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MlsdmfferTageblalt Nationale Tageszeitung für die Landwirtschaft, Wochenblatt für Wilsdruff u. Umqeqend Nün^Wgkn.^Im ffalle hoher« DewaN, Ariea «onhiaer Be« triebsstörungen besteht kein Anlprucb aus Lieserung Ler K-iwng oder Kürzung des Bezugspreises. — Rücksendung eingesandter Schriftstücke erfolgt nur, wenn Porto beitiegt. für Bürgertum, Beamte, Angestellte u. Arbeiter Anzeigenpreis: die 8gejpol1cne Raumzeile 20 Rpfg., die 4gespaltene Zeile der amtlichen Bekanntmachungen 40 Aeichs- pfennige, die 3gcspaltene Reklamezeile im textlichen Teile 1 RMK. Nachmeisungsgebühr 20 Reichspjennige. Vor- L^ch^ Fernsprecher- Amt Wilsdruff Nr. 6 SchNÄM annahmebisvorm.10Uhr. " ' Für die Richtigkeit der durch Fernruf übermittelten Anzeigen übern, wir keine Garantie. Jeder Rabaltanspruch erlischt, wenn der Vertag durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Meißen, des Amts- gerichts und des Stadtrats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt. Nr. 226 — 91. Jahrgang Telegr.-Adr.- „Amtsblatt" Wilsdruss-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Montag, den 26. September 1932 Konferenzen und Präferenzen. Zweifellos ist es eine recht peinliche Angelegenheit, wenn man jemandem Geld geliehen hat und er ist nicht in der Lage, seinen Verpflichtungen nachzukommen. Im gewöhnlichen Leben hat man zwecks Eintreibung dieser Schulden immerhin noch den Gerichtsvollzieher, aber die Sache bekommt ein ganz anderes Gesicht, wenn der Schuldner einStaatist. Dann nennt sich der Kon kurs mit dem wohllautenden Namen „Moratorium", aber für den Gläubiger ist auch nichts zu holen. So hat Frankreich aus politischen Gründen viel Geld in die süd osteuropäischen Staaten gesteckt und nun haben diese ihre Insolvenz erklärt, haben sich auf den Stand punkt stellen müssen, daß sie ihre Schulden zwar gerne be zahlen würden, aber selbstverständlich in Waren, in Erzeugnissen, die sie selbst produzieren, — aber diese Er zeugnisse nehmen ihnen die Gläubigerstaaten nicht ab! Außerdem verlangen die Schuldnerstaaten, man sollte ihnen obendrein noch Geld leihen, damit sie sich wieder auf die Beine stellen können. Um diese beiden Dinge ging es auf der K o n f e r e n z in St resa, wo sich die Vertreter aller europäischen Staaten, versammelt hatten, die entweder aktiv oder passiv, als Gläubiger- oder als Schuldnerstaaten, als Agrarüberschuß- oder als -bedarfsgebiete an den wirtschaft lichen Verhältnissen des europäischen Südostens interessiert sind. Aus mehrjährigen Erfahrungen hat man ja ein gewisses Mißtrauen gegen Konferenzen, dann besonders, wenn dort nicht etwa bloß die nüchterne Wirtschaft, sondern auch die Politik das Wort hat. Erfreulicher weise war aber für Frankreich diesmal das Interesse des Geldbeutels seiner Rentner doch von schwererem Gewicht als die Politik, die noch vor einem halben Jahre für den damaligen Ministerpräsidenten Tardieu Richtschnur seiner Vorschläge für die wirtschaftliche Sanierung des „Do nauraumes" gewesen war. Man hat diesen Tardieu- Plan, der die Donaustaaten unter der finanziellen Leitung Frankreichs und mit unverkennbarer Spitze gegen Deutsch land zusammenfassen wollte, in Stresa still beiseitegelegt und die deutschen und französischen Vertreter haben sich auf einen rein wirtschaftlichen, gar