirche geruht habe. Ober kirchenrat D. Rüdel (Ansbach) schilderte packend den Tag des Schlachtentodes des Schwedenkönigs. Das dankbare Gedenken Finnlands überbrachte der finnische Bischof D. Gummerus (Tammerfors). Zum Schluß der Feier, die von Gesängen des Leip ziger Universitätschores umrahmt war, legte Geheimrat Tk Dr. Rendtorff im Namen des Gustav-Adolf-Vereins einen mit den schwedischen Farben geschmückten Lorbeer kranz am Gedenkstein nieder. Verbilligte Eisenbahn-Fahrpreise für Zugendpflesevereine. Das Landeswohlfahrts- und Jugendamt teilt mit: Die nach dem Deutschen Eisenbahn-Personen-, Gepäck- und Expreßguttarif, Teil 1 8 11 E VUl den Jugendpflege vereinen für die Jahre 1931 und 1932 ausgestellten Be scheinigungen auf weißen Karten über die behördliche Anerkennung verlieren mit Ablauf des Jahres 1932 ihre Gültigkeit. Für die beiden folgenden Jahre 1933/31 wird bei Gewährung der SOprozentigen Fahrpreisermäßigung die Bescheinigung auf hellblauer Karte verlangt. Die Spitzenorganisationen sür Jugendpflege werden schon jetzt verständigt, damit sich die Vereine rechtzeitig um die neue Bescheinigung bemühen. Andernfalls können sie zu Be ginn des neuen Jahres die Fahrpreisermäßigung nicht in Anspruch nehmen. Der Führerausweis behält nach wie vor ohne Zeitbeschränkung Gültigkeit. Dabei ist jedoch zu beachten, daß der Führeräusweis seit l. April 1930 nicht mehr durch die Anerkennungsbehörde, sondern durch den Vereinsleiter ausgestellt wird unter Beglaubigung durch die Gemeinde- (Ortspolizei)-Behörde. Die alten, noch vom Landeswohlfahrts- und Jugendamt ausgestellten Führer answeise werden vom 1. Januar 1933 nicht mehr an erkannt. Die Leiden eines Kindes. Erschütternde Einzelheiten zu der Simbacher Kindertragödie. Wte gemeldet, war Ende voriger Woche die vierzehn jährige Schülerin Lempe nachts im Stadtpark schwerver letzt aufgefunden worden. Das Mädchen hatte sich vom Auge überfahren lassen. Die Aufklärung des Falles, ent- jüllt das traurige Los des Kindes. Es mußte in seinen freien Stunden Eier verkaufen. Als es nun vorige Woche licht gelang, alle 60 Stück abzusetzen, traute sich das Mäd chen nicht heim, verbrachte die Nacht im Stadtpark und fuhr früh mit dem Zuge nach Chemnitz, wo eine Tante den Rest der Eier kaufte. Als das Mädchen nach Limbach zurückkam, wurde es von verschiedenen Mitschülerinnen gehänselt und geängstigt. Die leichtsinnigen Mädchen er klärten, die Lempe möge sich nicht von der Polizei er wischen lassen, sie käme ins Zuchthaus. Infolgedessen traute sich das Mädchen überhaupt nicht mehr heim, 'rrte verzweifelt im Walde umher und warf sich schließlich vor einen Zug. Es liegt noch schwer verletzt im Kranken hause. Mim A ii! »M WW „Reichswehr marschiert/' Wer komponiert den besten Militärmarsch? Am 1. Oktober dieses Jahres veranstaltet die „Deutsche Musik-Premieren-Vühne in Dresden ihren zweiten Marsch-Komponiste.n-Wettbewerb, der diesmal der Ermittlung des besten neuen Militärmarsches gilt und unter der Devise steht „Reichswehr marschiert". Während sür die erste Premieren-Veranstaltung Reichspräsident