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Reichsiagswahl am 6. November. Endgültige Festsetzung durch den Reichs präsidenten. Amtlich wird mitgetcilt: Reichspräsident ».Hinden burg hat durch Verordnung bestimmt, das; die Neuwahl des Reichstags am 6. N o v e m b c r 1932 stattfindet. Die Neichsregierung beabsichtigt, in nächster Zeit mit einem Aufruf an die Öffentlichkeit zu treten, in dem sie zur Neichslagswahl am 6. November Stellung nimmt. Die Veröffentlichung des Aufrufs soll aber bis zur endgültigen Klärung der innenpolitischen Gruppierung aufgeschoben werden. Arbeiisbeschafsungspläne. Unter den Plänen, die auf Grund des allgemeinen Arbeitsbeschaffungsprogramms eine Rolle spielen, sind vor allem Kanalbauten und Flußregulierun gen zu nennen. So ist zunächst einmal geplant, mit den Mitteln des Arbeitsbeschaffungsprogramms den Mittel landkanal fertigzubauen. Weiter sollen der Dortmund- Ems- und der Rhein—Herne-Kanal verbreitert werden. Das Mündungsgebiet der Havel leidet seit Jahren unter den großen Überschwemmungen, weite Gebiete stehen vor der Gefahr, völlig zu versumpfen. Diese Gefahr soll durch umfassende Regulierungen abgewendet werden. Wichtige Arbeiten sind auch an der Oder zu leisten, wo es eben falls Gebiete gibt, die alljährlich durch Überschwemmungen schwer geschädigt werden. Außerdem soll angestrebt werden, das Flußbett so zu regulieren, daß die Schiffahrt das ganze Jahr genügend Wasser hat. Einen groß zügigen Plan hat Ostpreußen aufgestellt: es ist der Plan zur T r o ck e n l e g u n g des Frischen Haffs. Diese Pläne sollen schon so weit fertiggestellt sein, daß mit der Durchführung bald begonnen werden kann. Die Trocken legung würde einen ganz beträchtlichen Landgewinn er geben. Oie Aufgabe der Gewerkschaften. Auf dem Kongreß der Christlichen Gewerkschaften in Düsseldorf sprach Gewerkschaftssekretär Baltrusch üher die Krise, deren Gründe er auf die Kriegs- und Nachkriegs folgen zurücksührte. Der Unterverbrauch und die mangel hafte Organisation des Absatzes seien die grundlegenden Ursachen für die Gleichgewichtsstörung zwischen der Er zeugungsfähigkeit der Wirtschaft und der Kaufkraft breite ster Massen. Die Wirtschaft könne nicht durch einseitige Zollpolitik und durch autarkische Bestrebungen großagrari- jcher Kreise gehoben werden. Die Gewerkschaften ver wahrten sich aus arbeitsmarktpolitischen, devisenpolitischen und volklichen Gründen gegen Einfuhrbeschränkungen und Kontingentierungsmaßnähmen sowie gegen eine veraltete feudale Agrarwirtschaft, die die Existenz der Arbeiterschaft weiter einschnüre. Alle monopolistischen Unternehmungen müßten in erster Linie der Volksgesamtheit dienstbar und gemeinwirtschaftlich verwaltet, die Genossenschaften der Arbeitnehmer gefördert und selbständig in den Nahmen einer vernünftigen Wirtschaftsplanung eingeordnet werden. Eingehend befaßte sich Baltrusch mit der volkswirt schaftlichen Organstellung der Gewerkschaften, die die planvolle Betreuung des wichtigsten Erzeugungsfaktors, der menschlichen Arbeitskraft, durchzuführen hätten. Die schweren Eingriffe der Regierung Papen in das LohN- und Tarifwesen seien geeignet, das reibungslose Funktio nieren der Wirtschaft zu gefährden. Die Erringung und Erhaltung eines angemessenen Reallohnes und damit eine Stärkung der Kaufkraft sei eine der wesentlichsten Grundlagen für das Gedeihen der Wirtschaft Eine bessere Zusammenarbeit von Arbeitgebern und Arbeitnehmern sei eine wirtschaftliche Notwendigkeit. Die Gründung eigener Unternehmungen, vor allem der