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Eine Million Menschen in Hungersnot. In einem Bericht des überschwemmungshilfsaus- schusses wird die Zahl der infolge der Überschwem mung in der Nordmandfchurei in Hungersnot befindlichen Menschen aus eine Million angegeben. Der finanzielle Verlust wird auf rund die Hälfte der gesamten normalen Ausfuhr der Mandschurei geschätzt. Die Täler des Sungari- und Nonnistromes und andere Flüsse im Gebiet zwischen Charbin und Tsitsikar stehende Tausende won Kilometer weit unter Wasser. Infolge der großen Not hat sich das Banditenunwesen außerordentlich aus gedehnt, so daß viele Städte zur Selbstverteidigung schreiten. Lustgeschäfte mit Millionen Neue Enthüllungen über Kreuger. Die Kreuger-Überraschungen sind immer noch nicht zu Ende. Aus dem Bericht der Kreuger-Abteilung der Stock holmer Kriminalpolizei ergibt sich eine Reihe phantasti scher Betrügereien bei der holländischen Tochtergesellschaft Kreuger L Toll. Dieses Unternehmen scheint überhaupt der Mittelpunkt der ganzen Schwindeleien gewesen zu sein. Durch Käufe und Verkäufe, die in Wirklichkeit nie mals stattgesunden haben, wurden hohe Millionengewinne errechnet und in die Bilanzen eingesetzt. Bei den Luft geschäften handelt es sich um Beträge von Hunderten von Millionen Kronen; in einem Falle wurde ein Aktien verkauf in Höhe von 150 Millionen Kronen abgeschlossen, ohne daß der Käufer der Aktien angegeben wurde. Die wirklich vorhandenen Werte nahm Kreuger an sich, wäh rend die holländische Gesellschaft die „Ziffern" bekam. Die Stahlhelmbundesführer beim Reichskanzler. Berlin. Der Reichskanzler empfing in Anwesenheit des Reichswehrministers die Bundessührer und andere Mitglieder des Stahlhelm. An den Empfang schloß sich ein Frühstück an. Die vom Saargebiel zum 13. Reichsfrontsoldatentag nach Berlin entsandten Mitglieder des Stahlhelm wurden in der Reichskanzlei dem Reichskanzler vorgestellt . Auf der Rückfahrt vom Stahlhelmtag verunglückt. Haynau. Ein vom Stahlhelmtag in Berlin kommender Kraftwagen stürzte infolge Reifenschadens um. Die Frau des Besitzers, eines Schweidnitzer Arztes, war auf der Stelle tot. Drei andere Insassen kamen mit leichten Verletzungen davon. Blutige Saalschlacht bei Lüneburg. Lüneburg. In der Ortschaft Barendorf kam es bei einem Ernteball zu einer schweren Schlägerei zwischen national sozialistischen und andersdenkenden Festteilnehmern, wobei es eine größere Anzahl Verletzter gab. Hohe spanische Offiziere in die Strafkolonie eingeliefert. Madrid. General Garcia de la Herran und Oberst Infante wurden in die Strafkolonie von San Miguel de los Reyes eingeliefert. General de la Herran wurde bekanntlich im Anschluß an die letzten Aufstände in Spanien zu lebensläng lichem Zuchthaus und Oberst Infante zu zwölf Jahren Zucht haus verurteilt. Nach der Erledigung der üblichen Formali täten und Übergabe sämtlicher persönlichen Gegenstände wurden beide in die Zellen Nr. 18 und 24 eingeliefert, die sie nunmehr nur noch für wenige Stunden am Tage verlassen werden. General Tschangtschungtfchang ermordet. Peking. Der chinesische General Tschangtschungtfchang, der frühere Gouverneur der Provinz Schanmng, ist in Tsinanfu ermordet worden, als er sich aus dem dortigen Bahnhof von Freunden verabschiedete. Im chinesischen Bürgerkrieg im Jahre 1925 war Tschangtschungtfchang einer der erfolgreichsten Führer. Hum Hauptmann befördert wurde der Europaflug-Sieger Zwirko-Polen, der in seiner Heimat einen überaus herzlichen Empfang hatte. Die beaeistcrte Menge brachte Zwirko nnd seinen Begleiter auf Schultern vom Flugzeug zum Flughafen gebäude. 