Volltext Seite (XML)
10814 Nichtamtlicher Teil. ^ 253, 30. Oktober 1906. gründet oder unterstützt. Die Zeitungskorrespondenz wurde in je 1000 Abdrücken neunmal versendet, öffentliche Vorträge im Auf träge und auf Kosten der Gesellschaft fanden 205 statt. Die Licht bilderserien wurden auf 90 mit rund 5000 Bildern vermehrt und 230 mal ausgeliehen. Außerdem wurden Broschüren, Formulare und Flugschriften für die einzelnen Gebiete der freiwilligen Bildungs arbeit in großen Auflagen hergestellt und verbreitet. Der Mit gliederbestand der Gesellschaft betrug Ende 1905 4602 Körper schaften und 4404 Personen, gegenwärtig zusammen rund 9500. Verausgabt wurden 1905 169 059 Vom Kaiser wurde die Gesellschaft wieder mit 3000 ^ unterstützt. Das Vermögen der Gesellschaft betrug Ende 1905 ohne die Büchervorräte der Biblio theken und ohne die Grundstücke 420 291 und steigerte sich im Laufe des Jahres 1906 auf rund 600 000 sLeipziger Tageblatt.) * Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler: Ksolo^is. NinsraloZis. Laläootologio. (Zoograxüis. Rsissn. — 365. Vsresiobvis äss visssvsobaktliobsn Büobsrvsria^ss von I'ravL Listrolrsr in Vübinxsn. 8°. 29 8. 895 kirn. 8smitioa. LbtsilanZ 1: 8xraeüs, latsratur, Sssobiobts, Koo^rapdis unä MünoArapliis äsr noräsewitisoüsu Völker unä l/ünäsr. Nit Nvsoiriuss äsr alttsstamsutliobsn Mwologfis. — ^ntigu.- LataloZ klo. 217 von 8iwmsl & Oo. in BsixmA. 8". 82 8. 2154 2rn. Anatomie. ?bz-siolog;is. Zoologie. LntvioklunASASsoirioüts unä vsrvanäts IVisssnsebaktsn saus äsn Libliotbsüon kroksssor Dr. Hans 8oüwaus, Nünonsn, unä kroksssor Or. 2. Ü.abl-Iiüeübarä, Berlin). — 23. ilntigu.-LataloA von 8ps/sr L Beters in Berlin. 8°. 74 8. 1661 dlrn. Pflege deutscher Literatur und Kunst in Amerika. — Nach dem Vorbild der Germanistischen Gesellschaft von New- Dork, die, wie man sich erinnert, die Vortragsreisen von Ludwig Fulda und Professor Delitzsch nach Amerika veranlaßte, hat sich jetzt auch in Boston-Cambridge eine Germanistische Gesellschaft gebildet, die sich der Pflege deutscher Literatur und Kunst widmen, sowie die wechselseitigen Kulturbeziehungen pflegen will. An der konstituierenden Versammlung, die am 11. Oktober in Cam bridge stattfand, beteiligten sich, nach dem Berliner Tageblatt, etwa 60 Herren und Damen, die im geistigen Leben des -ameri kanischen Athen- eine hervorragende Rolle spielen, überwiegend Anglo-Amerikaner, aber auch etliche Deutsche wie Professor Kühne mann (Breslau), und bekannte Deutsch-Amerikaner. Präsidentin der neuen Gesellschaft ist Frau Higginson, die in Deutschland ge borene Tochter von Louis Agassiz. Vizepräsidenten sind unter andern die deutschen Lehrer an der Harvard-Universität: Münster berg und v. Mach, Henderson, Verfasser einer Geschichte Deutsch lands, und Richards, der demnächst als Austauschprofessor nach Berlin geht. Wie verlautet, plant man auch in Chicago eine ähnliche Organisation, zu der die Professoren der beiden dortigen Universi täten, Chicago und Northwestern, und die deutsche Intelligenz aus reichendes Material stellen könnten. Zurzeit hält dort Professor Turneyer von der Düsseldorfer Kunstakademie Vorträge in deutscher und englischer Sprache. (Beilage z. Allgemeinen Ztg.) * Handelshochschule in Berlin. — Das neue Gebäude der Handelshochschule in Berlin ist am 27. d. M. eingeweiht worden. Einer Festschrift entnehmen Berliner Blätter das folgende: Der Prachtbau enthält in 3, bezw. 4 Stockwerken eine Aula mit Vor saal und Galerie für rund 600 Personen, 9 Hörsäle für 40, 100 und 150 Personen, von denen 3 als Amphitheater gebaut sind. Ferner umfaßt der Bau fünf Seminare und zwar zwei für Sprachen, ein volkswirtschaftlich-juristisches, ein geographisches und handelswissenschaftliches Seminar, ein physikalisches Labora torium, Verwaltungs- und Wohnräume für Unterbeamte, einen Erfrischungsraum für die Studierenden und einen Lesesaal für