Genossenschaften, habe den Zweck, bei den Gewerkschaftsmitgliedern das Interesse für die Wirtschaft und ihre Bedeutung zu wecken. Die wirtschaftliche Stellung der Gewerkschaften sei in der Zeit der Wirtschaftskrise und der Präsidialregierung auf oas schwerste gefährdet. Sie müsse mit allen Mitteln gegen alle Einflüsse verteidigt und im Sinne öffentlich- rechtlicher Berufskammern ausgebaut werden. Die Ausführungen Baltruschs wurden mit starkem Beifall ausgenommen. Abschluß der Konferenz von Stresa. Einigkeit über den Schlnßbericht. Die Konferenz von Stresa ist abgeschlossen worden, nachdem der Bericht des Finanzausschusses in nichtöffent licher Sitzung gebilligt worden war. Die am Schluß des ausführlichen Berichts enthaltenen Empfehlungen weisen unter anderem auf Ne Notwendigkeit der Herstellung des Gleichgewichts der Haushalte sowie der Anpassung des Wirtschaftslebens an die durch den Preissturz und die Zurückziehung von Kapitalien geschaffene Lage der Länder Mittel- und Osteuropas hin. Zur Beseitigung der Devi senrestriktion werden direkte Verhandlungen zwischen den Gläubigern und Schuldnern empfohlen. Die Schuldner staaten sollen, um ihre Kreditwürdigkeit wiederherzustellen, möglichst bald zu einem Transfer der ausländischen kurz fristigen Kapitalien kommen, wobei die Gläubiger gegen über den Jnlandsgläubigern keine Benachteiligung er fahren sollen. Ferner wird die Errichtung eines Wäh rungsstützungsfonds oder eines Valutaausgleichsfonds empfohlen, zu dem sämtliche Staaten beisteuern sollen. Nach Kenntnisnahme des Berichtes legten die Ver treter der einzelnen Länder ihre Stellungnahme zu den Ver einbarungen nochmals ausführlich dar. Ministerialdirektor Poffe erklärte, daß Deutschland nach Kräften an dem Wiederaufbau Südosteuropas Mitarbeiten werde und daß es ja durch den Abschluß von Vorzugszollverträgen als eines der ersten Länder seine Hilfsbereitschaft kund getan habe. Unmöglich sei es Deutschland, über die Ge währung von Vorzugszöllen hinaus noch finanzielle Ver pflichtungen oder Garantien zu übernehmen. GllW Straßer im Wahlkampf. München, 20. September In einer Wahlversammlung der Münchner Nationalsozialisten im Zirkus Krone hielt Gre gor Straßer am Dienstag abend eine zweistündige Rede, in der er scharfe Kritik an der Negierung Papen übte und unter Hinweis auf die Abstimmung im Reichstag unter anderem aus führte: Die besten Anordnungen würden ergebnislos sein, wenn nicht ein großer Teil der Nation in freiwilliger Mitarbeit diese Gesetze durchzuführen bereit sei. Erst diese Mitarbeit des Böl kes mache die «Gesetze zu etwas lebendigem und Leben Erzeugen dem. Das Wirtschaftsprogramm Papens habe zwar die Idee der Nationalsozialisten hinsichtlich der produktiven Krediterwei terung übernommen, aber in der Durchführung sei Papen Sei tenwege gegangen, die zur Erfolglosigkeit führen müßten. Papen biete nicht Kredite zur sofortigen Auftragserteilung und Bezahlung, sondern überlasse diese Aufgabe den großen Unter nehmungen, wobei er übersehe, daß der Absatz der Erzeugnisse in keiner Weise gewährleistet sei. Er, Straßer, sei überzeugt, daß ohne jedes Währungsexperiment, ohne Binnenwährung, nur durch die Bereitstellung von ein paar Milliarden Mark Kredit die Frage der Ankurbelung der Wirtschaft gelöst werden könne, wenn die Maßnahmen nur richtig angestellt würden. Das Papensche Programm habe nur die Auswirkung, daß die Ban ken liquid würden. Durch die Arbeitsprämien würden nur die Unternehmungen belohnt, die bisher schon rücksichtslos abgebaut hatten. Der