nicht mehr politischen Standpunkt gestellt. Damit begann das Bild etwas Ver nunft zu erhalten, — was wirklich allerhöchste Zeit ist! Anormale Zeiten verlangen ja anormale Heilmittel, und selbst die erbittertsten Verteidiger der handelspoli tischen Meistbegünstigungsklausel — unter deren Wirkung Deutschland den Weltmarkt erobern konnte und leider aber auch zum großen Teil wieder verlieren mußte — dürfen sich heute nicht mehr dagegen sträuben, daß die „Präferenzen", also vereinbarte Vorzugs zölle auf bestimmte Waren, das zollpolitische Prinzip der Zukunft oder eigentlich schon der Gegenwart bedeuten. Vorläufig steht dem noch der geschriebene Buchstabe der Handelsverträge entgegen, aber auch dieser Buchstabe kann nicht mehr außer acht lassen, daß in Stresa fünfzehn europäische Staaten sich grundsätzlich auf den Boden der Präferenzgewährung gestellt haben. Ist dies schon als ein Erfolg der Konferenz in Stresa zu bezeichnen, so wird es noch vervollständigt dadurch, daß dort überhaupt die Politik von der Wirtschaft zum Schweigen verurteilt werden konnte, — und statt „Wirtschaft" darf man Wohl sagen: Wirklichkeit. Der europäische Osten ist tief verschuldet an den europäischen Westen und er hat sich diesem gegenüber als zahlungsunfähig erklärt. Das ist ein Faktum, ist eine Tatsache, und den Gläubigern blieb nichts anderes übrig, als in die Liquidationsvorschläge einzuwilligen oder doch zum mindesten von vornherein ihr Einverständns zum Vergleich zu erklären. Gewisser maßen ist auch dies eine Liquidierung der Nachkriegs politik. Frankreich hat viel Geld in diese Politik hinein gesteckt, um den europäischen Südostqn sozusagen unter Aufsicht zu haben. Man hat es getan und versucht — man hat ja beim Internationalen Schiedsgerichtshof im Haag Hilfsstellung dafür erhalten —, gleichzeitig auch noch Deutschland wirtschaftlich niederzuhalten. Das ist so sehr mißglückt, daß jetzt in Stresa abseits der Politik sich Frankreich entschließen mußte, das Steuer Herum zuwersen und wirtschaftspolitisch mit Deutschland zu sammenzuarbeiten. Gewiß nur in einem verhältnismäßig noch engen Rahmen! Aber es kann doch ein Anfang sein. Kündigt Paris den Handelsvertrag mit Berlin? Der Genfer Sonderberichterstatter des „Paris Soir", Sauerwein, meldet seinem Blatt, daß die französifche Regierung die feste Absicht habe, am Dienstag den deutsch- französischen Handelsvertrag zu kündigen, wenn die Neichsregierung sich nicht mit einer Lockerung ge wisser gebundener Zolltarife einverstanden erkläre. Im Gegensatz zu dieser Meldung verlautet in poli tischen Pariser Kreisen, daß Frankreich ungern den Weg der Kündigung beschreiten würde, da der darauf folgende vertragslose Zustand unter Umständen sich sehr ungünstig auswirken könnte und man noch keine klare Vorstellung davon habe, was an Stelle des bisherigen Vertrages treten würde. AgMMWM der ReWregierW. ReWeriWWMMer von Braun vor dem Bayerischen Lauiwirtschastsrat. 