'In den Straßen Warschaus jubelten ihnen Tausende wrer Landsleute zu. Einen neuen Flug-Weltrekord stellte in Cleveland (USA.) der Amerikaner Doolittle in der Kategorie der Landslugzeuge mit 472 Stundenkilometer auf und verbesserte damit den bis herigen Rekord des Franzosen Bonnet mit 448,1 Stunden kilometer. Neues surHer Äelt j Von einem Lastauto überfahren. In Kufstein ist der 65 Jahre alte Generaldirektor Ingenieur Dr. Maier aus Dortmund vor dem Bahnhof von einem Lastauto überfahren worden. Er wurde mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht, wo er kurze Zeit darauf ver starb. ' Zwei Tote, sechs Schwerverletzte durch Verschüttung. Beim Bau einer Schleuse bei Limoges ereignete sich ein schwerer Unglücksfall. Durch einen Erdrutsch wurden acht ausländische Arbeiter verschüttet. Sie konnten erst nach vieler Mühe geborgen werden. Zwei von ihnen waren jedoch auf der Stelle getötet worden, während sechs andere mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert werden mußten. Bei einigen von ihnen hat man jede Hoffnung aufgegeben. Schweres Unglück bei einem Motorradrennen. Bei den Motorradrennen in Onsala bei Gotenburg ereignete sich ein schweres Unglück. Zwei Motorräder stießen zu sammen. Durch den Anprall wurde ein Motorrad in die Zuschauermenge geschleudert. Mehrere Personen wurden verletzt. Eine Person starb sofort, während eine zweite so schwere Verletzungen erlitt, daß sie kaum mit dem Leben davonkommen wird. Einer der Motorradfahrer trug schwere Verletzungen davon. Schweres Einsturzunglück infolge Hochwassers. Im amerikanischen Staat Texas hat sich infolge Hochwassers des Rio Grande ein schweres Einsturzunglück ereignet. In Laredo stürzte die Eisenbahnbrücke über den Rio Grande plötzlich ein und riß zahlreiche Amerikaner und Mexikaner, die von der Brücke aus das Hochwasser beobachteten, mit in die reißenden Fluten. Man rechnet damit, daß wenig stens zwanzig Personen den Tod gefunden haben. Das Unglück ereignete sich vor Tausenden von Zuschauern. Bei der Rettung eines Neliquienschreins schwer ver letzt. In Eibingen bei Rüdesheim brach in der Nacht im ehemaligen Kloster ein Großfeuer aus, das sich auch auf die Hildegardiskirche ausbreitete. Die alte Klosterkirche von Eibingen birgt Reliquien der heiligen Hildegard, die in einem wertvollen Schrein ausbewahrt werden. Bei dem Versuch, diesen Schrein zu retten, wurde ein Postbeamter schwer verletzt. Die Kirche selbst ist vollständig aus gebrannt. Dagegen konnte der Schrein gerettet werden. Die vier großen Glocken sind geschmolzen. Sprengstoffrxplosion am Lagerfeuer. Eine Gruppe Pfadfinder lagerte im Kelsterbacher Wald bei Frank furt a. M. Nachdem die jungen Leute ein Feuer an gezündet hatten, warfen sie Sprengkapseln, die sie vorher in einer Schneise gefunden hatten, in die Flammen. Dabei kam es zur Explosion. Der am Feuer stehende 17 Jahre alte Hans Stiffke aus Frankfurt a. M. wurde durch ein Sprengstück, das ihm in die Brust drang, getötet. Beim Kartenspiel erstochen. In Gelsenkirchen-Buer kam es zu einer schweren Bluttat. Die Bergleute Otto Lange und Warazin spielten miteinander Karten und ge rieten dabei in Streit. Im Verlauf des Streites zog Lange ein Messer und versetzte seinem Kollegen einen Stich in die Herzgegend, an dessen Folgen Warazin nach kurzer Zeit starb. Zwei Todesfälle durch Wurstvergiftung. Unter schweren Vergistungserscheinungen erkrankten inVraun- schweig der Reichsbahnassistent Willi