nationale Papen subventioniere in Wirklichkeit die internationalen Banken. Die Nationalsozialisten seien bereit, die Verantwortung zu übernehmen. Aber sie gingen in keine Regie rung, in der sie nicht die letzte Möglichkeit der Entscheidung hätten. Hungerblockade gegen SudetendeuWe. Der Verzwciftungskampf der Deutschen in Böhmen. Gegen die systematische „Organisation des Hungers", wie sie von den Tschechen in den sudetendeutschen Grenz gebieten betrieben wird, wandte sich eine in Deutsch-Gabel abgehaltene Versammlung der Gemeinde- und Bezirks vertreter aus den Bezirken Zwickau in Böhmen und Deutsch-Gabel. Fast alle Gemeinden sind am Ende ihrer finanziellen Kraft angelangt und nicht mehr imstande, die vom Staate nur unzulänglich unterstützten Arbeitslosen — in Zwickau allein 3000, in Deutsch-Gabel 1000 — zu er halten, können aber auch nicht länger untätig bleiben, wenn sie nicht wollen, daß der kommende Winter zu einer Katastrophe schwerster Art führt. In der Besprechung, die mit Rücksicht auf das herrschende Bcrbotsrcgime als geschlossene Versammlung geführt werden mußte, wurde von den einzelnen Rednern immer wieder betont, daß nur der Weg der Selbsthilfe übrig bleibe. Die Politik der Tschechen laufe auf nichts anderes hinaus, als die deutschen Randgebiete dem Hunger prciszugcbcn. Man begünstige die tschechischen Bezirke, um dort Ruhe zu halten, damit man die Deutschen um so sicherer treffen könne, nicht nur die Arbeiter, sondern auch die kleinen Gewerbetreibenden. Bei Straßenarbeiten zum Beispiel, wie sie in den beiden Bezirken durchgeführt wurden, sanden nur Tschechen Beschäftigung. Das Los der deutschen Ar beitslosen, die von Tag zu Tag mehr herunterkommen, sei erbarmungswürdig. Dagegen werden die Grenzgemein- ven mit Gendarmen angepsropst. die sich als die Herren aufspielen, und für die die Gemeinden die Einguartie- rungskosten zu tragen haben. Die Bezirksvertreter sind vollständig machtlos — es gibt nur noch eine Scheinautonomie der Bezirke. Es wurde nach Annahme einer Entschließung, die For derungen wirtschaftlicher, sozialer und nationaler Natur enthält, ein zehngliedriger Exekutivausschuß gewählt, der unter Hintansetzung aller Parteiunterschiede und durch Zusammenfassung aller Kreise der Bevölkerung weitere Schritte zur Überwindung des bevorstehenden Notwinters einleiten soll, tim — wenn die Regierung auch weiterhin untätig bleibt — die ganze Volkskraft im Kampfe um diö wirtschaftliche und nationale Behauptung einzusetzen. Oie Kinanznöte -er Großstadt. Oberbürgermeister Dr. Külz über die Lage Dresdens. In der ersten Stadtverordnetensitzung nach der Som merpause nahm unter anderem auch der Dresdner Ober bürgermeister Dr. Külz das Wort zu Mitteilungen M r die Finanzlage der Stadt. Er führte hierbei aus: Die Finanzlage werde infolge der wachsenden Erwerbsluse.r- lasten und der mangelnden Reichshilse immer an gespannter. Es ließe sich mathematisch genau der Tag berechuen, wo die Stadt nicht mehr in der Lage sei, die absolut dringenden Verpflichtungen zu erfüllen. Die Ziffern der Wohlfahrtserwerbslosen seien in den letzten Monaten weitergestiegen, nicht aber in der gleich.n Weise die Reichshilfe. Es fei dringend zu hoffen, daß das Reich in den Wintermonaten das halte, was es ver sprochen habe. Auch die Zusage, die kurzfristigen Schulden der Gemeinden in langfristige umzuwandeln, habe das Reich bisher noch nicht erfüllt. Er habe daher der Reichs regierung vorgeschlagen, für diesen Zweck langfristige Goldobligationen herauszugeben und die Tilgung der