'M ünchen, 26. Sptember. In seiner Rede auf der Voll versammlung des Bayerischen Landwirtschaftsrales in Mün chen führte Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft, Freiherr von Braun, u. a. folgendes aus: „Das Wirtschafts programm der Reichsregierung enthält nur wenige Maßnah men, die die Landwirtschaft unmittelbar berühren. Es soll der industriellen Arbeitslosigkeit steuern. Die Landwirtschaft weiß, daß das Arbeitslosenproblem der Städte in eminenter Weife auch ein agrarisches Problem ist. Es ist leicht zahlenmäßig nachzuweisen, wie stark der Konsum an Milch, Butter und Käse, an Obst und Gemüse infolge der mangelnden Kauflust zurückgegangen ist. Insoweit darf man die Wirkungen - des Wirtschaftsprogrammes auf die Landwirtschaft nicht unter schätzen, aber allein mit der Erhöhung der Kaufkraft des Städters ist die Not der Bauern nicht zu bannen. Unter der Fron untragbarer Zinsen und dem Druck von Schleuderpreifen der Deutschland überschwemmenden landwirtschaftlichen Er zeugnisse des Weltmarktes kann der Bauernstand auf die Dauer die Nahrungsfreiheit des deutschen Volkes nicht ge währleisten. Das Absinken unserer Veredelungswirtschaft ist nicht eine Folge der einseitig auf Förderung der Exportindustrie bedachten Handelspolitik der Nachinslationszeit, die zur Stei gerung der deutschen Ausfuhr Zugeständnisse anderer Länder auf industriellem Gebiete durch Herabsetzungen landwirtschaft licher Zölle erreichte. Nach einigen Jahren schwerer Verluste durch völligen Preisverfall des Getreides auf dem Weltmarkt und nach Beseitigung der Getreidezollbindungen, konnte Deutschland nunmehr im Gegensatz zu früher in der Brotge treideversorgung den Eigenbedarf selbst decken und gewann auch in der Futtergetreideversorgung ein früher nicht für mög lich gehaltenes Maß von Unabhängigkeit. Die deutsche Land wirtschaft hat den Beweis erbracht, daß sie, geschützt gegen ausländische Ueberflulung, die Nahrungsmittelversorgung aus eigener Scholle sicherstellen kann. Leider hat man die gleichen Maßnahmen wie bei 'Getreide nicht auch bei der Veredelungs- wirtschaft, insbesondere bei Vieh und Viehprodukten, bei Ge müse, Obst getroffen. Dieser Niedergang unserer Veredelungs wirtschaft wiegt umso schwerer, als in Deutschland die Ver kaufserlöse für Vieh und Viehprodukte allein etwa das ZIL- fache der Verkaufserlöse von Getreide und Kartoffeln zusam men ausmachen. Der Landwirtschaft kann daher mit einer ver nünftigen Gestaltung der Getreide- und Kartoffelpreise allein nicht geholfen werden. Wir stehen in kommenden Jahren bei einer mittelguten Ernte bereits vor der Gefahr, daß wir eine Ueberproduktion an Getreide haben, die es nur mit erheblichen Neichszuschüssen möglich macht, die Getreidepreise auf aus kömmlichem Niveau zu halten. Das würde zum Zusammenbruch bruch auch dieses Zweiges der Landwirtschaft führen. Ich schätze die Bedeutung des Exportes für weile Zweige unserer Industrie und damit auch für die Behebung der Arbeitslosigkeit sehr hoch ein. Ich wünsche dringend, daß der Export sich steigern möge. Aber diese Rechnung allein auf Kosten der Landwirtschaft auf zustellen, wäre mit den Gefahren des „Reiters auf dem Boden see" zu vergleichen, der in diesem Falle wahrscheinlich das an dere Ufer nicht erreichen würde. Die Reichsregierung ist sich dieser Gefahren bewußt, sie ist daher entschlossen, zum Schutze einheimischer Produktion die Einfuhr folgender landwirtschaft licher Erzeugnisse zu kontingentieren: Verschiedene Sorten Kohl, Tomaten, Zwiebeln, SchKitt- blumen, Tafeltrauben, die wichtigsten Sorten Obst, Nadelschnitt holz und Papierholz, Schlachtrinder, Speck und Schmalz, But ter (vorbehaltlich der besonderen Verhandlungen