Jllers und seine sämtlichen Familienangehörigen. Sie wurden ins Kranken haus eingeliefert; Jllers und sein 13jähriger Sohn erlagen kurz darauf der Vergiftung. Eine Familienangehörige liegt noch schwer danieder, während die übrigen Erkran kungen einen leichteren Verlauf nehmen. Es besteht der Verdacht, daß Wurstvergiftung vorliegt. „I-issrglsnr" s6stringisrt üss l-jsLr.o.b.si-riebt äss vom V/sscbsn sukgsquollsns Uom sckmsll vusäsc russmmsn, soäsk es glatt uncl kein, süskf uncl elastisch viw. „blssi-glsnr" eckslten Lis mit jsclsm veiken Leute! Lctvvscrkopf-Lcbaum- pon, dem milden Hosi-pflsgsmittsI und suck mit dem bocbvsctigsn, bosmstisck wirksamsten Lcbwai-rkopt-Lxtrs. Luc Llondinsn „Lxtrs-Lionä", die suftisllsnds Lpsrisl-Lortel kicht nn Dunkel. Skizze von F r a n z C i n g i a. Der Ches der Personalabteilung steht schlecht gelaunt «kS seinem Schreibtisch und betrachtet kritisch ein Briefblatt. Nm ab und zu wirft er einen kühlen Blick auf den Angestelltem Carlsen. „Ihr Gesuch wird keinen Zweck haben, Herr Carlsens sagt er endlich. „Die Direktion selbst veranlaßt den Abba«, nicht ich, und Herr Direktor Ummendorf wird keine Lust zeigen, Sie in dieser Angelegenheit zu empfangen." „Was bleibt mir dann?" Sorgenschwer kommt diese Frag« Carlsens Lippen. Der Chef zuckt die Achsel "ud gibt dem Gesicht einen Ausdruck des Bedauerns. „Leider nichts anderes als das Los vieler Mitmenschen. Trösten Sie sich mit diesen. Vorerst bekommen Sie ja di« Unterstützung, und wenn später die Geschäftslage besser ist können Sie wieder vorfprechen." Carlsen wagt noch einige Bemerkungen über seine Fa milie, erwähnt auch die mündlichen Zusicherungen, die ibm die Direktion seinerzeit bei der Anstellung machte. „Lassen Sie das", fährt ihm der andere unwirsch inS Wort, „mündliche Zusicherungen sind in der jetzigen Zeit ohn« Geltung. Wenn Sie aber glauben, die Direktion hörte darauf, dann versuchen Sie Ihr Glück. Ich habe jetzt keine Zeit mehr. Wortlos und bedrückt von dem schweren Schatten der Zeit geht Carlsen wieder an seine Arbeit, während ihm der Chef fast schadenfroh und zufrieden lächelnd nachblickt. An den Auszahlungsschaltern der Bank herrscht während der Vormittagsstunden ein lebhafter Verkehr. Boten kommen und gehen. Mappentragende, würdevoll und scharf blickende Männer empfangen Lohngelder für ihre Firmen. Carlsen, der heute in Vertretung eines verhinderten Kol legen die Beträge für seine Firma in Empfang nehmen muß, bringt sorglich die letzten tausend Mark in der Mappe unter. Dabei verirren sich seine Gedanken unmerklich. Eine geheime Verbitterung überfällt ihn, und er denkt an die kommende Zeit, die für ihn und die Seinen einer dunklen Wolke gleicht, die kein Sonnenlicht durchläßt und kein Himmelsblau. Nur Sorge, vielleicht bittere Not und vergebliche Suche nach Arbeit ist seine Zukunft. Und hier ist soviel Geld in der Mappe. Nur einen kleinen Teil davon besitzen, und ihm wäre geholfen. Ueber sich selbst erschrocken, weist Carlsen diese Anfechtung weit von sich und verschließt die Mappe ordnungsgemäß. In das leise Geräusch fällt plötzlich vom Eingang her ein wilder, zweistimmiger Ruf: „Hände hoch!" Eine plötzliche Stille lastet schwer und unheildrohend. Und ist nur sekundenlang durch das Fallen eines Geldstückes unter brochen, das unbekümmert um schußbereite Waffen einem jungen Mann vor die Füße rollt und von diesem sicher auf gehoben worden wäre, wenn ihn die Angst nicht gelähmt hätte. Einer der Räuber eilt auf Carlfen zu; der preßt aber seine Mappe mit aller Kraft unter