kommunalen Obligationen aus zwei bis drei Jahre auszusetzen. Dadurch würde die größte finanzielle Spannung beseitigt werden. Bei den sächsischen Gemeinden lägen die Verhält nisse allerdings besonders schwer, da sie insolge der Struk tur der Nealsteuern eine Mindereinnahme gegenüber den preußischen Städten hätten. Vorher wurden die Anträge, in denen die Aufhebung der Notverordnungen der Reichsregierung gefordert wird, mit 40 gegen, 13 Stimmen der schlechtbesetzten bürgerlichen Seite angenommen. Schuh der Ernte. Wie der Amtliche Preußische Pressedienst mitteilt, zeben Klagen über Beeinträchtigung der Ernte, ins besondere der Kartoffelernte, durch Diebstähle in ver schiedenen Landesteilen, besonders in der weiteren Um gebung von Großstädten, dem Minister des Innern Ver anlassung, den Polizeibehörden seinen Runderlaß vom 17. September 1931 in Erinnerung zu bringen, in dem die Polizeibehörden ersucht werden, dafür zu sorgen, daß die aus dem Felde stehenden oder schon eingeernteten Feld- jrüchte vor dem Zugriff radikaler Elemente geschützt werden. In den Orten mit staatlicher Polizeiverwaltung, in oenen der Feld- und Flurschutz zu den Aufgaben der Gemeindepolizei gehört, soll die staatliche Polizei die Ge- meindepolizeibeamten hierbei unterstützen. Der Minister ersucht die Polizeibehörden, dieser für die allgemeine Lolksernährung bedeutsamen Frage erhöhte Aufmerk samkeit zuzuwenden. Fallschirmabsprung aus rzo» Meter. Der bisherige Weltrekord weit überboten. Die deutsche Fallschirmpilotin Frau Lola Schröter Görlitz hat in Kiel den bisherigen Weltrekord im Fall- fchirmabspringen weit überboten. Mit einem Wasserflug zeug ließ sich Frau Schröter in eine Höhe von 73V0 Meter bringen und sprang dann westlich von Kiel ab. Die Fall zeit betrug 28 Minuten, die unter dem Fallschirm zurück gelegte Strecke 45 Kilometer. Die Landung erfolgte in Hohenberg, 22 Kilometer von Kiel entfernt. Frau Schröter hat damit den bisherigen Weltrekord der Rumänin Brascu von 6000 Meter gedrückt. Der deutsche Fallschirmhöhenrekord wurde bisher von Georg Resch-Würzburg mit 5100 Meter gehalten. 14 Todesopfer emes Sturmes auf den Vahamamseln. Zerstörte Städte. Beim englischen Kolonialministerium ist ein amt licher Bericht des Gouverneurs der Bahamainseln über den Wirbelsturm eingegangen, der die Inselgruppe am 5. September heimsuchte. Auf der Insel Aleaco, wo der Sturm eine noch nie dagewesene Geschwindigkeit erreichte, wurde die Stadt Green Turtle Cay vollkommen und die Stadt Hopetown teilweise zerstört. Ferner wurden die Ortschaft Bluff Point und zwei andere Siedlungen ver nichtet. Die Zahl der Todesopfer beträgt 14, die der Verwundeten 60 bis 70. Wilsdruff, am 21. September 1932. Merkblatt für den 22. September. Sonnenaufgang 5'° I Mondaufgang Sonnenuntergang 17°° I Monduntergang 14" 1862: Aushebung der Sklaverei durch Abraham Lincoln. Immer Rebhuhn? Es ist Reb Huh »zeit. Man mag hinkommen, wo man will — überall wird, sooft vom Essen die Rede ist, das Rebhuhn zitiert, das Rebhuhn in allen erdenklichen Aufmachungen, mit dem naturnotwendig dazugehörigen Sauerkohl oder Weinkraut oder auch mit Linsen oder sonstwie, je nach Geschmack und Landessitte. Selbst in kleineren Gaststätten steht dieses vortrefflichste aller Feld hühner jetzt als große Nummer auf den Speisekarten, teils als großes Ganzes, teils als halbe Portion, und auch in Privathaushalten, die es sich einigermaßen leisten können, kommt in diesen Septembertagen das Rebhuhn hin und wieder einmal als Sonntagsbraten auf den Tisch. Hat man