etwa 100 Personen. Der mit der ehemaligen Kapelle des Hospitals zum Heiligen Geist verbundene Bau verdient auch in architek tonischer Beziehung Beachtung. Er wird von der Neuen Friedrich straße, der Spandauer Straße und der Heiligegeiststratze begrenzt. Besondre Beachtung verdient das säulengetragene Vestibül mit einer später in Marmor auszuführenden Merkur-Statue von Bildhauer Klimsch, einer Stiftung des Kommerzienrats Frenkel, ferner die Kapelle, in der das reiche, gotische Sterngewölbe aus dem fünfzehnten Jahrhundert gut erhalten ist. Wäh rend die Straßenfassaden Spandauer- und Neue Friedrich straße in Thüringer Muschelkalk hergestellt wurden, sind die Fassaden an der Heiligegeiststraße und an dem stattlichen Hof geputzt. Der Mittelbau an letzterem ist durch korinthische Säulen mit darüber befindlichen Kartuschen, auf denen im Relief Loko motive und Schiff miteinander abwcchseln, ausgezeichnet. Das Ge bäude ist im Aufträge der Ältesten der Kaufmannschaft zu Berlin durch die Architekten Cremer und Wolffenstein errichtet worden. Diese letzteren haben zur Eröffnungsfeier eine Festschrift herausgegeben, die reich mit Abbildungen geschmückt ist. Personalnachrichten. j- Johann Dzierzon. — Der bekannte Altmeister der Bienenzucht Johann Dzierzon, geboren am 16. Januar 1811 in Lowkowitz bei Kreuzburg in Oberschlesien, ist, 95^/^ Jahre alt, am 26. Oktober d. I. in seinem Heimatsort Lowkowitz gestorben. Er studierte seit 1830 in Breslau katholische Theologie und war von 1835 bis 1869 Pfarrer in Karlsmarkt bei Brieg; seit 1869 lebte er im Ruhestand in Lowkowitz. Von seinen Schriften seien hier genannt: Theorie und Praxis des neuen Bienenfreundes — Rationelle Bienenzucht — Der Zwilltngsstock, die zweckmäßigste Bienen wohnung. — Von 1854 bis 1856 gab er die Zeitschrift -Der Bienenfreund aus Schlesien» heraus. Red. * Gestorben: am 25. Oktober in Wiesbaden, wo sie Genesung gesucht hatte, Frau Josephine verw. Cals, geb. Schwerin, seit De zember 1900 Inhaberin der angesehenen Verlagshandlung John Henry Schwerin in Berlin. (Sprechsaal.) N. v. Waldheims österreichisches Kursbuch. (Vgl. Nr. 242, 248 d. Bl.) Die Erklärung der Firma R. v. Waldheim, betreffend die Pünktlichkeit in der Erledigung buchhändlerischer Bestellungen, scheint uns nicht ganz zu stimmen; denn wir können, obwohl wir seit Jahren eine feste Kontinuation ihres offiziellen Kurs buchs für Österreich-Ungarn erhalten, an Hand unsrer genau ge führten Liste feststellen, daß wir noch niemals den Mai- und Oktober-Fahrplan zur richtigen Zeit oder wenigstens gleichzeitig mit den k. k. Stationsverschleitzen erhielten. Von den bestellten oder von den nachbestellten Exemplaren wollen wir ganz absehen, da man hierbei ganz von der -Witterung in Wien- abhängig ist. Dies ist ein in österreichischen Sortimenterkreisen nur zu gut bekannter Zustand, mit dem die große Verlagsfirma endlich ein mal brechen sollte. Ein etwas modernerer Vertrieb, wobei der Buchhandel etwas mehr Berücksichtigung erhielte, wäre hier wirk lich am Platz; wir können »die Expedition- von Hendschels Tele graph als ein nachahmenswertes Beispiel angeben. Troppau. Otto Gollmann. Erwiderung. Der Einsendung des Herrn O. Gollmann in Troppau können wir nur entgegensetzen, daß die Ausgabe des -Österreichischen Kursbuches- auch im Mai und Oktober stets am 1. des betreffen den Monats (spätestens!) erfolgt. Die ganz außerordentlich große Anzahl von Bestellungen mit direkter Zusendung kann jedoch keinesfalls am Ausgabetage erledigt werden. Den Herren Sortimentern in der Provinz können wir nur anraten, anstatt direkt zu verlangen, ihren hiesigen Kommis sionären Auftrag zur Einholung und Zusendung zu erteilen; diese werden sich dann davon überzeugen können, daß die Auslieferung am 1. eines Monats (oft aber auch schon am Letzten) anstandslos stattfindet. R. v. Waldheim, Wien. Erste Wiener Zeitungs-Gesellschaft.