den Arm und ist entschlossen, sie zu verteidigen. Der Schrei einer Frauenstimme zerreißt die Stille. Alarmglocken schrillen hell und dringend. Aus vielen kleinen Oeffnungen einer Leitung zischen fauchend dünne Nebelpfeile in den Raum, die sich schnell zu dicken Wolken ballen. Carlsen hört ein paar wilde Wortbrocken, fühlt er schauernd ein kaltes Eisen ganz nah. Da schlägt er blitzschnell, fast unbewußt, den rechten Arm hoch. Ohne Ziel wettert der Schuß. Als Carlsen das Handgelenk des anderen packt und in höchster Anstrengung drückt und umklammert, schickt der zweite eine Kugel herüber. Aber Carlsen spürt nichts. Er weiß nicht, wo es ihn getroffen hat. Seine Hand ist wie ein Schraub stock und läßt nicht los. Und mit übermenschlicher Kraft drückt er die Geldmappe an sich. Plötzlich schnellt der andere Raubgenosse auf einen Schalter zu und greift nach einer Geldrolle. Stürmt mit fliegender Hast hinaus. Nun kommen die Umstehenden Carlsen zu Hilfe und schlagen auf den Räuber ein. Das Weinen einer Frau durchzittert den dunstigen Raum. Dann erscheint im Eiltempo die Polizei. Eine tiefe Erschöpfung umfängt Carlsen, seine Gestalt knickt fast zusammen, während ein nervöses Zittern seine Arme durchrieselt. Allmählich fühlt er, wie in seiner linken Schulter ein Schmerz zu brennen beginnt und wie eine eigenartige Wärme sich verbreitet. Aber in dieser Müdigkeit, der er mehr und mehr verfällt, hat er doch ein Helles Empfinden der Freude, daß er seine Geldmappe vor jedem Zugriff bewahrt hat. Eine Weile nachher wird er von jeder weiteren Sorge enthoben. Zwei von der Firma herbefohlene Angestellte übernehmen die Mappe und bringen den verwundeten Carlsen in die Obhut seiner Familie und des ArUes. kUssdstfl Koman von IVIoi-gseots Anksimsnn Lopxrigbt bv ölurtin ksuebtwangsr Halls (Laale) s40 Alles Blut war mit einem Male aus Elisabeths Gesicht gewichen. Sie stöhnte auf. Er war nahe an sie heran getreten, hatte ihre Hand ergriffen. „Antworten Sie mir! Waren Sie Lamperts Modell?" „Nein, nein, nein!" Wie ein Aufschrei kamen diese Worte aus Elisabeths Mund. Schluchzend sank sie aus -einen Stuhl. „Ich schwöre Ihnen, Herr von Eckertsburg, ich habe das Bild erst gesehen, als es fertig war. Wohl vatte Lampert mich gebeten, ihm zu sitzen. Ich habe diese Bitte abgelehnt. Erst an jenem Atelicrfest bekam ich das Bild zu sehen. Ohne mein Wissen Hal er es geschaffen ..." Sie konnte nichi mehr weiterreven, Tränen erstickten ihre Stimme. Regunglos stand Eckertsburg da, schaute uuf das Mädchen herab. Es war kein Wunder, daß dieses Geschöpf einen Maler bezaubert hatte. Wenn es nur nicht gerade Elisabeth Pfilipp gewesen wäre! Als er am Vormittag den Maler ausgesucht, hatte er ihn vor diesem Bild gefunden. Er war hinzugetrcten. Das Blut war ihm zu Kopf gestiegen, als er die nackte Frau erkannte. Diese Frau, an die er so oft denken mußte, vie ihn überallhin begleitete. Er hatte den Maler zur Rede gestellt, hatte keine andere Antwort erhalten als ein gehässiges Lachen. Dann war er hierhergefahren, um auf Elisabeth zu warten. Inzwischen hatte er Wanda in ein Kreuzverhör ge nommen und von dem Künstlerfest gehört und dem Maskenball. Von Elisabeth mußte er jetzt die Wahrheit erfahren; er war überzeugt davon, daß sie ihn nicht an lügen würde. Er wußte, daß Lampert ein Genußmensch war, der das Leben nahm, wo es sich bot. Der nicht danach fragte, ob er eine Mädchenblüte knickte, ein reines Geschöpf un glücklich machte. Grimmig biß er die Zähne zusammen in dem Gedanken, daß Elisabeth einem Wüstling