mit einzelnen Ländern), Käse, Karpfen, Erbsen, Reisabfälle. Die Reichsregierung hat für diese Erzeugnisse bereits be stimmte Kontingentsätze festgelegt. Vor deren Veröffentlichung ist sie mit Rücksicht auf die handelspolitische Lage mit den be teiligten Ländern in Verbindung getreten. Die Erledigung ist in kürzester Zeit zu erwarten. Die mitgeteilte Liste stellt keine lückenlose Kontingentierung dar, wie sie von manchen Seiten der Landwirtschaft gefordert ist. Die Reichsregierung glaubt je doch, eine Handelspolitik damit einzuleiten, die bei aller Rück sicht auf die Arbeitslosenfrage in der Exportindustrie auch der deutschen Landwirtschaft wieder ihren Platz an der Sonne ver schafft. Anfänge sind mit der Kündigung des schwedischen und des südslawischen Handelsvertrages bereits gemacht. Die Reichs regierung ist sich darüber klar, daß mancher ausländische Pro duzent dieser Beschränkung der Einfuhr nach Deutschland mit gemischten Gefühlen der Ablehnung gegenüberstehen wird. Im Lande mit der größten Weinbaüfläche noch ein spezielles Wort zum Weinbau. Seine Lage ist infolge der gesunkenen Kauf kraft der Bevölkerung verzweifelt. Auch eine Kontingentierung hätte derzeit nicht geholfen. Die Reichsregierung will aber den Winzerstand durch eine großzügige Ernlefinanzierung und eine den Belangen des Weinbaues Rechnung tragende Regulierung der alten vom Reich gegebenen Winzerkredite helfen. Von der Seite der Preise allein ist der Landwirtschaft je doch nicht zu helfen. Vor allem sind es die Zinsen, die dem Landwirt ein nicht mehr tragbares Joch aüferlegen. Die Zins last, die früher mit einem Schwein bezahlt werden konnte, be darf jetzt deren zwei. Infolge ihrer 'Unrentabilität werden auch die Gläubiger der Landwirtschaft auf das schwerste gefährdet. Die deutsche Landwirtschaft hat in jedem der letzten drei Jahre 1,2 Milliarden zugesetzt. 60 v. H. des Kleinbesitzes, 70 v. H. des Mittelbesitzes, 80 v. H. des Großbesitzes haben ihre Zinsen nicht mehr aus ihren Betriebsüberschüssen, sondern aus der Substanz bezahlt. Die Reichsregierung hat sich daher auf dem Gebiet der Hypothekenzinsen zu folgendem Wege ent schlossen: Die von den Landwirten für langfristige Hypotheken in den nächsten beiden Jahren zu tragende Zinslast wird um 2 v. H., jedoch nicht unter 4 v. H. — auf das Jahr berechnet — er leichtert. Der Landwirt hat diese zwei mal zwei, also insgesamt 4 v. H., die er in den beiden nächsten Jahren nicht zu zahlen braucht, bei den Tilgungshypotheken erst am Schlüsse der Tilgungsperio de zu entrichten, ohne daß Zins- und Zinseszins dafür berech net wird. Auch bei Hypotheken, die keiner Tilgung unterliegen, soll der fortfallende Zinsteil von 4 v. H. bei der Rückzahlung des Darlehns beglichen werden, jedoch in voller Höhe nur dann, wenn die Rückzahlung nach etwa acht Jahren erfolgt. Bei früherer Rückzahlung des Hypothekendarlehns ermäßigt sich der nachträglich zu entrichtende Zinsbetrag nach einer vor gesehenen Staffelung. Die Zinsen für die Pfandbriefe erfahren durch Ab senkung des Zinses der landwirtschaftlichen Hypotheken keine Kürzung. Die Zinssenkung erfolgt auch beim Personalkredit. Line umfassende Reorganisation der Kreditverhältnisse im land wirtschaftlichen Genossenschaftswesen wird dahin wirken, daß die überhöhten Zinszuschläge zum Abbau gelangen. Die