von Hindenburg den Ehrenpreis gestiftet hatte, ist für den neuen Wettbewerb vom Reichswehrminister ein großer Silberpokal gestiftet worden. Die Musikmeister des Reichs heeres und der Marine sind von Heeresmusikinspizienten anfgefordert worden, sich an diesem Wettbewerb mit Kom positionen zu beteiligen. Unter dem eingegangenen Mate rial befinden sich ganz hervorragende Kompositionen, so daß der Wettbewerb ein interessantes musikalisches Er eignis werden wird. Aus Sachsens Gerichissäten. Verurteilung wegen Münzverbrechens. Dresden. Wegen Münzfälschung standen vor dem Land gericht der Arbeiter Lischke, der Arbeiter Schwarzbach und der Kraftwagensührer Unger. Alle drei sind vorbestraft, Swarzbach allein trotz seiner Jugend siebenmal. Wegen Gefährdung der Staatssicherheit wurde während der ganzen Verhandlungs dauer die Öffentlichkeit ausgeschlossen. Das Urteil lautete für Lischke wegen Geldfälschung, Betrugs und Rückfalldiebstahles auf zwei Jahre sechs Monate Gefängnis, sür Schwarzbach wegen Verbreitung von Falschgeld, Betrugs und Rückfall betrugs auf ein Jahr neun Monate, sür Unger wegen Geld fälschung und Betrugs aus sechs Monate Gefängnis. Je drei Monate wurde den Angeklagten angerechnet, da sie geständig waren. Als Manager der Sache galt Lischke. Er hatte vom März bis zur Festnahme im Juni Zweimarkstücke hergestellt, die den echten Stücken täuschend glichen. Da Unger, der ge mindert zurechnungsfähig ist und im Gefängnis zwei Selbst mordversuche unternommen hat, als Helfershelfer ziemlich schwerfällig war, zog Lischke Schwarzbach hinzu. Heitere Umschau Verfänglich. „Lieber Onkel! Zu Deinem Geburtstage sende ich Dir nebst den besten Wünschen diese Gansleber. Latz sie Dir wohlschmecken! Die Gabe ist zwar klein, aber sic kommt vom Herzen Deiner aufrichtigen Richte Ida!" Bündiger Bescheid. Ein Weinhündler übersandte einst dem englischen Staatsmann Lord Derby, der sehr an Podagra litt, eine Probe seines Kellers mit dem Bemerken, datz dieser Wein ein probates Mittel gegen des Lords Leiden fei. In einem späteren Schreiben bat er dann um einen Auftrag. Er erhielt darauf folgenden Bescheid: „Lord Derby hat den ge sandten Wein probiert, er zieht aber das Podagra vor." Praktisch. Wirt: „Ich habe nur mehr diese beiden Eck zimmer; dieses kostet zwei Mark, jenes drei Mark je Tag." — Fremder: „Warum dieser Unterschied im Preise sür zwei ganz gleiche Zimmer?" — Wirt: „Weil das eine Zimmer eine Uhr hat." — Fremder: „Ich sehe keine." — Wirt: „Dort drüben an der Kirche ist die Uhr." »Srlr - banürl. LttrtlGa« Amtliche sächsische Notierungen vom 20. September. Dresden. Bei nicht ganz einheitlicher Kursgestaltung blieb die Grundauffassung zuversichtlich. Albumin-Aktien gewannen 5, dgl. Genutzscheine 8,75, Reichelbräu und Kulmbacher Rizzi je 3. Dr. Kurv 2,5 und Münchberg, Mimosa sowie Siemens je 2 Prozent. Fritz Schulz büßten 4, Kunstanstalten May Z und Maschinen-Paschen 2 Prozent ein. Anlagewerte verän derten sich nur unbedeutend. Leipzig. Die Tendenz am Aktienmarkt war schwächer, ohne daß Material in nennenswertem Umfange abgegeben