Glück, so ist das Rebhuhn jung und schmackhaft, hat man aber, wie das leider oft vorkommt, Pech, so ist das Rebhuhn uralt und steinhart und zäh, so daß man sich die Zähne daran ausbrechen kann. Das ist eben Schicksal! Viele Hausfrauen behaupten, daß sie an gewissen sicheren Merkzeichen ein altes von einem jungen Rebhuhn un bedingt unterscheiden können, aber so unbedingt soll man sich nicht daraus verlassen, denn im Topfe oder in der Pfanne erweist es sich oft ganz anders, als man das erwartet hatte. Grundsätzlich ist zu sagen, öaß das Rebhuhn ein Genuß nicht nur für Feinschmecker, sondern auch für ganz gewöhnliche Menschenkinder ist. Es hat Freunde in allen sozialen Schichten, nur daß es sich eben nicht jeder gönnen kann, weil es immerhin zu den kostspieligeren Hühnern gehört. Als Heinrich IV. von Frankreich eines Tages dekretierte: „Ich wünsche, daß Sonntags jeder Bauer sein Huhn im Topfe hat!", hat er bestimmt nicht das Rebhuhn gemeint, schon darum nicht, weil das Rebhuhn nicht das ganze Jahr hindurch zu haben und an ganz bestimmte gesetzliche Bedingungen geknüpft ist. Man darf es, wie jedermann weiß, nicht permanent schießen, weil es sonst wahrscheinlich zu rasch ausgerottet würde. Im übrigen hätte derselbe Heinrich IV. wohl selbst nicht ohne Unter brechung Rebhuhn essen mögen. Von ihm stammt auch das berühmt gewordene Wort: „Doujours psrärix!", was „Immer Rebhuhn!" bedeutet. Er wollte damit nicht sagen, daß er immer Rebhuhn essen möchte, sondern daß man sich selbst an Rebhuhn „über"essen könne, wenn man es dauernd vorgesetzt bekomme. Übersättigung, selbst mit den köstlichsten Genüssen, ist immer von übel. Aber es ist nicht zu befürchten, daß uns Heutigen so was mit dem Rebhuhn passiert, denn erstens ist, wie gesagt, sein Platz auf den Speisekarten nur für kurze Fristen, für wenige Wochen bemessen, und zweitens hätten wir, wie gleich falls schon gesagt, leider nicht Geld genug für „immer Rebhuhn"! * Schulfrei zu Hindenburgs Geburtstag. Wie der Amtliche Preußische Pressedienst mitteilt, hat der mit der Wahrnehmung der Geschäfte des preußischen Ministers für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung be auftragte Staatssekretär Dr. Lammers an die Provinzial schulkollegien und die Negierungen folgenden Erlaß her ausgegeben: „Zur Feier des 85. Geburtstages des Herrn Reichs präsidenten von Hindenburg bestimme ich, daß am 1. Oktober oder, soweit dieser Tag in die Ferien fällt, am letzten Schultage der Unterricht ausfällt." * Verabschiedung des Kolonnenführers Birkner von der Frei willigen Sanitätstölonne vom Noten Kreuz. Im „Adler" fand gestern abend eine Versammlung der Kolonne statt, die von Dr. Nitsche als Vorsitzenden eröffnet und geleitet wurde. Er be grüßte zunächst den Vorsitzenden des Zweigvereins vom Roten Kreuz, Schuldirektor Thomas, und die fast vollzählig er schienenen Mitglieder der Kolonne. Unter Eingängen wurde dann bekanntgegeben eine Einladung zur Teilnahme an einem Easschutzkursus in Dresden, sowie ein Abschiedsschreiben des Bezirksinspizienten Stadtmedizinalrat Dr. Geyer-Dresden, der bedauerte, daß er nicht persönlich anwesend sein konnte. Als Punkt 2 stand die Verabschiedung des Kolonnenführers Hein rich Birkner auf der Tagesordnung. Dazu nahm zuerst Schuldirektor Thomas als Vorsitzender des Zweigvereins das Wort, wobei er ausführte, daß der Zweigverein an allen Vorgängen in der Kolonne den wärmsten Anteil nehme. Und wenn sich diese heute versammelt habe, um ihren verdienten Führer Birkner zu verabschieden, dann dürfe auch der