Re gierung hat deshalb beschlossen, sich an der Bereinigung des Abschreibungsbedarfs bei den landwirtschaftlichen Genossen schaften ausschlaggebend zu beteiligen. Sie hofft dadurch die Zinsen, die der letzte Kreditnehmer zu zahlen hat, auf ein an gemessenes Maß zu senken. Hierzu haben die Genossenschaften im Unter- und Mittelbau durch erhebliche Minderung der von ihnen bisher erhobenen Zinsspanne beizutragen. Die Hilfe wird über die preußische Zentralgenossenschastskasse geleitet werden, deren Reorganisation hiermit Hand in Hand gehen wird. Die Verhandlungen darüber sind mit der preußischen Staatsregie- rung eingeleitet. Weiter hat der Herr Reichspräsident einem Vorschlag der Reichsregierung zugestimmt, der eine besondere Vergleichsord nung und einen stärkeren Vollstreckungsschutz für Besitzer und auch für Pächter landwirtschaftlicher Grundstücke vorsieht. Zur erleichterten Herbeiführung eines derartigen, die Fortführung des landwirtschaftlichen Betriebes sichernden Vergleichs, bietet die Notverordnung den Weg: Es ist vorgesehen, daß für den Inhaber eines landwirtschaftlichen Betriebes, bei dem Aus sicht auf einen Vergleich besteht, beim Amtsgericht ein Ver mittlungsverfahren eröffnet wird, in dem eine geeigete Ver mittlungsperson einen Schuldenausgleich herbeizüsühren sucht. Während der aus drei Monate beschränkten Dauer des Ver fahrens soll der Schuldner vor Zugriffen auf sein Grundstück in bestimmtem Umfang geschützt werden. Der Schuldenregulie rungsplan kann mit einer Zweidrittelmehrheit der ungesicherten Gläubiger mit bindender Wirkung auch eine widersprechende Minderheit zur Annahme gelangen. Der außerordentliche Tief stand der Preise für Vieh, Vieherzeugniffe, Holz und andere landwirtschaftliche Erzeugnisse macht es Betrieben in besonde ren Notfällen nicht möglich, auch nur die laufenden Annuitäten der ersten Hypothek zu begleichen. Um in solchen Fällen eine Zwangsversteigerung zu vermeiden, ist in der Notverordnung vorgesehen, daß für diese Betriebe die einstweilige Einstellung der Zwangsversteigerung auch dann vorgenommen werden kann, wenn die Nichterfüllung der Verbindlichkeit auf außer ordentliche Verluste der Betriebserträgnisse durch Unwetter oder Viehseuchen zurückzuführen ist, oder darin ihren Grund hat, daß die Preise der Produkte hinter den Stand der Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse seit Ende 1960 außerordent lich zurückgegangen sind. Unter den gleichen Voraussetzungen sollen die Pächter gegen eine Kündigung des Verpächters das Pachteinigungsamt anrufen können. Endlich ist der für Milch geldforderungen bis zur diesjährigen Ernte gegebene Voll streckungsschutz bis zur nächsten Ernte verlängert worden. Die Regierung weiß, daß diese Maßnahmen nur ein Anfang sind. Insbesondere kennt die Neichsregierung ihre Pflicht, dafür Sorge zu tragen, daß die Arbeitslosen im Winter nicht zu hungern brauchen. So wird die Feischverbilligungsaktion wie der in Gang gesetzt werden. Die Reichsregierung hofft, den Beweis erbracht zu haben, daß sie zwar die friedliche Zusammenarbeit mit den Völkern erstrebt, ihr sogar schwere Opfer bringt, daß sie aber nicht ge willt ist, das deutsche Volk in einen kosmopolitischen Urbrei zu verwandeln, der jede nationale Kraft und jedes herzhafte „An-sich-selbst-Glauben" des Volkes erstickt.