worden wäre. Schubert u. Salzer büßten 3 und Schneider 2 Prozent ein. Dagegen gewannen Bayrische Hypotheken 6, Halle-Zucker 1,5, Kraftwerk Auma und Chromo-Najork je 1 und Thür. Gas 0,75 Prozent. Auf dem Anleihemarkt waren die Veränderun gen ebenfalls geringfügiger Natur. Reichsanleihen hatten feste Tendenz, erzielten aber keine größeren Umsätze. * Amtliche Berliner Notierungen vom 2V. September. Börsenbericht. Die Börse setzte überwiegend schwächer ein. ilus allen Gebieten erfolgten weitere Kurskorrekturen nach rnten. Die Spekulation trat weiter als Abgeber auf. stuch das Publikum hatte überwiegend Verkaussorders erteilt. Tagesgeld erforderte noch unverändert 5)1 und nur vereinzelt 5°/s Prozent. Im Verlauf waren neue Kursrückgänge zu verzeichnen. Die Rückgänge erklären sich weniger aus dem Umfang der Abgaben als aus der mangelnden Aufnahme neigung. Die Spekulation nahm Blankoabgaben vor. Devisenbörse. Dollar 4,20—4,21; engl. Pfund 14,61 bis !4,65; holl. Gulden 169,23—169,57; Danz. 81,82—81,98; franz. Franc 16,49—16,53; schweiz 81,15—81,31; Belg. 58,31—58,43; Italien 21,61—21,65; schwed. Krone 74,92—75,08; dän. 75,72 bis 75,88; norweg. 73,53—73,67; tschech. 12,46—12,48; österr. Schilling 51,95—52,05: Argentinien 0,90—0,91; Spanien 34,37 Produktenbörse. Weizen sowie Gerste als auch Haser lagen bei kleinen Umsätzen und mangelndem Kaufinteresse ruhiger. Roggen war durch Stützung gehalten, auch am Lieferungsmarkt. Mehl lag ohne Anregung; Weizenmehl schwächer. Getreide und Olsaaten per 1000 Kilogramm, sonst per 100 Kilogramm in Reichsmark. 20. 9. 19. 9. Weiz., märk. 206-208 207-209 pommersch. — — Rogg., märk. 160-162 160-162 Braugerste 174-184 174-184 Sommergerste — — Futtergerste 167-173 167-173 Wintergerste — — Haser, märk. 136-141 137-142 pommersch. — — westpreutz. — -- Weizenmehl per 100 Kg fr. Bln. br. inkl. Sack 25,0-29,7 25,0-30,0 Roggenmehl per 100 Kg fr. Bln. br. inkl. Sack 21,3-23,6 21,4-23,7 20. 9. 19. 9. Weizkl. f.Bln. 9,8-10,2 9,8-10,2 Roggkl. f.Blu. 8,5-8,9 8,5-8,9 Raps — — Leinsaat — — Erbsen, Vikt. 21,0-24,0 21,0-24,0 kl. Speiseerbs. — — Futtererbsen 14,0-17,0 14,0-17,0 Ackerbohnen — — Peluschken — — Wicken 17,0-20,0 17,0-20,0 Lupine, blaue — — Lupine, gelbe — Serradelle — Leinkuchen 10,4-10,5 10,4-10,5 Erdnußkuchen 11,6 11,5 Trockenschntzl.- 9,2-9,5 10,9 Soyaschrot 11,9 11,9 Kartofselsl. 14,2-14,5 — Berliner Heu- und Strohnotierungen. Drahtgepretztes Roggenstroh <Quadratballen) 0,65—0,80; dito Weizenstroh (Quadratballen) 0,50—0,60, dito Haferstroh (Quadratballen) g,50-g.gg, dito Gerstenstroh (Quadratballen) 0,50—0,60, Roggenlangstroh (zweimal mit Stroh gekündet) 0,65—0,85, bindfadengepreßtes Roggenstroh 0,50—0,70, dito Weizenstroh 0,45—0,55, Häcksel 1,30—1,45, gutes Heu, gesund und trocken, erster Schnitt 1,90—2,25, Luzerne, lose 2,00—2,30, Trmothy, lose 2,10—2,40, Kleeheu. lose 1,90—2,20. Drahtgepreßtes Heu 40 Pfennig über Notiz. Tendenz: Stroh behauptet, Heu stetig. Berliner Magerviehmarkt. (Amtlicher Marktbericht vom Magerviehhof in Friedrichsfelde.) Schweine und Ferkelmarkt. Auftrieb: Schweine 185, Ferkel 749, Gänse 638 Stück. Verlaus: Langsames Geschäft, Preise gedrückt. Es wurden gezahlt im Großhandel sür Läuferschweine 4—5 Monate alt 28—42, Pölke 3—4 Monate alt 15—28, Ferkel 8—12 Wochen alt 12—15, dito 6—8 Wochen alt 10—12, dito bis 6 Wochen alt 8—10 Mark je Stück. Berliner Butternotierungen. 