ausgeliefert war, daß man sie nicht vor ihm beschützt hatte. Wie ein Alp war es ihm von der Seele gefallen, als er Elisabeths Antwort vernommen hatte. Sie war nicht Lamperts Modell gewesen; er glaubte es ihr. In diesem Augenblick hob Elisabeth den Kopf: „Ich habe nichts Schlechtes getan, glauben Sie mir, Herr von Eckertsburg!" In dem Gesicht des Mannes arbeitete es, seine Finger zuckten. Im letzten Augenblick riß er sich zurück. Er durfte es nicht machen wie der Maler, durfte Elisabeths Ruhe nicht stören. Sie hatte oft genug gezeigt, daß sie in ihm nichts anderes sah als den Kunstfreund, der ihre Zukunst festigte. Seine Vernunft hatte gesiegt. „Ich schätze Sie hoch ein, Fräulein Elisabeth, und es hätte mir leid getan, wenn Sie so weit gesunken wären. Ganz frei von Schuld sind Sie nicht. Sie wußten, daß der Maler Sie begehrte, sie kannten seine Gefühle. Es wäre besser gewesen, Sie hätten sich früher von ihm zurück gezogen, Sie wären nicht mit ihm zu einem Maskenball gegangen." Sein Gesicht war wieder sehr böse geworden. Elisabeth hatte aufs neue Tränen in den Augen. Plötzlich verließ Eckertsburg das Zimmer, kam aber wenige Augenblicke darauf wieder zurück, ein Glas Rotwein in der Hand. „Trinken Sie, Elisabeth! Sie sind sehr bleich; der Wein wird Ihnen gut tun." Gehorsam nahm sie das Glas, trank einen großen Schluck. Eckertsburg stellte das Glas zurück. Dann nahm er Elisabeths Hand in die seine. „Sie wissen, Elisabeth, daß ich es gut mit Ihnen meine, daß ich nur ihr Bestes will. Glauben Sie mir das? — Wollen wir endlich Freunde werden, Elisabeth?" „Ja..." Elisabeth hauchte es. Einen kurzen Händedruck noch, dann war Eckertsburg fort. Gleich darauf hörte Elisabeth die Wohnungstür ins Schloß fallen. * - * Am anderen Morgen saß sie am Flügel, vie Lieder für ihr Konzert zu üben. Sie hatte wundervoll geschlafen in dieser Nacht. Jetzt brauchte sie keine Angst mehr zu haben vor Kurt Lampert, jetzt, nachdem sie Eckertsburg alles gesagt hatte. Sie hatte einen Freund, der sie schützen würde. Welch herrliches Gefühl, einen Menschen zu be sitzen, der es gut meinte! Wenn sie nur endlich die Scheu ablegen könnte, die sie immer noch vor Eckertsburg empfand! Mitten in ihre Gedanken hinein klopfte es an die Tür. Wanda kam und meldete Kurt Lampert. Er ließe sich nicht abweisen, wolle Fräulein Pfilipp unbedingt sprechen. „Bitte sagen Sie ihm, daß ich üben müßte und keine Minute Zeit hätte, ihn zu empfangen." Kaum aber hatte Wanda das Zimmer verlassen, als die Tür aufgerissen wurde und Lampert hereinstürmte. Er stand vor Elisabeth, stürmisch ihre Hände küssend. „Vergib — vergib — ich muß dich sehen — ich kann^ nicht ohne dich sein..." Elisabeth hatte ihm die Hände entzogen, wies nach der Tür. „Gehen Sie!" Schon lag der Mann vor ihr auf den Knien. „Elisabeth, nicht so, nicht so — ich liebe dich..." Elisabeth lehnte halb ohnmächtig am Flügel. Der Mann da vor ihr-war von Sinnen. Was sollte sie nur tun? „Herr Lampert, so kommen Sie doch endlich zur Ver nunft! Sehen Sie denn nicht, daß ich nichts von Ihnen wissen will? So gehen Sie doch endlich!" „Ich gehe nicht, ehe du mir nicht sagst, daß du mich liebst, daß du mein werden willst." „Aber, mein Gott, Herr Lampert! Ich liebe Sie doch nicht — nie kann ich Ihnen gehören. .." Die beiden hatten nicht gehört, daß nebenan jemand ins Zimmer getreten war. Es war Eckertsburg, der gerade noch Elisabeths letzte Worte gehört hatte. Leise war er nähergetreten, sah durch die halb offene Tür auf die beiden erregten Menschen. (Fortsetzung folat.l