1. Qualität 111, 2. Qualität 101, abfallende Sorten 92 Mark per Zentner. Die heutige Nummer umfaßt 8 Seiten Verlag und Druck: Buchdruckerei Arthur Zschunke. Verlagsleitung: Paul Kumberg. Verantwortlich für die Schriftleitung: Hermann Lässig für Anzeigen und Reklamen- A Römer sämtlich in Wilsbrust Hs yikt kein „loses" Persill Persil K/Ä H«, Oriyinalpaekuny/ ^riecls 6a!ov Willi Mickel Verloble keslelsclorf 2l. 5eplember 1932 vresäen Ortsausschuß des Handwerks und Gewerbes für den Amtsgerichtsbezirk Wilsdruff. Montag, den 26. September, nachmittags 5 Uhr Sprechtag im „Adler". Tagesordnung: s) Eingänge und Mitteilungen, d) Jnnungsausschuß betr., c) Gewerbekammerwahlen, cl) Verschiedenes. Zahlreicher Beteiligung sieht entgegen Tchlichenmaier, 2. Vorsitzender. 4-5»Sitzer-Limoustne, Kilometer 2« Plennig Komme zu jeder Tages- und Nachtzeit. Fernruf Wilsdruff 119 I. Fehrmann. Wilsdruff, Meißner Straße 260. MsleigmiW M BMufe ° ÄLk" Iuliu» Ulbrich, Auktionator, Wilsdruff WeMMW in Schuhwaren f. Herren, Damen und Kinder, Lang- und Halbstiefet, Kord- und Lederpantoffel, Holzpantoffel, Holzschuhe. ÄMMM Bettwäsche, Hemden, Arbeitshosen, Schlosser- Anzüges Monats-Anzüge von 10 Mark an. »del aller Ma Sofas und Chaiselongues, sowie Holz- und Hand koffer, Uhren, Rucksäcke, Aktentaschen, schöne Bett- sedern und kompl. Betten. LeaM Mu. Meitze«, Görnische Gasse Nr. 2. i!ii!iii!i!i!!!iI!i!!iI!iiiilIIIU»IIllIIIIIMII» Lrnpkskls sd LsZsr: ^itropkosk» 2 Mtropboslrü 3 Nitnoplioslru 4 ^inmoniuk LiUkstivlLslott' 8upei' 8/12 iVni. 8uper 5/15 ^m.8up.ka.4/10/10 8up. Ln. 7/8/12 18o/g8»p6rxdo8pkut LnIisnlL, Kainit Psiomasmesij Lnoodoitmobl, rok unck entielmt VÜNKOkstli, Zem üblen usw. Icii b.tte um Bestellung unck ^bkolun^- ^uk Wunsck krei Klaus. MlisäruLk kernrul 5 unck 10 UllenckorL-kölirs- äork, fternrul 7 Noboru, Fernruf 388 Oem üoLdverebrten Lublikum empteklen wir rur Oeberkütirun^ Verstorbener nseb llem OresUner Krematorium ocker ^riellköken, sowie ?ur scbnsllsten llirekten iOeberküdruux nack unck von auswärts unsere neuxeitUcken krakt^vaAen, auek mit vornekm ausZestattetem Personen -Abteil rum Nitkakren kür 3 dis 4 Hinterbliebene. Uleickreitig bringen wir unser reickbaltiges Kager in Kieksrn- u. Lickenbolr:-, sowie (Aetall-Lärgen u. Hirnen in Stein u. Neigst in empkeblenlle UrinnerunA. Lestattunxs-Versiekerunx vresllon-^., -Vm See 26. Uernruk 20157, 20158, 28549 Erste Freitaler RaMlWcm mit Kxaltbetrieb n a eurt Siering Telephon Freital 2151 —Telephon Freital 215c liunst lausend MalMrde zu höchstem Tagespreis. Kei Uotschlachtungen mit Transportauto Tag und Macht zur Stelle. kmplevle ab Lager: Briketts- u. Stein kohle, Steinkohlen briketts, böhm.Vraunkohle, Hüttenkoks und Torfmull. 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